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Plaintext

Was soll sie tun, die ČSSD? Die tschechischen Sozialdemokraten in Prag kennen weder Voldemort, noch die "Konditorei".
Die neuen Ratsherren der Hauptstadt aus den Reihen der ČSSD werden offensichtlich gewisse Sprachbarrieren überwinden müssen, um ihre alt-neuen Kollegen aus der ODS im Prager Rat und in der Stadtvertretung überhaupt verstehen zu können.
Die Zeitung Aktuálně.cz hat Mitglieder des neuen Rates aus der ČSSD mal ein wenig "abgeklopft", wie sie den notorischen Slang beherrschen, der sich in den letzten Jahren eingebürgert hat, in denen die heutigen Koalitionspartner in Prag am Ruder waren.
Der codierte Wortschatz, der in der verflossenen Ära von Oberbürgermeister Pavel Bém von der Prager politischen Elite eingeführt wurde, ist einigen der bekanntesten Akteure, Situationen und Causae entlehnt.
Überraschenderweise zeigte sich, dass die neuen Räte in Bezug auf die diese neuen Begriffe etwas im Dunkeln tappen.
Das behaupten sie wenigstens.
"Wer ist Voldemort?"
"Keine Ahnung."
"Ich bin eher ein Neuling in der Prager Politik", reagierte Lukáš Kaucký, der neue Ratsherr für Kultur, auf den Test des "Paten-Wortschatzes".
Aber auch der Ratsherr Karel Březina - ein politischer Veteran - reagierte auf ähnliche Weise.
Zum Beispiel auf den Begriff "Golfloch".
"Das ist der einzige Ausdruck von denen, die Sie mir hier vorlegen, den ich hin und wieder verwende."
"Ansonsten halte ich nicht viel von Slang."
Aus dem Wortschatz, den das Tageblatt Aktuálně.cz im diesjährigen Juni vor dem Wahlkongress der ODS veröffentlicht hatte, pickte die Redaktion sechs Begriffe heraus, vor allem solche, die notorisch mit dem Prager Magistrat verbunden sind.
Die Sozialdemokraten sollten die Begriffe "Voldemort", "größtes Prager Golfloch", "in die Konditorei gehen", "Stiernacken", "Verrat der Hauptstadt" und "verblechen" definieren.
Drei Prager Ratsherren stimmten dem Test zu, der vierte - Antonín Weinert, der künftige Chef des Prager Schulwesens - versprach zwar zuerst seine Teilnahme am Gespräch, nahm dann aber nicht mal den Hörer ab.
Der fünfte Ratsherr, Petr Dolínek, lehnte den Test von vornherein ab.
"Diese Sachen sind mir egal und wie sich die Bürgerlichen Demokraten untereinander unterhalten, darüber urteile ich nicht."
"Für mich ist wichtig, wie wir uns im Rahmen unserer Programme verstehen", konterte er.
Wie schon angedeutet, hätte Lukáš Kaucký in der oben erwähnten Schlagzeile angeblich nicht erkannt, dass vom einflussreichen Unternehmer und Freund des Ex-Oberbürgermeisters Bém, Roman Janoušek die Rede ist.
Der Begriff "Voldemort" sagt Kaucky rein gar nichts und der einzige Begriff, den er beim Test korrekt erriet, war "das größte Prager Golfloch".
"Das ist der Tunnel Blanka", sagt Kaucký, fügte zur Sicherheit aber noch hinzu: "Aber das weiß ich eher aus der Zeitung."
Und scherzhaft: "Ich werde wohl einen Sprachkurs belegen müssen."
Das "Golfloch" wird dann nicht nur von Matador Karel Březina, sondern auch vom Ratsherrn für Umweltfragen Lukáš Plachý richtig als Tunnel Blanka entziffert.
Beide Sozialdemokraten wissen aber auch, für wen der Begriff Voldemort steht und Lukáš Plachý ahnt sogar, wo diese Figur zu finden ist und dadurch auch, was es heißt, "in die Konditorei zu gehen".
"Ich glaube, das heißt, in irgendeinen Prager Gastronomiebetrieb zu gehen", ist Plachý ziemlich nahe dran an des Rätsels Lösung, wenn man weiß, dass es sich hierbei um den Sitz von Janoušeks Firmen handelt.
Übereinstimmend mit Březina beteuert er aber, diese Kenntnisse eher aus der Zeitung geschöpft zu haben, als dass ihm dieser Wortschatz eigen wäre.
Den Testteilnehmern nach zu urteilen, scheint es unter den Sozialdemokraten tatsächlich keinen ähnlich eingebürgerten Slang zu geben.
"Ich habe auch meine Kollegen gefragt, aber offensichtlich gibt es so etwas bei uns wirklich nicht."
"Wir rufe uns beim Namen, hin und wieder verwenden wir auch Kürzel oder Spitznamen", sagt der Vorsitzende der Prager ČSSD Petr Hulínský - von seinen Parteigenossen salopp "Hulda" genannt.
"In der Schule wurde ich Bříza (Birke) genannt, aber ich weiß nicht, ob mich auch meine Kollegen so nennen", verrät uns Karel Březina seinen Spitznamen.
Die Zeitung Deník Aktuálně.cz hat den Namen ausprobiert und siehe da - er funktioniert.
Ratsherr Weinert ist für die Parteigenossen freundlich der "Opa" oder weniger freundlich der "Alte", der Vertreter Miroslav Poche, der vor den Wahlen durch Machenschaften beim Partei-Sponsoring auf sich aufmerksam machte, wird von manchen Kollegen "Igráček" (bekannte tschechische Lego-Figur) genannt.
Spitznamen sind so das einzige, das die Sozialdemokraten im innerparteilichen Sprachgebrauch zulassen.
Hulínský mag es angeblich nicht, wenn man ihn "Hulda" nennt, aber Deník Aktuálně.cz registrierte noch einen anderen Spitznamen des Prager Vorsitzenden.
Sein Spitzname "Doktor der Gummiknüppel-Rechte" hat angeblich damit zu tun, dass Petr Hulínský seinen Titel Doctor juris an der Bratislaver Polizeiakademie erworben hat.
Die Regierung will die Folter von "Hexen" unterbinden und gab eine Broschüre heraus
Frauen, die in Burkina Faso zu Hexen abgestempelt werden, weisen in der Regel einige gemeinsame gesellschaftliche Merkmale auf.
Sie gehören eher der älteren Generation an, sie finden keine Arbeit - zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen, sie sind ledig und haben keine Kinder.
Wenn eine dieser Frauen zur Hexe "wird", wird sie streng isoliert, damit sie dem Rest des Dorfes nicht gefährlich werden kann.
"Männer sind von diesem Schicksal recht selten betroffen."
"Auch jungen und gesunden Frauen bleibt dies erspart, da sie bei der Arbeit mithelfen und Kinder gebären", beschreibt eine Ordensschwester die Situation, die sich in der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Burkina Faso in einem Spezialheim um mehr als einhundert Frauen kümmert, die von ihren Gemeinschaften ausgestoßen wurden.
Die Ortsregierung entschloss nun, gegen diese abnorme "Sozialmaßnahme" vorzugehen.
Und gab aus diesem Grund eine Broschüre heraus, die die "Hexenverfolgung" unterbinden soll.
Die Sache hat aber einen Haken.
"Mehr als 70 Prozent aller Erwachsenen in Burkina Faso können nicht lesen", wies die Zeitung "derStandard" auf das Dilemma der schriftlichen Aufklärung hin.
Der Hexerei bezichtigt zu werden ist aber auch in anderen afrikanischen Ländern gang und gäbe.
In Ghana, dem Nachbarland von Burkina Faso, wurde die 27-jährige Ammy Hemmahová von drei Frauen und zwei Männern zu Tode gefoltert - sie übergossen sie mit Petroleum und zündeten sie einfach an.
Über diesen Vorfall berichtete u.a. auch der Server BBC.
Die Täter behaupteten allerdings, die Sache wäre nur ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände gewesen.
Ihrer Version zufolge sei Öl entflammt, das zu rituellen Salbungen verwendet werde.
Und zwar, nachdem die Gruppe versucht habe, "einen bösen Geist" aus der Frau "auszutreiben".
Die Isolation von "Hexen" unterstützen die Menschen hier ohne Rücksicht auf ihre Bildung.
"Der Standard" zitierte hierzu einen 42-jährigen Unternehmer aus Burkina Faso: "Fresserinnen menschlicher Seelen sind früher wie heute eine Gefahr", sagte er.
Während sich die Regierung in Burkina Faso wenigstens darum bemüht, die Hexenjagd zu entschärfen, hat der gambianische Präsident im vergangenen Jahr der Präsident selbst ordentlich mitgemischt.
"Präsident Yahya Jammeh entfachte nach dem Tod seiner Tante eine monströse Hexenjagd, da diese angeblich Anteil an deren Tode hatten und nun versuchen würden, auch den Präsidenten selbst durch schwarze Magie umzubringen."
"Dazu rief er Schamane aus dem nahen Guinea zu Hilfe, die in Begleitung von Polizisten, Soldaten und der Leibgarde des Präsidenten wahllos festgenommene Frauen und Männer gewaltsam aus gambianischen Dörfern entführten und auf die Farm des Präsidenten in Kanilai brachten", führte die Organisation Amnesty International in ihrem Bericht an.
Auf der Farm wurden die eingekerkerten Menschen gezwungen, einen Absud aus Pflanzen mit halluzinogener Wirkung zu trinken, der aber auch Darm- und Nierenprobleme hervorrief.
Zwei der arretierten Menschen überlebten den Aufenthalt auf der Farm nicht.
Erst aufgrund des internationalen Drucks wurden die nahezu tausend Gefangene wieder freigelassen.
Ein Mieter von Bakala: Er heizt zwar im Ofen - trotzdem zahlt höhere Miete
Ein älterer untersetzter Mann verlässt gerade das Klientenzentrum der Gesellschaft RPG Byty des "Kohlebarons" Zdeněk Bakala, des größten Privatbesitzers von Mietwohnungen in Tschechien.
Unter dem Arm eine Mappe mit drei neuen Mietverträgen zu drei Wohnungen: für die eigene und die Wohnungen seiner Töchter und seines Sohnes, der gerade eine Haftstrafe verbüßt.
Allen drei wurde im Rahmen der sog. "Deregulierung" gerade die Miete erhöht.
Anstatt von 3500 Kronen Monatsmiete soll der Sohn im nächsten Jahr für eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche der zweiten Kategorie 4100 Kronen berappen.
"Und da gibt es in der Wohnung nicht mal fließend warmes Wasser und heizen muss man in einem einfachen Kohleofen", tippt er verärgert mit dem Finger auf den neuen Mietvertrag des Sohnes, zu dessen Unterzeichnung er eine Vollmacht hat.
"Aber was - unterschrieben hab ich", erklärt er halb verstimmt und halb resigniert.
Die Bürgervereinigung BytyOKD.cz, die die neuen Mietbedingungen als "inkorrekt und unmoralisch" bezeichnete, rät den Mietern, die neuen Verträge einfach nicht zu unterschreiben und bis zum 7. Dezember zu warten, an dem sie eine Anleitung zu veröffentlichen gedenkt, wie man gegen solche Verträge vorgeht.
Aber der Mann winkt nur ab.
"Einer sagt dies, der andere das", macht er ein finsteres Gesicht.
Die Region Ostrava wird so zum großen "Deregulierungslabor".
Nach Neujahr steht diese Deregulierung den meisten Mietwohnungen in Tschechien bevor, deren Mieter bisher keine marktgerechte Miete zahlen.
Aktuálně.cz beschloss daher, dieses "Labor" persönlich zu besuchen.
Der RPG-Warteraum in Havířov ist einer von vier in der Region Ostrava und schon neun Uhr morgens an diesem Dienstag brechend voll.
Gleich neben der Tür stehen die Bodyguards einer Sicherheitsagentur und bei ihr ein Aufrufgerät.
"Miete 2011", so leuchtet ein spezielles Tastfeld auf dem Touchscreen.
Kurz angetippt und schon spuckt das Gerät einen Nummernzettel aus.
Kaum haben wir die Nummer "157" entziffert und schon piepst sie auf dem großen Display an der Decke des Warteraums.
Eine halbe Sekunde später ist man an der Reihe.
Etwas später betritt ein älteres Ehepaar den Warteraum, um nach der Miete zu fragen, aber der Ansturm im Warteraum gilt offenbar gar nicht der neuen Miete.
Die meisten Leute sind hier, um die üblichen Probleme zu lösen - Reparaturanträge, Versicherungsangelegenheiten und ähnliches.
Ab Mitte November flattern in der Region Ostrava die Kuverts mit den neuen Mietverträgen den meisten Mietern der insgesamt 44.000 Wohnungen des Portfolios der RPG in die Briefkästen.
Die RPG Byty schlägt ihnen in den Schreiben eine Mieterhöhung von ca. 15 bis 38 Prozent vor.
Der spezielle Schalter für die neuen Mieten im Klientenzentrum ist seit dem 18. November geöffnet.
"Die Aktion läuft etwas über eine Woche, das heißt, das ist erst der Anfang", antworten die Damen hinter dem Schalter nach einem Moment Zögern, als sich der "Klient" als Journalist entpuppt.
Die Deregulierung und Bakalas ehemalige Bergarbeiterwohnungen sind ein brisantes Thema.
Vor den Wahlen hatte der aus Ostrava stammende Parlamentsvizepräsident Lubomír Zaorálek von der ČSSD dieses Thema ziemlich lauthals aufgegriffen, kein Wunder, dass heute die Zeitungen voll davon sind.
"Zwanzig Jahre will ich von ihnen einen neuen Fußboden."
"Nicht mal ne besch. WC-Brille konnten sie auswechseln", macht sich der eingangs erwähnte Mann Luft.
Bis jetzt stehen den Mitarbeiterinnen zufolge vor allem Rentner am Schalter an, um sich zu überzeugen, ob sie die versprochene Mietermäßigung wirklich erhalten, die ihnen RPG verspricht, wenn sie das Spezialangebot rechtzeitig unterschreiben.
In den Genuss einer zur Hälfte ermäßigte Februarmiete sollen auch die sonstigen Mieter kommen, die den neuen Mietvertrag bis zum 15. Dezember unterschreiben.
Bis jetzt ist "Deregulierungsschalter" in Havířov aber alles andere, als überlastet von Nachfragen.
"Von den gestrigen 360 Klienten waren nur etwa 40 bis 50 der Miete im Jahre 2011 wegen hier", schätzen die Schalterbeamtinnen.
RPG offeriert dabei sowohl auf ihren Webseiten, als auch Wandtafeln individuelle Mietvereinbarungen, wo es notwendig erscheint.
Sollten sich die Mietparteien aber nicht auf die neue Miete einigen, werde sie von einem unabhängigen Gericht festgelegt.
"Das soll keine Drohung sein, sondern ist als Information über die einzig mögliche und völlig legitime gesetzliche Vorgehensweise zu verstehen", erklärt RPG auf seinen Webseiten.
"Hier geht niemand vor Gericht", meint eine der Mitarbeiterinnen von RPG Byty und ein Mann auf der Straße vor dem Klientenzentrum gibt ihr zumindest teilweise recht.
"Ich habe 13.000 (Kronen) Rente, davon bleiben mir 5.000 fürs Essen übrig, wo sollte ich das Geld für einen Gerichtsstreit hernehmen", meint er.
Dann wird die Angestellte doch unsicher.
"Mal sehen."
"Herr Zaorálek sagt ihnen über die Medien, sie sollen nicht unterschreiben und so warten die Leute noch ab", gibt sie zu bedenken.
Die regulierte Miete endet im größten Teil Tschechiens zu Neujahr 2011 und RPG Byty zufolge ist die Mieterhöhung eine ökonomische Notwendigkeit.
"Die existierende Höhe der Mieten reicht nicht mal zur Instandhaltung des Wohnfonds aus", argumentiert Pavel Klimeš, der Direktor des Wohnungs-Portfolios der Gesellschaft RPG Byty und - gerade die von den aufgebrachten Mietern kritisierte Vernachlässigung des Wohnungsfonds ist nach Meinung der Hausbesitzer der Hauptgrund für die Mieterhöhung.
Während RPG in den Jahren zwischen 2005 und 2010 aus den eingenommenen Mieten vier Milliarden in die Wohnungen investieren konnte, in den vier Jahren von 2011 bis 2014 sollen es 5,2 Milliarden sein.
Auf dem großformatigen LCD-Display an der Decke gegenüber den Polstersesseln im Warteraum von Havířov tauchen zwischendurch immer wieder ein paar rot leuchtende Informationen auf.
"Die Mieterhöhungen im Jahre 2011 um 15% und weniger betreffen 31 200 Wohnungen, das heißt mehr als 90% der Wohnungen von RPG."
"Immer bedeutet dies höchstens 7,50 CZK pro Quadratmeter und Monat", ist auf dem LCD-Monitor zu lesen.
Nur bei 400 Wohnungen aus dem Portfolio von RPG erhöht sich die Miete um 38 Prozent.
"In diesen Fällen geht es um die Erhöhung extrem geringer Mietpreise von 19,66 CZK pro Quadratmeter", argumentiert RPG.
Bei 2600 Wohnungen bleibt die Miete im nächsten Jahr auf gleicher Höhe.
RPG Byty verspricht, dass die Deregulierung die Mieten nicht sprunghaft in die Höhe treibt, sondern schrittweise binnen vier und acht Jahren erfolgt.
Was mehr - das Unternehmen auferlegt sich eine weitere Verpflichtung: Alle Einnahmen aus der Mieterhöhung (siehe Diagramm) will das Unternehmen wieder in die Wohnungen stecken, vor allem in Wärmeersparnisse - in neue Fenster und in die Wärmedämmung.
Aber - vorrangig sollen diese denjenigen Leute zugute kommen, die die Vereinbarungen über die Mieterhöhung unterschreiben.
Die Architekten sahen ein - zum Büro gehört auch ein Kindergarten
Das Bürogebäude Avriopoint in Brno ist der neue Sitz des Unternehmens Arch.Design.
Aber wer würde hier schon einen Minikindergarten erwarten, mit allem was dazu gehört: farbenfrohen Wänden, kreativen Möbeln, einer Menge Spielzeug und sogar einen Minispielplatz auf der Außenterrasse.
Dieser Kindergarten steht seit vergangenem Jahr den Mitarbeitern von Arch.Design zur Verfügung.
Das Projektierungs- und Architekturbüro Arch.Design, aus dessen Ateliers eine ganze Reihe namhafter Brünner Bauten stammen, rechnete von den ersten Entwürfen für das neue Gebäude Avriopoint an mit den Räumlichkeiten für seinen Firmen-Minikindergarten.
In weiser Voraussicht, denn die meisten seiner 90 Mitarbeiter (innen) sind im Babyboom-Alter und der Firma ist daran gelegen, dass die Projektantinnen und Architektinnen so schnell wie möglich an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
Zusammen mit der Möglichkeit, verkürzt zu arbeiten, ist der Kindergarten ein weiterer Bonus, den Arch.Design seinen Beschäftigten im Konzept ihres Sozialprogrammes anzubieten hat.
Die Bauingenieurinnen und -architektinnen haben es so leichter, ihren anspruchsvollen Beruf und die Kinderfürsorge unter einen Hut zu bringen.
Der Minikindergarten ist eine ursprüngliche Idee der Mitarbeiter (innen) von Arch.Design und mit der Unterstützung des Managements gelang es ihnen Fördergelder der Europäischen Union und des Ministeriums für Arbeit und Soziales für ihr Projekt zu gewinnen.
Der betriebliche Minikindergarten wird durch das Operationsprogramm Humanressourcen und Beschäftigungspolitik aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus dem Staatsbudget der Tschechischen Republik finanziert.
Dank dieser Finanzierung (Zuschüsse in Höhe von 2, 8 Mio. CZK) konnten die notwendigen Einrichtungen und die Ausstattung beschafft werden und für die Dauer von 2 Jahren ist für qualifiziertes Personal und für den Betrieb gesorgt.
Nach der Ausschöpfung der Fördermittel (2 Jahre) ist die Gesellschaft Arch.Design verpflichtet, den Minikindergarten 3 weitere Jahre auf eigene Kosten weiter zu betreiben.
Die Vorbereitung dieses Projekts nahm ein ganzes Jahr in Anspruch, wobei die Gesellschaft Economy Rating bei der Antragsabwicklung tatkräftige Hilfe leistete.
Um die Kinder kümmert sich ganztätig qualifiziertes Personal - eine Krankenschwester und eine Kindergartenlehrerin, den Kindergarten können Kinder ohne altersmäßige Einschränkungen besuchen, obwohl die meisten von ihnen über drei Jahre alt sind.
Und da es hierbei um einen Mini-Kindergarten geht, dürfen gleichzeitig nur 5 Kinder anwesend sein, allerdings wechseln sich den Tag über mehrere Kinder gegenseitig ab.
Der Kindergartenbetrieb ist flexibel auf den Bedarf der Eltern abgestimmt, die Kinder aller Mitarbeiter haben in Bezug auf die Nutzung des Kindergartens die gleichen Rechte - ohne Rücksicht auf die Firmenhierarchie und ihre jeweilige Position.
Obwohl es sich um individuelle Erziehung und Pflege handelt, ist der Programminhalt im Mini-Kindergarten dennoch vergleichbar mit dem Rahmenprogramm der Vorschulbildung.
Die Kinder spielen hier nicht nur, vor allem wird ihnen ausgezeichneter Unterricht geboten - von grundlegenden Erkenntnissen bis hin zum Vorschulunterricht, nebenbei lernen sie auch noch Englisch.
Das Klassenzimmer ist nicht nur mit Spielzeug und kreativen Spielen, sondern auch mit einem Rechner ausgestattet, der den Kindern zur Verfügung steht.
Was mehr - die Anwesenheit von kleinen Kindern in der Firma trägt zu einem freundlichen und positiven Firmenmilieu bei.
Die Eltern können jederzeit einen Blick auf die Kinder werfen und so entfällt der Stress beim verspäteten Abholen der Kinder aus einem weit entfernten Kindergarten.
Die Eltern nutzen deshalb ihre Arbeitszeit produktiver.
Kein Wunder, dass sich hier auch natürliche und loyale Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen herausbilden.
Arch.Design reihte sich so unter die tschechischen Firmen ein, die bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter deutliche Benefits bieten, die familienfreundlich sind und durch solche Programme ihr Personal- Marketing bestärken.
Ein Knochenhaus fasziniert auch noch nach 100 Jahren. Schauen Sie sich die Interieure von Gaudi an
Das Dach mutet an wie der Rücken einer prähistorischen Echse, die Treppe wie die Wirbelsäule eines Dinosauriers und die Balkone sind aufgerissene Fischmäuler.
Das ist das Casa Batlló des katalanischen Architekten Antonio Gaudi in Barcelona.
Von den hiesigen Einwohnern bekam das Haus mit seinen organischen Formen den Spitznamen "Knochenhaus".
Organische Formen, wilde Farben, die ungewöhnliche Verwendung von Stein, Kachelsplittern und Mosaiks, die an Schuppen erinnernde Fassaden und allgegenwärtige weichen Linien, all dies sind typische Merkmale für den Jugendstil von Antonio Gaudi.
Die Fassade des Hauses spielt mit traumhaften Linien, zärtlichen Farben und Texturen, die an Natur und Lebewesen erinnern.
Erst bei genauerem Hinsehen bemerkt man, dass alles von Geometrie, Rhythmus und durchdachter Ordnung beherrscht wird.
In der Nacht wirkt die ganze Fassade noch plastischer, dramatischer und die spezielle Anleuchtung verstärkt den Glanz der Farben noch.
Die gleichen schwungvollen Linien und verschlungenen Formen beherrschen auch das Innere des Hauses.
Wellenartig geformtes Holz kopiert die Fensterrahmen, Geländer, Zierelemente von Türen, ja sogar Gucklöcher und Leisten.
Das Haus Batlló im Viertel Eixample an der belebten Einkaufsstraße Passeig de Grácia Nr. 43 entstand durch den Umbau eines Hauses aus dem Jahre 1877, den Architekten Emilio Sala Cortese ausführte.
Die Rekonstruktion nahm zwei Jahre in Anspruch und wurde 1906 abgeschlossen.
Der Investor, der wohlhabende Industrielle Josep Batlló, bestand ursprünglich auf dem Abriss des alten und dem Bau eines völlig neuen Gebäudes, aber letztendlich stimmte er der Idee Gaudís auf einen ungewöhnlichen und auch billigeren Umbau zu.
Das Mietshaus Casa Batlló entwarf Antoni Gaudí jedoch nicht allein.
Er arbeitete dabei mit dem Architekten Josep Maria Jujol zusammen.
Gerade auf dessen Reißbrett entstanden die Dekorationen für die repräsentative Wohnung des Realitätenbesitzers und auch die Verwendung von Mosaiken an der Fassade war seine Idee.
An der Gestaltung der Fassade arbeitete jedoch auch zahlreiche weitere Bildner und Künstler mit.
Die gemeinsame Arbeit an den Entwürfen für das Casa Batlló war der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Jujola und Gaudí.
So beteiligte sich Jujol auch am Bau von Gaudís Haus Casa Milá im Park Güell, in dem sich auch weitere Werke von Antoni Gaudí befinden.
Schon kurz nach seiner Fertigstellung bekam das Haus von den hiesigen Einwohnern seiner organischen Formen wegen den Spitznamen "Knochenhaus".
Andere wiederum nannten es des speziellen Fensteröffnungsmechanismus wegen das "gähnende Haus".
Man sagt auch, ganz oben auf dem Gebäude sei das Schwert des heiligen Georg, des Patrons von Katalonien dargestellt.
Aber auch weitere bildhauerische Elemente symbolisieren verborgene religiöse Motive.
Gaudí entwarf für das Haus ein für die damalige Zeit einzigartiges Zentralheizungssystem mit Entlüftungskanälen und typischen Kaminen.
Etwas bizarr mutet ihre 45-Grad-Neigung schon an.
Bei seinem Schaffen ignorierte Gaudí konsequent alle damaligen Bauvorschriften und ließ sich keineswegs von diesen beirren.
Vor Baubeginn holte er zwar von der Stadt die entsprechende Baugenehmigung ein aber die von ihm gemachten Angaben über die geplante Rekonstruktion waren so vage, dass die Stadtväter zwei Jahre später bei der Fertigstellung so entsetzt vom Ergebnis waren, dass sie Abhilfe verlangten.
Die Ratsherren stießen sich unter anderem auch daran, dass der Bau mit seinen Pfeilern sogar in den öffentlichen Bürgersteig eingriff.
Zu Änderungen kam es allerdings nicht mehr, ganz im Gegenteil - nur fünfzehn Tage nach der diesbezüglichen Aufforderung des Stadtviertels stellte Josep Batlló einen Antrag zur Genehmigung der Vermietung der beiden höchstgelegenen Stockwerke des Hauses - und sie wurde ihm prompt erteilt.
Der Hausbesitzer selbst zog in die niedrigeren Etagen ein.
In der Galerie im 2. Stock befand sich ein Gesellschaftssalon, im dritten Stock befanden sich die Schlafzimmer und Privaträume der Wohnung.
Das Erdgeschoss wurde an ein Juweliergeschäft verpachtet.
Das gesamte sechsstöckige Gebäude durchläuft eine Treppe bis hinauf zur Dachterrasse.
Durch die grundsätzlichen Elemente des Umbaus wurden alle rechten Winkel und geraden Linien beseitigt und durch gebogene und geschwungene Wände ersetzt.
Gaudí arbeitete aber auch mit einem modernen Konzept zur gegenseitigen Verbindung von Räumen.
Der gesellschaftliche Teil lässt sich durch das Öffnen der Salontüren völlig verbinden und so konnte eine größere Gesellschaft bequem plaudern, ohne bei vertraulicheren Gesprächen auf eine gewisse Intimität verzichten zu müssen.
Das Haus erhielt durch Gaudís Umbau außer einer neuen Fassade auch ein recht ungewöhnliches Dach und zwei weitere Stockwerke.
Eindrucksvoll ist auch Gaudís Spiel mit dem Licht sowie die blauen und weißen glasierten Kacheln, mit denen der Innenhof verkleidet ist und die Lichthöfe.
Das Spiel dieser beiden Farben verleiht allen Etagen des Hauses ein Höchstmaß an Licht.
Dabei machte er sich schlicht das Prinzip zu Nutze, dass Weiß das Licht besser reflektiert, als dunkle Farben, die das Sonnenlicht im Gegenteil dazu absorbieren.
Das Haus Casa Batlló, das 2005 in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen wurde, kann heute jedermann besuchen.
Im ersten Stock ist die geräumigste und prächtigste Wohnung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Hausbesitzer entschlossen sich erst im Jahre zu diesem Schritt und dies aus Anlass des 150.Geburtstags des berühmten Schöpfers.
Als man feststellte, dass dies ein recht einträgliches Geschäft ist, behielt man die Besichtigungen bei, ja man weitete sie auch auf weitere gemeinsame und die Dachgeschossräume, einschließlich der Dachterrasse aus.
Der Preis zur Besichtigung des Baudenkmals ist allerdings kein Pappenstiel, er beträgt 16,50 Euro, Studenten, Rentner, Gruppen und Inhaber von Touristenausweisen bekommen 20 Prozent Ermäßigung.
Dieser Betrag übertrifft die Eintrittspreise zu anderen Gaudí-Bauten in der Stadt.
Wer die echte Atmosphäre des Hauses mit seinen Drachentürmchen kennen lernen möchte, sollte versuchen, Freundschaft mit einem der Hausbewohner zu schließen und ihn zu Hause besuchen.
Die richtige Matratze und der richtige Bettenrost? Frauen haben andere Wünsche als Männer
Nicht der tollste Bettrahmen, sondern die Qualität der Liegefläche - also Matratze und Rost machen das gute Bett aus.
Diese müssen sich allerdings harmonisch ergänzen, um den Wünschen des konkreten Benutzers gerecht zu werden.
Bei der Auswahl spielen viele Sachen eine Rolle - das Gewicht, die Größe, der Gesundheitszustand und nicht zuletzt auch das Geschlecht des Schläfers.
Genauso wichtig ist auch das Interieur, in dem sich Matratze und Rost unterzuordnen haben.
Typisches Beispiel?
In einem Wochenendhaus, in dem nicht regelmäßig geheizt wird, sind Latexmatratzen nicht gut geeignet, da sie viel länger brauchen, um "warm zu werden".
Darüber hinaus sind sie deutlich schwerer als übliche Polyurethan-Matratzen.
Und - sie sollten regelmäßig gewendet werden.
Wenn sie nämlich nicht genug Entlüftungskanälchen im Kern haben und noch dazu auf einer festen Platte liegen, staut sich Feuchtigkeit an: Es ist also nicht ausgeschlossen, dass sich unter ihr Schimmel bildet.
Bei der Wahl spielt natürlich auch eine Rolle, an was man gewöhnt ist.
Wer längere Zeit im Ausland war, wo sehr hohe Matratzen mit Weichschicht üblich sind, wird sich schwer an eine niedrige Matratze mit harter Oberfläche gewöhnen können.
"Wohl alle Eishockeyspieler, die aus der NHL zurückgekommen sind, haben sich bei mir beschwert, dass sie hier nicht mehr richtig schlafen können."
"Für ihre abgeschundenen Schultern, Fersen und Hüften brauchen sie einfach eine Weichschicht aus Visco-Schaum (Memory Foam - ein Formgedächtnis-Polymer)."
"Diese empfehle ich unter anderem auch zuckerkranken Menschen, die unter einer Störung des Nervensystems leiden, sodass sie die "Informationen" aus den Gelenken und der Haut schlecht empfangen können", erklärt Sylva Hadamcziková, die sich auf Polstermöbel spezialisiert.
Deshalb habe ich schon vor Jahren vielen Eishockeyspielern, aber auch anderen Kunden diese Matratzen mit Visco-Schaum (Memory Foam) besorgt.
"Heute ist dies kein Problem mehr, denn solche Matratzen bieten u.a. der Hersteller Tempur, die italienische Firma Magniflex oder der tschechische Hersteller Tropico an."
Und man muss nicht unbedingt ein berühmter Eishockeyspieler sein, um die Vorteile des Visco-Schaums schätzen zu lernen.
Dieses "Wunder" funktioniert eigentlich ganz einfach.
Der Schaum optimalisiert seine Härte und Form entsprechend der absorbierten Wärme, anders gesagt, er schmiegt sich regelrecht am warmen Körper an.
Nirgendwo drückt es, in der Nacht wälzt man sich nicht herum wie nach einem schweren Kampf.
Man schläft einfach viel besser.
Der viskoelastische Schaum bietet darüber hinaus auch Schutz vor Dekubitus (Wundbrand).
Bei der Wahl der Matratzengröße sollte man zur Körpergröße immer noch die Länge der Fußsohlen hinzurechnen, also ca. 21 bis 34 cm.
Mann wie Frau, die an die 180 cm groß sind, brauchen so ein 210 bis 220 cm langes Bett.
Jedem der Schläfer sollten mindestens 90 cm Liegebreite zur Verfügung stehen, zusammen also 180 cm.
Bei Einzelbetten, zum Beispiel bei Singles, sind 120 bis 140 cm angebracht.
Des Komforts halber und auch für eventuelle Besucher.
Ansonsten gilt die folgende Faustregel für die ideale Bettbreite: "Wenn man auf dem Rücken liegt, sollte noch genug Platz für die leicht angewinkelten Arme sein", rät Ing. Helena Prokopová, die Zunftmeisterin der Polsterer und Raumausstatter, die sich schon jahrelang der Problematik des gesunden Schlafes und der Ergonomie von Möbeln widmet und dieses Thema auch auf Fachschulen vorträgt.
Bei einem Doppelbett braucht jeder einen eigenen Rost und seine eigene Matratze, aber aufpassen beim Einkauf, damit die Matratzen auch gleich hoch sind.
Ansonsten bleibt nichts anderes übrig, als die Roste in unterschiedlicher Höhe zu montieren und das ist längst nicht bei jedem Bettrahmen möglich.
Schaummatratzen sollten mindestens 14 cm hoch sein, Matratzen mit Federskelett 15 cm, davon sollten mindestens drei Zentimeter auf die Formschicht und das Feinpolster entfallen.
"Mit der Hand oder beim Hinsetzen darf man die Federn auf keinen Fall spüren", warnt Helena Prokopová.
Jede Matratze macht einen speziellen Rosttyp erforderlich.
Ganzgepolsterte Betten mit Matratze und Unterlage wie zusammengewachsene Siamzwillinge haben im Schlafzimmer nichts zu suchen.
Diese Matratzen lassen sich nicht lüften und den Bezug kann man nicht waschen, was heute ja schon gang und gäbe ist.
Und da man in einer einzigen Nacht zwischen 0,2 bis 0,75 l Schweiß verliert, ist klar, dass die Matratze nach fünf bis sieben Jahren langsam zu einem riesigen (und verstopften Sieb) wird.
Auch deswegen lehnen Fachleute Werbeslogans ab, die bei Matratzen eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren, ja sogar lebenslange Garantie versprechen.
Jede Sache hat ihr Wenn und Aber.
Und deshalb ein praktischer Rat von den Händlern: Bei Matratzen von 120 oder 140 cm Breite sollte man die Hygiene der waschbaren, abziehbaren Bezüge nicht scheuen, dennoch empfiehlt es sich, einen Matratzenschoner zu verwenden, den man leicht abziehen und waschen kann.
Auch wenn heute in der Regel Matratzenbezüge mit Rundumreißverschluss hergestellt werden, sodass man nach dem Öffnen zwei Hälften bekommt (immens wichtig für den Waschvorgang und die Waschmaschinengröße!), mutet die Manipulation mit größeren Matratzen, vor allem allein ausgeführt, oft wie der ungleiche Kampf zwischen David und Goliath an.
Haben sie im Bett statt eines Rostes eine feste Platte?
Raus damit!
Oder höchstens für ein Bett für ungeliebte Gäste und für eine einzige Nacht.
Auch so sollten sie die Platte lieber mit Lüftungslöchern versehen (sofern schon keine drin sind) und Matratzen mit Federskelett und 15 cm Mindesthöhe mit sog. Taschenfederkern und Feinpolster verwenden.
Polyurethan-Matratzen gehören auf solch eine Unterlage nicht.
Für nicht verstellbare Lattenroste mit 14 bis 18 Federleisten (Lamellen) sind Latex- oder Sandwichmatratzen geeignet (ggf. auch Kombinationen von Latex und Kokos), immer zahlen sich dabei Roste mit einer größeren Lattenanzahl, also von 28 und mehr Federleisten aus, mit Lordosenstütze im Lendenwirbelbereich und der Möglichkeit, die Lattenhärte zu regulieren.
Auf verstellbare Lamellenroste gehören keine Matratzen mit Federskelett, da sie nicht auf die ergonomische Verstellung reagieren.
Neben der Einstellung der Steife der Federleisten werden auch spezielle flexible Schultermodule geboten.
Hierbei geht es um eine spezielle Befestigung der Federleisten, die es ermöglicht, die Federleisten einzudrücken oder gar so zu verwinkeln, dass sie das punktuelle Einsinken der Schulter des Schläfers ermöglichen.
Namentlich für Männer mit breiten Schultern eine wichtige Sache.
Es gibt sogar Matratzenhersteller, die angefangen haben, bei "Herrenmatratzen" Weichzonen für den Schulterbereich zu verwenden.
Auch an die Damen ist gedacht - ihnen gönnt man diese Weichzonen in der Hüftgegend.
Für anspruchsvollste Kunden sind punktelastische Flügelfedersysteme (Lattoflex) oder Roste mit punktelastischen Kontakt-Pads mit sog. Multitorsionsfederung bestimmt.
Der Druck wird auf mehrere Punkte verteilt, wodurch sich die Spannung verringert.
Aber - wenn man zur richtigen Matratze und richtigen Rost ein schlechtes (zu großes und fülliges) Kopfkissen verwendet, gehen die meisten Vorteile wieder verloren.
Auch hier eine Faustregel: das Kopfkissen soll den Kopf stützen, seine Spitzen sollten nur bis zu den Schultern reichen, damit sich die Schultermuskeln entspannen können.
Ideal erscheint daher ein 50 x 60 cm großes Kissen, wie es zum Beispiel die Skandinavier mögen.
In der Seitenlage sollte das Kopfkissen (zusammen mit der Schulterentlastungszone im Rost oder der Weichzone in der Matratze) die Schulterhöhe ausgleichen.
Etwas haben unsere modernen Matratzen haben mit den einstigen (mit Heu gefüllten) Strohsäcken doch gemein.
Moderne Hersteller verwenden immer häufiger natürliche Materialien oder zumindest deren Beimischungen.
Auch bei Matratzen heißt das neue Zauberwort "Bio".
Statt Erdölrohstoffen verwendet man zur Herstellung von Polyurethanschäumen immer häufiger naturelle Öle - zum Beispiel Rizinus- und Sojaöl.
Soja wird wohl von allen bekannten Herstellern verwendet.
"Bio heißt bei Matratzen, das ihr Kern aus Materialien rein natürlichen Ursprungs besteht", erklärt Petr Vašíček von der Firma Tropico Plus.
Naturstoffe werden aber auch bei der Herstellung von Matratzenbezügen verwendet - eine der ersten war dabei Aloe Vera.
Man kann sich aber auch Mikrokapseln gönnen, die beim Schlafen frischen Wald- oder Lavendelduft verbreiten.
Auch hier macht man einen Unterschied zwischen Mann und Frau.
Während bei den Männern ein "kühlender" Pflanzenextrakt aus Birkenblättern verwendet wird, damit der Matratzenbezug die Wärme absorbieren und den Körper abkühlen kann, haben die Bezüge für Frauen "wärmende" Wirkung.
Extrakte aus roten Paprikaschoten regen die Blutzirkulation an, dem schwächeren Geschlecht wird beim Schlafen also wohlig warm.
Und die heutigen Favoriten?
Matratzen aus Kaltschaum (er hat größere Poren mit zerstörter Zellstruktur und ist daher atmungsaktiver als handelsübliches Polyurethan und auch viel flexibler).
Durch die Kombination der verschiedenen Steife (Härte) von Kaltschäumen und Visco-Schäumen entstehen Mehr-Zonen-Matratzen, die genau wissen, wo sich Kopf, Hüfte und Fersen befinden.
Für eine hochwertige Matratze hat man allerdings 7000 Kronen und mehr zu berappen.
Gesundheitsmatratzen sind aber gewöhnlich mit geringerer Mehrwertsteuer belastet, da sie als medizinische Hilfsmittel gelten.
Als erstes tschechisches Unternehmen wurde Gumotex dieser Vorteil zuteil.
Man sieht, an der Matratze und am Rost zu sparen ist nicht so leicht.
Hin und wieder gibt es Sonderangebote von Herstellern und Händlern, die zwei Matratzen zum Preis von einer anbieten.
So bietet die Marke Magniflex die Matratze Duofreeze mit im Bezug verstepptem Visco-Schaum Memory für 11.990 CZK an.
Die zweite bekommt man gratis dazu.
Es war das Material Tempur, das die Ära der viskoelastischen Schaumstoffe mit offener Zellstruktur und hoher Dichte in nahezu kosmischem Tempo einleitete.
Kein Wunder, wurden sie doch für die NASA entwickelt, denn die Astronauten sind bei den Starts enormen Überbelastungen ausgesetzt.
Tempur wird bei Wärme weich, in kühlem Milieu verfestigt es sich wiederum.
So passt es sich dem menschlichen Körper perfekt an und verteilt auf optimale Weise den Körperdruck.
Es ist daher nicht nur ideal zur Verhinderung von Druckbrand, sondern erhöht allgemein den Schlafkomfort.
Viskoelastische Schaumstoffe werden aber nicht nur bei Matratzen, sondern auch bei sonstigen Gesundheitsprodukten, wie z.B. bei speziellen Fußpolstern verwendet, die den Beinen und den Gefäßen Erleichterung verschaffen sollen.
Einheimische Hersteller verwenden zum Beispiel die Schaumstoffe Eucatherm C, Twinsaver oder ähnliche Produkte.
Immer mehr Eltern wollen Menschen-Überwachungsgeräte, um die Kids unter Kontrolle zu haben
Die Angst um die eigenen Kinder wächst und so erwägen immer mehr Eltern, sie per GPS zu überwachen.
Das System, das ursprünglich zur Fahndung nach Autos erfunden wurde, kann nämlich ebenso gut Menschen orten, was auch in solchen Fällen hilfreich wäre, wie unlängst beim spurlosen Verschwinden der neunjährigen Anička Janatková.
Das Gerät ist derzeit etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel aber schon bald dürfte es nicht größer sein, als eine Armbanduhr.
Viele Menschen hat der Fall der verschwundenen Anička in Angst und Schrecken versetzt und so halten sie nach Mitteln und Wegen Ausschau, ihre Kinder besser zu schützen.
Auch für den Preis einer Beeinträchtigung ihrer Privatsphäre.
"Wir bemühen uns, allen zu sagen, dass es hierbei keinesfalls um Herumspionieren geht, sondern um ein wirksames Mittel, die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass es zur Tragödie kommt", führt Petr Pilin von der Gesellschaft Macro Weil an, einer der Lieferanten von GPS-Ortungsgeräten auf dem tschechischen Markt.
"Ich gebe zu, dass es im Einzelfall zum Missbrauch solcher Geräte kommen kann, zum Beispiel wenn man es jemandem in die Tasche steckt, ohne dass er davon weiß, aber wir hatten bisher keinen solchen Fall zu verzeichnen."
"Die meisten Kunden kaufen sich es wirklich aus Sicherheitsgründen", fügt Pilin hinzu.
Seiner Meinung nach sollte das Kind aber immer wissen, welchem Zweck die "Schachtel" dient und wie man sie im Notfall benutzt.
Die Kinderpsychologin Dana Bočková weist jedoch darauf hin, dass ein Kind, wenn es solch ein Ding nicht tragen mag, es sich seiner einfach entledigt.
"Auch sehr kleine Kinder zeigen große Kreativität, wenn es darum geht, gewisse Dinge absichtlich zu verlieren, wenn sie nicht kontrolliert werden wollen."
"Schon die Handys weckten anfangs bei den Eltern große Erwartungen, aber sie lassen sich genauso leicht abschalten, wie diese neuen Überwachungsgeräte", meint Frau Bočková.
Ihrer Meinung nach ist auch umstritten, ob solch eine Einrichtung im Falle eines Angriffs tatsächlich hilft.
"Bei geplanten Entführungen kontrolliert der Kidnapper praktisch immer, ob das Kind irgendwelche Elektronik bei sich hat, mit der es geortet werden könnte."
"Heute ist es das Handy."
"Wenn solche Überwachungsgeräte breitere Verwendung fänden, würden sie diese ebenfalls suchen, da ihr Verkauf sicher von massiver Werbung begleitet wäre."
"In diesen Fällen sind die Verbrecher der Polizei immer einen Schritt voraus", meint die Psychologin.
Sie räumt jedoch ein, dass ähnliche Geräte bei einem plötzlichen Angriff durch einen Pädophilen durchaus hilfreich sein können.
Roberta Čech von der Gesellschaft RC Monitoring zufolge, die Ortungsdienstleistungen sowohl für Automobile, als auch für Personen anbietet, kann die Existenz solch eines Gerätes auch dann helfen, wenn es sofort nach dem Angriff zerstört wird.
"Das Gerät lässt sich nämlich so einstellen, dass es die jeweilige Position in gewissen Intervallen meldet."
"Auch wenn es sofort zerstört würde, steht wenigstens die letzte Position der betroffenen Person zur Verfügung."
"Bei teureren Geräten ist sogar ein Neigungsmesser integriert, das heißt, wenn man hinfällt und bewegungslos liegen bleibt, sendet das Gerät sofort eine Warnung unter Angabe der Position", behauptet Herr Čech.
Seiner Meinung nach könnten ähnliche Dienste auch intelligente Mobiltelefone mit Navigation verrichten, man braucht nur eine spezielle Software einzuspielen.
Das Problem der gegenwärtigen Ortungsgeräte besteht darin, dass es hierbei entweder um Geräte in Streichholzschachtel-Größe geht, die Anhängern ähneln oder um kleinere Handys.
Immer besteht so die Gefahr, dass man sie verliert.
Herrn Pilin von der Macro Weil zufolge testet man daher in der Gegenwart Geräte, die wie normale Digitaluhren aussehen.
"Das hat den Vorteil, dass der eventuelle Angreifer überhaupt nicht erkennen muss, dass es sich um ein Überwachungs- bzw. Ortungsgerät handelt.
"Oder er merkt das erst nach gewisser Zeit, was der Polizei einen Zeitvorsprung gibt", fügt er hinzu.
Egal, in welche Richtung die Entwicklung geht - hin zu Armbändern oder Anhängern, immer wird dabei die gleiche Technologie verwendet, wie bei der Fahrzeugortung.
Also um die Kombination aus Ortungsfunktion mithilfe des GPS-Systems (genauso wie beim Navi im Auto) und der Funktion eines Mobiltelefons, das die aktuelle Position meldet.
Die Armee hat so viele Zündschnüre, dass man ganz Tschechien umwickeln könnte Sie halten aber nur zwei Jahre
Die Tschechische Armee hat 445 Kilometer Zündschnüre eingekauft, mit Sprengsätze gezündet werden.
Im Jahr zuvor hatte das Verteidigungsministerium schon 224 Kilometer Zündschnur an die Armeelager geliefert.
Es ist schon beruhigend zu wissen, dass die Streitkräfte für 225 Jahre ausgesorgt haben.
Das Problem ist nur die Haltbarkeit der Zündschnüre - zwei, höchstens aber vier Jahre.
Die Armee kaufte die Zündschnüre von der Aktiengesellschaft STV Group, a. s. für läppische 40 Millionen Kronen.
In seiner Begründung für den Einkauf dieser gewaltigen Menge Zündschnur antwortete der Generalstab MF DNES, die Soldaten würden jährlich an die 60 Kilometer Zündschnur verbrauchen.
Den Recherchen von Armeepyrotechnikern zufolge, die MF DNES darauf ansprach, geht aus dieser Angabe hervor, dass die ganze Armee alljährlich eine äußerst intensive pyrotechnische Ausbildung absolvieren müsste - von allen Generälen und Offizieren des Armeekommandos, bis hin zu den Sekretärinnen und Putzfrauen.
Verteidigungsminister Alexandr Vondra und Armeegeneral Vlastimil Picek nicht ausgenommen.
Nur so ließe sich der beachtliche jährliche Verbrauch von sechzig Kilometern Zündschnüren halbwegs rechtfertigen.
Diese Länge entspricht übrigens 25.000 Detonationen.
Aber auch so würden diese Armeebestände für mehr als zehn Jahre reichen.
Wenn aber noch die alte Regel von Experten gilt, dass zur Schulung jedes neuen Berufssoldaten zwei Meter Zündschnur völlig ausreichen, dann hat sich die Armee durch diese Neueinkäufe - auch unter dem Gesichtspunkt des gestiegenen Bedarfs der Pionier- und Spezialeinheiten - einen beruhigenden Vorrat für die schon erwähnten 225 Jahre geschaffen.
Dabei beschwerten sich Soldaten der Schnelleinsatzbrigade unlängst beim Verteidigungsminister Vondra, sie hätten fast keine Patronen für Handfeuerwaffen mehr, sodass Schießübungen der fehlenden Mittel wegen stark eingeschränkt sind.
Vom Unterhosenmangel ganz zu schweigen.
"Mir geht auch nicht ein, warum sie von uns solche Unmengen Zündschnüre kaufen."
Aber das ist letztendlich ihre Entscheidung, sie werden schon wissen, zu was sie sie brauchen."
"Für uns ist die Armee ein guter Kunde, dem wir als Händler weitestgehend entgegen kommen möchten", sagt der Vertriebsmanager der STV Group Jan Děcký.
Jan Pejšek, der Sprecher des Verteidigungsministeriums begründet den Einkauf Hunderter Kilometer Zündschnur damit, die Armee hätte sich so mindestens für zehn Jahre mit dieser "Munition" eingedeckt.
Jan Děcký von der STV Group spricht jedoch nur von einer vierjährigen Gebrauchsdauer der Zündschnüre und Polizei- und Armeepyrotechniker gar nur von zwei Jahren.
"Bei perfekter Lagerung sind wohl auch die vier erwähnten Jahre möglich", räumt einer von ihnen ein, der aber ungenannt bleiben will, um als Soldat nicht der Kritik an der Armee bezichtigt zu werden.
Nach Ablauf der Gebrauchsdauer muss jegliche Munition gründlich getestet werden, ob sie noch zuverlässig ist und nicht das Leben der Soldaten gefährdet.
Diese Tests sind aber nicht umsonst, sondern kosten weiteres Geld.
Ein weiteres Argument des Verteidigungsministeriums ist der Mengenrabatt für die 445 Kilometer Zündschnur.
"Sie kosteten uns sechzig Prozent weniger, als die letztjährige Lieferung von 244 Kilometern", teilt uns Sprecher Pejšek den Standpunkt der Einkäufer des Verteidigungsministeriums mit.
Nur zum Vergleich: Der jährliche Verbrauch von Zündschnüren von Pyrotechnikern der Polizei, die Munition aus dem zweiten Weltkrieg oder der sowjetischen Bruderarmee liquidieren, übersteigt schon einige Jahre lang kaum 1.500 Meter.
Und die Polizei bestellt immer nur solche Mengen dieser Munition, die sie noch vor Ablauf der Gebrauchsdauer verbrauchen kann.
Schon der Sicherheit der Pyrotechniker wegen, außerdem hält man sich so die Möglichkeit zu flexiblen Einkäufen modernerer und somit auch zuverlässiger Zündschnüre offen.
Das Verteidigungsministerium hat ohnehin riesige Probleme bei der Liquidation Zehntausender Tonnen Munition aus Zeiten des Warschauer Vertrags, als sich die zweihunderttausendköpfige Tschechoslowakische Volksarmee auf ihren Feldzug zum Rhein vorbereitete.
Den Pyrotechnikern zufolge, die MF DNES ansprach, erwartet die tschechischen Streitkräfte in ein paar Jahren das gleiche Problem bei der Liquidierung Hunderter Kilometer alter Zündschnüre, die sie heute so "günstig" eingekauft hat.
Bis heute kommen mir die Kontakte gelegen, die ich dank des Wettbewerbs gewonnen habe
Die siegreiche Platzierung im Wettbewerb "Kleinunternehmer des Jahres" haben Lukáš Pytloun beim Verkauf der Franchise seines Hotels geholfen.
Gewinner des vergangenen Jahrganges des Wettbewerbs "Kleinunternehmer des Jahres" wurde Lukáš Pytloun aus Liberec.
Die Geschichte seines Erfolgs mutet wie ein Filmszenarium an.
Lukáš Pytloun reiste gern.
Erst im Ausland wurde ihm bewusst, dass es in Liberec an guten Übernachtungsmöglichkeiten zu vernünftigen Preisen fehlt.
Aus den Ersparnissen von seinen Ferienarbeiten im Ausland und mithilfe eines Bankkredits erstand er ein baufälliges Haus mit fünf Wohnungen.
Bedenkt man, dass er damals Hochschulstudent im sechsten Semester war, war dies sicher ein mutiges Unterfangen.
"Das damalige Preis-Qualität-Verhältnis ärgerte mich und so versuchte ich, etwas dagegen zu unternehmen", sagt Lukáš Pytloun.
Die erste rekonstruierte Wohnung vermietete er an Auslandsarbeiter.
Den ganzen Gewinn investierte er sofort wieder ins Haus, das er anschließend Schritt für Schritt zur Pension mit 54 Betten umbaute.
Seither gelang es ihm in nur sieben Jahren unternehmerischer Tätigkeit in Liberec vier Pensionen, zwei stilgerechte Restaurants und zwei Hotels mit einer Gesamtkapazität von über 300 Betten aller Unterkunftskategorien zu eröffnen.
Das komfortabelste von ihnen war bis unlängst das Viersternehotel "Pytloun Design Hotel".
In diesem Jahr kam ein weiteres erstklassiges Hotel hinzu.
"Gerade haben wir einen Vertrag mit einem Hotel in Ostrov u Tisé unterschrieben, dem wir unser Franchise-Konzept verkauft haben und weitere Interessenten am Franchise der Pytloun-Hotels haben sich schon gemeldet", sagt der Unternehmer Nummer Eins vom vergangenen Jahr.
"Großen Anteil an diesem Lizenzverkauf zum Betreiben von Hotels hatte gerade der Sieg im Wettbewerb "Unternehmer des Jahres", fügt Herr Pytloun anerkennend hinzu.
Der Sieg hat ihm größere Bekanntheit, ja Popularität in Liberec und Umgebung eingebracht.
"Die Leute erkannten mich auf der Straße, oft gratulierten sie mir sogar nachträglich und ich muss sagen, das tat richtig gut", erinnert er sich.
Ich empfehle wirklich allen, die etwas schaffen wollen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen.
Man braucht auch nicht gleich zu gewinnen, jede Sichtbarmachung ist gut.
Er sagt, dass er bis heute aus den Kontakten und Bekanntschaften Nutzen zieht, zu denen es sonst überhaupt nicht gekommen wäre.
"Mit einigen Leuten, die ich dank des Wettbewerbs getroffen habe, unterhalte ich bis heute regelmäßige Geschäftsbeziehungen."
Der mit dem Erfolg verbundene Ruhm schlägt sich seiner Meinung nach auch ein wenig auf jeden seiner Mitarbeiter nieder.
Und da hat er an die siebzig.
"Ich bemerke bei ihnen größere Loyalität und Stolz darauf, dass sie Teil von etwas sind, dem allgemeine Anerkennung zuteil wird."
Ich sehe dies auch wirklich nicht nur als persönlichen Erfolg an, nein, das ist das Resultat der guten Arbeit von uns allen."
"Mein Name ist nur etwas in den Vordergrund gerückt", meint Lukáš Pytloun bescheiden.
Meinen Nachfolgern wünsche ich ein ruhigeres Jahr, als wir es in Farmet hatten
Die Siegeseuphorie wurde schnell von den Folgen der Krise abgelöst.
Dank seiner Zielstrebigkeit hat Farmet das Schlimmste hinter sich.
Den Preis für den ersten Rang des Wettbewerbs Vodafone Firma des Jahres im vergangenen Jahrgang nahm Karel Žďárský, der Firmeninhaber von Farmet entgegen.
Die Jury würdigte damals die Anstrengungen, mit denen er aus dem kleinen Werkzeugbau in Česká Skalice ein Unternehmen aus dem Boden stampfte, das Hunderte von Millionen Umsätze macht.
"Ich kann sagen, dass diese Würdigung nicht nur mich selbst, sondern auch alle meine Mitarbeiter ermutigt und unser Selbstbewusstsein im Kampf mit dem Wettbewerb bestärkt hat", sagt der Vorjahresgewinner.
Am Anfang der Firmengeschichte von Farmet stand die Bemühung, etwas Nützliches zu tun.
Und als dann der Staat seinem Vater Karel Žďárský als Kompensation für das von den Kommunisten beschlagnahmte Eigentum eine kleine Werkstatt zur Pacht anbot, zögerte er nicht lange, ließ seine Karriere in der Firma, in der er bis dahin beschäftigt war, sausen und gründete mit ein paar Kameraden seines Vaters eine eigene Firma zur Herstellung von Plastikwannen.
Kurze Zeit später begannen sie sich auf Pflanzenölpressen zu konzentrieren.
Binnen 18 Jahren sind sie zum größte Hersteller automatischer Pressen in ganz Mitteleuropa aufgestiegen.
Aber erst durch den Erfolg im erwähnten Wettbewerb und dessen Medialisierung ist sie auch ins Bewusstsein der Nicht-Fachöffentlichkeit eingetreten.
"Nicht nur, dass unsere Kunden die Marke Farmet nun deutlich intensiver wahrnehmen, auch unsere ausländischen Partner begannen dem Umstand, mit einer Firma zusammenarbeiten zu können, die in ihrem Land den größtmöglichen Erfolg errungen hat, größeren Wert beizumessen", sagt Karel Žďárský.
Das vergangene Jahr stand bei Farmet allerdings nicht nur im Zeichen der Siegeseuphorie.
Die Würdigung ging von den wirtschaftlichen Ergebnissen des Unternehmens im Jahre 2008 und eines Teils von 2009 aus.
Und gerade 2009 war das schwierigste Jahr für den Verkauf von Werkzeugbauprodukten.
Die Krise, die damals noch weniger die Bürger, sondern vor allem Unternehmen schüttelte, erreichte gerade ihren Höhepunkt - viele Firmen waren gezwungen, ihre Investitionsprojekte einzustellen und den Einkauf neuer Einrichtungen und Technologien einzuschränken.
"Dieser Situation konnten wir natürlich auch nicht entgehen."
"Die Umsätze gingen um 40 Prozent zurück, wir mussten die Produktion einschränken und sogar zu Entlassungen greifen", erklärt Karel Žďárský
Ein lebensfähiges Unternehmen muss mitunter auch solch unpopuläre Maßnahmen ergreifen.
Es gelang aber, die Situation in den Griff zu bekommen und die Firma in den schwarzen Zahlen zu halten, auch wenn mit geringeren Gewinnen, als vor der Krise.
Bei einem war das Unternehmen nicht gewillt, Abstriche zu machen - bei den Investitionen in die Forschung und Entwicklung.
"Aus dem Zuschuss bauten wir ein Forschungs- und Schulungszentrum, wir bestärkten unsere Präsentation auf internationalen Messen und erwarben Hauptpreise bei inländischen Ausstellungen", sagt Žďárský.
Alles zeugt davon, dass wir die Krise überwunden haben.
Die Umsätze wachsen wieder und mit ihnen auch die Anzahl neuer Mitarbeiter.
"Dem neuen Sieger wünsche ich viel Freude am Sieg - aber in ruhigerer Atmosphäre", lässt Karel Žďárský ausrichten.
Eine Meinungsumfrage, die mit unsinnigen Vorschriften aufräumt
Die Meinungsumfrage um die "Absurdität des Jahres" ist zum vierten Mal Teil des Unternehmerwettbewerbs.
Manche unsinnige Vorschriften gelang es schon, aus der Welt zu schaffen.
Zum zweifelhaften Gewinner des nächsten Jahrgangs der Meinungsumfrage "Absurdität des Jahres" avancierte die Pflicht, Dokumente auf Behörden zu schaffen, die Online zur Verfügung stehen.
So entschied mehr als ein Drittel von nicht ganz viertausend stimmabgebenden Unternehmern.
So verlangte die Sozialversicherungsverwaltung einen Papierauszug aus dem Handelsregister, auch wenn ihn der Beamte hätte durch zwei Mausklicks abrufen können.
Dank der Meinungsumfrage ändert sich dies nun.
"Die Tschechische Sozialversicherungsverwaltung wird in Zukunft bei Kontrollen von Sozialversicherungszahlern keine Auszüge aus dem Handelsregister mehr verlangen", führte die Sprecherin von ČSSZ Jana Buraňová an.
Sinn und Zweck der Meinungsumfrage "Absurdität des Jahres" ist es, alle Vorschriften und Anordnungen unter die Lupe zu nehmen, die Unternehmer in Tschechien zu erfüllen haben und die unsinnigen aufzuheben.
Diese ist in diesem Jahr schon zum vierten Mal Teil eines Unternehmerwettbewerbs, der von der tsch. Wirtschaftszeitung (HN) veranstaltet wird und sich in der Öffentlichkeit wachsender Beliebtheit erfreut.
Wenn sich im vergangenen Jahr an die dreitausend Personen an der Abstimmung beteiligten, waren es in diesem Jahr schon viertausend.
Kein Wunder, denn immer noch gibt es eine Menge gesetzlicher Pflichten, die einzig und allein dazu dienen, die Unternehmenstätigkeit zu behindern.
"Was zum Beispiel die Anzahl der Einkommenssteuerformulare betrifft, nehmen wir einen vorderen Rang in der Welt ein", bemerkt Karel Havlíček von der Vereinigung kleiner und mittelständiger Unternehmen und Gewerbetreibender der Tschechischen Republik.
Die Vereinfachung der unternehmerischen Tätigkeit ist in den letzten Jahren das proklamierte Ziel aller Regierungen.
Im Vergleich zur Welt hat sich die Situation in Tschechien allerdings kaum gebessert.
Laut Angaben der Weltbank nimmt Tschechien in Bezug auf die Unternehmensbedingungen den 74. Rang ein, im Vergleich zum Vorjahr eine um acht Plätze schlechtere Platzierung.
Der Wettbewerb Absurdität des Jahres wurde erstmals im Jahre ausgerufen und spielt sich jedes Jahr nach gleichem Szenarium ab.
Jedermann kann von April bis zum Redaktionsschluss des Wettbewerbs Ende September administrativen und bürokratischen Unsinn melden.
Zur Anmeldung dient die Webadresse www.firmaroku.cz. Danach sucht der Veranstalter des Wettbewerbs sieben Kandidaten für den "Antipreis" aus und lässt die Öffentlichkeit übers Internet auf den Webseiten www.firmaroku.cz/absurdita und www.ihned.cz abstimmen.
Es siegt diejenige Absurdität, die die meisten Stimmen bekommt.
Zur diesjährigen Meinungsumfrage wurden schon mehr als hundert, genauer gesagt 105 sinnlose Vorschriften und Anordnungen angemeldet.
Die Tipps stammen nicht nur von Unternehmern, sondern auch von Berufsverbänden und Journalisten.
Unter den nominierten "Finalisten" des Wettbewerbs sind so zum Beispiel auch Bestimmungen, dass Instandhaltungsfahrzeuge für Autobahnen und Schnellstraßen Maut zu zahlen haben oder dass Unternehmer mit zwanzig Mitarbeitern, zwei Büros und zwei Toiletten alle zwei Jahre vorrichten müssen.
Das Verzeichnis der diesjährigen "Sieben" ist auf den Seiten des Wettbewerbs veröffentlicht.
Die Ausrufung des Wettbewerbs jeweils Anfang November auf dem Prager Wenzelsplatz ist Teil eines Happenings, an dem regelmäßig auch Persönlichkeiten des politischen und öffentlichen Lebens teilnehmen.
In diesem Jahr waren zum Beispiel Eva Svobodová, die Direktorin des Verbands kleiner oder mittelständiger Unternehmen und Gewerbetreibender der Tsch. Republik sowie Petr Kužel, der Präsident der Handelskammer der Tsch. Republik beim Höhepunkt des Wettbewerbs mit von der Partie.
"Wo der Staat den Unternehmern Knüppel zwischen die Beine wirft, kann es keinen echten wirtschaftlichen Aufschwung geben, deshalb ist es mein Ziel, jedes Jahr mindestens dreißig Paragrafen aufzuheben, die heute den Unternehmern noch unnötig ihre Unternehmungen erschweren", teilte Martin Kocourek, der Minister für Industrie und Handel mit.
Die Bemühungen, unsinnige Anordnungen aus der Welt zu schaffen, zeigen Wirkung.
Im Jahre 2007 störte die Leute am meisten die Unternehmern auferlegte Pflicht, dem Gewerbeamt am Ort ihrer ständigen Betriebsstätte drei Tage im Voraus die Absicht melden zu müssen, mit einem Ausstellungsstand zu einer Ausstellung oder Kirmes fahren zu wollen.
Diese Pflicht wurde kraft einer Novelle des Gewerbegesetzes aufgehoben.
Die Pflicht, die 2007 die zweitgrößten Anzahl der Stimmen erhielt - die Pflicht, dem Arbeitsamt Dienstreisen von Beschäftigten im Umfang bis zu 30 Tagen melden zu müssen - wurde durch das Gesetz über sie sog. "Grüne Karte" abgeschafft.
Und - aller guten Dinge sind drei:
Zur Absurdität des Jahres 2009 wurde die Verordnung gewählt, die es Physiotherapeuten auferlegte, im Sprechzimmer einen Spiegel, einen Kühlschrank und zwei Personenwaagen stehen zu haben.
Diese Verordnung wurde vom Gesundheitsministerium in diesem Jahr einigermaßen gemildert - die Kühlschrankpflicht fiel weg.
Eine neue Kategorie würdigt gesellschaftlich verantwortungsbewusste Firmen
Bewertungskriterien sind humanitäre, Umwelt-, Bildungs- oder Sportprojekte
Eine Neuheit im diesjährigen schon fünften Jahrgang des Wettbewerbs der Wirtschaftszeitung (HN) ist die Kategorie "Verantwortungsbewusste Firma des Jahres 2010".
Grundgedanke dieses Wettbewerbs ist es, vernünftige und faire Unternehmungen zu fördern.
"Wir möchten solche Firmen unterstützen, die sich der Folgen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit auf die Umwelt bewusst sind und gesellschaftlich verantwortungsbewusste Initiativen unterstützen", sagt Patrik Bartholdy, der Regionalmanager des Mobilfunkunternehmens Vodafon, das Ausrufer und Garant dieses Wettbewerbs, genauso sowie des Wettbewerbs "Rebell des Jahres" ist.
Zum diesjährigen ersten Jahrgang dieser speziellen Unterkategorie des Hauptwettbewerbs Vodafon Firma des Jahres meldeten sich Firmen an, für die der Erfolg nicht das einzige langfristige Ziel ist.
Die Geschichte einer jeden von ihnen ist äußerst inspirativ und böte genug Stoff für einen selbstständigen Artikel.
Obwohl sie sich in Bezug auf den Gegenstand ihrer Tätigkeit diametral unterscheiden, haben ihre Bemühungen dennoch einen gemeinsamen Nenner - Unterstützung und Rücksichtnahme.
Hier geht es zum Beispiel um gehandicapte Menschen, da um persönliche Probleme oder die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter.
Unter den vierzehn Finalisten aus ganz Tschechien tauchte so zum Beispiel auch das Prager Softwareunternehmen Et Netera auf, das die Entstehung nicht formeller Sportteams unter ihren Mitarbeitern fördert, die dann an zahlreichen Turnieren in verschiedensten Sportarten teilnehmen.
Ein anderes Beispiel einer verantwortungsbewussten Firma aus der Region Pardubice ist die Gesellschaft Isolit-Bravo, die schon siebzehn Jahre lang Hauptsponsor eines Stiftungsfonds für gehandicapte Kinder ist.
Auch eine Papierfabrik aus Poděbrady kümmert sich vorbildlich um ihre gesundheitlich behinderten Beschäftigten, die 70 Prozent ihrer Belegschaft ausmachen, wofür sie mit dem Titel "Verantwortungsbewusste Firma der Region Mittelböhmen" gewürdigt wurde; im Wettbewerb Vodafone Firma des Jahres belegte sie im Rahmen dieser Region den dritten Rang.
In der Region Olomouc siegte die Buchhaltungsfirma MiRyz Soft, die u.a. eine fließende und außerdem auf durchschnittlich 35 Stunden pro Woche reduzierte Arbeitszeit einführte und dies ohne verhältnismäßige Lohnminderung.
Die Jury honorierte bei der Titelverleihung auch den Umstand, dass die Firma vorwiegend bei tschechischen Herstellern einkauft, Bürgerinitiativen in ihrer Umgebung unterstützt und nach umweltfreundlichen Prinzipien arbeitet.
"Wir bemühen uns, so viel wie möglich zu recyceln, um die Folgen unserer unternehmerischen Tätigkeit und Administration für die Umwelt möglichst gering zu halten", erklärt ihre Geschäftsführerin Miluše Ryznarová.
Dem verantwortungsbewussten IT-Unternehmen Enlogit aus der Region Ústí nad Labem wiederum ist an der Gesundheit seiner Mitarbeiter gelegen und deshalb hat es ihnen zu allen Notebooks ergonomische Sessel und Tastaturen angeschafft, außerdem fördert sie bei ihren Beschäftigten Heimarbeit und bei Firmenaktionen verwendet sie Cartering-Dienstleistungen, die von einer heimischen geschützten Werkstatt geboten werden.
"Darüber hinaus unterstützen wir die Stiftung "Menschen in Not", die der hiesigen Roma-Kommunität konkrete Hilfe leistet", sagt Ondřej Suchý, der Vertreter der Firma.
Nicht zuletzt ist auch die Aktivität der Reinigungsfirma "Praní a čištění" aus der Karlsbader Region erwähnenswert, die ihren Beschäftigten in Form von Extra-Bonussen zu deren Rentenversicherung beiträgt.
"Wir gewähren unseren Beschäftigten Beiträge zur Verpflegung, für den Arbeitsweg, zur Erhöhung ihrer Qualifikation und für den Urlaub", sagt Josef Strapáč von der Baufirma Czasch aus Bruntál, dem Gewinner in der Mährisch-Schlesischen Region.
Zur Kategorie Verantwortungsbewusste Firma des Jahres waren automatisch alle Bezirksfinalisten des Wettbewerbs Vodafon Firma des Jahres angemeldet, die die Fragen des der Anmeldung beigelegten Fragebogens beantwortetet und ihn spätestens bis zum 15.August dem Veranstalter zuschickten.
Falsch oder unvollständig ausgefüllte Antworten im Fragebogen wurden vom Veranstalter aus der Bewertung ausgeschlossen.
"Wenn die Vertreter der wetteifernden Firmen die Fragen unbeantwortet ließen, wurden sie vom Wettbewerb "Verantwortungsbewusste Firma des Jahres" ausgeschlossen, im Hauptwettbewerb Vodafone Firma des Jahres wurden sie deswegen aber nicht disqualifiziert."
"Eine separate Anmeldung nur zu diesem Wettbewerb ist nicht möglich, da er lediglich eine Unterkategorie des Hauptwettbewerbs Firma des Jahres ist", erklärt Karel Goldman von der veranstaltenden Agentur Bison & Rose.
Pilsner Bodenfonds - Festnahmen der Polizei bei einer öffentlichen Ausschreibung
Im Gebäude des Bodenfonds in Pilsen nahm die Antikorruptionspolizei in den letzten Tagen Festnahmen vor.
Dabei wurde der hiesige Medien-Unternehmer und Immobilienhändler Luboš G. von den Detektiven in Handschellen abgeführt.
Dieser hatte angeblich versucht, einen gerade stattfindenden öffentlichen Wettbewerb zur Abwicklung von Restitutionsansprüchen so zu manipulieren, dass die im Wettbewerb angebotenen Grundstücke einem konkreten Interessenten zufielen.
Dieser soll Luboš G. dafür eine halbe Million gezahlt haben.
"Zu diesem Zeitpunkt kann ich nur bestätigen, dass die Polizei eine Person wegen des Delikts betrügerischer Machenschaften bei einem öffentlichen Wettbewerb verfolgt", sagte Antonie Zelená, die Chefin des Pilsner Staatsanwaltschaft der Zeitung "Právo", weitere Einzelheiten könne sie im Hinblick auf die laufenden Untersuchungen nicht gewähren.
24 Stunden später wurde der 46-jährige Unternehmer von der Polizei wieder entlassen.
Auf welche Weise er den öffentlichen Wettbewerb manipulieren konnte, darüber kann man angesichts der spärlichen offiziellen Informationen nur spekulieren.
Die Sprecherin des Bodenfonds Lubomír Černá führte auf die diesbezügliche Frage von Právo an, die Polizei habe in der Pilsner Nebenstelle des Bodenfonds tatsächlich Festnahmen vorgenommen und dies während eines öffentlichen Wettbewerbs.
"Es ging um einen Klienten und mitnichten um einen unserer Mitarbeiter", konkretisierte sie.
Der öffentliche Wettbewerb hatte Frau Černá zufolge die korrekte Bezeichnung "Aufforderung zur Angebotsabgabe von Ansprüchen zur Überführung von Grundstücken gemäß dem Bodengesetz" und würde in Fällen stattfinden, in denen mehrere Antragsteller Interesse an dem angebotenen Grundstück bezeigen.
"Diese Personen bieten im Rahmen der Aufforderung einen höheren Wert ihrer durch die Übertragung zu begleichenden Restitutionsansprüche an, als den ausgerufenen Grundstückswert."
"Entsprechend der angebotenen Ansprüche wird die Reihenfolge der potenziellen Erwerber festgelegt, anschließend überträgt der Bodenfonds das Grundstück auf die Person mit dem höchsten Angebot", erklärt die Sprecherin des Fonds.
Luboš G. standen offensichtlich Informationen zur Verfügung, wer sich auf die Aufforderung hin angemeldet hatte und da er selbst berechtigte Person war, da er sich eine Reihe von Restitutionsansprüchen gekauft hatte, bot er einem Grundstücksinteressen an, dass er sich aus dem Wettbewerb zurückzieht.
Offensichtlich gegen eine fette Abfindung.
Das wäre auch eine hinreichende Erklärung dafür, weshalb er bei seiner Festnahme solch einen großen Geldbetrag bei sich hatte.
Luboš G. hatte schon in der Vergangenheit allzu gute Kontakte zum Pilsner Bodenfonds.
So spielte er auch in der Causa des früheren Chefs des Bodenfonds Václav Sankota eine Rolle, der strafrechtlich verfolgt wurde, weil er in Ersatzrestitutionen Grundstücke herausgab, zu denen bereits Standortentscheidungen zu Bauvorhaben gefällt worden waren.
Damals erwarb Luboš G. vom Bodenfonds zum Beispiel auch Grundstücke, die zum Bau öffentlicher Straßen bestimmt waren, genauer gesagt, an der Stelle, wo der Bau der Zufahrtsmagistrale zum Gewerbegebiet Borské pole geplant war.
Später tauschte er diese sehr günstig mit dem Magistrat gegen ein Haus direkt im historischen Zentrum der Stadt ein, das den Wert der Grundstücke weit überstieg.
Das Rathaus musste damals schweren Herzens Kleinbeigeben, um das Bauvorhaben nicht durch die Blockierung der Grundstücke zu gefährden.
Die Wohnkosten der Haushalte steigen um einige Hundert monatlich
Die Haushalte müssen ab Januar nicht nur mit höheren Kosten für alle Energiearten rechnen, sondern auch mit höheren Wasser- und Abwassergebühren und für Fernwärme und mancherorts wachsen auch die Mieten.
Familien werden so ab Januar mehrere hundert Kronen monatlich mehr aus dem Portemonnaie ziehen müssen als bisher.
Strom wird bis um 4,6 Prozent teurer, Gas um 2 Prozent und mehr, in manchen Städten wird man bis zu einem Zehntel mehr für Wasserlieferungen zahlen müssen und mancherorts verteuern auch die Fernwärmelieferungen.
Allein die Stromteuerung kostet die Wohnungshaushalte jährlich einige hundert Kronen mehr.
Die Starkstrompreise wurden dabei von allen Hauptlieferanten herabgesetzt, schuld ist also die deutliche Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, namentlich aus Fotovoltaikanlagen.
Gas wird zwar nur mäßig teurer, dies allerdings genau dann, wenn die Leute am meisten heizen müssen und den höchsten Verbrauch haben.
Auch hier ist also mit einigen hundert Kronen mehr pro Jahr zu rechnen.
Während Strom und Gas in ganz Tschechien teuerer werden, sind die Preise für Fernwärme von Stadt zu Stadt verschieden.
Vor allem größerer Orte planen Preiserhöhungen.
So müssen zum Beispiel die Haushalte in Pardubice und Hradec Králové ab Januar für Fernwärme monatlich bis zu 50 Kronen mehr bezahlen, mehr als 1000 Kronen mehr pro Jahr bezahlen Familien in Liberec.
Den Einwohnern von Prag wiederum drohen 9 Prozent höhere Wasser- und Abwassergebühren und dies für den Fall, dass die Stadt die Infrastrukturmiete erhöht.
Wenn sich die Miete nicht ändert, sind es nur 6,8 Prozent.
Der Preis in Prag gehört im Vergleich zu ganz Tschechien jedoch auch weiterhin zu den niedrigsten.
Im Nordböhmen, wo die Preise schon jetzt zu den höchsten gehören, sollen Wasser- und Abwassergebühren um 7,4 Prozent steigen.
Enorme Mietpreiserhöhungen sind zum Beispiel in 140.000 Mietwohnungen zu erwarten, bei denen ab Januar die sog. Mietregulierung wegfällt.
So plant zum Beispiel das Wohnungsunternehmen CPI Byty, die in Ústí nad Labem 2500 Wohnungen besitzt, die Mieten ab Januar gleich um hundert Prozent zu erhöhen.
Wer mit dieser Mieterhöhung nicht einverstanden ist, den will das Unternehmen gerichtlich belangen.
Die regulierten Mieten, die man heute noch in annähernd 300.000 Wohnungen zahlt, dürften nächstes Jahr um mehr als 10 Prozent ansteigen.
Tschechische Kinder betrinken sich mit Fernet und Rum Bier ist out - es wirkt einfach zu langsam
Fernet, Rum und Wodka, ausnahmsweise auch mal ein guter Whisky, den man dem Vater aus der Hausbar gestohlen hat.
Das sind die Getränke, nach deren Genuss betrunkene tschechische Teenager unter fünfzehn am häufigsten notbehandelt werden müssen.
Keine Ausnahme sind Kinder, die ihren Kater wiederholt im Krankenhaus ausschlafen müssen.
Dies geht aus den Erfahrungen von Ärzten hervor, die mit ähnlichen Fällen in der Aufnahme der Kinderabteilungen von Kliniken konfrontiert werden.
"Bier oder Wein sind völlig aus der Mode, weil es einfach zu lange dauert, bis man betrunken ist."
"Der heutige Trend ist eindeutig harter Alkohol", sagte Právo Luděk Pelikán, der Chefarzt der Kinderabteilung in der mittelböhmischen Klinik Hořovice.
"Whisky, wenn es gelingt, dem Vater eine Flasche aus der Hausbar zu entwenden, und wenn nicht, dann wenigstens Fernet oder Wodka.
"Wodka hat den Vorteil, dass man ihn mit Juice mischen kann, dann riecht er nicht so stark", erklärt der Chefarzt.
Die Sprecherin des Fakultätskrankenhauses Motol Eva Jurinová gibt ihm recht.
"Am häufigsten geht es um Fernet oder Rum."
"Das ist der heutige Alkoholtrend, namentlich an Grundschulen."
"Vereinzelt ging es auch um Slibowitz, den man von zu Hause mitnimmt", führte Frau Jurinová an.
Chefarzt Pelikán zufolge sind dreizehn- oder vierzehnjährige Trinker in der Krankenhausaufnahme längst keine Ausnahmeerscheinung.
Vor der Klinik in Hořovice, an der er seit diesem Jahr arbeitet, war er zehn Jahre lang in der Pädiatrie-Abteilung des Krankenhaus Motol tätig, wo die Rettungswagen angetrunkene Schüler aus Nah und Fern ablieferten.
"Ein Mädchen musste viermal hospitalisiert werden."
"Ihre Karriere begann sie mit 12 Jahren, als sie das erste Mal mit 3,5 Promille Alkohol im Blut und noch dazu in Kombination mit "Extase" eingeliefert wurde", beschrieb der Arzt einen besonders schweren Fall.
"Sie war im Ausstellungsgelände in Holešovice auf irgendeiner Tanzparty."
"Das Interessante dabei war, dass es ihrer Mutter gar nicht seltsam vorkam, dass ihre Tochter 48 Stunden nicht nach Hause kam", wundert sich der Chefarzt.
Gerade das fehlende Interesse der Eltern oder deren unglaubliche Toleranz beim Anstoßen mit den eigenen Sprösslingen gilt als eine der Hauptursachen für den wachsenden Alkoholismus von Kindern.
Um eine echte Abhängigkeit im wahren Sinne des Wortes geht es Experten zufolge bei Kindern nicht.
"Unter Alkoholismus ist eine langjährige chronische Abhängigkeit vom Alkohol samt allen damit zusammenhängenden Phänomen zu verstehen und das ist bei diesen Kindern nicht der Fall."
Bei denen, die wiederholt Alkohol genießen, ist zumeist ein negativer familiär-sozialer Background charakteristisch", erklärt Chefarzt Pelikán.
Der Sprecherin des Krankenhauses Motol, Frau Jurinová zufolge, wurden bis Mitte November circa vierzig betrunkenen Kinder in die hiesige Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin eingewiesen.
Jedoch nur die Fälle mit schwerer Alkoholvergiftung, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten, gehen in die Statistiken ein.
Betrunkene Kinder, die nach ambulanter Behandlung von den Eltern oder gegebenenfalls von der Polizei nach Hause gebracht werden, werden nicht registriert.
Außer den Fällen, in denen Kinder nur mal so eine Flasche Schnaps in der Schulbank austrinken gibt es nach Meinung von Herrn Pelikán drei jahreszeitliche Amplituden, auf die hundertprozentig Verlass ist: Walpurgisnacht, Silvester und das Ende vom Schuljahr.
"Das letztgenannte aus zwei Gründen - entweder aus Kummer wegen des schlechten Zeugnisses oder aus Freude auf die Ferien."
"In der Walpurgisnacht habe ich auch schon sieben betrunkene Kinder auf einmal in der Aufnahme erlebt", betont Doktor Pelikán.
Ein betrunkenes Kind, das die Nacht unter ärztlicher Aufsicht verbringt, ist paradoxerweise besser dran, als ein Kind, das am nächsten Tag nur mit einem unangenehmen Kater zu kämpfen hat.
Die Kopfschmerzen am Morgen danach, die von der Dehydration und vom Glukosemangel herrühren, kann man im Krankenhaus nämlich mit einer flüssigkeitsspendenden Infusion mit Glukose und Nährstoffen, die dem Organismus fehlen, vertreiben.
"Sie sind eindeutig besser dran, denn nach dem "herrlichen" Erlebnis am Abend, wecken sie mit guter Laune auf, ohne dass irgendwo etwas weh tut."
"Sie sind nur etwas verwirrt darüber, wo sie sind", räumt Doktor Pelikán ein, wobei er den Patienten mitunter wenigstens dadurch die gute Laune verdirbt, indem er ihnen die Kosten aufzählt, die sie die Behandlung kosten wird.
Denn der Transport mit dem Rettungswagen und die Nacht in einem Akutbett kommen gut und gerne auf ein paar zig Tausend Kronen.
"Hin und wieder habe ich das als Erziehungsmittel benutzt, wenn ich direkt den Kindern bei der Visite vorgerechnet habe, was ihre Trunkenheit gekostet hat und dass es durchaus passieren kann, dass sie mal die ganzen Ferien über arbeiten müssen, um das Geld für eine einzige solche Fete zu verdienen", fügte Doktor Pelikán hinzu.
Seiner Meinung nach greifen die Krankenkassen jedoch nicht nach Regressverfahren, um die zur Heilung der trunkenen Kinder notwendigen Kosten von den Eltern einfordern.
Zwei Trainingsflugzeuge L-159 erstmals in fremder Hand - in Spanien
Zwei leichte Kampfflugzeuge L-159 von insgesamt fünf, die das tschechische Verteidigungsministerium gegen das Transportflugzeug Casa C-295M ausgetauscht hat, sind am Dienstag in die spanische Stadt Sevilla geflogen, wo der spanische Flugzeughersteller Casa - EADS siedelt.
Es ist das erste Mal, dass sich Maschinen dieses Typs in Besitz einer fremden Armee befinden.
Im Ausland waren sie bisher lediglich bei Manövern oder Flugshows zu sehen.
Es geht hierbei um die flugfähige Zweisitzerversion L-159T1, die von der tschechischen Armee betrieben wurde.
Die übrigen drei Flugzeuge sind einsitzige L-159.
Diese stehen derzeit noch einkonserviert im Aero Vodochody, der Vermittler dieses Geschäfts - die Firma Omnipol - hat sie vergangene Woche übernommen.
Wann sie die Flugzeuge physisch aus Vodochody expediert, ist Jan Pejšek, dem Sprecher des Verteidigungsministeriums zufolge noch nicht bekannt.
Die einsitzigen Kampfflugzeug L-159 wiederum wurden aus langfristig eingelagerten Flugzeugen ausgesondert und dies ohne weitere Einlagen und Investitionen seitens des Ressort des Ministeriums.
"Die doppelsitzigen L-159T1 wurden in derzeitigem Zustand und Aussehen ausgetauscht", sagte Pejšek der Zeitung Právo.
Er fügte hinzu, die Armee werde nicht ohne zweisitzige Kampfflugzeuge auskommen müssen, da das Verteidigungsministerium im Mai 2009 mit Aero Vodochody einen 200-Millionen-Vertrag über dem Umbau von vier überflüssigen L-159 zur zweisitzigen Version unterschrieben.
Ein neues Flugzeug hat die Armee im Juli übernommen, das zweite will sie bis Ende dieses Jahres übernehmen.
Pejšek zufolge hat sich EADS verpflichtet, die Kampfflugzeuge in die Ausrüstung eines der NATO-Länder durchzusetzen.
"Im Vertrag ist klipp und klar angeführt, dass das Unternehmen EADS Abnehmer der Flugzeuge L-159 ist und dass diese zur Ausbildung von Piloten der NATO-Länder dienen sollen.
"Es ist daher Sache des Abnehmers, auf welche Weise er die Sache realisiert", führte Pejšek an.
Die Wirtschaftszeitung (HN) hatte vordem berichtet, dass die spanische Regierung kein Interesse an den L-159 hat.
Der Tauschhandel von fünf L-159 gegen ein Transportflugzeug Casa und der Einkauf weiterer Flugzeuge für 3,5 Milliarden Kronen war im vergangenen Jahr noch von der Regierung von Mirek Topolánek gebilligt worden.
Das Verteidigungsministerium hatte damals zum Einkauf kein Ausschreibungsverfahren ausgeschrieben, sondern sprach EADS direkt an.
Das damalige Verteidigungsamt argumentierte, dieser Tausch werde den künftigen Export der L-159 ins Ausland unterstützen.
Die tschechische Armee kaufte Aero 72 Maschinen ab, von denen sie nur 24 verwendet, den Rest wollte sie veräußern.
Der Einkauf der Flugzeuge Casa dürfte übrigens auch noch ein gerichtliches Nachspiel haben.
Die Europäische Kommission verklagte das tschechische Verteidigungsministerium nämlich am Europäischen Gerichtshof. Der Grund? Es hätte die Flugzeuge aufgrund einer ganzeuropäischen Ausschreibung auswählen müssen und mitnichten durch Ansprechen eines einzigen Herstellers.
Die Armee hat bereits drei Flugzeuge Casa übernommen, das letzte soll binnen vierzehn Tagen auf dem Airport Kbely landen.
Ein längerer Zeigefinger als Ringfinger bedeutet ein niedrigeres Risiko, an Krebs zu erkranken
Männer, deren Zeigefinger langer ist, als der Ringfinger, sind offensichtlich einem geringerem Risiko ausgesetzt, an Prostatakrebs zu erkranken.
Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie, die am Mittwoch vom British Journal of Cancer veröffentlicht wurde.
Das soll nämlich mit dem Spiegel des männlichen Hormons Testosteron zusammenhängen.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass die relative Länge der Finger als einfacher Test für das Risiko von Prostatakrebs dienen kann und dies namentlich bei Männern bis sechzig", erklärte die Mitautorin der Studie, Ros Eeles, Professorin am Krebsforschungsinstitut an der Universität in Warwick.
Der Finger könnte so mithelfen zu bestimmen, welche Männer sich unbedingt einem Prostatakrebs-Test unterziehen sollten, vor allem, wenn genetische Risiken oder sonstige Risikofaktoren vorhanden sind, wie zum Beispiel familiäre gesundheitliche Belastungen, fügte Frau Eeles hinzu.
Im Zeitraum von 1994-2009 verfolgte sie mit ihren Kollegen in Britannien mehr als 1500 Patienten mit Prostatakrebs, gleichzeitig aber auch 3000 gesunde Männer.
Bei mehr als der Hälfte der Teilnehmer der Studie war der Zeigefinger der rechten Hand kürzer als der Ringfinger.
Für diese Männer galt die gleiche Wahrscheinlichkeit von Prostatakrebs, wie für 19 Prozent derjenigen Männer, deren Ring- und Zeigefinger gleich lang waren.
Bei Männern, deren Zeigefinger länger als der Ringfinger war, sank dieses Risiko jedoch um 33 Prozent, bei Männern bis sechzig gar um 87 Prozent.
Das Verhältnis der Länge der beiden erwähnten Finger, die sich schon im pränatalen Alter bilden, widerspiegelt offensichtlich die unterschiedlichen Spiegel von Geschlechtshormonen, denen das Kind in der Gebärmutter ausgesetzt war.
Weniger Testosteron entspricht einem längeren Zeigefinger.
Frühere Forschungen ergaben, dass gerade das Testosteron das Wachstum von Prostatakrebs beschleunigt.
Václav Pačes, führender tschechischer Genetiker und ehemaliger Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften, sagte ČTK, ihm sei diese Studie flüchtig bekannt, dennoch halte er das Verhältnis zwischen der Fingerlänge und dem Krebsrisiko bisher nicht für "völlig erwiesen".
Tschechien im Schnee - D1 und D5 sind gesperrt
Genauso wie der der größte Teil Europas liegt auch Tschechien am Donnerstagmorgen unter einer Schneedecke.
Auf den Straßen und Gehwegen liegt zumeist festgefahrener Schnee, die Winterdienstler waren vielerorts die ganze Nacht auf Achse.
Die Autobahn D5 zwischen Kilometer 89 und 90 in Richtung Rozvadov ist einiger Unfälle von Lkws und Pkws wegen gesperrt und auch die D1 bei Brno in Richtung Prag "steht".
Dies sagte Novinky.CZ der Dispatcher des Zentralen Auto-Moto-Klubs (ÚAMK).
Bei Kilometer 91 verunglückte ein LKW, bei Kilometer 93 stießen zwei Lkws zusammen, bei diesem Unfall gibt es Verletzte.
Auch ein paar Pkws liegen im Straßengraben.
Probleme gibt es auch bei Kilometer 185 der Autobahn D1 in Richtung Prag.
Auch hier sind zwei Lkws zusammengestoßen.
Die Fahrer sollten gleich hinter Brno bei Kilometer 190 abfahren oder über Brno fahren und bei Kilometer 182 beim Ort Kývalka auffahren.
Dort bilden sich nämlich kilometerlange Staus.
Auch auf der D11 ist ein Unfall passiert und das gleich bei der Zufahrt nach Prag.
In Prag selbst liegt eine mehrere Zentimeter dicke Schneedecke und das Thermometer zeigt minus sieben Grad Celsius.
Autokolonnen bilden sich zum Beispiel im Stadteil Prosek, auch die Straße Štěrboholská ist völlig verstopft.
Das sicherste Verkehrsmittel ist da auf jeden Fall die Metro.
Die Straßenbahnen fahren mit Verspätungen, zum Beispiel auf der Linie zwischen Karlsplatz und Friedensplatz.
Um acht Uhr morgens tritt der Prager Krisenstab zusammen.
Auch bei der Eisenbahn und auf dem Flugplatz gibt es Probleme.
Die Tschechische Staatsbahn musste wegen Schneeverwehungen sieben Schnellzugverbindungen annullieren.
Probleme gibt es zum Beispiel auf der Strecke Prag - Kralupy oder auch Prag - Beroun.
Die Reisenden sollten sich unbedingt über die aktuelle Situation informieren.
Der Airport Ruzyně ist seit Mittwoch 11 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens geschlossen.
Die meisten Straßen in Südmähren sind nur mit erhöhter Vorsicht befahrbar.
Um Vyškov sind drei Nebenstraßen völlig unbefahrbar, in der Umgebung von Brno bilden sich stellenweise Schneeverwehungen und in der Umgebung von Blansko ist man gezwungen, auf manchen höher gelegenen Straßen Schneefräsen einzusetzen.
Einer der am meisten betroffenen Gegenden ist Výškov.
Dort sind drei Straßen immer noch völlig gesperrt: Rousínov - Slavkov, Bohdalice - Kučerov und auch Šaratice - Milešovice.
Auch hier wird man zur Schneeräumung Schneefräsen einsetzen müssen.
Wann sie wieder befahrbar werden, lässt sich bis jetzt nicht abschätzen.
In der Region Hodonín ist auf dem Gebiet der Weißkarpaten Vorsicht angesagt.
Auf den Straßen, die aus Naturschutzgründen lediglich mit inerten Streumitteln gestreut werden dürfen, liegt eine bis zu fünf Zentimeter dicke Schneedecke, führte ČTK an.
In Tschechien fielen von zwei bis zehn Zentimeter Neuschnee, am meisten in Nordböhmen - stellenweise bis 18 Zentimeter.
In der Mährisch-Schlesischen Region fielen bis zu 15 Zentimeter Neuschnee.
In Tschechien hört es aber langsam auf zu schneien.
Amerikanische Soldaten haben eine neue "intelligente Waffe".
Die amerikanischen Truppen haben in Afghanistan erstmals eine neue "intelligente" Waffe eingesetzt, die bisher nur unter ihrer Codebezeichnung XM-25 bekannt ist.
Die Generäle hoffen, dass diese neue automatische Waffe den dortigen Konflikt mit dem Taliban beeinflusst und das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten verschiebt.
Die neue Waffe ist so etwas, wie eine supergenaue Kanone.
Ihre Projektile werden nämlich per Laser mit einer Treffsicherheit von nur einigen wenigen Metern ins Ziel gelenkt.
Die speziellen Geschosse von Kaliber 25 mm, die für dieses Gewehr entwickelt wurden und hochexplosiven Sprengstoff enthalten, funktionieren praktisch wie kleine Granaten.
Die Geschosse können so programmiert werden, dass sie nicht nur beim Aufprall auf das Ziel, sondern an einem beliebigen Punkt ihrer ballistischen Flugbahn explodieren können.
Das heißt, man kann sie gegen einen Feind verwenden, der sich hinter einem Hindernis - einer Wand oder im Schützengraben verbirgt.
Von oben ist er nämlich gewöhnlich nicht geschützt, der mörderische Stahlsplitterregen von oben kann ihn also leicht außer Gefecht setzen.
Richard Audett zufolge, der sich an der Entwicklung der XM-25 beteiligte, ist das neue Kampfgewehr die erste Infanteriewaffe, die sich "intelligente" Technologien zu Nutze macht.
"Der Soldat geht im Grunde genommen so vor: er visiert das Ziel an und sendet einen Laserstrahl aus, der die Entfernung bestimmt, so gewinnt er einen genauen Visierpunkt, nach dem er den Erhöhungswinkel korrigiert, dann braucht er nur noch abzudrücken.
"Sagen wir mal, man hat 543 m gemessen."
"Wenn man abdrückt, lädt sich die Waffe auf und schießt das Geschoss auf die Entfernung 543 Meter plus minus einen, zwei oder drei Meter ab.
400 Arbeitsplätze werden verlagert
Der Konzern Fujitsu verlagert seine Niederlassung in Bad Homburg nach Frankfurt.
Im Juli nächsten Jahres werden 400 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz von dem bisherigen Bürogebäude am Marienbader Platz in Bad Homburg in den Astro Park verlegen.
Der japanische Konzern Fujitsu verlagert seine Niederlassung in Bad Homburg nach Frankfurt.
Wie der auf Computer und ihre Wartung spezialisierte Branchenriese am Mittwoch mitteilte, werden im Juli nächsten Jahres 400 Frauen und Männer ihren Arbeitsplatz von dem bisherigen Bürogebäude am Marienbader Platz in Bad Homburg in den Astro Park verlegen, das ist ein großer Bürokomplex an der Lyoner Straße im Frankfurter Stadtteil Niederrad.
Eine Sprecherin von Fujitsu erläuterte, mittelfristig sollten dort noch weitere 100 Arbeitsplätze des Konzerns untergebracht werden, die bisher auf die Region verteilt seien.
Das Mietangebot sei äußerst attraktiv gewesen, zudem kämen die Großraumbüros im Astro Park der Arbeitsweise der Mitarbeiter besser entgegen.
Auch in Bad Homburg war Fujitsu lediglich Mieter gewesen.
Der zuständige Geschäftsführer Bernd Wagner sagte, "mit Frankfurt-Niederrad haben wir einen zentralen Standort mit hervorragender Infrastruktur gefunden".
Die exzellente Anbindung an den Flughafen sei gerade für ein globales Unternehmen wie Fujitsu von großer Bedeutung.
Der neuerliche Umzug eines wichtigen Unternehmens innerhalb der Region rief gestern Freude bei den Gewinnern und Enttäuschung bei den Verlierern hervor.
Der Frankfurter Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) sagte, damit sei abermals ein "Global Player" gewonnen worden.
Das sei ein "großartiges Standortbekenntnis".
Fujitsu passe zur Stadt, die Ansiedlung sei ein wichtiger Impuls für Niederrad.
Der Bad Homburger Oberbürgermeister Michael Korwisi (Die Grünen) bedauerte die Entscheidung von Fujitsu.
Die Stadt sei früh von der Geschäftsleitung über die Absicht informiert worden.
"Wir haben dem Unternehmen selbstverständlich unsere Hilfe angeboten", sagte Korwisi.
Die freundschaftlichen Kontakte hätten jedoch nichts an den Schwierigkeiten des Computerherstellers mit dem Vermieter der Immobilie am Marienbader Platz ändern können.
Letztlich hätten wirtschaftlichen Gründe den Ausschlag gegeben.
Jetzt gehe es darum, einen langen Leerstand an derart prominenter Stelle zu verhindern.
"Ich hoffe, der Eigentümer und Vermieter des Gebäudes zeigt sich kooperativ."
Das von Fujitsu bisher genutzte Haus am Rathausplatz und die benachbarte "Kleine Vertikale" gehörten mit den übrigen Gebäuden am Marienbader Platz vor zehn Jahren zu den umstrittensten Bauvorhaben der Kurstadt.
Als gemeinsames Projekt der Stadt und eines privaten Projektentwicklers entstand zwischen Bahnhof und Rathaus ein neues Stadtentree, das sowohl wegen der massiven Bebauung der zuvor teils als Parkplatz genutzten Flächen als auch der Höhe der Gebäude für Kritik sorgte.
2001 bezogen das Anlageberatungs- und Ratingunternehmen Feri, der Software-Hersteller für Reisevertriebssysteme, Start Amadeus, sowie der damals noch mit Siemens verbundene Computerhersteller Fujitsu die Häuser.
Die von Fujitsu genutzten Gebäude wurde 2006 von der Frankfurter Deutsche Immobilien-Chancen-Gruppe zusammen mit dem Morgan Stanley Real Estate Fund erworben und ein Jahr später an die spanische Falcon Real Estate Investments SA in Madrid weiterverkauft.
Der in Tokio beheimatete Fujitsu-Konuzern bezeichnet sich als drittgrößten IT-Provider der Welt.
Er stellt Unternehmen zum Beispiel Computer und Server bereit und leistet auch den notwendigen Service.
Die Niederlassung im Rhein-Main-Gebiet ist eine der größten in Deutschland, weitaus mehr Beschäftigte zählt Fujitsu allerdings in München.
Aus Bad Homburg zieht die Tochtergesellschaft Fujitsu Technology Solutions in Frankfurt-Niederrad ein, die weiteren Tochtergesellschaften an diesem Standort sollen Fujitsu Services und ein Unternehmen namens TDS sein.
Dafür wurden in dem Bürogebäude Astro Park 7000 Quadratmeter gemietet.
In dem zwanzig Jahre alten Komplex - der Name spielt auf seinen sternförmigen Grundriss an - hat unter anderem der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie seinen Sitz.
Amazon sperrt Server - Drohungen gegen Assange
Wikileaks gerät zunehmend in Bedrängnis.
Der Internet-Dienstleister Amazon hat die Enthüllungsplattform von seinen Servern verbannt.
Möglicherweise steckt dahinter politischer Druck nach der Veröffentlichung hunderttausender geheimer Diplomaten-Depeschen.
Wikileaks-Gründer Assange hält sich angeblich in England auf.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks gerät in den Vereinigten Staaten immer stärker unter Beschuss.
Die Internet-Aktivisten verloren den Zugang zu ihrem bisherigen amerikanischen Server und suchen jetzt eine Internet-Heimat in Europa.
Der prominente amerikanische Senator Joe Lieberman rief indes andere Länder und Unternehmen zum Boykott von Wikileaks auf.
Und Wikileaks-Gründer Julian Assange, der auf den Fahndungslisten von Interpol steht, soll sich nach einem Zeitungsbericht in Großbritannien aufhalten.
"Wikileaks von Amazon-Server verdrängt."
"Freie Rede im Land der Freien", teilten die Enthüllungs-Aktivisten per Kurznachrichtendienst Twitter am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Kurz zuvor hatte das Internet-Unternehmen Amazon die Wikileaks-Dokumente von seinen Servern verbannt.
Die Internet-Aktivisten hatten bei der Veröffentlichung der geheimen diplomatischen Depeschen auf den Amazon Web Service (AWS) zurückgegriffen, um die hohen Zugriffszahlen auf die Dokumente bewältigen zu können.
Per Twitter erklärte Wikileaks zu dem Schritt weiter: "Prima - unsere Dollars werden nun ausgegeben, um Leute in Europa zu beschäftigen."
Wenn Amazon solche Problem mit der Redefreiheit habe, "sollten sie aufhören, Bücher zu verkaufen".
Amazon habe die Nutzung seiner Server durch Wikileaks gestoppt, nachdem Mitarbeiter von Senator Joe Lieberman Nachforschungen angestellt hätten, berichtete der Fernsehsender CNN unter Berufung auf das Büro Liebermans.
Der Vorsitzende des Senatsausschusses für Heimatschutz hatte Amazon mit einem Boykott gedroht, berichtete der britische "Guardian".
"Ich hätte mir gewünscht, dass Amazon diese Maßnahme früher ergreift angesichts der vorherigen Veröffentlichungen klassifizierter Informationen durch Wikileaks", sagte der Senator.
Lieberman rief derweil dazu auf, der Plattform auch in anderen Länder die Nutzung zu Servern zu verwehren.
"Wikileaks' illegales, ungeheuerliches und rücksichtsloses Vorgehen setzt unsere nationale Sicherheit aufs Spiel und gefährdet rund um den Globus Leben", hießt es in einer Mitteilung des parteilosen Senators.
"Kein verantwortungsbewusstes Unternehmen - ob amerikanisch oder ausländisch - sollte Wikileaks bei seine Bemühungen helfen, gestohlenes Material zu verbreiten."
Wikileaks-Gründer Assange, der wegen Vergewaltigungsverdachts von den Behörden in Schweden gesucht wird, steht auf der Fahndungsliste von Interpol.
Nach einem Bericht der Londoner Zeitung "The Independent" hält sich der 39-jährige Australier in Großbritannien auf, der genaue Ort sei Scotland Yard bekannt.
Der Internet-Aktivist hat die Ermittlungen in Schweden stets als Intrige seiner Gegner bezeichnet.
Wikileaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson sagte in London, es habe Drohungen gegeben.
"Es gab sogar Rufe nach einer Ermordung von Julian Assange."
Deshalb fürchte Assange zurecht um seine Sicherheit, sagte Hrafnsson.
Der Wikileaks-Gründer werde sich deshalb weiter versteckt halten.
Hrafnsson reagierte offensichtlich auf Aussagen aus Nordamerika.
In Amerika hatte der frühere republikanische Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, gefordert, dass der Verantwortliche für die Wikileaks-Enthüllungen wegen Verrats angeklagt und hingerichtet werden solle.
In Kanada sagte ein Berater von Regierungschef Stephen Harper - offensichtlich ironisch - im Fernsehen, Assange sollte "getötet werden" und Obama könnte "eine Drohne nutzen".
Zwischen dem Weißen Haus und Assange entbrannte derweil ein Schlagabtausch.
Der Sprecher des amerikanischen Präsidenten Barack Obama, Robert Gibbs, nannte es "lächerlich und absurd", dass Assange den Rücktritt von Außenministerin Hillary Clinton gefordert hatte, falls sie für jüngst bekanntgewordene Spionage-Aufforderungen an Diplomaten verantwortlich ist.
"Ich bin nicht ganz sicher, warum wir uns um die Meinung eines Typen mit einer Webseite kümmern", so Gibbs.
"Unsere Außenpolitik und die Interessen dieses Landes sind weit bedeutsamer als seine eine Webseite."
Die amerikanische Regierung stellt nun den Schutz ihrer Datenbanken umfassend auf den Prüfstand.
Als Sonderbeauftragter sei der Vize-Direktor des Zentrums für Anti-Terror-Maßnahmen, Russell Travers, ernannt worden, teilte das Weiße Haus mit.
Travers sei dafür verantwortlich, "notwendige Strukturreformen" zu entwickeln, die nach der Offenlegung der Botschaftsberichte durch Wikileaks nötig geworden seien.
Das Weiße Haus will auch die Wege überprüfen lassen, wie die gesamte Regierung Informationen austauscht und schützt.
Die amerikanische Regierung kündigte zudem an, für die Sicherheit von Dissidenten und Aktivsten sorgen zu wollen, sollten sie durch die Wikileaks-Veröffentlichung in Gefahr geraten.
"Wir haben alles unternommen, mit ihnen in Kontakt zu treten", sagte Außenamtssprecher Philip Crowley.
"Wir stehen bereit, sie zu beschützen, wenn das notwendig werden sollte."
Die Eis-Universität
An der "Gelato University" bei Bologna werden Eiskonditoren auf bessere Jahreszeiten vorbereitet.
Der dreitägige Grundkurs für künftige Gelatieri hat den größten Zulauf und Besucher aus der ganzen Welt.
Woher kommt eigentlich das ganze Eis?
Vom Gelatiere und vom Gelataio.
Der Gelatiere, auf deutsch etwas altertümlich der Eiskonditor, stellt die Creme nach allen Regeln der italienischen Eismacherkunst her.
Der Gelataio holt mit einer Spachtel die Eiscreme aus der Kühltheke, streicht sie in die Waffel und verkauft sie dann.
Um das zu wissen, muss man nicht nach Anzola dell'Emilia in der Provinz Bologna fahren.
Aber wer noch mehr über Eis wissen möchte, der kommt nicht an der "Gelato-University" der italienischen Firma Carpigiani vorbei.
Die Eis-Universität hat der Hersteller von Eismaschinen im Jahr 2003 eingerichtet, damit die Eiscreme aus seinen Maschinen überall den hohen italienischen Idealen gerecht wird.
Der dreitägige Grundkurs für künftige Gelatieri hat den größten Zulauf und Besucher aus aller Welt.
Es gibt aber auch mehrtägige Spezialkurse rund ums Schokoladeneis und Praktika in der hauseigenen Eisdiele.
Mancher träumt in der Midlife-Crisis von einer neuen Karriere, andere wagen sich einfach mal aufs glatte Eis ihrer vagen Sehnsüchte.
Dieses Mal sind es 40 Teilnehmer aus 19 Ländern von allen Kontinenten - von Brasilien über Ungarn bis Saudi-Arabien.
Jacky, Kunstlehrer aus Kalifornien, liebt die Slow-Food-Bewegung und will im Land der industriellen Ice-Cream künftig ein europäisches Qualitätsprodukt anbieten.
Anke aus Berlin ist Unternehmensberaterin und will nach Jahren in einem nervenaufreibenden Job etwas Eigenes eintüten.
Zwei junge Ägypterinnen träumen davon, in Kairo eine Eisdiele zu eröffnen.
Ein Mann aus Malta und einer aus Brasilien möchten die Qualität der Eiscreme in ihren Bars verbessern - und die kanadische Hausfrau Julia kommt, weil ihre Kinder italienische Eiscreme lieben.
Maestro-Gelatiere Luciano Ferrari erklärt den Teilnehmern zunächst die idealen Eigenschaften der perfekten Eiscreme.
Entscheidend ist nicht nur guter Geschmack, sondern auch die seidige Geschmeidigkeit und die gute Konsistenz.
Luciano vergisst bei seiner Schulung aber auch nicht das Sahnehäubchen des nationalen und überhaupt südländischen Überbaus: "Italienisches Gelato ist einfach das Beste - und dann ist noch jede Menge Romantik dabei."
Der erste Schritt zur Herstellung scheint ganz einfach.
Luciano kippt die Grundzutaten Milch, Sahne, Milchpulver, Zucker und Stabilisatoren in ein großes Mixgerät, das mit einem elektronischen Programm alles auf 85 Grad erhitzt und dann sofort auf vier Grad abkühlt.
Dann dreht er an der Maschine einen Hahn auf, und heraus kommt eine pasteurisierte weiße Basiscreme, Grundlage für alle Milcheissorten.
Sofort wird der Dozent mit Fragen bestürmt: Kann man Eiscreme nur mit natürlichen Stoffen ohne Stabilisator herstellen?
Wie kann man der eigenen Experimentierlust freien Lauf lassen?
Luciano warnt davor, sich vom Zeitgeist in die Irre führen zu lassen.
Wer von Eiscreme "nur aus natürlichen Zutaten" rede, hat womöglich trotzdem Stabilisatoren verwendet - meist ein Naturprodukt, etwa Guarkernmehl aus der Guarbohne.
Natürlich kann man Eis auch ohne Stabilisator herstellen, nur muss es dann innerhalb eines Tages verkauft werden, sonst sackt es in sich zusammen, und der Kunde beißt auf lauter Eiskörnchen.
Gewisse Variationen an der Grundmasse sind erlaubt.
Spannender wird es mit den Aromen.
Für den Geschmack im Eis unterscheidet Maestro Luciano zwischen den Zutaten, die man in der Obst-Abteilung oder bei den Süßigkeiten des Supermarktes kauft.
Zudem gibt es gibt Pulver und Pasten.
"Die Lieferanten werden alle versuchen, Ihnen Dutzende aromatisierte Zusätze anzudrehen."
"Doch Sie sollten einfach mal experimentieren."
Entweder bei den Fruchtsorbets mit Zucker und frischen Früchten.
Oder eben bei der Eiscreme aus der weißen Grundmasse, die mit Eiern zur gelben Creme wird und mit Kakaopulver zur Grundlage für alle möglichen Schokoladen-Verführungen.
Jetzt dürfen die Kursteilnehmer an die Eismaschinen.
Luciano lässt sie jeweils vier verschiedene Arten von Vanille-, Schokolade-, Mokka- und Haselnuss-Eis herstellen - mit oder ohne Eier in der Grundmasse, mit mehr oder weniger Vanillearoma oder anderen natürlichen Zusätzen.
Dem gleichen Experiment werden auch die Fruchteissorten unterzogen.
Mehr Aromastoffe, mehr Frucht-Püree - geschmacklich ist das nicht unbedingt besser.
Haselnuss-Eis schmeckt nicht unbedingt nussiger, wenn es mehr Haselnüsse enthält.
Das beliebteste Kiwi-Eis stellt die Arbeitsgruppe her, die mehr Früchte verwendet, weniger Wasser und etwas weniger Stabilisator.
Erst eine ausgewogene Mischung hebe den Geschmack eines Gelato richtig hervor, sagt Luciano.
Eisherstellung ist eine Rechenaufgabe: Wird Pfirsich-Püree mit viel Zucker verwendet, muss der Zuckeranteil im Grundrezept verringert werden.
Für Zitroneneis ist eine Extraportion Zucker nötig.
Luciano zieht ein Gerät hervor, mit dem er den Zuckergehalt der Fruchtsorten bestimmt (Winzer messen damit die Oechsle im Traubenmost).
Zum Glück erleichtern Tabellen die Rechnerei.
Eis zu machen erfordert nicht mehr so viel körperlichen Einsatz wie früher.
Nicht nur das Gerät für die automatische Herstellung der Grundmasse hilft.
Es gibt auch ein Gerät, in dem die fertige Eis-Mischung gleichzeitig cremig geschlagen und auf Minustemperaturen gekühlt wird.
Aller Automatisierung zum Trotz bleiben kleine Pannen nicht aus.
Der Brasilianer Gustavo bekleckert sich und seine Kurskollegen von oben bis unten mit Fruchtpüree, als ihm der überdimensionale Stabmixer außer Kontrolle gerät.
"In jedem Kurs", meint Maestro Luciano, "ist es nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert."
Kontrolleure im Zwielicht
Die europäische Lebensmittelbehörde Efsa sei von der mit Genpflanzen experimentierenden Industrie unterwandert.
Diesen Vorwurf formuliert jetzt die Expertengruppe Testbiotech, die sich als unabhängiges Institut für die Folgenabschätzung der Biotechnologie versteht.
"Es klingt wie eine Verschwörungstheorie, aber wir haben es gut dokumentiert", sagte Testbiotech-Chef Christoph Then am Mittwoch in München.
Der Leiter der Efsa-Expertengruppe für gentechnisch veränderte Pflanzen, Harry Kuiper, und ein weiterer Efsa-Experte seien seit Jahren auch beim Lobbyistenverband Ilsi unter Vertrag.
Der wird von Konzernen wie Monsanto, Nestle oder Bayer bezahlt.
Kuiper habe maßgeblich an den Efsa-Prüfvorschriften für Genpflanzen mitgearbeitet und stehe damit in einem klaren Interessenkonflikt, kritisiert Then.
Die Efsa-Vorschriften seien absatzweise wortgleich mit Positionspapieren der Ilsi und trügen damit die Handschrift der Industrie, die eigentlich von der Behörde im italienischen Parma kontrolliert werden soll.
Es sei bereits das zweite Mal, dass Testbiotech eine Interessenskollision bemängle.
So sei eine hochrangige Efsa-Managerin jüngst ohne Auflagen oder Übergangszeit zum schweizerischen Agrarkonzern Syngenta - und habe damit die Seiten gewechselt.
Auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hatte vor kurzem personelle Verbindungen zwischen kontrollierender EU-Behörde und Industrielobby enthüllt, was das Umweltbundesamt ebenso wie EU-Parlamentarier hellhörig gemacht hat.
Die Efsa kann indessen keinen Interessenkonflikt erkennen.
Man greife auf alle seriösen Daten zurück, auch auf solche der Industrie, solange sie von hoher fachlicher Qualität seien, heißt es in einer Stellungnahme.
Von den Experten, die für Efsa arbeiten, verlange man nicht, dass sie keine Kontakte zur Industrie haben.
Sie müssten diese aber offenlegen.
Kuiper räumt seine Arbeit für das International Life Sciences Institute (Ilsi) in den USA ein.
Dieses bezeichnet sich selbst als neutrales Forum für Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik - unter anderem zur Risikoabschätzung für Biotechnologie ohne Lobbyauftrag.
In der Sache kritisieren unabhängige Experten wie Then, dass gentechnisch veränderte Pflanzen derzeit ohne jeden Fütterungsversuch bei Tieren zugelassen werden und die Reaktion von Genpflanzen auf Umwelteinflüsse nicht getestet werde.
"Wir wollen wissen, was zum Beispiel gentechnisch veränderter Mais auf dem Acker macht", sagt Then.
Derzeitige Praxis sei es, lediglich isolierte Proteine, aber nicht die ganze Genpflanze zu testen, was keine verlässlichen Resultate liefere.
"Wenn man die Risiken nicht sucht, wie soll man sie dann finden?", fragt Then anklagend.
Das sieht auch Angelika Hilbeck so.
Die Wissenschaftlerin forscht seit 1994 in der Gentechnik und ist derzeit an der Technischen Hochschule Zürich tätig.
Die Industrie versuche auf diesem Gebiet wie in den USA nun auch in Europa immer mehr, kritische Wissenschaftler zu beeinflussen oder zu diskreditieren.
Es gebe deshalb kaum noch Forscher, die nicht mit Konzernen verflochten seien.
Für Unternehmen kritische Studien würden in der Regel nicht publiziert.
"Die Industrie kontrolliert die Sicherheitsforschung", behauptet Hilbeck.
Die Spur der Steine
Uli Gsell hat sich auch welche besorgt, insgesamt etwa 400 Kilo.
Am Montagabend stand er vorm Stuttgarter Bahnhof, die Tuba auf dem Rücken.
Es war Demo.
Es schneite.
Die Geschichte ist bekannt: Im September waren die Bagger angerückt und hatten begonnen, ein großes Stück des Nordflügels abzubrechen.
Die Stuttgarter Welt war nicht mehr dieselbe: Zigtausende demonstrierten gegen S21, die milliardenschwere Tieferlegung des Bahnhofs.
Als es zum Baustopp kam, lag ein Großteil des Flügels in Trümmern.
Zerbrochen in 6000, 7000 Stücke.
Crailsheimer Muschelkalk, ein weicher grober Stein, zwischen 1914 und 1920 verbaut.
Gsell ist Bildhauer in Ostfildern, 43 Jahre alt.
Er hat sich ein paar der Brocken gesichert.
"Diese Steine sind Reliquien."
"Sie dürfen nicht verschwinden."
Er schwärmt: "Ein billiger und armer Stein, einfach und erdenhaft."
Als er einen aufsägte, habe der nach Zigarettenqualm gerochen.
Was er mit den Brocken machen wird, weiß er noch nicht.
Steine haben Zeit.
Uli Gsell auch.
Die Spur der Stuttgarter Steine führt in einen Wald bei Tübingen auf ein ehemaliges Munitionsdepot der französischen Armee, wo Manuel Rongen sein Stein-Reich errichtet hat.
Der 44-Jährige handelt mit alten Steinen.
Er hat alle gekauft, die beim Abriss in Stuttgart anfielen.
"Es wäre eine Schande, sie würden zu Schotter gemahlen oder in der Deponie verschwinden", sagt er in seinem Büro, einem Holzbüdchen, das einmal ein Wachhäuschen war.
Beschimpft und bedroht habe man ihn, erzählt er, als im September in den Zeitungen stand, dass er die Reste des Nordflügels vom Abbruchunternehmer gekauft habe.
Aber er hat mit den S-21-Gegnern geredet, tagelang.
Und er hat ihnen erklärt, dass er doch nun gar nichts für den Abriss könne.
Und wenn es nun einmal geschehe, dann sei es doch das Vernünftigste, wenn die Steine weiterverwendet würden.
Etwa 200 S-21-Gegner nahmen sich daraufhin einen der im Schnitt 80 Kilo schweren Quader mit, Stückpreis 6,50 bis 14 Euro.
Als Andenken, einige aber auch in der Hoffnung, ihn bei einem Wiederaufbau zurückgeben zu können.
500 Tonnen hatte Rongen gekauft, 25 große Lkw-Ladungen.
Etwa die Hälfte lagert noch im Wald, der Rest ist längst verkauft.
Gartenbesitzer, Landschaftsgärtner, Häuslebauer.
Von überall seien sie gekommen und hätten weggeschleppt, was Kofferraum und Anhänger tragen konnten.
Die Stuttgarter Steine des Anstoßes haben sich längst in "Mäuerle" verwandelt oder in Begrenzungen von Kräuterbeeten.
"Eigentlich ist dieser Stein nichts Besonderes", sagt Rongen.
"Wäre nicht die politische Komponente."
Er steigt in seinen Geländewagen, macht eine Tour durch sein 20 Hektar großes Reich.
Jura hat er studiert und abgebrochen, später Biologie, dann hat er sich für Computer interessiert und ist schließlich Steinhändler geworden.
Und Steinliebhaber.
40000 Tonnen Steine lagert er.
Aus ganz Deutschland karrt er seine Schätze zusammen.
Er sagt, er sei der größte Altsteinhändler der Republik.
Er bremst.
Im Schnee liegen kunstvoll behauene Sandsteine.
"Sie gehörten einmal zur Dresdner Marienbrücke", erzählt er.
Elbsandstein, gelb, warm, er schwärmt.
"Mein Lieblingsstein."
Es geht den Weg hoch durch den Wald.
Er zeigt auf einen Haufen: roter Sandstein, früher Teil des Karlsruher Bahnhofs.
Und weiter.
"Schöner Travertin."
Einst gehörten die Quader zur Tribüne des Stuttgarter Neckarstadions.
Überall im Schnee Steine und Geschichten, Cannstatter Travertin aus dem Stuttgarter Polizeipräsidium, rötlicher Granit aus dem Dom Sankt Blasien, Tuff vom Heilbronner Krankenhaus.
Welche Arbeit, welche Mühen, welcher Schweiß.
Wenn Rongen daran denkt, wie die Steine früher per Hand gehauen und mit einfachen Flaschenzügen und Ochsenkarren bewegt wurden, wird er ganz ehrfürchtig.
"Es wäre doch ein Skandal, wenn man so etwas schreddern würde."
Reich ist er nicht geworden, steinreich schon gar nicht.
Aber 14 Leute beschäftigt der Steinhändler heute, außerdem haben sich oben im Wald Steinmetze, ein Bildhauer, ein Schmied, ein Glasbläser und ein Gartenbauer niedergelassen.
"Wir arbeiten hart, aber es ist befriedigend", sagt der Resteverwerter.
Demnächst muss er nach Köln.
Auch dort gibt es Steine zu retten.
Talentekampf um High-Potentials
Es herrscht reger Andrang am Buffet.
16 Studenten drängen sich um Lachsbrötchen, Tomatensuppe und Süßes.
Die Technische Universität Braunschweig und der Autobauer Volkswagen haben die Maschinenbau- und Designstudenten zu einem Workshop eingeladen.
In einer Art Ideenwettbewerb sollen sie zusammen mit VW-Entwicklern über das Auto der Zukunft fachsimpeln - und ganz nebenbei Volkswagen kennenlernen.
Im Wettstreit um die klügsten Köpfe gehen mittlerweile viele Unternehmen in den Nahkampf und setzen, wie VW, auf Kooperationen mit den Universitäten.
Ihre Mission: Die begabtesten Absolventen möglichst früh in den Hörsälen zu rekrutieren, bevor sie auf den Arbeitsmarkt kommen und von anderen umworben werden.
Und weil die Universitäten keine Aufstellungen über die Leistungen ihrer Studenten herausgeben, versucht man die Ausnahmetalente in Praxisprojekten zu erspähen und an sich zu binden.
Am zweiten Tag des Workshops an der TU Braunschweig wirbt der Autokonzern um die Talente.
Eine junge Dame aus der Personalabteilung verteilt Kugelschreiber, Gummibärchen und Mappen mit VW-Logo.
Sie erzählt den hoffnungsvollen Jungtalenten von Praktikumsprogrammen und Studentenjobs und zeigt ihnen Wege in den Konzern auf.
Nico Selle von der TU Braunschweig betreut das Projekt mit VW.
Er sieht die Vorteile für beide Seiten: "Die Studenten treten in Kontakt zur Industrie und sammeln Erfahrungen."
"VW kann gleichzeitig Studenten kennenlernen, sich interessante Kandidaten näher angucken und sich überlegen, wer als Mitarbeiter in Frage käme."
Solche Kooperationen, so Selle, sind nicht ungewöhnlich.
Neu sei, dass so offensiv um die Studenten gebuhlt werde.
"Sonst lag der Schwerpunkt eher auf dem fachlichen Projekt", sagt Selle.
Der Kampf um die frisch Graduierten wird wohl noch härter werden.
In vielen Branchen können sich die Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht mehr aus einer großen Schar von Bewerbern aussuchen.
Sondern sie müssen sich anpreisen und besonders um hoch qualifizierte Arbeitskräfte balzen.
Vor allem Absolventen aus den Ingenieurdisziplinen befinden sich dabei in einer exzellenten Verhandlungsposition.
Laut dem Verband Deutscher Ingenieure VDI blieben im Oktober über 40.000 Ingenieurstellen unbesetzt.
Und die sogenannte Ingenieurlücke wird laut VDI-Prognosen noch größer werden.
Für das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG geht Roman Dykta auf die Talentjagd.
Er organisiert aufwendige Recruiting-events wie etwa das KPMG-Race, eine Art moderne Schnitzeljagd, bei der die Teilnehmer anhand von GPS-Koordinaten ihren Weg finden müssen.
Acht vielversprechende Studenten will das Unternehmen so im nächsten Jahr quer durch die USA schicken.
Ganz nebenbei können sich die Teilnehmer KPMG-Filialen ansehen und das Unternehmen kennenlernen.
Wer mit darf, entscheidet sich in zwei Auswahlrunden im Vorfeld.
Nur die Crème de la Crème der vielen Bewerber fliegt in die USA.
Beim Hauen und Stechen um die High Potentials an den Universitäten werden die Geschütze laut Dykta immer größer.
"Wir wollen uns mit dem Race aus der Masse abheben."
"Nur ein einfacher Segeltörn war uns zu wenig."
Für Talentjäger Dykta scheint die Rechnung aufzugehen.
"Wir haben bis heute mit allen Teilnehmern einer ähnlichen Aktion im letzten Jahr Kontakt."
"Einige stehen kurz vor ihrem Abschluss und wollen sich bald bei uns bewerben", sagt er.
Neben dem direkten Buhlen am Campus gehen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen auch ganz klassisch bei Berufsmessen auf die Pirsch.
"Wir versuchen Absolventen auf Fachmessen zu erreichen."
"Etwa auf der Intersolar", berichtet Sitha Stübe, Personalleiterin beim Solartechnikhersteller Solarworld.
Das Bonner Unternehmen beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter in Deutschland.
Stübe weiß um die Nachwuchsproblematik.
Derzeit sind auf der Unternehmenswebsite 35 Stellen ausgeschrieben.
"Es ist gerade sehr schwer, vakante Positionen zu besetzen."
"Das kostet viel Zeit und Geld", sagt sie.
Ein weiterer Weg ist der Kontakt über die Uni-Professoren.
Solarworld kooperiert mit verschiedenen Hochschulen, etwa der Universität in Freiberg.
"Die Professoren geben Hinweise, dass man bei uns Praktika machen oder seine Diplomarbeit schreiben kann."
Teure Werbeaktionen sind beim Solarspezialisten nicht angesagt.
Dafür versucht das Unternehmen mit anderen Vorzügen für sich zu werben: Persönliche Atmosphäre, flache Hierarchien und leichte Kommunikation.
"Das kann ein Großkonzern oft nicht bieten", sagt Personalleiterin Stübe.
Geld spielt bei der Jobsuche längst nicht mehr die Hauptrolle.
Flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung oder gute Aufstiegsmöglichkeiten sind weitere entscheidende Faktoren.
Solarworld belegte bei einer Studie des Great Place to Work Instituts den 55. Platz unter den 100 besten Arbeitgebern Deutschlands.
Das Institut erstellt eine jährliche Bestenliste deutscher Arbeitgeber.
Dazu befragt es Mitarbeiter wie zufrieden sie mit ihrer Arbeit und ihrem Jobumfeld sind und schaut auf die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten.
Personalleiterin Stübe erhofft sich von der Platzierung auch Pluspunkte bei den Jobsuchenden.
"Ich denke, dass Bewerber besonders nach externen Bewertungen über einen potenziellen Arbeitgeber schauen", sagt sie.
Wolf Reiner Kriegler von der Deutschen Employer Branding Akademie berät Unternehmen, die sich mit einer langfristigen Strategie einen guten Ruf als Arbeitgeber aufbauen wollen.
Er rät seinen Kunden zu mehr Authentizität.
Und das bedeutet, laut Kriegler, vor allem interne Maßnahmen.
"Der beste Weg, sich als Arbeitgeber attraktiv zu machen, führt über die eigenen Mitarbeiter", sagt er.
Im Branchenjargon heißt das internes Employer Branding, also Arbeitgebermarkenbildung innerhalb der eigenen Belegschaft.
"Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Botschafter."
Wenn man seine Leute gut behandle und sie sich mit dem Unternehmen identifizieren, dann würden sie ganz von allein bei Freunden und Bekannten für ihren Arbeitgeber werben.
"Das ist wie ein Spiel mit Bande", sagt Kriegler.
Obama stoppt neue Ölbohrungen
Vor der Küste des US-Bundesstaats Florida im Golf von Mexiko wird es in den kommenden Jahren keine neuen Ölbohrungen geben.
Ein entsprechendes Verbot hat die Regierung in Washington erlassen - und damit ihre früheren Pläne endgültig widerrufen.
Auch vor der Atlantikküste bleiben neue Bohrungen vorerst untersagt.
Dies teilte Innenminister Ken Salazar am Mittwoch mit.
Auslöser für das strikte Verbot, das mindestens für die kommenden fünf Jahre gelten soll, ist die Explosion der Bohrplattform "Deepwater Horizon" im April.
Vor dem Unglück, das elf Arbeitern das Leben kostete und zur größten Umweltkatastrophe der USA führte, hatte Präsident Barack Obama auf Druck der Opposition und der Industrie seine Bereitschaft signalisiert, neue Bohrungen im östlichen Teil des Golfs von Mexiko zuzulassen.
Die Befürworter wollen damit die Abhängigkeit der USA von Öllieferungen aus dem Ausland verringern.
Wer die Verantwortung für die verheerende Ölpest im Golf trägt, ist bis heute nicht abschließend geklärt.
Im Zentrum der Kritik steht der britische Energiekonzern BP, der mit Milliardenforderungen konfrontiert wird.
Eine Untersuchungskommission im Auftrag Obamas soll im Laufe des Dezembers ihre Ergebnisse vorlegen.
Im Oktober hatte Innenminister Ken Salazar den nach der Explosion verhängten Bohrstopp aufgehoben.
Im Anschluss hatten verschiedene Ölkonzerne sogleich Anträge für neue Bohrvorhaben gestellt.
Mit schärferen Kontrollen und strengeren Sicherheitsvorschriften wollen Obama und Salazar eine neuerliche Katastrophe ausschließen.
Derzeit wird die zuständige Kontrollbehörde, die nach zahlreichen Korruptionsvorwürfen in Verruf geraten war, grundlegend reformiert.
Parallel dazu hat Obama angekündigt, lukrative Steuerschlupflöcher für die Öl- und Gaskonzerne zu schließen.
Die Industrie warnt nun öffentlich davor, dass die Fördermenge im Golf durch eine strengere Regulierung deutlich geringer ausfallen würde als bisher.
"Die Pläne der Regierung sind die größte Bremse für das Wachstum der Öl- und Gasindustrie", lautet das Ergebnis einer aktuellen Branchenumfrage durch die Beraterfirma BDO - noch vor dem Bohrverbot von Mittwoch.
Die American Energy Alliance beklagt zudem die Unsicherheit in der Branche: "Niemand weiß, was sich mit der Regulierung genau ändern wird."
Investitionen in neue Förderprojekte würden bis auf Weiteres aufgeschoben - zulasten des Wachstums.
Ogoniland ist abgebrannt
Das Wasser in den Flüssen ist ölbraun, es riecht wie an der Tankstelle: Milliarden Liter ausgelaufenes Rohöl haben die Natur im nigerianischen Ogoniland zerstört.
Die Menschen leben von Diebstahl, Korruption und illegalem Ölkochen.
Celestine Akpobari meint es gut.
"Plagt euch nicht ab", beruhigt der Ökoaktivist die Journalisten: "Ihr werdet heute noch genug Ölschlamm vor die Linse kriegen."
Der 37-jährige Nigerianer hat den Versuch verfolgt, einen bis zur Brust im Wasser watenden Jungen mit den ihn umgebenden Schlieren abzulichten: In dem regenbogenfarbenen Wasserglanz wirkt die Szene fast hübsch.
Dass unter der Oberfläche braune Rohölschwaden schweben, ist nicht zu sehen.
Früher habe sie hier eimerweise Garnelen gesammelt, erzählt Esther Badom am Ufer des Bodo-Jetty-Flusses.
Inzwischen sei das träge fließende Gewässer vollkommen tot.
Vor fünf Jahren ergossen sich aus einer geborstenen Rohrleitung Unmengen Rohöl in das riesige Feuchtgebiet.
Fischer aus dem nahe gelegenen Städtchen Bodo müssen nun sechs Stunden rudern, um in fischhaltige Gewässer zu gelangen: Das im Herzen des Nigerdeltas gelegene Ogoniland gilt als eine der am schlimmsten verpesteten Regionen der Welt.
Auf der Fahrt durch die von Flussläufen durchzogenen Mangrovensümpfe wird das ganze Ausmaß der Verheerung augenfällig.
Statt helles Wasser wühlt das Motorboot braune Brühe auf, wer seine Hand ins Wasser taucht, zieht ölige Finger heraus.
Die Wurzeln der Mangrovenbäumchen ragen wie schwarze Lakritzstangen aus dem Boden, traurig lassen vereinzelt anzutreffende Palmen ihre Wedel hängen.
Vogelschwärme, wie sie in Feuchtgebieten sonst üblich sind, sucht man vergebens: Sobald der Außenborder schweigt, breitet sich in dem wie eine Tankstelle riechenden früheren Paradies gespenstische Ruhe aus.
"Was hier passiert, ist ökologische Kriegsführung", sagt Celestine Akpobari finster: "Wir leben in ständiger Gefahr für die Gesundheit."
Der Kriegsvergleich ist angebracht.
Das Siedlungsgebiet der Ogoni ist ein seit Jahrzehnten umkämpftes Schlachtfeld: Hier drangen vor mehr als 60 Jahren die ersten Explorateure aus Europa ein, hier organisierte sich in den 80er-Jahren mit dem später exekutierten Schriftsteller Ken Saro-Wiwa der erste Widerstand, hier musste der Shell-Konzern 1993 seine Produktion einstellen, weil es für dessen Ölarbeiter zu gefährlich wurde.
Noch heute ist dem Unternehmen die Rückkehr nach Ogoniland verwehrt: Während aus der gesamten Deltaregion von der dreifachen Größe der Schweiz mit über 5000 Bohrquellen und 7000 Kilometern Rohrleitungen täglich mehr als zwei Millionen Fass des schwarzen Goldes gepumpt werden, liegen die Ölfelder im Ogoniland brach, zu instabil ist dem Konzern die Lage.
Alle paar Hundert Meter ragen stählerne Gestelle wie bizarre Skulpturen aus dem Wasser: "Christbäumchen" werden die Köpfe der Bohrlöcher viel zu zärtlich genannt.
Sie sind bis zu 50 Jahre alt, die meisten bis ins Mark korrodiert.
Immer wieder breche ein solcher Bohrkopf auseinander, meint Akpobari, dann rinne ein konstanter Strom Rohöl ins Wasser.
Mehr als zwei Milliarden Liter sind nach Expertenschätzungen in 50 Jahren ins Ökosystem des Deltas geflossen: Jahr für Jahr die Menge Öl, wie sie bei der Havarie des Supertankers "Exxon Valdez" vor 21 Jahren ins Meer vor Alaska drang - eine der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte der Menschheit.
Wer für den anhaltenden Öko-GAU verantwortlich zu machen ist, darüber wird gestritten.
Während der Shell-Konzern Sabotage und den organisierten Öldiebstahl für mehr als 90 Prozent der Verschmutzung verantwortlich macht, sehen Umweltschützer berstende Bohrköpfe und lecke Pipelines als Hauptverursacher.
Shell lege in Nigeria wesentlich niedrigere Sicherheitsstandards an als sonst in der Welt üblich, warf der US-Wissenschaftler Richard Steiner dem Konzern 2008 vor: Allein die Rate von Defekten an den Leitungen sei "um ein Vielfaches höher als anderswo".
An einem Ort, der aus der Ferne wie eine verlassene, ölverschmierte Werkstatt unter freiem Himmel aussieht, tauchen aus den Mangroven Gestalten auf: Sie sind splitternackt und bis zum Hals ölverschmiert.
Unter einem der vielen Fässer, die teils mit Röhren verbunden, teils willkürlich verstreut auf dem Gelände auszumachen sind, flackert ein Feuer: eine illegale Kleinraffinerie.
Im Fass wird das Rohöl über dem Feuer mehrere Stunden lang erhitzt, erklärt Michael, der Chef der Gruppe.
Zuerst dringt Benzin durch die Rohre in den Auffangtopf, später tröpfelt am Ende der Leitung Kerosin und schließlich Diesel heraus.
So produzieren Michael und vier Mitarbeiter täglich bis zu vier Fässer Diesel à 300 Liter: "Das bringt uns 34.000 Naira ein" - rund 22 Dollar.
Die Deltabewohner nutzen die chronische Treibstoffknappheit in dem größten Erdölstaat Schwarzafrikas.
Nigeria verfügt nur über eine einzige Raffinerie.
Den mit knapp 40 Euro-Cent pro Liter lächerlich niedrigen Dieselpreis können die illegalen Kocher noch unterbieten: Denn ihren Rohstoff bekommen sie umsonst.
Er stammt von "Bunkerern", die das Pipelinenetz quer durch Ogoniland anzapfen: Auf diese Weise gehen dem Land laut Experten im gesamten Nigerdelta täglich mindestens 16 Millionen Liter Rohöl verloren.
Nur ein verschwindend kleiner Teil des provisorisch zwischengelagerten Rohstoffs wird allerdings illegal veredelt: Den Löwenanteil füllen organisierte kriminelle Netzwerke, zu denen auch Politiker und hochrangige Militärs gehören sollen, in Tankschiffe und verscherbeln ihn auf dem Weltmarkt.
Die Debatte, ob die Umweltkatastrophe eher den Umtrieben der Bevölkerung oder der laxen Produktionsweise geschuldet ist, hält der Aktivist Akpobari für rein akademisch.
"Würden die Ölgesellschaften nicht als Eindringlinge wahrgenommen und hätten sie die Lebensgrundlage der Fischer nicht so gründlich zerstört, gäbe es weder Sabotage noch Diebstahl und illegale Raffinerien."
Inzwischen sei das Verhältnis der Ogoni vor allem zu Shell aber dermaßen zerstört, dass nur ein Abzug des Konzerns infrage käme: "Vielleicht stellen sich ja andere Nationalitäten wie die Chinesen als besser heraus."
Da wird Michael nervös.
"Höchste Zeit, dass ihr verschwindet", sagt der muskulöse Ölmann.
"Jede Minute können die Soldaten kommen."
Werden die illegalen Ölveredler von der Spezialeinheit der Streitkräfte erwischt, droht ihnen zwar keine Verhaftung, wohl aber ein schmerzhaftes Schmiergeld.
Auch die vornehmlich aus dem Landesnorden stammenden Soldaten wollen - wie alle Nigerianer - von dem Rohstoff profitieren.
"Dieses verdammte Zeug hat unser Land in jeder Hinsicht auf den Hund gebracht", sagt Akpobari.
Ermittler entdecken gefährlichen Baufehler in A380-Triebwerken
Der A380 hat offenbar ein großes Sicherheitsproblem.
Ermittler haben bei der Untersuchung einer notgelandeten Maschine einen möglichen Baufehler entdeckt, der zu einem "katastrophalen Triebwerksausfall" führen könne.
Die Fluglinie Qantas will nun den Motorenhersteller verklagen.
Die Passagiere des notgelandeten Qantas-Airbus Anfang November hatten offenbar viel mehr Glück als bislang bekannt: Die australische Luftsicherheitsbehörde hat bei ihren Ermittlungen ein großes Sicherheitsproblem bei den Triebwerken einiger A380-Maschinen festgestellt - und warnt nun vor einem möglichen Baufehler.
Der potentielle Defekt hätte schwere Folgen: Bei einer Ölschlauchverbindung könnte er Ermüdungsrisse und Lecks erzeugen, hieß es in einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme der Behörde ATSB.
Dieses hätte zu "einem katastrophalem Triebwerksausfall" führen können.
Betroffen seien von Rolls-Royce hergestellte Triebwerke in 20 Flugzeugen der A380-Reihe.
Darunter befindet sich der Qantas-Airbus, der am 4. November in Singapur notlanden musste.
Die australische Fluggesellschaft hat nun rechtliche Schritte gegen den britischen Turbinenhersteller eingeleitet.
Sie reichte eine Klagebegründung bei einem australischen Bundesgericht in Sydney ein, die ihm weitere juristische Maßnahmen gegen das Unternehmen ermöglichen.
Qantas-Chef Alan Joyce sagte, seine Fluggesellschaft werde Schadenersatz für den Zwischenfall Anfang November verlangen.
Bei dem Brand des Motors hatten sich Teile gelöst und die Tragflächen beschädigt.
Rolls-Royce machte einen Ölbrand als Ursache für den Schaden aus.
Nach dem Zwischenfall müssen nun weltweit bis zu 40 Triebwerke ausgewechselt werden.
Die australischen Ermittler kündigten an, weitere Sicherheitstests an den Superjumbos durchzuführen, die mit den betroffenen Triebwerken ausgestattet sind.
Die Sicherheitsempfehlung sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit Rolls-Royce, sagte ATSB-Sprecher Martin Dolan.
Das Sicherheitsproblem sei für ausreichend wichtig gehalten worden, um alle Betroffenen zu informieren.
Nach der Notlandung der Qantas-Maschine hatte die Fluggesellschaft ihre A380-Flotte wochenlang am Boden gehalten.
Singapore Airlines ließ etwa drei seiner elf A380 vorübergehend am Boden.
Die Lufthansa wechselte bei einem A380 als Vorsichtsmaßnahme das Triebwerk aus.
Der doppelstöckige Flieger ist das größte Passagierflugzeug der Welt.
Landesweiter Schneefall löst Verkehrschaos aus
Deutschland ganz in Weiß: Über Nacht ist fast im ganzen Land Schnee gefallen.
Auf vielen Straßen herrscht Chaos, Züge und Flüge fallen aus.
Bei Autounfällen kamen mindestens drei Menschen ums Leben.
Der Winter frostet Deutschland: Bei eisigen Temperaturen ist beinahe die ganze Republik in der Nacht auf den Donnerstag zugeschneit - was vielerorts zu Verkehrschaos führt.
Im Norden und im Osten liegen teilweise 15 Zentimeter dicke Schneedecken.
Auf mehreren Autobahnen und vielen Straßen ist der Verkehr stark eingeschränkt.
Auf der A7 bei Flensburg war der Winterdienst im Dauereinsatz, wurde mit dem ständig neu aufwehenden Schnee aber nicht fertig.
Zudem fegten heftige Böen über die Ostseeküste.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erwartet an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins vom Vormittag an Sturmfluten mit Wasserständen von 1,2 Metern über dem Normalstand.
In Sachsen führten die Schneeverwehungen auf den Autobahnen und Bundesstraßen zu erheblichen Problemen.
Laut der Unwetterzentrale Meteomedia war in der Sächsischen Schweiz deshalb Alarmstufe violett angesagt - die höchste Stufe überhaupt.
Teilweise fiel dort 30 Zentimeter Neuschnee, frische und starke Winde sorgten für Verwehungen.
Dort blieben in der Nacht mehrere Lastwagen und Autos stecken.
Auch in Sachsen-Anhalt meldeten die Polizeibehörden große Störungen auf den Straßen.
Auf der A2 führten Schnee und Wind zu stockendem Verkehr und Staus.
In Thüringen waren von den Schneefällen die A4 und A9 betroffen.
Laut Deutscher Bahn kommt es in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und im Norden Bayerns zu erheblichen Störungen.
Schnee auf den Gleisen, umgestürzte Bäume auf den Schienen oder zerstörte Oberleitungen und Weichen sind die Hauptprobleme.
In Sachsen musste der Fernverkehr aus Leipzig nach Nürnberg eingestellt werden.
Im thüringischen Saalfeld musste ein ICE nach München seine Fahrt stoppen.
Die 165 Fahrgäste wurden von Feuerwehrleuten und Rettungshelfern mit Wolldecken, Essen und Getränken im Zug versorgt.
Schneewinde fegten über die Straßen.
Auf großen deutschen Flughäfen führen die Schneewinde zu zahlreichen Flugausfällen.
In München sind laut einer Sprecherin der Flugauskunft-Zentrale bereits einige Annullierungen gemeldet.
In Frankfurt am Main wurden laut einer Fraport-Sprecherin bereits 40 Flüge gestrichen.
Der Winterdienst sei im Dauereinsatz.
Zwar seien nur wenige gestrandete Passagiere am Flughafen, trotzdem stünden für sie immer noch knapp 400 Feldbetten bereit.
Auf vielen Straßen kam es bereits am Mittwochabend zu Unfällen.
Am Abend kam ein Lkw-Fahrer beim Zusammenprall mit einem Zug auf einem Bahnübergang in Ostholstein ums Leben.
Der Lokführer wurde leicht verletzt.
In der Nähe von Nürnberg kam es aufgrund schneebedeckter Straßen zu einem ähnlichen Unfall: Auch hier wurde ein Lastwagen auf einem Bahnübergang erfasst, weil das Fahrzeug steckenblieb.
Der Fahrer kam ums Leben.
In dem Zug wurden vier Passagiere verletzt - die Strecke von Bayreuth nach Nürnberg war deshalb bis in die Morgenstunden gesperrt.
Zudem starb eine 30-jährige Frau, nachdem sie sich mit ihrem Auto bei Aschaffenburg auf glatter Straße überschlagen hatte.
Eine gute Nachricht haben die Meteorologen aber doch: Zwar wird der Schnee immer noch locker und pulverig sein und deshalb schon bei leichten Böen aufwirbeln.
Aber der Wind wird sich abschwächen.
Nur die Ostsee wird von schnellen und stürmenden Winden heimgesucht.
Es bleibt allerdings sehr kalt - ortsweise bis zu minus 15 Grad.
Deutsche Bank sucht einen Käufer für ihre Zwillingstürme
Die Deutsche Bank will sich von ihrem Wahrzeichen trennen: Laut einem Zeitungsbericht sucht das Geldhaus Käufer für die beiden Bürotürme an ihrem Frankfurter Hauptsitz.
Bis zu 500 Millionen Euro könnte die Immobilie einbringen.
Gerade erst hat die Deutschen Bank ihren Konzernsitz hübsch gemacht: Die Zwillingstürme im Frankfurter Bankenviertel sind modernisiert worden; inzwischen durften die Banker wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurück.
Doch jetzt will der Finanzkonzern die Kosten für die Renovierung offenbar wieder herausholen - und sucht nach einem Käufer für die beiden Hochhäuser, wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf einen Sprecher schreibt.
Gründe für den geplanten Verkauf nannte der Sprecher nicht.
"Wir prüfen immer, ob es sinnvoller ist, Immobilien selbst zu besitzen oder zu verkaufen und anschließend zurückzumieten", sagte er.
Damit gibt Deutschlands größtes Kreditinstitut seinen Firmensitz bereits nach kurzer Zeit wieder ab.
Die Bank hatte die Doppeltürme erst Mitte 2007 für 272 Millionen Euro von den Anlegern eines hauseigenen Fonds übernommen und anschließend aufwendig saniert.
Der energetische Umbau verschlang den Angaben nach rund 200 Millionen Euro.
Ein Verkauf würde der Bank wohl viel Geld bringen.
Branchenexperten schätzen den Wert der inzwischen in "Greentowers" umbenannten Türme der Zeitung zufolge auf rund 500 Millionen Euro.
Ob die Gebäude erneut an einen Fonds im Besitz der Bank veräußert werden oder an einen unabhängigen Investor, sei derzeit noch offen, sagte der Sprecher.
Tausende trauern um tote Kumpel
Mehr als 10.000 Menschen haben in Neuseeland der verschütteten Bergleute gedacht, die nach mehreren Explosionen in einer Mine für tot erklärt wurden.
Noch immer konnten die Leichen nicht geborgen werden, weil die Sicherheitslage im Unglücksschacht weiter prekär ist.
Vor knapp zwei Wochen war es in der Pike River Mine nahe der Stadt Greymouth zu einer heftigen Explosion gekommen.
29 Bergarbeiter im Alter zwischen 17 und 62 Jahren wurden unter Tage verschüttet.
Eine Sonde war in den Unglücksschacht hinabgelassen worden, hatte aber keine Spur von Überlebenden entdeckt.
Auf Grund der hohen Konzentration giftiger Gase und weiterer nachfolgender Explosionen konnten aus Sicherheitsgründen keine Rettungskräfte hinabsteigen.
Nach der zweiten heftigen Detonation waren die Behörden und Experten davon ausgegangen, dass es keine Überlebenschance für die Kumpel mehr gebe.
Die Leichen konnten bisher nicht geborgen werden.
Jetzt erinnerten Angehörige und Freunde mit einer Gedenkfeier an die Toten.
Zehntausend Menschen hatten sich bei strahlendem Sonnenschein in Greymouth auf der neuseeländischen Südinsel versammelt.
Zwei Minuten lang schwiegen sie.
Zu Ehren der verschütteten Bergleute waren 29 Tische aufgestellt, auf denen Helme, Lampen und die Namen der Kumpel zu sehen waren.
Auch Bilder und persönliche Gegenstände, darunter Kleidungsstücke und Surfbretter, fanden hier ihren Platz.
Vor den Regierungsgebäuden des Landes wehten die Flaggen auf halbmast.
Neuseeland habe gehofft, dass die Bergleute "aus den Tiefen der Erde" wieder an die Oberfläche kommen würden, sagte der neuseeländische Ministerpräsident John Key zu den Teilnehmern der Gedenkfeier.
"Aber sie sind nie nach Hause gekommen."
Er könne nicht mit dem Tod seines Sohnes abschließen, solange er nicht dessen Leiche gesehen habe, sagte Lawrie Drew, dessen Sohn Zen in der Grube verschüttet wurde.
Neben dem Ministerpräsidenten und Angehörigen der Opfer nahmen mehrere ausländische Diplomaten an der Gedenkfeier teil.
Bei der ersten Explosion am 19. November waren auch Bergleute britischer und südafrikanischer Herkunft verschüttet worden.
Rettungsarbeiter begannen damit, ein Feuer im Inneren des Kohlebergwerks auf der Südinsel Neuseelands zu löschen.
Sobald die explosiven Gase verdrängt seien, werde damit angefangen, die glühenden Temperaturen im Inneren der Mine herunterzukühlen, sagte Polizeipräsident Gary Knowles zu Journalisten.
Zur Hölle, Krieger!
Passt Splatter zum Kunstkino?
Der Regisseur Nicolas Winding Refn lotet mit seinem Kämpfer-Epos "Walhalla Rising" alte Genre-Grenzen neu aus.
An welches Publikum mag der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn gedacht haben, als er "Walhalla Rising" gedreht hat?
Ein gefangener Wikinger-Krieger mit nur einem Auge (Mads Mikkelsen) befreit sich von seinen Peinigern und legt mit nahezu übermenschlichen Kräften reihenweise seine Gegner um - klingt ideal für junge männliche Zuschauer auf der Suche nach blutiger Action, gerade weil sich unser Held gern rabiater Tötungsmethoden bedient und seinen Feinden schon mal die Gedärme aus dem lebendigen Leib reißt, wenn er schlechte Laune hat.
Andererseits sagt Einauge, wie er tatsächlich genannt wird, den ganzen Film über kein Wort, und auch die anderen Figuren lassen sich höchstens mal zu ein oder zwei Sätzen oder ein paar qualvollen Todesschreien hinreißen.
Sonst wird geschwiegen und in der gruselig schönen Hügellandschaft Schottlands geschwelgt, die der Wikingerwelt von vor etwa tausend Jahren die Kulisse bietet.
Ideal eher für erwachsene Cineasten mit Interesse für Existentialismus und sehr ruhige Kamerafahrten.
Schön, wenn ein Film mehrere Zielgruppen hat, schade nur, wenn sie sich gegenseitig ausschließen.
Regisseur Winding Refn gilt seit seiner wilden und gestylten Drogendealer-Trilogie "Pusher" als eine Art dänische Version von Quentin Tarantino, weigert sich aber stoisch, seine Werke mit etwas mehr Humor dem Mainstream oder etwas weniger Brutalität dem Arthouse zugänglich zu machen.
Die meisten Kunstkino-Freunde dürften sich von der herum spritzenden Gehirnmasse und den Gedärmen abschrecken lassen.
Die Action-Fans sterben spätestens dann vor Langeweile, wenn Einauge aus frei interpretierbaren Gründen mit einer Truppe gewalttätiger christlicher Missionare via Schiff nach Jerusalem aufbricht und eine Ewigkeit in Flaute und Nebel feststeckt, bevor die Mannschaft offenbar in Amerika ankommt und dort weiter schweigt.
Kein Wunder also, dass "Walhalla Rising" in Deutschland keinen Kino-Verleih gefunden hat und nun nur auf DVD erschienen ist.
Das ist besonders wegen der prächtigen Bilder ein Jammer, aber auch, weil sich hinter der prätentiösen bis bluttriefenden Fassade ein bisweilen aufregendes Stück Kino versteckt, das etwas Aufmerksamkeit verdient hat.
In diesem Film geht es nicht um Dialoge oder eine stringente Handlung, es ist alles Atmosphäre, ein filmgewordener Fiebertraum.
Und aus dem gibt es für den Zuschauer kein Entrinnen.
Refn gönnt ihm kaum einen Moment der Entspannung und schnürt ihm mit seinen eisigen Bildern und dem finsteren Trance-artigen Soundtrack ganz langsam die Kehle zu, vor allem aber mit dem unfassbaren Hass, der ihm aus den Herzen der Figuren entgegenschlägt.
Nur ein kleiner blonder Junge, der Einauge treu zur Seite steht, bewahrt sich so etwas wie Unschuld, alle anderen werden von Zorn getrieben.
Am allermeisten der einäugige Held, dessen Motive nie erklärt werden, der aber für Feinde und vorübergehend Verbündete irgendwann zum Krieger aus der Hölle wird, womöglich zum Botschafter des Teufels selbst.
Er bedeutet Verderben, vielleicht aber auch nur für die ohnehin Verdorbenen.
"Walhalla Rising" ist ein rätselhafter Film, den man hassen und bewundern kann, zum Ärgern, Aufregen und Staunen.
Ein Erlebnis.
Rätselhafte Erdarbeiten
Die Atomenergiebehörde IAEA hat neue Hinweise auf ein geheimes Nuklearprogramm in Syrien.
Das Land wehrt sich aber, dazu Stellung zu nehmen - noch lässt es Kontrollen zu.
Gegen Mitternacht vom 5. auf den 6. September 2007 greifen mindestens vier israelische F-15 I Kampfflugzeuge ein mysteriöses, würfelförmiges Gebäude in Syrien an.
Es steht am Ufer des Euphrat; die nächste größere Stadt, 30 Kilometer entfernt, ist Dair as-Saur.
Ihr Name taucht in Dokumenten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf, wenn es um den Reaktor geht, den Syrien angeblich mit Hilfe aus Nordkorea in dem Quader gebaut hat, versteckt in einem Tal, das von dem Strom abgeht.
Laut einem Briefing des US-Auslandsgeheimdienstes CIA von Ende April 2008 wäre der auch unter dem Namen der nahen Ortschaft el-Kibar geläufige Reaktor gut geeignet gewesen, Plutonium zu erzeugen - aus dem sich Atomwaffen bauen ließen.
Für andere Zwecke dagegen taugt die Technik aus den Fünfzigern kaum.
Die CIA führte eine Videopräsentation vor mit unscharfen Satellitenbildern.
Per Computeranimation blendete sie ein, wo welche Komponenten des Reaktors vor der Zerstörung gewesen sein sollen, der eine verkleinerte Kopie des nordkoreanischen Modells aus dem Atomzentrum Yongbyon sei.
Zudem legte sie Fotos vor, die das Gebäude aus der Nähe zeigen oder gar den Innenraum.
Der Reaktor sei kurz vor der Inbetriebnahme gestanden, hieß es, aber noch nicht mit Brennstäben bestückt gewesen.
Heute, mehr als drei Jahre nach dem Bombardement, ist kaum mehr bekannt als damals, ja die Rätsel wurden mit der Zeit eher größer.
Der frühere US-Präsident George W. Bush hat jüngst in seinen Memoiren enthüllt, dass sich die CIA vor dem Angriff zwar recht sicher war, dass Syrien in el-Kibar einen Reaktor baute, aber kaum Anhaltspunkte dafür sah, dass es in dem Land "ein aktives Nuklearwaffenprogramm" gab.
Manche Geheimdienstler in Europa sind da lieber noch vorsichtiger und sprechen nur von einem "angeblichen Reaktor", auch wenn sie die CIA-Präsentation für "plausibel" halten.
Ihnen fehlen harte Beweise, ebenso wie der IAEA.
Gefragt, wie sicher er sei, einen Reaktor vor sich zu haben, antwortete ein hoher UN-Diplomat im Sommer nur lapidar, die IAEA habe "genug Material, um Fragen zu stellen".
Den Schutt des angeblichen "ungenutzten Militärgebäudes" schafften die Syrer zwar eilig beiseite und planierten das Gelände gründlich.
Dennoch fand im Juni 2008 ein IAEA-Team unter dem früheren Chefinspektor Olli Heinonen in el-Kibar Spuren von Uran, das von Menschen hergestellt worden war.
Zudem erhielt die IAEA über einen Mitgliedstaat Satellitenbilder kommerzieller Anbieter aus der Zeit direkt nach dem Angriff, die aussagekräftiger sein dürften als die von der CIA präsentierten.
Allerdings sind diese Aufnahmen auf dem Markt nicht zu bekommen, weil der unbekannte Auftraggeber - vielleicht Israel - sie exklusiv gekauft hat.
Die IAEA kann daher ihre Echtheit nicht unabhängig verifizieren.
Syrien hat immer beteuert, nie ein geheimes Atomprogramm betrieben oder einen Reaktor gebaut zu haben.
Das Uran stamme von den israelischen Waffen, erklärte Damaskus.
Doch das wies die IAEA nach Analyse der Partikel als unwahrscheinlich zurück.
Seither weigert sich Damaskus, darüber zu diskutieren - genauso wie über die Satellitenbilder.
Zudem verwehrt es den Kontrolleuren eine zweite Inspektion in el-Kibar und den Zugang zu den Trümmern des zerbombten Gebäudes.
Aber auch Israel schweigt eisern.
"Wir werden das nie kommentieren", bekräftigte jüngst der zur Zeit des Angriffs amtierende Premier Ehud Olmert die offizielle Position.
So schleppt sich die Untersuchung des Falls seit Juni 2008 ergebnislos hin und "entwickelt sich zunehmend zu einem ernsthaften Glaubwürdigkeitsproblem für die Behörde", wie ein hoher westlicher Diplomat am Sitz der IAEA in Wien zugesteht - schließlich steht ein schwerer Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag im Raum, über den die IAEA wacht.
Als Schlüssel zu Fortschritten bei der Aufklärung sieht die IAEA offenbar drei weitere Einrichtungen, die "in funktioneller Verbindung" mit dem mutmaßlichen Reaktor stehen sollen - und anders als dieser noch existieren.
Dabei haben die Inspektoren bislang weder offengelegt, um welche Anlagen es sich handelt, noch welche Funktion sie haben oder was sie verdächtig erscheinen lässt.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung werden sie bei der IAEA intern als Marj as-Sultan, Masyaf und Iskandariayah bezeichnet, wiederum abgeleitet von nahe gelegenen Städten.
Das unabhängige Institute for Science and International Security in Washington (Isis) hat diese Orte identifiziert und auf Satellitenbildern einen Gebäudekomplex bei Masyaf ausfindig gemacht, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um eines der verdächtigen Objekte handelt.
Es befindet sich möglicherweise in oder unmittelbar neben einem Militärstützpunkt - genau mit dieser Begründung verwehrt Syrien der IAEA den Zugang zu den drei Orten.
In Wien heißt es, die Syrer fürchteten eine fishing expedition - dass die IAEA von den USA vorgeschickt werde, um Militäranlagen auszuspähen.
Denn die Nukleardetektive waren durch einen Tipp der US-Geheimdienste auf die Einrichtungen aufmerksam geworden.
Die IAEA hat Hinweise, darunter Satellitenfotos, dass zwischen den drei Orten und dem Quader am Euphrat Material hin- und hertransportiert wurde.
Ein hoher westlicher Diplomat in Wien sagte, mindestens eine der Anlagen könnte "in Zusammenhang mit der Brennstoffproduktion" stehen.
Es gebe aber "keine Hinweise auf sensible Aktivitäten", also Urananreicherung oder Wiederaufarbeitung; Prozesse, die zum Bau von Atomwaffen nötig sind.
Der Reaktortyp wird zwar mit Uran betrieben, das nicht angereichert ist.
Doch wo das Uran hätte herkommen sollen und wo daraus später das Plutonium für die Bombe abgetrennt werden sollte, zu diesen zentralen Fragen gibt es allenfalls plausible Vermutungen.
Unklar ist auch, ob Trümmer, die wertvolle Spuren bergen könnten, an den drei Orten gelagert wurden.
Als wären die Hunderte Lastwagenladungen vom Erdboden verschwunden, will niemand Informationen darüber haben, wo der Schutt geblieben ist.
Die nur wenige Kilometer von el-Kibar auf der anderen Seite des Euphrat gelegene Salzmine al-Tibni, die Syrien 1998 auf ihre Eignung als Lager für radioaktiven Müll untersucht hat, gilt der IAEA als unwahrscheinlich.
Der frühere IAEA-Inspektor Robert Kelley hatte sie jüngst in einer Analyse von Satellitenbildern für das renommierte Magazin Jane's Intelligence Review mit dem Reaktor in Verbindung gebracht.
Aufnahmen aus dem Orbit zeigen aber, dass Syrien an den drei verdächtigen Orten Erdarbeiten vornahm und große Container entfernte, nachdem die IAEA Zugang verlangt hatte.
Das kann Zufall sein, hat aber kaum dazu beigetragen, den Verdacht auszuräumen.
Zudem heißt es in Diplomatenkreisen, habe die IAEA etliche Monate darauf verwendet, einen Plan für Inspektionen dort zu entwickeln, der es Syrien erlauben sollte, etwaige Militärgeheimnisse zu wahren - allein der Aufwand zeigt, wie groß das Interesse der Inspektoren ist.
Indes, Damaskus bügelte auch diesen Vorschlag ab.
Hatten westliche Diplomaten in Wien noch vor einem Jahr beschwichtigt, der Reaktor sei ja zerstört, daher habe die Sache keine hohe Dringlichkeit, bringt etwa US-Botschafter Glyn Davies seit ein paar Monaten sogenannte Sonder-Inspektionen ins Spiel, eines der schärfsten Mittel, das die Wiener Atombehörde hat, um Kontrollen durchzusetzen.
IAEA-Chef Yukiya Amano, der diese Inspektionen vorschlagen müsste, hat zwar schon von "einer Option, für die ich in der Zukunft offen bin" gesprochen, noch aber zögert er.
Es liegt ein hohes Risiko in diesem Weg: Zum einen braucht es dafür eine Mehrheit im Gouverneursrat der IAEA, und etliche der dort vertretenen 35 Länder sind alles andere als erpicht auf eine Eskalation.
Zum anderen, wie ein Diplomat zu bedenken gibt: "Was ist, wenn sie am Ende gar nichts finden?"
Liebe in Zeiten des Krieges
Seit Angelina Jolie im Sommer mit der Arbeit an ihrem noch namenlosen Regiedebüt begonnen hat, gibt es Ärger.
Das Drehbuch hat sie selbst geschrieben, eine Liebesgeschichte zwischen einer Frau aus Bosnien und einem serbischen Mann.
Viel mehr weiß man darüber nicht - aber schon das reicht für Unruhe.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Frau, eine Muslimin, verliebe sich während des Jugoslawien-Krieges in ihren serbischen Vergewaltiger.
Bosnische Frauenverbände haben sofort protestiert, woraufhin einige in Sarajevo geplante Drehtage kurzfristig nach Ungarn verlegt wurden.
Inzwischen ist der Film in Ungarn abgedreht und in der Postproduktion, aber es wird immer noch protestiert in Bosnien.
Bakira Hasecic von der Organisation weiblicher Kriegsopfer schrieb über das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR an Jolie und verlangte ein Treffen mit der Schauspielerin, hat eine bosnische Zeitung nun berichtet - Jolie ist selbst Botschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks.
Diplomatisch ist sie nicht - sie hat den Frauen vor Wochen schon mal ein Treffen in Ungarn angeboten, was die aber ablehnten.
Das Treffen müsse in Bosnien stattfinden, so Hasecic.
Liebesgeschichten in Vergewaltigungscamps habe es nicht gegeben, und Jolies Haltung den Opfern gegenüber verrate ihr genug über das Drehbuch.
Ihre Organisation hat dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge empfohlen, Jolie als Botschafterin zu entlassen, berichtet der Guardian.
Was genau aber hat Jolie für Szenen geschrieben?
Das bosnische Kulturministerium, das ihr Drehbuch zu lesen bekam, hat nach einigem Hin und Her eine Drehgenehmigung für Sarajevo erteilt - es ist nicht ganz klar, warum Jolie dann trotzdem nicht kam.
Die Jungautorin selbst beteuert, sie verfolge keine politischen Absichten mit ihrem Film, habe sich mit viel Mühe in den Jugoslawien-Konflikt eingearbeitet, wolle die schrecklichen Folgen des Krieges zeigen und allen beteiligten Seiten eine Stimme geben.
Beim Inhalt bleibt sie allerdings vage.
So kursiert noch eine zweite Synopsis zum Film im Netz, die dann doch ziemlich anders klingt: Die Liebenden kannten sich darin schon vor Kriegsausbruch und treffen sich wieder, als sie, eine bosnische Muslimin, in ein serbisches Camp verschleppt wird, in dem er als Wache arbeitet.
Was ja doch erheblich anders klingt als die Variante "Vergewaltigungsopfer verknallt sich in Folterknecht".
Dass Jolies Film tatsächlich schon vor dem Krieg beginnt - soviel ist sicher.
Der Druck auf sie, so Jolie, sei "unfair und basiert auf Fehlinformationen".
Jetzt können ihr wohl nur noch die Hacker von Hollywood Frieden verschaffen: Indem sie das Drehbuch, wie schon so viele zuvor, illegal ins Netz stellen.
Nichts wie weg hier
An diesem Abend läuft es endlich mal wieder richtig rund für die Iren.
Keine Spur von Betrübnis.
Dafür dominiert das Heimteam seine Gäste aus Schweden, Finnland und den USA zu sehr.
Die Fans johlen vor Freude bei krachend lauter Musik, sie stampfen mit den Füßen.
Der Bailey-Pub im südirischen Cork bebt, weil die Spieler Tischtennisbälle über eine Dreimeterdistanz in Bierbecher werfen - und treffen.
"Bierpong" nennt sich das bizarre Spektakel, zu gewinnen gibt es 500 Euro Siegprämie plus Flugtickets nach Las Vegas für die Bierpong-Weltmeisterschaften im Januar.
Cian Tanner ist ein ruhiger Typ; dieses schrille Trinkspiel und der zurückhaltende Informatiker, das passt nicht wirklich zusammen.
Und doch versucht sich der 26-Jährige dabei zu amüsieren, sich abzulenken von der bohrenden Frage, was die Zukunft bringen wird.
Auf seinem Plan steht nicht Spielspaß in Las Vegas, er wird im Januar Bewerbungsgespräche in Neuseeland führen.
"Ich habe ein mulmiges Gefühl dabei", sagt er.
"Es ist so weit weg von zu Hause und noch habe ich keine Arbeit dort."
Immerhin: Seine Freundin wartet in Auckland schon auf ihn - "sie hatte ruck, zuck ihren Wunschjob als Eventmanagerin, vielleicht ein gutes Zeichen", sagt der junge Mann und lächelt.
Wegen schlechter Perspektiven daheim haben bereits zwei von Tanners drei Geschwistern ihr Glück im Ausland gesucht.
Seine Schwester Yvonne, eine Sozialarbeiterin, ist in Sydney, sein Bruder Colin hat jetzt eine Stelle als IT-Berater in London.
Die Jungen gehen: Wie bei den Tanners sieht es auf der Insel in vielen Familien aus.
100.000 Iren werden das Land wohl in nächster Zeit verlassen, sagen Experten des Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituts ESRI in Dublin voraus.
Bis 2015 rechnen sie sogar mit 200.000 Emigranten.
Für das kleine Land mit nur 4,5 Millionen Einwohnern ein heftiger Verlust.
Bewahrheiten sich die Prognosen, kommt es zu einer Auswanderungswelle vergleichbar mit jener, unter der Irland in den achtziger Jahren litt.
Nach einer Dekade des Aufschwungs, die für die Iren großen Wohlstand mit sich brachte, macht sich jetzt erneut Tristesse breit.
Die Wirtschaftskrise verunsichert dabei vor allem die jungen, gut ausgebildeten Iren, für die es bisher nur bergauf ging.
Jobverlust und sozialer Abstieg schienen in den Boomjahren absurd.
Jeder wurde gebraucht, Geld gab es im Überfluss.
Inzwischen aber sind drei von zehn Frauen und Männern unter dreißig ohne Arbeit.
In der Irish Times gibt es zuhauf Leserbriefe junger Auswanderer, die klagen: "Alles geht in Irland den Bach runter."
"Es sollte einen Aufstand geben gegen Politiker und Banker - aber wer kann, geht weg und unser Land verliert damit eine ganze Generation."
"Der Letzte macht dann bitte das Licht aus."
Jura-Studentin Leanne Caulfield, Präsidentin der irischen Studentenunion, sieht eine düstere Zukunft aufziehen, weil die Regierung nur Augenwischerei betreibe und den jungen Leuten keine Zukunftsaussichten mehr biete.
"Sie reduzieren die Mindestlöhne, aber sie haben keine Strategie, wie neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen", sagt die 20-Jährige.
Sie beobachtet, wie ihre Kommilitonen sich von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten hangeln.
Ihre größte Sorge, sagt sie, sei es, in vier Jahren selbst auswandern zu müssen.
"Dieser Gedanke ist traurig und deprimierend."
Dabei versuchen Männer wie Stephen McLarnon das Thema positiv zu besetzen.
McLarnon organisiert die "WorkingAbroadExpo", eine Messe, die einen Rundumservice zum Thema Arbeiten im Ausland bietet.
"Für Berufsanfänger ist die Arbeit im Ausland doch eine großartige Chance, die ersten Schritte auf der Karriereleiter zu machen", sagt der Manager.
Auf seiner Webseite zeigen Fotos Surfer in Australien und Snowboarder in Kanada.
Die Botschaft ist klar: Im Ausland arbeiten ist kein Galeerendienst, sondern bringt auch Freiheit und Spaß.
Wie es sich anfühlt, woanders etwas aufzubauen, weiß Seán O'Donovan seit einem halben Jahr.
Weil es für den 29-jährigen Ingenieur in Irland nichts mehr zu tun gab, arbeitet er jetzt mit 15 irischen Kollegen auf dem Bau in Deutschland.
In Gelsenkirchen ziehen sie gerade ein Modehaus hoch.
Im Januar geht es weiter nach Hannover oder Berlin, zum nächsten Projekt.
Seine Heimat sieht O'Donovan inzwischen nur noch selten, denn er macht Extraschichten, um den Kredit für sein Haus daheim abbezahlen zu können.
"Die Situation ist schon ein bisschen verrückt", sagt er, als er nach langer Zeit zum ersten Mal über die Schwelle seines Hauses tritt.
"Ich verdiene Geld in Deutschland für ein Haus in Irland, in dem ich so gut wie nie mehr bin."
Er lacht etwas verlegen und geht durch ausgekühlte Räume.
Das kleine Haus steht in einer feinen Wohngegend mit gepflegten Vorgärten, in den Einfahrten parken große, teure Autos.
Gemeinsam mit einer Schwester hat O'Donovan das Haus für vor vier Jahren für 380.000 Euro gekauft - 100 Prozent kreditfinanziert.
"Es waren verrückte Zeiten, es gab einfaches Geld ohne viele Fragen", sagt er.
Hat er Angst, dass es schiefgehen könnte mit dem Kredit?
O'Donovan überlegt eine Weile, gießt heißen Tee nach und sagt: "Ich habe keine Kinder, die ich durchfüttern muss und ich bin jung; selbst wenn alles schiefläuft, kann ich von Neuem anfangen."
Der Bauingenieur mag das Wehklagen nicht, das er zurzeit oft hört.
"Niemand muss hungern - unsere Situation ist doch bei weitem nicht so dramatisch wie in früheren Zeiten hier auf der Insel", sagt er.
"Eine Weile im Ausland arbeiten, das ist nicht das Schlimmste, was passieren kann - vielleicht fühlen wir uns dadurch erst als Iren."
Er lacht und erzählt dann von seinem Vater, der in der letzten großen Wirtschaftskrise nach England gegangen ist.
"Nach sieben Jahren war er wieder da und das Leben ging in Irland weiter, ganz einfach."
Cian Tanner gefällt dieser Gedanke.
Die Zukunft offenlassen und einfach mal schauen, wie es läuft mit dem Leben woanders.
Ein paar Jahre Arbeit in London hat er ja auch schon hinter sich und weshalb sollte es in Neuseeland nicht auch gut laufen für ihn und seine Freundin?
Eine Sache ist da aber noch, die ihn in diesen Tagen gehörig beunruhigt: die Feier zu seinem 27. Geburtstag am Freitag in Dublin.
Er fürchtet, dass es in eine Lebewohl-Party ausarten könnte.
"Bloß nicht zu viele Emotionen", sagt er und trinkt einen großen Schluck von seinem Bier.
"Lebewohl, das klingt doch beängstigend."
"Nennen wir es lieber eine Weggehparty, ganz locker, mit ein paar Freunden, ein paar Drinks, ein paar Spielen."
Die demokatrische Routine
Die Demokratiebewegung in Lateinamerika wird stärker, so wie die Unterstützung privater Unternehmen.
Kriminalität ist ein größeres Problem als die Arbeitslosigkeit.
In vielen Teilen der Region ist der Einfluss Brasiliens größer als der der Vereinigten Staaten.
Zu diesen Ergebnissen kam die Latinobarómetro-Umfrage, die in 18 Ländern durchgeführt und exklusiv in The Economist veröffentlicht wurde.
Diese Umfrage wird seit 1995 regelmäßig durchgeführt und zeigt so den Meinungswechsel in dieser Region auf.
Zwei Fakten fallen in der diesjährigen Umfrage vom September und Oktober besonders in's Auge.
Erstens die gute Stimmung in Lateinamerika
und zweitens das wachsende Interesse an Demokratie und ihren wichtigsten Institutionen.
In zahlreichen Ländern an der südamerikanischen Pazifikküste hat die demokratische Bewegung stark zugenommen (s. Tabelle 1).
In Peru z.B., wo die Wirtschaft seit 2002 jährlich um ca. 6% wächst, stieg die Zahl der Demokratiebefürworter von 40% im Jahr 2005 auf 61% in diesem Jahr.
Auch in Mexiko, wo sich die Wirtschaft seit dem starken Einbruch im letzten Jahr wieder erholt, ist ein solcher Trend zu erkennen.
Doch nur die Hälfte der Befragten in Mexiko und Brasilien, den bevölkerungsreichsten Ländern der Region, sind überzeugte Demokraten, was den regionalen Durchschnitt senkt (s. Diagramm 2).
Ca. 44% der Befragten erklärten, dass sie mit der demokratischen Praxis ihres Landes zufrieden sein. Das sind soviele wie im letzten Jahr, jedoch 25% mehr als im Jahr 2001 (Diagramm 3).
Etwa 34% vertrauen dem Kongress ihres Landes und 45% ihrer Regierung. Beide Werte entsprechen denen des letzten Jahres, zeigen aber einen deutlichen Anstieg gegenüber 2003 (17% bzw. 24%).
Vor einem Jahrzehnt untergruben Lateinamerikas Wirtschaftskrisen die Bemühungen um mehr Demokratie.
Das dies auch während der Weltwirtschaftskrise andauerte, liegt möglicherweise daran, dass die Länder Lateinamerikas nur eine kurze Rezessionsphase erlebten und sich schnell wieder erholt haben.
Darüber hinaus wurden die Armen durch ein stärkeres Sozialnetz aufgefangen.
(Laut Berichten der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika von dieser Woche stieg 2009 die Armutsrate in Lateinamerika nur geringfügig an und ist in diesem Jahr wieder um 32% gefallen.)
Doch von Land zu Land gibt es starke Stimmungsunterschiede (s. Diagramm 4).
Brasiliens starke Wirtschaft und die Beliebtheit des scheidenden Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva spiegelt sich in einem verbreiteten Fortschrittsdenken wider.
In Mexiko und Mittelamerika, wo die Rezession stärker spürbar war und Gewaltverbrechen zugenommen haben, ist dies weniger der Fall.
Erst zum zweiten Mal seit Umfragebeginn sehen viele Befragte in Lateinamerika in der Kriminalität in ihrem Land ein größeres Problem als in der Arbeitslosigkeit (s. Diagramm 5).
Ca. 31% sagen aus, dass entweder sie selbst oder ein Familienmitglied im letzten Jahr Opfer eines Verbrechens wurden. Doch gegenüber 38% im letzten Jahr sind die Werte gesunken und erreichen somit den niedrigsten Stand seit 1995.
Die steigende Wirtschaftsleistung spiegelt sich in der stärkeren Unterstützung der Privat- und der Marktwirtschaft wider: ca. 71% der Befragten überregional gaben an, dass die Privatwirtschaft für die Entwicklung unabdingbar ist, im Jahr 2007 waren es 56% (s. Diagramm 6).
Ca. 58% erklärten, dass nur die Marktwirtschaft ihrem Land Fortschritt bringen kann, verglichen mit 47% im letzten Jahr.
Interessanterweise haben 62% der Befragten in Venezuela diese Ansicht beibehalten (und 80% sind für eine Privatwirtschaft), obwohl ihr linker Präsident, Hugo Chávez, viele Privatunternehmen verstaatlicht.
Brasilien hat laut 19% der Befragten (18% im letzten Jahr) das größte Gewicht in der Region, gefolgt von den Vereinigten Staaten (9%, unverändert seit letztem Jahr) und Venezuela (9% verglichen mit 11% im letzten Jahr).
Die Befragten in Mexiko und den meisten Ländern Mittelamerikas hingegen sehen in den USA das einflussreichste Land, wobei diese Rolle in der Dominikanischen Republik und Nicaragua von Venezuela übernommen wird.
Eine Wahlschlappe
Niemand hatte erwartet, dass die Wahlen am 28. November in Haiti perfekt sein würden.
Aber die Tatsachen übertrafen die Befürchtungen der Wahlhelfer, die dem gebeutelten Land zur Hilfe eilten, bei weitem.
Überfüllte Wahlurnen, mehrfach abgegebene Stimmen, Wahlscheine im Rinnstein, zerstörte Wahllokale und Einschüchterungen waren nur ein Teil der Probleme.
Wahllokale öffneten mit stundenlanger Verspätung.
Viele Haitianer, von denen viele durch das Erdbeben im Januar heimatlos geworden waren, streiften umher auf der Suche nach einer Wahlmöglichkeit.
Einige gaben schließlich ganz auf.
Ein Dutzend Präsidentschaftskandidaten, darunter einige mutmaßliche Spitzenreiter, verlangten aufgrund eines angeblichen Betrugs die Aufhebung der Wahlergebnisse.
Im ganzen Land kam es zu teilweise gewaltsamen Protesten.
Dennoch bezeichnete Edmond Mulet, der Leiter der UN-Mission in Haiti, die Wahl "als recht gut in vielen Belangen".
Laut einer vorsichtigen Aussage von Beobachtern der Organisation of American States and the Caribbean Community "machen diese Unregelmäßigkeiten, so ernst sie auch sein mögen, den Prozess nicht notwendigerweise ungültig".
In anderen Worte, the show goes on.
Die Wahlbehörde, die angeblich dem unbeliebten scheidenden Präsidenten René Préval und seinem Kandidaten, Jude Célestin, verpflichtet ist, wird die vorläufigen Ergebnisse am 7. Dezember verkünden.
Die erwartete Stichwahl ist für Januar anberaumt.
Es gibt noch Hoffnung in die Wahl.
Die beiden führenden Oppositionskandidaten, der Rap-Musiker Michel Martelly und die ehemalige First-Lady Mirlande Manigat, haben ihre anfängliche Ungültigkeitsklage zurückgezogen.
Wenn Jude Célestin, der bei den Wählern nur geringe oder gar keine Zustimmung findet, von der Wahlberhörde zum Sieger der Stichwahl erklärt, könnte dies zu Problemen führen.
Aufgrund der Cholera-Epidemie und der Tatsache, dass mehr als 1 Mio der Erdbebenopfer immer noch in Zelten leben, wurde eine geringe Wahlbeteiligung befürchtet.
Am Wahltag wurden viele Haitianer durch mangelnde Organisation an der Stimmabgabe gehindert.
Kurz vor Wahlbeginn waren ca. 250.000 Ausweise, die zur Wahl benötigt werden, noch nicht ausgeteilt.
Es steht viel auf dem Spiel.
Die Geberländer betrachten eine legitime, anerkannte Regierung als einen wichtigen Schritt beim Wiederaufbau Haitis.
Die Haitianer selbst sind derselben Meinung.
Heimlich in die Mitte
In den Wochen nach dem plötzlichen Tod Ihres Mannes erfuhr Argentiniens Präsidentin, Cristina Fernández, eine Welle von Sympathie, die ihre Beliebtheitsrate um 20 Punkte auf über 50% nach oben trieb. Das ist der höchste Wert seit ihrer Wahl im Jahr 2007.
Ob ihr dies jedoch im nächsten Jahr zu einer Wiederwahl verhilft, hängt davon ab, ob die sichtlich trauernde Cristina Fernández kompromissbereiter ist als ihr verstorbener Ehemann, ihr Vorgänger und politischer Partner Néstor Kirchner.
Die Zeichen dafür sind nicht eindeutig.
Néstor Kirchner, der auch nach der Wahl seiner Ehefrau die Wirtschaftspolitik lenkte, stellte häufig Haushaltspläne auf, die die Steuereinnahmen, das Wirtschaftswachstum und die Inflation nicht voll berücksichtigten.
Dies erlaubte es dem Präsidentenpaar, die Extraeinnahmen nach eigenem Gutdünken auszugeben.
Auf dem Papier verlor die Fernández-Regierung im letzten Jahr die Mehrheit im Kongress.
Doch die Opposition ist geteilt und Kirchners Tod nach einem Herzinfarkt am 27. Oktober führte zu weiteren Zerwürfnissen.
Einige Regimekritiker aus den Reihen der regierenden Peronisten stellten sich hinter Cristina Fernández.
Doch nach chaotischen Sitzungen (bei denen ein Parlamentarier einem anderen ins Gesicht schlug und andere die Regierung der Bestechung bezichtigten) gelang es dem Kongress nicht, den Haushalt für 2011 zu verabschieden.
"Ich werde darüber nicht diskutieren", so die Präsidentin.
Der Haushalt 2010 gilt nun auch für das nächste Jahr, wodurch die Präsidentin noch mehr Gelegenheit hat, Geld nach eigenem Gutdünken auszugeben.
Die Wirtschaft läuft heiß: wahrscheinlich wird sie in diesem Jahr um bis zu 9% wachsen.
Die offizielle Inflationsrate liegt z.Z. bei 11,1%, doch zahlreiche private Schätzungen - und Lohnforderungen der Gewerkschaften - treiben den Wert auf fast 30%.
Kirchner, der 2003 das Amt übernahm, als Argentinien von Wirtschaftskrisen geschüttelt wurde, erklärte Wachstum und Armutsbekämpfung zu seinen Hauptzielen, und nicht die Inflationssenkung.
Er verweigerte die Zusammenarbeit mit dem IMF, schikanierte den Privatsektor und säuberte das Nationale Institut für Statistik und Volkszählung INDEC, das daraufhin die offiziellen Inflationsstatistiken schönte.
Kann Fernández jetzt einen mäßigeren Weg einschlagen?
Sie hat die Privatwirtschaft und die Gewerkschaftsführer zu Gesprächen aufgerufen.
Und offiziellen Aussagen zufolge sollen Lohnerhöhungen im nächsten Jahr auf 18% begrenzt werden.
Die hohen Weltmarktpreise für Argentiniens Agrarprodukte haben der Wirtschaft einen starken Auftrieb gegeben.
Doch die Inflation untergrub den Wachstumsschub durch eine große Devaluation im Jahr 2002.
Möglicherweise möchte Cristina Fernández aus diesem Grund Argentinien finanzwirtschaftlich wieder an den Rest der Welt anschließen.
Anfang dieses Jahres traf die Regierung ein Abkommen mit Wertpapierinhabern, die die frühere Umschuldung des Landes im Jahr 2001 abgelehnt hatten.
Nun scheint Fernández auf ein Abkommen mit den Geldgebern aus dem Paris Club zu drängen, denen sie ca. $6,7 Mrd. schuldet.
Die Kirchners hatten eine Überprüfung durch den IMF, wie andernorts üblich, immer abgelehnt.
Doch im letzten Monat gab der Wirtschaftsminister Amado Boudou bekannt, dass der Fonds bei der Erstellung eines neuen nationalen Verbraucherpreisindex "technische Unterstützung" leisten wird. Es sieht so aus, als wäre dies der erste Schritt zur Säuberung des INDEC.
Es ist nicht bekannt, ob Fernández nach Beendigung ihrer Amtszeit auch ohne die Unterstützung durch ihren Ehemann politisch aktiv sein wird.
Wenn ja, benötigt sie dazu die Unterstützung der Mittelschicht, die größtenteils genug hat vom Kirchnerismus.
Wenn die Argentinier im März aus ihrem Sommerurlaub zurückkehren, wird die Welle der Sympatie, die ihr entgegengebracht wurde, abgeebbt sein.
Wenn sie eine weitere Wahl gewinnen möchte, muss sie sich entscheiden, ob sie viele politischen Entscheidungen ihres Mannes still und leise aufhebt.
Schwacher Applaus für China
Taiwans Wähler nähern sich langsam einer engeren Verbindung zum Festland.
Was hält Taiwan von seinem großen Bruder jenseits der Meerenge?
Am 27. November machten sich mehr als 7,5 Mio Wähler, das sind 70% aller Wahlberechtigten, auf, um in den fünf Stadtbezirken Bürgermeister und Stadträte zu wählen. Dies wird als breite Bewertung des Präsidenten Ma Ying-jeou gewertet.
Durch den Aufbau bahnbrechender Geschäftsbeziehungen, einschl. eines teilweisen Freihandelsabkommens, ist Ma selbst eine Symbolfigur für die Beziehungen zum Festland. Seine Politik hat das Verhältnis zum chinesischen Mutterland zum ersten Mal seit 1949 nachhaltig verändert.
Ma hat die Prüfung bestanden, jedoch nur knapp.
Obwohl seine Kuomintang-Partei (KMT) drei der fünf Bürgermeister stellt, erhielt sie keine Stimmenmehrheit.
Stattdessen erhielt die Demokratische Fortschrittspartei (DPP), die eine größere Unabhängigkeit Taiwans befürwortet, fast 50% der Stimmen, die KMT erhielt 45%.
Bei einer Präsidentschaftswahl hätte dies für Ma Probleme bedeutet.
Seit seiner Wahl vor zwei Jahren ist der Stimmenanteil seiner Partei um ca. 8% gefallen.
Zum ersten Mal zog die DPP sogar zusammen mit der KMT in die Stadträte ein.
Während der Wahl kam es zu den in Taiwan üblichen Vorkommnissen wie Lastwagenkonvois mit Krawallmachern, Flaggen-schwenkende Massenumzüge und nur spärlich bekleidete Tänzerinnen.
Es gab sogar den obligatorischen, mysteriösen Mordversuch.
Sean Lien, der Sohn von Lien Chan und Ehrenvorsitzender der KMT hielt am Vorabend der Wahl eine Rede auf einen KMT-Kandidaten,
als ihm ein Mann aus der Menge ins Gesicht schoß. Lien wurde verwundet und ein umstehender Zuschauer getötet.
Bizarrerweiser ist nicht klar, ob der Schütze Lien töten oder einen Streit mit dem Kandidaten beilegen wollte.
Unabhängig davon hat der Anschlag laut Tsai Ing-wen, dem Führer der DPP, die Wahl beeinträchtigt und die DPP in ein schlechtes Licht gerückt, was der KMT mehr Stimmen beschert hat.
Möglicherweise war China der größte Gewinner der Kampagne.
Bemerkenswerterweise wurde die Beziehungen zum Festland nicht thematisiert.
Stattdessen debattierten die Kandidaten über Pläne zu Sozialwohnungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Die Taiwanesen lieben ihre faktische Unabhängigkeit und lehnen Chinas Militärbedrohung ab.
Aus diesem Grund stellt die KMT ihre Beziehungen zur Regierung in Peking nicht gern in den Vordergrund.
Doch diesmal vermied auch die DPP, die anti-chinesischen Gefühle zu sehr zu schüren.
Sie reagierte damit auf das neue Bewusstsein, dass Taiwans Wirtschaft ohne China nicht überleben kann.
Ma seinerseits möchte sich bestätigen lassen, dass die Mehrheit der Taiwanesen seine China-Politik befürwortet.
Die Regierung in Peking wird weiterhin seine Strategie verfolgen, Taiwan mit wirtschaftlichen Anreizen in die Gemeinschaft zurückzulocken.
China schickte unverzüglich einen Unterhändler nach Taipeh, um ein Gipfeltreffen zu Investitionssicherheit und medizinischer Zusammenarbeit vorzubereiten.
Sicherlich wünscht es auch eine politische Integration. Aber das Wichtigste zuerst.
Es wartet damit lieber bis nach den Präsidentschaftswahlen 2012.
Die DPP hat sich inzwischen neu erfunden.
Vor zwei Jahren war sie stark geschwächt: der ehemalige Parteiführer Chen Shui-bian saß wegen Korruption im Gefängnis.
Während seiner Präsidentschaft von 2000 bis 2008 trat er vehement für die absolute Unabhängigkeit ein.
Doch unter Tais Regentschaft entwickelte sich eine neue Generation gemässigter Politiker und die DPP kämpft um die Stimmen der Berufstätigen und der Jugend.
Tsai fand als Präsidentschaftskandidatin der DPP große Zustimmung, wie Su Tseng-chang unter Chen.
Ihre Partei tut nun alles, um zu zeigen, dass auch sie in der Lage ist, enge Beziehungen zu Peking aufzubauen.
Tsai plant eine Ideenschmiede als Kontaktpunkt zwischen der DPP und China. Dies setzt jedoch vorurteilsfreie Diskussionen voraus.
Tsai erklärte öffentlich, dass ihre Partei eine "vertrauenswürdige Alternative" biete zu Mas vorschneller Annäherung an China.
Chen scheint über diesen Wechsel sehr verärgert.
Von seiner Zelle aus erklärte er, die Kandidaten der DPP hätten besser daran getan, auf Taiwans Unabhängigkeit zu bestehen.
Er forderte den Pragmatiker Su sogar auf, auf die Präsidentschaftskandidatur zu verzichten.
Auch ohne Chens Einmischung tut sich die DPP schwer, ihren möglichen Kandidaten zu wählen.
Die KMT wird sich einer eigenen Selbstanalyse unterziehen müssen.
Mas Werte sind schlecht, trotz des rapiden Wirtschaftswachstums; die KMT-Kandidaten wollten ihren Wahlkampf ohne ihn führen.
Die Hauptgründe für seine Unbeliebtheit scheinen Arbeitslosigkeit und die immer weitere Schere zwischen Arm und Reich zu sein.
Laut Aussage eines KMT-Sprechers wird er sein Kabinett sowie die lokalen Einrichtungen umgestalten.
Das starke Auftreten der DPP lässt vermuten, dass Taiwan eine Wiederannäherung nur eingeschränkt befürwortet.
Gleichzeitig sehen die meisten Taiwanesen die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China als unvermeidlich.
Laut Antonio Chiang, einem prominenten Kolumnisten, "gibt es bereits kein Zurück mehr".
Grammy-Nominierungen: Die Jazz-Sängerin Esperanza Spalding wurde überraschenderweise in der Kategorie Newcomer des Jahres ausgezeichnet
Wenn du auf Anfrage eines Präsidenten auftritts, werden die Leute es bemerken.
Präsident Obama selbst bat Esperanza Spalding, bei der Zeremonie anlässlich der Nobelpreisverleihung 2009 aufzutreten. Nun wurde die 26-jährige Jazz-Bassistin und Sängerin überrachsenderweise für den diesjährigen Grammy in der Kategorie Newcomer des Jahres nominiert.
Angesichts der Tatsache, dass Spalding seit ihrem Album "Esperanza" 2008 in der Jazz-Szene bereits ein gefeierter Star ist, erscheint die Nominierung ein wenig ungewöhnlich. Doch sie entspricht den Grammy-Regeln, nach denen ein Künstler vor Veröffentlichung des Albums, mit dem er in der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, höchstens drei Alben herausgegeben haben darf.
Ihr ehrgeiziges Album aus dem Jahr 2010, "Chamber Music Society", ist sicherlich ein Schritt nach vorne. Und mit ihrer beschwingten Stimme und einem guten Gespür für Pop, Funk und Latin Music, kann man Spalding ruhig mit Norah Jones 2003 vergleichen, deren großer Erfolg im Jahr 2003 als Jazz-Interpretin in dieser Kategorie der Nominierung Spaldings am nächsten kommt.
Ferner wurde das Album "Historicity" des Vijay Iyer Trios in der Kategorie Instrumentalalben nominiert. Dieser Liebling der Kritiker erlebte dadurch einen Riesenerfolg.
Zu den Konkurrenten Iyers gehören u.a. "Moody 4B" des erfahrenen Saxophonisten James Moody und "Positootly" des Keyboarders John Beasley.
Trombone Shorty, ein raubeiniger Favorit aus New Orleans und häufiger Gast in HBOs "Treme", wurde in der Kategorie Zeitgenössischer Jazz ausgezeichnet, in der sonst eher Alben von Stanley Clarke, John McLoughlin und Jeff Lorber zu finden sind.
Die Secret Societ des wilden Steampunk-Musikers Darcy James Argue erhielt in der Kategorie Großgruppe wohl verdiente Aufmerksamkeit. Er tritt somit an gegen das Billy Childs Emsemble mit seinem Kammer-Jazz und den abenteuerlustigen Dave Holland und sein Oktett, dessen Life-Ablum "Pathways" ein gutes Beispiel für einen Bassisten als demokratischen Bandleader ist.
Grammy-Nominierungen: Michael Daugherty, Steve Mackey führen in den Klassik-Kategorien
Die Klassik-Nominierungen für den 53. Grammy-Award enthalten einen bunten Mix an Musikern und Komponisten aus aller Welt.
Angeführt wird die Liste von Michael Daughertys "Deux Ex Machina" für Klavier und Orchester mit fünf Stimmen, und Steve Mackeys "Dreamhouse", einem eklektischen Orchesterwerk, mit drei Stimmen.
Unter den Nominierten mit Verbindungen nach Süd-Kalifornien ist der estnische Komponist Arvo Pärt mit seiner Symphonie Nr. 4 "Los Angeles". Dieses Stück wurde von den Los Angeles Philharmonikern in Auftrag gegeben und 2009 in der Walt Disney Concert Hall uraufgeführt.
Der in L.A. ansässige Komponist Avner Dorman wurde für sein Mandolinenkonzert ebenfalls nominiert.
Klassik-Nominierungen sind in 13 Kategorien aufgeteilt, von Orchester, Oper, Chor bis zu Solo-Aufnahmen.
In der Kategorie der Klassik-Produzenten wurden in diesem Jahr fünf Künstler nominiert - Blanton Alspaugh, David Frost, Tim Handley, Marina und Victor Ledin und James Mallinson.
Unter den nominierten Klassik-Alben sind Bruckners Symphonien Nr. 3 und 4 vom Royal Concertgebouw Orchestra; Daughertys "Deus Ex Machina" und "Metropolis Symphony" gespielt vom Nashville Symphony Orchestra; Steven Mackeys "Dreamhouse" vom Boston Modern Orchestra Project and Synergy Vocals; "Sacrificium - the Art of the Castrati" vorgetragen von verschiedenen Künstlern; und Verdi's "Requiem" vom Chicago Symphony Orchestra und Chor.
In der Opernkategorie wurden Bergs "Lulu vom Orchester des Royal Opera House; Adolf Hasses "Marc Antonio e Cleopatra" von Ars Lyrica Houston; Kaija Saariahos "L'Amour de Loin" vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin; Rodion Shchedrins "The Enchanted Wanderer" vom Orchester und Chor des Mariinsky Theaters; und Arthur Sullivans "Ivanhoe" vom BBC National Orchestra of Wales nominiert.
Als Komponisten wurden Pärt für Symphonie Nr. 4, Daugherty für "Deus Ex Machina", Hans Werner Henze für "Appassionatamente Plus", Magnus Lindberg für "Graffiti" und Shchedrin für "The Enchanted Wanderer" für einen Grammy nominiert.
Pärts Symphonie Nr. 4 wurde am 4. Januar in der Disney Hall von den L.A. Philharmonikern unter Leitung von Esa-Pekka Salonen uraufgeführt und aufgezeichnet.
Das ca. 30-minütige Stück trägt den Titel "Los Angeles" und ist dem ehemaligen Ölmagnaten Mikhail Chodorkowski gewidmen, der in Rußland im Gefängnis sitzt.
Dormans "Mondolinenkonzert" erhielt eine Nominierung in der Kategorie Instrumentalsolo mit Orchester.
Der Komponist aus L.A. gab an, er habe das 15-minütige Stück speziell für den Mandolinenkünstler Avi Avital geschrieben, der das Konzert mit dem New-Yorker Metropolis Ensemble aufführte.
"Ich habe Klänge aus dem Nahen Osten und zahlreiche nordafrikanische Töne und Rhythmen verwendet", erklärte Dorman in einem Telefoninterview.
Der Dirigent Pierre Boulez, 85, erhielt eine Nominierung in der Kategorie Orchesterdarbietung für eine Aufnahme der Werke Strawinskis mit dem Chicago Symphonieorchester unter seiner Leitung.
Als Instrumentalsolisten wurden die Pianisten Nelson Freire und Marc-André Hamelin, der Organist Paul Jacobs, die Geigerin Julia Fischer und die Harfinistin Sarah Schuster Ericsson nominiert.
Als Vokalsolisten wurden in diesem Jahr nur Frauen nominiert, darunter Anne Sofie von Otter, Cecilia Bartoli, Lucia Duchonová, Vivica Genaux und Measha Brueggergosman.
In der Kategorie Klassik-Crossover wurde die Sopranistin Jessye Norman für ihre Aufnahme "Roots - My Life, My Song" nominiert.
Moschee in Temecula gewinnt Zustimmung des Planungsausschusses
Der Bau einer Moschee in Temecula fand nach einer fünfstündigen, oft hitzigen öffentlichen Anhörung die einstimmige Zusage des örtlichen Planungsausschusses.
Kritiker warfen dem Projekt vor, sowohl den Terrorismus als auch Verkehrsstaus zu fördern.
Doch laut einer Aussage der Kommission vom Mittwoch Abend, entspricht das neue Religionszentrum den örtlichen Bestimmungen und wird ein ästhetischer Blickfang werden.
"Das Projekt wird von vielen guten Leuten unterstützt - von Christen, Juden, Bahais, und vielen anderen", erklärte Hadi Nael, Vorsitzender des Islamischen Zentrums von Temecula Valley am Donnerstag morgen.
"Als Amerikaner macht mich das stolz."
"Es zeigt, das Gerechtigkeit herrscht."
"Es gibt nur wenige Gegner", fügte er noch hinzu.
"Sie sind nur sehr laut."
"In diesem Tal leben wundervolle Menschen."
Die Sitzung begann um 18:00 und die Diskussionen für und gegen den Bau des Zentrums dauerten fast bis Mitternacht, wobei die Stimmen auf beiden Seiten laut Press-Enterprise ziemlich gleichmäßig verteilt waren.
Die Debatte wurde auf der Webseite der Zeitung weiter geführt.
"Es gibt kein Amerika mehr", lautete ein Kommentar.
"Es ist ein anderer Planet der Affen, und die Freiheitsstatue liegt tot im Sand."
"Amerika ist am Ende."
Geplante Islamische Zentren haben auch in anderen Teilen des Landes zu Protesten geführt, z.B. in der Nähe von Ground Zero, dem Schauplatz der Terroranschläge auf die City von New York am 11. September 2001.
Im Temecula Valley hat Imam Mahmoud Harmoush zu Gewaltlosigkeit aufgerufen.
Seine Gemeinde mit ca. 135 Familien lebt seit Jahren friedlich im Riverside County. Doch sie wünschten sich einen größeren und besseren Orten, als das Lager, das sie zusammen mit einem Hersteller für Wasserfilteranlagen gemietet haben.
Die neue, ca. 2.300 m2 große Moschee im mediterranen Stil soll zwei Minarette haben und etwa 13m hoch werden.
Sie soll auf dem ca. 17.500 m2 großen Grundstück an der Nicolas Road in der Nähe der Chaparral High School entstehen.
Gegner können beim Stadtrat immer noch Einspruch gegen das Projekt einlegen.
Arsen-resistente Mikrobe könnte neue Lebensformen auf der Erde oder anderswo ermöglichen
Die Entdeckung einer fremden Bakterienart, die u.a. von Arsen leben kann, eröffnet neue Möglichkeiten für neue Lebensformen auf der Erde und anderswo.
Obwohl Wissenschaftler dieses ungewöhnliche Bakterium hier auf der Erde entdeckten, ist es ihrer Ansicht nach ein Zeichen dafür, dass ein Leben auch ohne die bisher als lebensnotwendig erachteten Elemente möglich ist.
"Dieser Organismus hat zwei Möglichkeiten."
"Er benötigt zum Wachsen entweder Phosphor oder Arsen."
"Das macht es zu etwas ganz Besonderem, obwohl es fast eine Art 'fremde' Lebensform ist", erklärte Paul C.W. Davies von der Arizona State University und Co-Autor des Berichts, der am Donnerstag in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Science erscheint.
Bisher wurden sechs Hauptelemente als lebensnotwendig betrachtet - Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel.
Doch wie die Wissenschaftler herausfanden, wächst das Bakterium im kalifornischen Mono Lake auch dann noch weiter, wenn es Phosphor durch Arsen ersetzt.
"Da fragt man sich doch, was sonst noch möglich ist", sagte der Co-Autor des Berichts Ariel D. Anbar von der Arizona State University.
Die Entdeckung ist ein wichtiger Schritt bei der Suche nach außerirdischem Leben, da Wissenschaftler Leben und seine Formen erkennen müssen, so Anbar.
Die Studie befasst sich mit Mikroben, die auf der Erde gefunden wurden.
Die Ankündigung einer Pressekonferenz, in der keine Einzelheiten zu der Entdeckung bekannt gegeben wurden, gab Anlass zu weit verbreiteten Spekulationen im Internet, dass der Bericht von der Entdeckung außerirdischen Lebens handeln könnte.
Dies ist nicht der Fall.
Die Entdeckung "zeigt, dass in anderen Planetensystemen Organismen mit Hilfe anderer Elemente biochemische Prozesse in Gang setzen können und dass die 'Standardelemente', die unserer Meinung nach absolut lebensnotwendig sind, nicht unbedingt fest vorgegeben sind", erklärte Charles Cockell, Professor am Planetary and Space Sciences Research Institute der Offenen Universität von Milton Keynes im Vereinigten Königreich.
Cockel war nicht Teil des Forschungsteams.
"Diese Arbeit ist ein Novum, denn sie zeigt, dass in grundlegenden biochemischen Prozessen und Strukturen ein Element durch ein anderes ersetzt werden kann", fügte Cockell hinzu.
Diese Entdeckung war nicht zufällig.
Felisa Wolfe-Simon vom Astrobiologischen Institut der NASA, die die Studie leitete, wählte den Mono Lake aufgrund des hohen Arsengehalts.
Da sich Arsen und Phosphor chemisch gleichen, nahm sie an, dass Mikroben, die beidem ausgesetzt sind, möglicherweise ein Element durch das andere ersetzen können.
"Die Giftigkeit des Arsens beruht vor allem darauf, dass es sich chemisch ähnlich verhält wie Phosphor."
"Dadurch fällt es den Organismen schwer, ein Element vom anderen zu unterscheiden."
"Doch der Unterschied ist so groß, dass Arsen anders wirkt als Phosphor. Es gelangt in unser biochemisches System, wo es quasi alles verschmiert", erklärt Anbar.
Die Forscher setzten das Bakterium GFAJ-1 einer steigenden Arsenkonzentration aus. Es passte sich an und wuchs.
Die Mikrobe wächst zwar in Phosphor besser, doch dass sie auch in Arsen überleben kann, zeigt, dass eine Arsen-basierte Lebensform natürlich vorkommen kann, entweder auf der Erde oder auf einem anderen Planeten oder Mond, auf dem Arsen häufiger vorkommt.
Laut Jamie S. Foster, Dozentin für Mikrobiologie an der University of Florida, ist die Idee, dass Phosphor durch Arsen ersetzt werden kann, nicht neu. Aber bisher gab es noch kein funktionierendes Beispiel.
Arsen kam in den frühen Erdjahren häufiger vor, sagt sie, deshalb ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass frühe Lebensformen es verwendet haben.
"Das gibt Grund zu der Annahme, dass Leben sich auch anders entwickelt haben kann als im frühen Erdzeitalter", so Forster, die nicht Mitglied in Wolfe-Simons Forschungsteam war.
Die Forschungsarbeiten wurden von der NASA, dem Energieministerium und den Nationalen Gesundheitsbehörden unterstützt.
Übrige gestohlene Ausstellungshunde in Compton gefunden
Die übrigen zwei der vier Ausstellungshunde, die vor einem Bellflower-Motel gestohlen wurden, wurden laut Aussage des Los Angeles County Sheriffs vom Donnerstag gefunden.
Die vier Ausstellungshunde - zwei Akitas und zwei Pembroke Welsh Corgis - verschwanden am Dienstag, als Unbekannte den 2006 Chevrolet Express-Van stahlen, in dem die Tiere vor einem Bellflower Motel 6 nachts untergebracht waren, so die Behördenaussagen.
Zwei der Hunde wurden am Mittwoch Nachmittag entdeckt, und die letzten beiden am Mittwoch Abend, erklärt Steve Whitmore, ein Sprecher des Los Angeles County Sheriff's Department.
"Die gute Nachricht ist: die Hunde sind wohlauf", so Whitmore.
"Sie sind in gutem Zustand."
"Sie wurden an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben."
Whitmore machte keine genauen Angaben zum Fundort der Hunde noch zu den Umständen, die zu ihrer Entdeckung geführt haben.
"Die Ermittlungen laufen noch."
"Wir möchten dazu nicht mehr sagen", erklärt Whitmore.
"Wir verfolgen einige Spuren."
Die Hundebesitzer, Kristina Rickard und David Peek, standen am Donnerstag für Auskünfte nicht zur Verfügung.
Sie nahmen ihre beiden Hunde am Mittwoch Nachmittag in einem Bezirkstierheim in Downey in Empfang.
Vertreter des Sheriffs fanden den Lieferwagen und die beiden Hunden an unterschiedlichen Orten in Compton.
Die Akitas - Trace, ein 3-jähriger Rüde, und Didi, eine 10 Monate alte Hündin - waren laut Behördenaussage unverletzt.
Doch die Corgis Bunny und Peter, die Rickard und Peek diese Woche im Auftrag ihrer japanischen Besitzer auf dem Wettbewerb vorstellen wollten, blieben bis Mittwoch Abend vermisst.
Peek und Rickard, die in Redding leben, befanden sich an diesem Wochenende wegen der AKC/Eukanuba National Championship in Long Beach in der Stadt, weil Trace an dem Wettbewerb teilnehmen sollte.
Wie Peek der Times am Mittwoch mitteilte, sollten die anderen Hunde an den Tagen vor der AKC/Eukanuba-Show an anderen Wettbewerben teilnehmen.
Süd-Kalifornien ist ein Stopp auf der fast einmonatigen Tour des Paares von Hundeschau zu Hundeschau.
Am Montag Abend checkten sich Peek und Rickard im Motel ein.
Sie übernachten häufig in Motels und parken ihren Lieferwagen vor ihrem Zimmerfenster.
Sie nahmen drei weitere Hunde - einen Boxerwelpen, einen Parson Russell Terrier und einen Brittany - mit in ihr Motelzimmer.
Die dickfelligen Akitas und Corgis blieben im Lieferwagen, weil es dort kühler war.
Sie ließen das Fenster einen Spalt breit offen, so dass die Hunde frische Luft hatten.
Peek und Rickard meldeten ihren Wagen am Dienstag um 6:00 Uhr als gestohlen.
Peek versprach jedem, der einen Hinweis auf die Corgis geben könne, einen Finderlohn. Den Tieren wurden Mikrochips zur Identifikation implantiert.
Am Donnerstag stand noch nicht fest, ob ein Finderlohn gezahlt wird.
Der Löwe brüllt wieder nach gerichtlicher Genehmigung der MGM-Umstrukturierung
Nach 18-monatigen Turbulenzen und Unsicherheiten bekam MGM nun endlich grünes Licht für einen Neubeginn.
Ein New-Yorker Konkursrichter segnete am Donnerstag offiziel den "vorbereiten" Gläuberplan ab, um die Schulden in Höhe von $5 Mrd zu tilgen und dem 86-jährigen Unterhaltungsunternehmen den Weg zu ebnen für neue Filme und Fernsehshows.
Gemäß den Aussagen vom Donnerstag erfüllt der Plan die Anforderungen des US-Konkursrechts, so dass dem Neustart von MGM unter der Leitung von Gary Barber und Roger Birnbaum, den Gründern von Spyglass Entertainment, nichts mehr im Wege steht. Barber und Birnbaum werden dem etwas abgespeckten Studio als Hauptgeschäftsführer vorstehen.
Die Mitarbeiterzahl wird von über 400 auf ca. 320 gesenkt.
Für MGM tritt Chapter 11 tatsächlich erst in Kraft, wenn JPMorgan Chase eine geplante Anleihe von $500 Mio zur Finanzierung der neuen MGM-Produktionen abgeschlossen hat.
Im Moment leitet ein Konsortium der Investmentbank, die selbst $75 Mio einbringt, das Unternehmen. Die Finanzierung soll bis Mitte Dezember stehen.
Die Umstrukturierung des Studios begann im Mai 2009 mit dem Auftrag an die Investmentbank Moelis & Co, der Unternehmensleitung, die mit Zinszahlungen in Höhe von $300 Mio/Jahr kämpfte, bei der Lösung ihrer finanziellen Probleme zu helfen.
Im August wurde der Geschäftsführer Harry Sloan durch Stephen Cooper ersetzt, einem ehemaligen CEO bei Enron und Umstrukturierungsexperte, der durch seine Tätigkeit bei Krispy Kreme Doughnuts bekannt wurde.
Die Bemühungen von Moelis & Cooper, die Finanzsorgen MGMs zu lösen und die mehr als 140 Gläuber des Studios auszubezahlen, dauerten länger als erwartet.
Nach monatelangen Diskussionen beschlossen die Parteien Ende 2009, das Unternehmen zum Kauf anzubieten.
Doch die Auktion zog nur wenige Bieter an und keiner wollte die von den Gläubigern geforderten $2 Mrd zahlen.
Im Frühjahr diesen Jahres begann alles von vorn, als das MGM-Team mit dem Restrukturierungsplan begann, der nach monatelangen Debatten und internen Streitigkeiten Ende Oktober endlich von den Gläubigern unterzeichnet wurde.
Wenn MGM in den nächsten Wochen den Konkurs offiziell überstanden hat, erhalten Moelis und Cooper für ihre Arbeit einen Bonus in Höhe von mehreren Millionen Dollar.
Der Anteil für Moelis & Co., die bereits $1,2 Mio erhalten haben, beläuft sich auf $9,5 Mio.
Cooper, denen für die Leitung des Unternehmens monatlich $375.000 gezahlt wurde, erhalten einen "Erfolgsbonus" von $4 Mio.
Barber und Birnbaum planen, die Produktion bei MGM wieder aufzunehmen. In diesem Jahr brachte das Studio nur einen Film heraus und erstellte einen Jahresplan mit sieben oder acht Filmen, die Anfang 2012 in die Kinos kommen sollen.
Ferner planen sie zwei Filme nach "Der kleine Hobbit" in Co-Produktion mit Warner Bros.
Das Studio benötigt dazu eine separate Anleihe zwischen $265 Mio bis $275 Mio für seinen finanziellen Anteil an diesen beiden Filmen, die unter der Regie von Peter Jackson entstehen sollen.
Der Investor Carl Icahn, der ca. 18% des MGM-Darlehens finanziert hat, versuchte eine Fusion des Studios mit Lions Gate Entertainment, dessen größter Aktionär er ist.
Doch die letzten Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen führte zu keinem Ergebnis.
Tech Toys hält Ihr Geschenkebudget im Gleichgewicht
Der diesjährige Favorit unter den Geschenken ist der iPad, möglicherweise gefolgt von einer Microsoft Kinect Videokonsole. Beide Spielereien können ein beträchtliches Loch in Ihr Geschenkebudget reißen.
Ein iPad kostet soviel wie fünf BMX-Räder für $99, während der Preis für ein Kinect-Spiel etwa 10 klassischen Springseilen oder ca. 48 Dosen Play-Doh entspricht.
Aber Sie können Ihr Geschenkebudget schonen.
Vor kurzem besuchte ich auf der Suche nach drei Elektronikspielzeugen unter $80 drei nationale Spielzeughändler - einen Wal-Mart, ein Toys "R" Us und einen BJ's Wholesale Club.
Mir wurde sofort klar, dass Moores Gesetz in Kraft getreten war. Dieses Jahr sind die Technologiespielzeuge leistungsfähiger und kosten gleichzeitig etwas weniger als im letzten Jahr.
Und obwohl weniger neue Spielzeuge mit eigener Webseite erscheinen, findet sich auf den bekanntesten dieser Art, Webkinz und Club Penguin, ein breiteres Angebot.
Es kommen immer mehr Knopfzellen-betriebene Spielzeuge auf den Markt, und viele enthalten wiederaufladbare Akkus.
Hier einige Empfehlungen.
(Falls nicht anders angegeben, sind alle Preise von Toys "R" Us.)
Sing-a-ma-jigs (Mattel, $13, für Kinder ab 3 Jahren) sind Plüschfiguren, so groß wie Meerschweinchen, die eine Note singen, wenn man auf ihren Bauch drückt.
Einmal drücken entspricht einer Note, durch mehrmaliges Drücken kann man ein Lied spielen.
Mehrere Sing-a-ma-jigs singen in Harmonie.
Achtung: Wenn Sie mit dem Drücken einmal angefangen haben, können Sie nicht mehr aufhören.
Für eine Kombination aus Gesand und Tanz ist der Dance Star Mickey (Fisher-Price $60, für Kinder ab 2) die beste Wahl.
Auf Grundlage der im letzten Jahr entwickelten Elmo Live-Technologie bietet die animatronische Puppe Wechselspiele wie 'Simon sagt', und dank der neuartigen Scharnierfüße mit Radblockierung beherrscht sie den Moon-Walk.
Kinder, die das Gerät testeten, benutzen Mickey als Tanzlehrer. Ihre Eltern beschwerten sich jedoch über die fehlende Lautstärkeregelung.
Wenn Sie ein Kind der 80er sind, erinnern Sie sich sicherlich an Alphie, einen der ersten computerisierten Lernspielzeuge.
Nun ist er wieder da (Hasbro/Playskool, $40, für Kinder ab 3), mit einem ganzen Haufen Fragekarten, mit dem eine Autofahrt zu einer Unterrichtsstunde werden kann, mit einem Besserwisser mit Autokorrektur-Funktion als Lehrer.
Wenn Sie Ihrem Kind Ihr Smartphone nicht gern anvertrauen möchten, sind hier drei unabhängige Alternativen.
MobiGo von VTech ($60 für Kinder von 3 bis 8) ist die billigste und benutzerfreundlichste Lösung, ausgestattet mit einer qwerty-Tastatur. Die darauf enthaltenen Spiele sind jedoch nicht so lehrreich wie die auf dem Leapster Explorer ($70, für Kinder von 3 bis 12), der nach Leapfrogs erster großer Überarbeitung der Leapster-Reihe mit einem neuen, helleren Bildschirm ausgestattet ist.
Keine der Versionen ist mit älteren Kassetten kompatibel.
iXL von Fisher-Price ($90 für Kinder von 3 bis 7) verwendet für die Spiele und eBooks ein System ähnlich iTunes, und dank des SD-Kartenlaufwerks können auch Familienphotos darauf angesehen werden.
Zu guter Letzt gibt es noch Scrabble Flash ($30 von Hasbro, für Kinder ab 8). Die fünf Blocks sind nicht größer als eine Streichholzschachtel und verfügen über einen eigenen LED-Bildschirm.
Bei dem Spiel geht es darum, die Blöcke zu Worten zusammenzulegen, bevor die Zeit abläuft. Es eignet sich großartig für einen improvisierten Buchstabierwettbewerb.
Immer mehr Spielzeuge haben eine Art Online-Verbindung.
Wenn man allein nach dem Angebot in den Spielzeugläden geht, sind Webkinz und Club Penguin die wichtigsten.
Um Ihrem Kind ein Online-Tier im Club Penguin zu schenken, können Sie z.B. ein Disney Club Penguin 2" Mix 'N Match Figurenpaket ($5 für Kinder von 6 bis 12) kaufen, das eine Münze mit einem Geheimcode enthält.
Wenn Sie den Code Online eingeben, erhält Ihr Kind im Club Penguin Store genügend Credits für zwei weitere Teile.
Das können Rollschuhe oder ein Puffle-Stofftier sein.
Der neueste Kopfzellen-betriebene Mikroroboter, Hexbug Nano ($10 für Kinder ab 5) ist nicht größer als der Kopf Ihrer Zahnbürste.
Der Käfer bewegt sich schnell auf 12 vibrierenden Silikonbeinen in jede beliebige Richtung.
Es macht Spaß, ihn durch einen Irrgarten aus Klötzen zu schicken.
Und er hält einiges aus.
Unserer fiel vom Küchentisch und überstand sogar einige Zeit im Maul unseres Hundes.
Polizeieinsätze in China werden sanfter
Wie ein Ausbildungsoffizier schritt Tang Shenbin über einen städtischen Platz, überprüfte seine nervösen Untergebenen und erteilte dabei mit militärischer Authorität und gedämpfter Stimme Befehle.
Er wollte, dass seine weiblichen Mitglieder der Chengguan - Chinas robusten Wächtern der städtischen Ordnung, gefürchtet und verachtet für ihre willkürlichen Razzien und ihren Hang zur Gewalt - die Zuschauer beeindrucken.
"Gerade stehen!"
"Blick geradeaus!"
"Zeigt ihnen", flüsterte er ihnen zu, "wie hübsche Mädchen so sind!"
Vier Mädchen, kaum dem Teenager-Alter entwachsen, mit weißen Handschuhen und identischen olivegrünen Jacken und Hosen standen stramm.
Vier Paar schwarze Pumps standen in gerader Reihe.
Vier ordentliche Hüte saßen perfekt auf dem mit blau-weiß gestreiften Schleifen gehaltenen Haar.
"Für mich sehen sie durchschnittlich aus", bemerkt Herr Tang geringschätzig.
"Models sind hübsch."
Mehrere Regierungen haben bereits versucht, das Image von Chinas Stadtinspektoren aufzupolieren.
In einer Stadt müssen alle neuen Bewerber einen Hochschulabschluss haben.
Die Provinz Guangdong führte statt der graugrünen eine leuchtend blaue Uniform ein.
Wuhan in Mittel-China ersetzte Gewalt durch Niederstarren: 2009 umkreisten Berichten zufolge 50 Beamte einen nicht ordnungsgemäß aufgestellten Imbisswagen und starrten den Betreiber an, bis dieser nach einer halben Stunde einpackte und den Platz verließ.
Xindu, ein Stadtbezirk in Chengdu mit 680.000 Einwohnern, möchte das Image grundlegend verändern.
Seit 2003 verstärken 13 Frauen die städtischen Polizeistreifen. Sie wurden spezielle aufgrund ihres Aussehens, ihrer guten Figur und ihrer Jugend ausgewählt.
Sie sollen der grobschlächtigen Polizei einen weicheren, femininen Aspekt verleihen.
Doch leider würde es auch Scarlett Johansson kaum gelingen, das schlechte Bild, das die Chinesen von diesen Stadtkommandos haben, zu verbessern.
Mit Recht, so die Kritiker.
Anders als die Polizei dürfen diese Beamte die städtischen Gesetze nur mithilfe von Bußgeldern oder anderen administrativen Strafen durchsetzen.
Doch die chinesischen Medien zeigen routinemäßig ein anderes Bild.
Im Januar 2008 prügelten Beamte in der Provinz Hubei einen Zuschauer zu Tode, als dieser sie mit seinem Handy dabei filmte, wie sie eine Protestaktion gegen eine Müllhalde niederschlugen.
Im letzten Jahr wurde ein Schulungshandbuch der Pekinger Beamten gestohlen und im Internet veröffentlicht. Darin wird beschrieben, wie Straftäter ohne Blutvergießen verprügelt werden können.
In diesem Jahr erlitt ein Shanghaier Wassermelonenhändler nach einem Handgemenge mit fünf Beamten Gehirnverletzungen.
Ein vor Gewalt strotzendes Videospiel, dass aus dem Internet heruntergeladen werden kann, zeigt in China ausgebildete Beamte bei einem Angriff auf Straßenhändler.
"Chengguan macht der Regierung Angst", lamentierte die nationale Zeitung China Daily im letzten Jahr, nach weiteren Kontroversen bezüglich der Taktiken.
Die Zeitung verlangte eine "wirklich gründliche Säuberung".
Skeptiker befinden den jetzigen Ansatz für deutlich unzureichend.
Als der Distrik im Oktober per Anzeige acht weibliche Rekruten suchte, stellte ein Editorial in den Beijing Evening News die Frage, ob die Frauen echte Aufgaben hätten oder nur als optische Ablenkung dienen sollen.
Wahrscheinlich beides.
Laut Stellenanzeige wurden Frauen im Alter von 18 bis 22 mit guter Figur und "harmonischen Gesichtszügen" gesucht.
Sie sollten überdurchschnittlich groß sein - über 1,5m oder 5 Fuß, 2 1/2 Zoll.
Das Beschäftigungsverhältnis endet mit Erreichen des 26. Lebensjahres.
Laut den Beamten ist die Tätigkeit für Frauen über 25 körperlich zu anstrengend.
"Das wichtigste ist ihr Image", gab ein unbenannter Distriktbeamter bei der quasi Regierungs-Webseite Rednet.com an.
"Ob die Kandidatinnen den Job bekommen, hängt zuerst von ihrer äußeren Erscheinung ab, wie Größe, Gewicht, Gesichtszüge, usw."
Dann kommen Temperament und "innere Qualitäten".
"Weibliche Chengguan sind wie Blumenvasen", sagte er und fügte hinzu, "doch darüber hinaus haben sie noch andere Pflichten".
Zheng Lihua, stellvertretender Leiter der Stadtverwaltung des Distrikts, möchte dieser Beschreibung nicht beipflichten,
gab aber zu, dass in China Größenvorgaben in Stellenanzeigen für beiderlei Geschlecht nicht unüblich sind.
Dasselbe gilt für gleichmäßige Gesichtszüge.
Ob das mit gutem Aussehen gleichzusetzen ist, ist in China umstritten.
Aber Menschen mit Behinderungen oder körperlichen Entstellungen brauchen sich nicht zu bewerben.
"Wir können hier leider keine Lahmen oder Buckligen gebrauchen", so Herr Zheng.
"Ihr Image wäre nicht gut."
Liu Yi, die auf dem Baoguang-Platz nahe eines Klosters patroliert, ist 22, hat Apfelbäckchen und einen wohl geformten Mund.
Sie empfindetes nicht als sexistisch, dass so großen Wert auf ihr Aussehen gelegt wird.
"Finden Sie, ich sehe in dieser Uniform sexy aus?" fragt sie mit ironischem Blick.
Ihre Kollegin mit den Grübchen, die 21-jährige Xu Yang, kommentiert, "Wir haben die Aufgabe, das Image der Stadt zu repräsentieren."
Ihren Angaben zufolge bedauern sie die kurze Einstellung nicht, da sie ehrgeizigere Karrierepläne hätten, als einfach nur Händler durch die Gassen zu scheuchen, um sie am Geschäftemachen zu hindern.
Jeden Morgen befasst sich die Streife mit ca. zwölf Straßenhändler, die versuchen, zu Fuß oder auf dem Fahrrad möglichst viele Brötchen und Tofugerichte zu verkaufen, bevor sie fortgejagt werden.
"Herr Wang, verschwinden Sie hier bitte."
"Wir haben Ihnen das schon so oft gesagt!" erklärt Frl. Xu einem Händler, der zu Fuß geflohen war und dabei seine auf einer Fahrradkarre befestigten Nudelküche zeitweilig im Stich gelassen hatte.
Laut der Beamtinnen ist die Tätigkeit eher monoton als anstrengend.
"Es ist fast jeden Tag dasselbe", erklärt Huang Jing, 20, die in der Freizeit Vertriebswesen studiert.
"Alles Routine."
Ein Grund dafür ist, dass die weiblichen Beamten die Waren der Händler nicht, wie ihre männlichen Kollegen, konfiszieren dürfen.
Sie können Straftätern nur damit drohen, sie ihren männlichen Vorgesetzten zu melden.
Das soll sie vor öffentlichen Anfeindungen schützen, denen Beamte in China häufig ausgesetzt sind.
In diesem Jahr randalierte hunderte Einwohner von Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, nachdem das Gerücht kursierte, Chengguan-Beamte hätten einen Händler getötet.
Mehr als ein Dutzend Polizisten und Chenguan-Beamte wurden bei dem nächtlichen Vorfall verletzt, 14 Regierungsfahrzeuge wurden umgeworfen oder in Brand gesteckt.
Xindu blieb von solchen Gewaltausschreitungen bisher verschont.
Doch Unruhen sind nicht auszuschließen.
Nur zwei Blocks entfernt vom ruhigen Baonguang-Platz, an dem die weiblichen Beamten an diesem Morgen patroulierten, versammelten sich über 50 Personen an einer Straßenecke.
Beamte hatten ein Motorrad konfisziert, das entgegen den Vorschriften auf dem Bürgersteig anstatt in einer Werkstatt repariert wurde.
Der Besitzer schrie Zeter und Mordio.
Nach 15-minütigem Zögern bahnten sich die Beamten mit grimmigem Gesicht den Weg zu ihren Fahrzeugen und fuhren mit dem Motorrad und seinem Besitzer fort.
Li Xuedong, 40, ein Koordinator der männlichen Streife, blieb zurück. Dabei drehte er sein weißes Namensschild um, um anonym zu bleiben.
Wie ihre Kolleginnen spielen die Koordinatoren - Männer über 40 - eine rein unterstützende Rolle.
Doch sie wurden nicht darin geschult, ein sauberes Image zu präsentieren.
"Manchmal gehen wir verbal vor."
"Manchmal aber auch körperlich", erklärt Herr Li nüchtern.
"Die meiste Zeit fangen die Leute mit dem Streit an."
Staatsanwalt wird Senator Ensign nicht anklagen
Staatsanwälte des Justizministeriums haben Senator John Ensign von den Beschuldigungen freigesprochen, die nach seiner Affaire mit einer ehemaligen Wahlhelferin und seinem Versuch, ihrem Ehemann eine Lobbytätigkeit zu verschaffen, gegen ihn erhoben wurden, gaben die Anwälte des Senators am Mittwoch bekannt.
Diese Entscheidung beendet den schwersten Rechtsvorwurf gegen Senator Ensign, dem Republikaner aus Nevada. Bis zu dem Skandal, die landesweit für Schlagzeilen sorgte und seiner Karriere einen Dämpfer versetzte, galt er als möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner für 2012.
Wie Senator Ensigns Büro bekanntgab, war er über das Urteil nach der einjährigen Untersuchung "hoch erfreut".
Das Ethikkomitee des Senats könnte jedoch noch eine Disziplarstrafe verhängen.
Nach Aussage von Ensigns Anwälten wurden sie vom Justizministerium darüber informiert, dass die Untersuchungen gegen Senator Ensign eingestellt wurden und dass in dieser Angelegenheit keine weitere Anklagen vorliegen.
Das Justizministerium wollte sich zu dem Fall nicht äußern.
Das Urteil war für viele Ethik-Anwälte außerhalb des Justizministeriums eine Überraschung. Ihrer Meinung nach gab es hinreichende Beweise dafür, dass Ensign das Lobbying-Verbot missachtet hat.
Interviews, E-Mails und andere Unterlagen, die zum erstenmal im Oktober 2009 in der New York Times offen gelegt wurden, gaben Anlass zu der Vermutung, dass Ensign Douglas Hampton, einem seiner Wahlhelfer, zu lukrativen Aufträgen verhalf, um sein Schweigen über eine Affaire mit Hamptons Ehefrau Cynthia zu erkaufen.
Cynthia Hampton war während einer Wahlkampagne Ensigns als Schatzmeisterin tätig.
Ensign nahm Kontakt zu einigen politischen Freunden auf, um Hampton Arbeit zu verschaffen. Laut den Unterlagen und Verhören übernahm er für sie nach der Einstellung Hamptons Lobbyarbeit.
Da Hampton vor kurzem noch in Ensigns Wahlteam war, war es durfte er ein Jahr lang keine Lobbyarbeit für seinen ehemaligen Arbeitgeber oder den gesamten Senat übernehmen.
Laut Aussage von Ethik-Experten verstieß das ungewöhnliche Abkommen zwischen Ensign und Hampton, die vor der Affaire eng befreundet waren, gegen das so genannte Verbot der Drehtür-Lobbykratie.
Gemäß den veröffentlichten Indizien "handelt es sich allem Anschein nach um eine Absprache und um den Verstoß gegen die Drehtür-Statuten", so Stanley Brand, ein Washingtoner Anwalt, der sich auf die Verteidigung von Klienten spezialisiert hat, die im Visier der Regierung stehen.
Während das Justizministerium es offiziell ablehnte, die Gründe für die Entscheidung im Ensign-Fall bekannt zu geben, sagten Mr. Brand und anderen Ethikanwälten, das Ministerium scheine sehr vorsichtig im Aufnehmen politischer Anklagen nach einer Vielzahl von Niederlagen, die von den Medien mit großem Interesse verfolgt wurden, einschließlich der Entscheidung im vergangenen Jahr, die Anklage gegen den früheren Senator Ted Stevens wegen Fehlverhaltens seitens des Staatsanwalts fallen zu lassen.
Staatsanwälte "sind offensichtlich schreckhaft", sagte Melanie Sloan, die Vorsitzende der Vereinigung "Citizens for Responsibility and Ethics in Washington" (eine Organisation, deren Ziel die Bekämpfung von Korruption in Parlaments- und Regierungskreisen der USA ist), eine Gruppe von Rechtsanwälten, die verschiedene Anklagen gegen Mr. Ensign vor Gericht gebracht hat.
"Das bedeutet grundsätzlich, dass hochstehende Regierungsbeamte nun davon ausgehen können, dass die Gesetze für sie nicht gelten", fügte sie hinzu.
Paul Coggins, Hauptverteidiger von Mr. Ensign, sagte in einem Interview, er habe am Montag einen Telefonanruf eines Staatsanwaltes erhalten und einen weiteren am nächsten Tag, in denen ihm mitgeteilt wurde, dass das Ministerium keine Klagen gegen seinen Klienten erheben werde.
Mr. Ensigns Verteidiger hatten mit den Staatsanwälten kooperiert, um sie davon zu überzeugen, dass der Senator, wie sein Büro in einer Erklärung am Mittwoch erneut wiederholte, "in Übereinstimmung mit dem Gesetz gehandelt" habe.
Mr. Coggins lehnte es ab, die rechtlichen Argumente, die er gegenüber den Staatsanwälten vorgebracht hatte, genauer zu erklären.
"Mir ist nicht wohl dabei, in die Gesprächsdetails zwischen dem Justizministerium und mir zu gehen. Nur soviel sei gesagt: Wir glauben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben", sagte er.
Letzten Monat hat die Bundeswahlkommission beschlossen, die Ermittlungen wegen einer separaten Klage durch die Ethikgruppe einzustellen, nach der eine Zahlung von $96,000 von Mr. Ensigns Eltern an die Hamptons gegen das Bundeswahlgesetz verstoßen habe.
Die Wahlkommission sagte, es habe nicht genug Beweise gegeben, dass das Geld etwas anderes als ein Geschenk gewesen sei.
NV Energy, eine große Firma in Nevada, die lange Zeit den Senator unterstützte, war eine der Firmen, in denen Mr. Hampton dank der Hilfe von Mr. Ensign Lobbyisten-Arbeit fand.
Eine E-mail vom Dezember 2008 belegt, dass, nachdem die Firma Mr. Hampton als Lobbyist weitergebracht hat, Mr. Ensings Stabschef, John Lopez, eine Unterredung mit Mr. Hampton hatte, in der er ihm mitteilte, dass er beim Innenministerium wegen einer Sache "anklopfe".
Mr. Ensign war außerdem mit Mr. Hampton und einem anderen Kunden aus Nevada, Allegiant Air, zum Mittagessen verabredet und bat den Verkehrsminister, ein Treffen im Namen der Fluggesellschaft zu vereinbaren, nachdem diese Mr. Hampton zwecks Lobbyarbeit eingestellt hatte.
Als letztes Jahr zum ersten Mal Informationen über diese Affäre an die Öffentlichkeit drangen, entschuldige sich Mr. Ensign bei seinen Wählern und gab seine Position im Senat auf, wo er in der Rangfolge der Republikaner an vierter Stelle gestanden hatte.
Nachdem er viele Monate nicht mehr aufgefallen war, erzählte Mr. Ensign vor zwei Wochen Reportern, das er eine dritte Amtszeit im Senat anstrebe.
In der Ankündigung, dass Mr. Ensign nicht mehr länger das Ziel polizeilicher Nachforschungen sein, erklärte seine Pressesprecherin, Jennifer Cooper, der Senator hoffe, dass die Ethikkommission sehr schnell dem Beispiel des Justizministeriums folge und seine Ermittlungen einstelle.
"Senator Ensign freut sich darauf, seine harte Arbeit im Dienste der Menschen in Nevada fortzusetzen", sagte sie.
Cheshire-Berufung macht auf Twitter aufmerksam
Ein halbes Dutzend von ihnen tippten sich in den Krawallen im Gerichtssaal weg.
Im Minutentakt verschickten sie über Twitter ihre Berichte über grausige Zeugenaussagen.
Am Ende, so die Verteidigung, gab es mehr als 140.000 Twitter-Meldungen über den Prozess um Vergewaltigung und an Betten gekettete Kinder in einem Haus, das in Flammen aufging.
Am Donnerstag wird der aufmerksam verfolgte Prozess von Steven J. Hayes, der angeklagt war, drei Mitglieder eine Familie aus Cheshire, Connecticut, getötet zu haben, ein offizielles Ende finden, wenn der Richterspruch über das Todesurteil, das die Jury ausgesprochen hat, fällt.
Doch Mr. Hayes Anwälte haben bereits Anträge bei Gericht eingereicht, die Gründe für eine Berufung darlegen und die die Gerichte auf Jahre beschäftigen werden.
Einer der provozierendsten Gründe ist der, dass es durch die intensive Berichterstattung über den Prozess - auch durch den extensiven Gebrauch von Twitter durch Durchschnittsreporter - zu einer "Zirkusatmosphäre" und einer so weit verbreiteten, umgehenden Durchdringung aufrührerischer Details gekommen sei, so dass die Jury in unzulässiger Weise durch die öffentliche Entrüstung beeinflusst worden sei.
Dieser Einspruch könnte die Appelationsgerichte veranlassen, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die neuen Technologien neue Regeln im Gerichtssaal notwendig werden lassen.
"So wie ich es während dieses Prozesses erlebt habe, glaube ich, dass es wirklich eine Gefahr ist, wenn der Einzug der neuen Technologien in den Gerichtssaal das Recht jedes Einzelnen auf einen fairen Prozess beeinflusst", sagte Thomas J. Ullman, Mr. Hayes Hauptverteidiger.
Der vorsitzende Richter, Jon C. Blue vom Obersten Kammergericht, wies vergangene Woche die Anträge per Entscheid kurz und bündig zurück, als er sagte, dass die Neuen Medien "sorgfältig kontrolliert" werden würden, und dass es keinen Beweis dafür gäbe, dass die Jury von Leidenschaften getrieben worden sei.
Doch das war mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort in dieser Sache.
Seit Jahrzehnten haben Gerichtseinsprüche festgestellt, dass die Berichterstattung über berühmt-berüchtigte Fälle Zweifel an der Fairness eines Prozesses aufkommen lässt.
In seiner historischen Entscheidung von 1966 hat der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten das Urteil gegen Dr. Sam Sheppard, einem Osteopathen aus Cleveland, der seine Frau getötet haben soll, aufgehoben und sagte in seiner Entscheidung, dass es wegen der Neuen Medien eine "Karnevalsatmosphäre im Gerichtssaal" gegeben hätte.
Manch einer glaubt, dass die Fernsehserie und der Spielfilm "Auf der Flucht" auf diesem Verbrechen basiert.
Einige Rechtsanwälte sagen, Gerichtseinsprüche, welche Mr. Hayes Verurteilung ein halbes Jahrhundert später betrachten, könnten dem Argument folgen, dass neue Regeln notwendig geworden sind, um die Kommunikationswege aus dem Gerichtssaal, die zur Zeit des Falls Dr. Sheppard noch unvorstellbar waren, zu regeln.
"Es gibt einen guten Grund, über den Einfluss der Neuen Medien in Prozessen, die von einer breiten Öffentlichkeit verfolgt werden, beunruhigt zu sein", sagte John J. Donohue III, Professor an der Stanford Law School, der die Todesstrafe in Connecticut untersucht hat. Seinem Bericht zufolge wird sie willkürlich verhängt.
Professor Donohue sagte, einige Appelationsgerichte könnten von der Idee fasziniert sein, dass die Einschränkung einer umgehenden Kommunikation aus dem Gerichtssaal heraus könnte die Prozesse fairer machen.
Die Twitter-Angelegenheit ist nur eine von vielen, die die Rechtsanwälte von Mr. Hayes darlegen, um auf Jahre zu diskutieren und somit eine Verurteilung hinauszuzögern.
Die Verteidiger behaupten zum Beispiel auch, dass Mr. Hayes bereits vorverurteilt gewesen sein könnte, als Richter Blue ihnen nicht erlaubt hatte, die Reaktionen potentieller Juroren zu testen, indem man ihnen während der Jurorenauswahl grausige Tatortfotos zeigte.
Einige der Juroren haben gesagt, Fotos der Opfer, Jennifer Hawke-Petit, 48 Jahre, und ihrer Tüchter, Hayley, 17 Jahre, und Michaela, 11 Jahre, hätten sie mit Abscheu erfüllt.
Die Verteidiger sagen, sie würden auch die Verfassungsmäßigkeit der Todesstrafe Konstitution in Frage stellen, und argumentieren, dass der Richter fälschlicherweise einen Juror ausgetauscht habe, der ein Kritiker der Staatsanwaltschaft gewesen sei, und dass er unzulässiger Weise Druck auf das Urteil ausgeübt hätte, als er die unübliche Entscheidung getroffen hatte, die Jury über das Wochenende frei zu stellen.
Die Juroren waren nicht isoliert.
Doch ihre Argumente über den Einfluss der ausführlichen Berichterstattung über den Prozess zieht vielleicht das größte Interesse auf sich.
In einer Urteilsanfechtung, die sie vergangenen Monat eingereicht haben, stellten sie fest, dass der Fall die Nachrichten in Connecticut dominiert hatte und während des Wahlkampf für das Amt des Gouverneurs und für den Amerikanischen Senat von den Kandidaten diskutiert wurde.
Sie argumentierten, dass die Neuen Medien kontinuierlich die Flammen der Emotionen über den Fall neu entfacht hätten.
"Einen solchen tagtäglichen Andrang der Medienpiepser, Kameras und Reporter außerhalb des Gerichtssaals", schrieben die Rechtsanwälte, "hat man vorher noch in New Haven und vielleicht sogar landesweit noch nicht erlebt."
Ihr Schwerpunkt auf die Berichterstattung durch Twitter ist kontrovers.
In Interviews sagten einige Journalisten, dass die Behauptung, diese direkten Nachrichten seien aufwieglerischer als Berichte, die langsamer erstattet werden, ein technikfeindlicher Blick sei, der die Berichterstattung über zukünftige Prozesse verarme.
Doch einige Rechtsanwälte sagten, Appelationsgerichte würden oft mit dem Argument konfrontiert, gesellschaftliche und technische Veränderungen bedürften der Adaptation durch die Gerichte.
Mr. Hayers Rechtsanwälte verstärken diese Behauptung.
In ihrem Einspruch bezogen sie sich auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshof von 1966, in dem die Verurteilung von Dr. Sheppard aufgrund der Berichterstattung aufgehoben wurde und machten deutlich, dass die Neuen Medien neue Regeln erfordern.
"Diese Fall", so schrieben sie, "repräsentiert Sheppard gegen Maxwell des 21. Jahrhunderts."
Kann Höflichkeit das Trennende verbinden?
Nach einer Kampagne an Schimpfwörtern und Negativität ist diese Woche wenig Höflichkeit in Washington ausgebrochen.
Ist es das Omen einer echten Zweiparteienkooperation oder ein Moment der Illusion, bevor man schnell wieder zum Kampf der Parteien in der Hauptstadt zurückkehrt?
Das Treffen am Dienstag zwischen Präsident Obama und Spitzen des Kongresses brachte keinen Durchbruch in den großen Fragen, mit der man sich während der sog. "lame duck session", der Sitzung am Ende einer Regierungsperiode, in der keine Entscheidungen mehr getroffen werden, zu beschäftigen hatte.
Nach all dem, was man hört, war es weder eine höfliche Diskussion zwischen zwei verschiedenen Seiten noch eine Beachtung ihrer geteilten Verantwortlichkeit zu regieren, sondern eher eine leere Episode eines parteilichen Punktesammelns.
Das öffentliche Treffen der Defizitkommission des Präsidenten am Mittwoch war gleichfalls zivilisiert, trotz der politischen Unterschiede, die zwischen den Mitgliedern weiterhin bestehen.
Es scheint klar zu sein, dass eine enge Interaktion über einen Zeitraum von Monaten einen gegenseitigen Respekt entstehen lässt, der die ideologische Kluft, die weiterhin die Mitglieder voneinander trennt, verschleiert.
Das ist kaum genug, um zu behaupten, es sei eine neue Ära der Kooperation angebrochen.
Beide Seiten befinden sich nun in einer Testphase - in der der eine von dem anderen Zeichen der Kooperations- und Kompromissbereitschaft einfordert, während man selbst versucht, die Grenzen der öffentlichen Meinung und die Geduld der Wähler nach einer erneuten Parteienkriegsführung abzuwägen.
Daher waren das Treffen am Dienstag selbst und seine Einschätzung durch die Teilnehmer auf ein Minimum an Forderungen oder Beschuldigungen begrenzt.
Die philosophischen Unterschiede zwischen Obama und den Republikanern sind zu groß und zu tief, als dass man einen schnellen Wandel der Atmosphäre, die in den vergangenen zwei Jahren vorherrschte, erwarten könnte.
Egal ob es um Steuern, Spenden, Gesundheit oder Anwartschaften geht, die beiden Seiten sind kilometerweit voneinander entfernt.
Zu guter Letzt hat die Novemberwahl Washington wenigstens für kurze Zeit milde gestimmt.
"Keine Frage, der Tonfall hat sich geändert", sagte Pete Wehner, ein offizieller Vertreter der Bush-Regierung, der nun für das "Ethics and Public Policy Center" arbeitet.
"Das ist nach Wahlen unausweichlich.
Wahlen erwecken parteiliche Leidenschaften, die wieder absterben.
Und das ist gut so."
In einigen Fragen, besonders in denen, die auf der Tagesordnung der "lame duck session" stehen, haben Republikaner und Demokraten kaum eine andere Wahl, als eine Lösung zu finden."
Bushs Steuersenkungen enden Ende des Jahres, und niemand befürwortet das.
Beide Seiten wollen einen Weg finden, um einige oder gar alle zu erhalte, sei es nun vorübergehend oder dauerhaft.
Ebenso ist ein Kompromiss bezüglich der erhöhten Arbeitslosengelder zu erwarten, wenn auch nur, weil die Republikaner es sich nicht leisten können, dass man glaubt, die favorisierten Steuersenkungen für die Reichen, während sie arbeitslosen Arbeitern eine Unterstützung verweigern.
Nach dem Treffen am Dienstag im Weißen Haus ist der Optimismus gestiegen, dass man sich in diesen Fragen während der "lame duck session" einigen und gleichzeitig auch den Neuen START Vertrag ratifizieren kann.
Doch William Glaston des Brookings Insitution warnt, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit in dringenden Fragen der lame duck session" nicht zwingend zu einer dauerhaften Zusammenarbeit der Parteien führen muss, wenn der neue 112. Kongress im Januar einberufen wird.
Stattdessen, so sagt er, ist eine Phase des Nichtübereinstimmens wahrscheinlicher, vielleicht sogar unumgänglich.
"Nachdem die Dinge, die getan werden müssen, getan sind, wird diese kurzfristige Psychologie in Konfrontation umschlagen", sagte er.
Wehner ist auch skeptisch - und diese Skepsis wird von vielen geteilt - das Höflichkeit zu wahrer Kooperation führt.
"Ich sehe vieles, was von heute an bis 2012 geschieht, als Vorkampf, oder Schattenboxen, für das Hauptereignis von 2012", sagte er.
Die Gründe hierfür haben viel mit der Aufmachung der neuen republikanischen Mehrheit im Weißen Haus zu tun und mit den Teeparty-Wählern, die deren Bildung dienlich waren.
Wie besorgt die republikanischen Führer auch darüber sein mögen, dass sie zu hoch pokern, sie wissen, dass sie versuchen müssen, ihre Versprechen, die Ausgaben der Regierung zu senken und die Gesundheitsreform außer Kraft zu setzen, einzuhalten.
Diese Parteilinien werden bereits in den ersten Reaktionen bezüglich der Empfehlungen der Defizitkommission deutlich, welche eine Steuerreform und das Anheben einiger Steuern sowie die Anhebung des Rentenalters und das Senken der Staatsausgaben beinhalten.
Die Stellvertretenden Vorsitzenden Alan Simpson und Erskine Bowles haben einen der schwierigsten Jobs in Washington übernommen und haben, gemäß ihrer eigenen Einschätzung, so sehr darauf gedrängt, die Defizitfrage auf die öffentliche Tagesordnung zu setzen, dass diese nicht mehr ignoriert werden können.
Aber sie brauchen innerhalb der Kommission 14 der 18 Stimmen , um ihren Plan zur offizielle Empfehlung zu machen und sie kämpfen sehr, um auch nur in die Nähe dieser Zahl zu kommen.
Der größte Widerstand findet sich in den gewählten Vertretern des Gremiums, da in Finanzfragen, wenigstens heute, nur wenig Spielraum oder wenig Sympathie für Kompromisse ist.
Galston sagt zwei Phasen im Kampf zwischen dem Weißen Haus und den Republikanern im Kongress voraus.
Der erste Kampf wird nächstes Jahr in Form von Parteizusammenstößen stattfinden, wenn die Republikaner Obama hinsichtlich des Staatshaushalts, der Steuern und des Gesundheitssystems herausfordern, später dann gefolgt von einer Phase größerer zweiparteilicher Kooperation.
Was wird zu diesem Wandel führen?
Die öffentliche Meinung.
Es ist bewiesen, dass, trotz der Parteilichkeit der aktuellen Wahl, die Mehrheit der Amerikaner sich noch immer wünscht, dass die beiden Parteien zusammen arbeiten.
Wenn Konfrontation in eine Sackgasse führt, wie es 1995 geschehen ist, dann müssen beide Parteien sorgsam auf die öffentliche Reaktion achten.
Wer auch immer zum Verlieren verurteilt wird, wird den Kurs ändern und den Kompromiss suchen müssen.
Das mag in der Tat eine optimistische Sichtweise sein.
Parteilichkeit und Polarisierung sind heute größer als in der Mitte der 1990er Jahre, und sie scheinen eine größere ideologische Kluft zwischen Obama und den Kongress-Republikanern zu sein als seinerzeit zwischen Präsident Bill Clinton und den Republikanern.
Gleichzeitig sehen die Aktivisten beider Parteien 2010 als reines Vorspiel für eine an Konsequenz weitaus weitreichenderen Wahl 2012.
So gesehen mag die Höflichkeit, die diese Woche zur Schau getragen wird, von vielen Amerikanern begrüßt werden.
Doch es wird auf beiden Seiten sehr viel mehr Mühe erfordern, einen gemeinsamen Nenner in den Fragen zu finden, die die beiden nach wie vor voneinander trennen.
Durchgesickertes US-Dokument porträtiert Moskau als Hafen der Korruption
Die Kontrolle der Stadt liegt in den Händen der "Kleptokratie" und sie gibt einen Teil der Bestechungsgelder und des Schutzgeldes, das sie einsammelt, an den Kreml weiter. So berichtete im Februar die amerikanische Botschaft in Russland in einem Memo.
Sowohl Polizei als auch der Staatssicherheitsdienst erpressen hohe Schutzgelder, damit sie ihren teuren Lebensstandard in Moskau halten können, so heißt es.
Sie sammeln Geld nicht nur von legitimierten Geschäften, sondern auch von organisierten kriminellen Banden.
Jede Schicht der Bürokratie - was Premierminister Vladimir Putin als "Vertikale der Autorität" bezeichnet hat - nimmt sich seinen Teil von dem Geld, das die Leiter nach oben wandert.
Das Memo, das unter dem Namen des Botschafters John Beyrle nach Washington gesendet wurde, wurde am Dienstag von WikiLeaks auf seiner Homepage veröffentlicht.
Das Memo basiert auf Quellen, deren Namen redigiert wurden.
Es wurde geschrieben, während Yuri Luzhkov noch Moskaus Bürgermeister war, und es beschuldigt ihn der Korruption.
Er wurde im Oktober von Präsident Dmitry Medvedev gefeuert, doch es gibt kaum einen Beweis dafür, dass in der Zwischenzeit aufgeräumt worden wäre.
Luzhkov und seine Frau, Yelena Baturina, die eine bekannte Baufirma besitzt, haben über Jahre Korruptionsvorwürfe immer wieder zurückgewiesen, und er hat zahlreiche Verleumdungsklagen gegen solche Anschuldigungen gewonnen.
Im September erklärte er einem russischen Fernsehsender, als er nach einer Dokumentation gefragt wurde, die suggeriert, er sei korrupt: "Es ist verrückt, es ist dreckig, es ist schmutzig."
> Eine unglaublich große Zahl an Russen glauben, dass ihre Gesellschaft korrupt ist. Das haben Umfragen ergeben.
Aber es ist ungewöhnlich, dass, wie in dem Bericht des Botschafters geschehen, einzelne Personen genannt werden, und es ist ungehört, dass dies durch einen Diplomaten eines ausländischen Landes geschieht.
"Die direkte Verbindung der Regierung Moskaus mit der Kriminalität hat dazu geführt, dass manche sie als "gestört" bezeichnen und zu dem Schluss kommen, dass die Regierung eher wie ein Kleptokrat handelt als eine Regierung", so das Memo.
"Kriminelle Elemente genießen einen "kryshna" (ein Begriff aus der Welt der Kriminellen / der Mafia, was wortwörtlich "Dach" oder Schutz bedeutet), der sich über die Polizei, der Staatssicherheit (FSB), der Dienstaufsichtsbehörde (MVD) und dem Büro des Staatsanwalts ebenso erstreckt wie durch die gesamte Moskauer Regierungsbürokratie.
Fachleute haben eine dreilagige Struktur innerhalb der kriminellen Welt Moskaus entdeckt.
"Luzhkov steht an oberster Stelle."
"FSB, MVD und die Miliz stehen auf der zweiten Stufe."
"Zuletzt folgen die ordinären Kriminellen und die kriminellen Inspektoren auf der untersten Stufe."
"Dies ist ein inkompetentes System, in dem kriminelle Gruppen in manchen Bereichen eine Lücke schließen, weil die Stadt keinerlei Hilfe anbietet."
Der Bericht sagt weiter, dass das FSB Geld von den größten Firmen kassiert und das die Polizei kleine Geschäftsleute verhaftet.
Eine Quelle, so heißt ist, "erklärte, dass Moskaus Geschäftsinhaber verstehen, dass es am besten ist, den Schutz vom MVD und FSB zu bekommen (und nicht vom organisierten Verbrechen), da sie nicht nur mehr Waffen, Ressourcen und Macht haben als die Kriminellen, sondern auch weil sie durch das Gesetz geschützt werden."
"Aus diesem Grund ist der Schutz durch kriminelle Gangs nicht mehr so gefragt wie früher."
Das Memo bemerkt, dass, während das Sammeln der Gelder umfassend ist, der Schutz selbst sehr bescheiden sein kein; selbst die, die zahlen, werden manchmal verhaftet.
Die, die nicht zahlen, finden ihr Geschäft sehr schnell geschlossen vor - aufgrund des ein oder anderen Vorwands.
Medvedev hat mehrmals darüber gesprochen, die Korruption zu bekämpfen, hat aber gleichzeitig angemerkt, dass er nur wenig Fortschritte gemacht hat.
Das Memo der Botschaft enthält Beschreibungen von Männern, die mit mit Koffern, die vermutlich voll mit Geld waren, in den Kreml gehen.
"In seinem Kampf gegen die Korruption muss Medvedev sich auf die Bürokraten verlassen", sagte Georgy Satarov, Direktor von Indem, einer Moskauer Expertenkommission, kürzlich in einem Interview.
"Aber er ist Teil dieser Bürokratie."
"Es ist kein Teil der politischen Klasse, weil eine politische Klasse in Russland nicht mehr existiert."
Ohne Politiker, ohne eine Opposition, ohne eine Trennung der Gewalten, so sagt er, ist Korruption unausweichlich.
Landesweit, so schätzt Indem, kostet die Korruption Russland mehr als $ 300 Milliarden pro Jahr.
Das Land rangiert auf Platz 154 einer neueren Untersuchung zur globalen Wahrnehmung der Korruption durch die nichtstaatliche Organisation Transparence International (Länder werden von "am wenigsten korrupt" zu "am meisten korrupt" aufgeführt).
Die Enthüllung des Memos der amerikanischen Botschaft, welche nach Moskauer Zeit spätabends geschah, wird mit Sicherheit Missfallen innerhalb der russischen Regierung auslösen, obwohl, da Luzhkov für die Fehler Moskaus beschuldigt werden kann, es für den Kreml auch eine Möglichkeit sein kann zu behaupten, dass man die Probleme löse.
In einem Interview mit Larry King für CNN behauptete Putin, dass die WikiLeaks-Dokumente eine Fälschung sein könnte und reagierte wütend auf die Enthüllung, dass amerikanische Diplomaten ihn Batman und Medvedev Robin genannt haben.
"Die Wahrheit ist, dass es um unsere Interaktion geht, die ein wichtiger Faktor der Innenpolitik in diesem Land ist", sagte er.
"Aber um ehrlich zu sein, wir hätten nicht erwartet, dass dies mit einer solchen Arroganz geschähe, mit einem solchen Druck und auf so unethische Art und Weise, wissen Sie."
Khmer Rouge Veteranen zur Konfrontation mit der Vergangenheit gezwungen
In einem schwach beleuchteten, betonierten Klassenraum mit schmutzigen und abblätternden Wänden, erinnert der Direktor der Anlong Veng High School an den Mann, der ihn erbaut hat, an den späteren Khmer Rouge Führer Ta Mok.
"Jeder hier liebt Ta Mok."
"Er war ein guter Führer und er hat sich um seine Leute gekümmert", sagte Sreng Kor Ma, 42 Jahre.
Wegen seiner Brutalität während der Khmer Rouge Herrschaft bekannt als "der Schlachter", bleibt der Befehlshaber in dieser abgelegenen ehemaligen Khmer Rouge-Hochburg im Nordwesten Kambodschas populär, wo er Krankenhäuser und Brücken gebaut, die Infrastruktur entwickelt hat und wo Tausende ehemaliger Soldaten noch immer leben.
Doch dieses Jahr, 12 Jahre nach der Kapitulation der Khmer Rouge gegenüber der Regierung, werden langjährige Anhänger in Anlong Veng herausgefordert.
Im April erlaubte ein lokales Wahrheits- und Versöhnungsforum den Opfern die öffentliche Konfrontation mit den Menschen, die einst das Regime unterstützt haben.
Im Juni verteilte die Regierung ein Schulbuch, das zum ersten Mal Kindern ehemaliger Soldaten die Geschichte der Khmer Rouge erzählt.
Und im Juli verurteilte ein Gemeinschaftstribunal der UNO und Kambodschas erstmals ein ehemaliges Mitglied der Khmer Rouge, als es den ehemaligen Chef der berüchtigten Tuol Sleng Folterkammer, Kaing Khek Iev, besser bekannt als Duch, zu 35 Jahren Gefängnis verurteilte.
Mit jeder dieser Entwicklungen wuchs die Angst unter den Khmer Rouge Veteranen Alnlong Vengs, erschwerte ihre Bemühungen um Versöhnung und Reintegration in die Gesellschaft Kambodschas.
"Es gibt noch immer Ablehnung und Angst in der ehemaligen Khmer Rouge, aber sie haben keine Macht, irgendetwas zu tun", sagte Chhang Youk, Leiter des Dokumentationszentrums von Kambodschas, eine unabhängige Organisation, die das Regime erforscht.
"Für sie war das Leben unter der Khmer Rouge glorreich, aber das Regime ist zu einem Symbol des Bösen geworden."
"Es spaltet selbst Familien."
Während der Khmer Rouge Herrschaft in Kambodscha, zwischen 1975 und 1979, wurden schätzungsweise 1,7 Millionen Menschen exekutiert oder sie starben an Krankheiten, Überarbeitung oder vor Hunger.
Als die Vietnamesen einfielen und 1979 die Pol Pot-Ied Regierung stürzten, flohen die Überbleibsel des Regimes und sein Militär an die Grenze Kambodschas nach Thailand.
Hier verbreiteten sie bis Dezember 1998, als die letzte Bewegung kapitulierte, Unruhe.
Als Pol Pot, Nuon Chea und Ieng Sary den Guerillakrieg von ihrer Basis im Westen der Berge und Dschungel von Kambodscha führten, zog Ta Mok die nächste Generation in Anlong Veng heran.
Aber Mitte der 1990er Jahre, als ein durch die UNO gefördertes Friedensabkommen 1993 zu den ersten demokratischen Wahlen des Landes führten, begannen große Gruppen von Khmer Rouge Kämpfern, zur Regierung überzulaufen, was zu den Kapitulationen von Ieng Sary 1996 und Nuan Chea und Khieu Samphan 1998 führte.
Pol Pot starb 1998 eines natürlichen Todes, und Ta Mok, der nicht nachgegeben hatte, wurde 1999 von Regierungskräften bei den Dangrek Mountains verhaftet.
Er starb 2006 im Gefängnis von Phnom Penh, wo er auf seinen Prozess wartete.
Als ihre Gönner sie nicht mehr länger schützten, flüchteten die meisten ehemaligen Khmer Rouge Kämpfer in die zermürbende Armut des ländlichen Kambodschas und viele behielten die Bewegung in nostalgischer Erinnerung.
Auch wenn einige wenige elitären Offiziellen der Khmer Rouge ihre lokalen Regierungsposten behielten, weil sie ihre Waffen niederlegten, blieben die einfachen Soldaten arme, ungebildete Bauern.
"Diese Menschen haben nur sehr wenig von der Kapitulation profitiert", sagte Sok Leang vom Zentrum für Gerechtigkeit und Versöhnung, das in ganz Kambodscha, auch in Anlong Veng, öffentliche Foren hält
"Sie sind verankert in die utopische Agrarideologie des Regimes."
"Sie wuchsen ohne jegliches Berufswissen auf."
Sor Lim, 55 Jahre, der sich 1974 als Teenager der Rhmer Rouge angeschlossen hatte, kämpfte im Dschungel um Anlang Veng, bevor er sich 1998 niederließ, um ein Leben als armer Reisbauer zu führen.
"Das Leben unter der Khmer Rouge war gut", sagte er.
"Ta Mok hat jedem etwas zu essen gegeben."
"Aber jetzt ist das Leben schwer, weil wir uns um uns selbst kümmern müssen."
Das laufende Khmer Rouge Tribunal hat auch hier Sorgen wachgerufen.
Anfang nächsten Jahres wird das Gerichts versuchen, Nuon Chea, Khieu Samphan, Ieng Sary und seine Frau sowie Ieng Thirith, ein anderer früherer Khmer Rouge Minister, vor Gericht zu stellen.
Der Auftrag des Gerichts ist es, die alten Führer und diejenigen, die hauptsächlich für die Greueltaten verantwortlich sind, zu verurteilen, aber es ist nicht gesagt, ob es über diese vier Fälle hinaus weitere Taten verfolgen wird.
Das hat wenig dazu beigetragen, die Ängste in Anlong Veng zu mildern.
Aktuelle Medienspekulationen haben sich auf Im Chaem, 64 Jahre, konzentriert, die während der Khmer Rouge Herrschaft in den späten 1970er Jahren Distriktchefin in der Provinz Manteay Meanchey gewesen war.
2007 hatte sie Beauftragten des Dokumentationszentrums von Kambodscha erzählt, sie habe den Bau des Trapeang Thma Damms geleitet, ein Projekt, bei dem tausende von Zwangsarbeitern vermutlich starben.
An einem heißen Abend kam Im Chaem von der Arbeit auf den Feldern zu ihrem Holzhaus an einer schmutzigen Straße außerhalb von Anlong Veng zurück.
Als die Sonne lange Schatten auf das verdorrte Gras warf lehnte Im Chaem es ab, über ihre Vergangenheit bei der Khmer Rouge zu diskutieren.
Sollte das Gericht sie vorladen, so würde sie sich weigern zu gehen, sagte sie.
"Kambodscha lebt in Frieden und in Stabilität", sagte sie.
"Gäbe es keine Verfolgungen mehr, wäre hier Krieg."
Premierminister Hun Sen, der 1878 von der Khmer Rouge geflohen ist, hat außerdem wiederholt davor gewarnt, dass die Lage unsicher werden würde, würde das Gericht mehr Verdächtige anklagen, obwohl Experten und Historiker dies diskutieren.
"Kambodscha muss ein Loch graben und die Vergangenheit begraben", sagte er.
Aber die Konfrontation mit der Vergangenheit ist das, was Kambodscha tun muss, um vorwärts gehen zu können, sagte Chhang Youk vom Dokumentationszentrum.
"Versöhnung mit den Khmer-Zeiten bedeutet Zusammentragen der zerbrochenen Stücke", sagte er.
"Es ist unsere Pflicht, diese zerbrochenen Teile zusammen zu setzen, so dass wie alles verstehen können."
Das Zentrum schuf das erste von der Regierung genehmigte Schulbuch über die Khmer Rouge, die 75seitige "Geschichte des Demokratischen Kambodscha".
Es verteilte das Buch im Juni in Anlong Veng als Anhang zum Geschichtsbuch für die High School des Bildungsministeriums, das weniger als vier Seiten über die Khmer Rouge enthält.
Wie oft in Kambodscha wissen die jungen Menschen in Anlong Veng nur wenig über die Khmer Rouge, trotz der Verbindungen der Stadt zum Regime.
Touch Valeak, 19 Jahre, ein Student an der Anlong Veng High School, sagte, dass das neue Schulbuch den Studenten hilft, einen wichtigen Teil ihrer Geschichte zu verstehen.
Aber seine Eltern reagierten skeptisch, als er das Buch mit nach Hause brachte, um es zu lesen.
"Meine Familie lehnt viele Teile des Buches und das Gericht ab", sagte er.
"Sie sind misstrauisch, weil sie sich nicht sicher sind, wie viele Menschen vom Gericht verurteilt werden."
Ein solcher Widerstand macht den Versöhnungsprozess komplex und kompliziert, sagte Sok Leang.
Aber die öffentlichen Foren, das Schulbuch und das Gericht erlangen nach und nach Einfluss", sagte er.
Noch immer besitzt die Khmer Rouge hier eine machtvolle Anziehung.
Oben in den Dangrek Bergen führt ein von Sträuchern überwucherter und mit Plastikmüll verdreckter Weg zu einem Rechteck von schwarzem Ruß, bedeckt mit einem rostigen Blechdach.
Pol Pots Körper war hier nach seinem Tod 1998 auf einem Reifenhaufen verbrannt worden.
Nuom Sothea, 31 Jahre, eine Handyverkäuferin am Straßenrand, sagte, sie wisse nicht viel über den Mann, der hier verbrannt worden war.
"Aber er hat einen starken Geist und viele Menschen hier gehen zu ihm um zu beten", sagte sie.
Es war Nuom Sotheas Geburtstag und später am Tag wollte sie zu Pol Pots letzter Ruhestätte gehen, wo sie einen Busch reifer Bananen ablegen wird - in der Hoffnung, dass er ihr Glück bringt.
Weißrussland ist damit einverstanden, nicht weiter waffenfähiges Uran anzusammeln
In einem überraschenden Sieg für Präsident Obamas Kampagne zur weltweiten Sicherung nuklearen Materials hat die Regierung von Weißrussland am Mittwoch angekündigt, dass man nicht mehr länger hoch angereichertes Uran sammeln wird, welches ein kritischer Bestandteil nuklearer Waffen ist.
Der Deal wurde in einem gemeinsamen Statement nach einem Treffen der Außenministerin Hillary Rodham Clinton mit dem weißrussischen Außenminister Sergei Martynov in einem zusätzlichen Artikel des Sicherheitsgipfels bekannt gegeben.
Die US-Regierung hatte jahrelang versucht, Weißrussland davon zu überzeugen, nicht mehr hoch angereichertes Uran zu sammeln und schien letztes Frühjahr eine Hürde erreicht zu haben.
Doch Offizielle der US-Regierung erzählten der Washington Post, dass in den vergangenen zwei Monaten zwei Geheimabkommen mit Weißrussland getroffen wurden, um 187 Pfund waffenfähiges Uran aus einer weißrussischen Forschungsanstalt zu entfernen.
Das bereitete die Bühne für die Übereinkunft am Mittwoch, den Rest des Materials zu entfernen - laut einem offiziellen Mitarbeiter, der aufgrund der Sensibilität des Themas anonym bleibt, ungefähr 500 Pfund.
Das Abkommen scheint eines der wichtigsten Ergebnisse von Obamas "Nuklearem Sicherheitsgipfel der 47 Nationen" vom April zu sein, der Weißrussland ausgeschlossen hatte.
Und es war offensichtlich gut genug, um die Einladung der ehemaligen sowjetischen Republik zum nächsten Gipfel 2012 zu sichern.
"Ich war wirklich begeistert von der Tatsache, dass sie einen Sitz im Nuklearen Sicherheitsgipfel (von 2012) wollen."
"Das beweist mir, dass es funktioniert", sagte Ken Luongo, Präsident der Partnerschaft Globaler Sicherheit, eine Gruppe zur Förderung der nuklearen Sicherheit.
Clinton nannte das Abkommen "einen sehr bedeutenden, wichtigen Schritt" von Weißrussland.
Obama versprach im April 2009 in Prag, innerhalb von vier Jahren alles prekäre nukleare Material zu sichern.
Seitdem hat die US-Regierung sechs Ländern geholfen, ihr hoch angereichertes Uran los zu werden.
Weißrussland wird das siebte sein.
Ein Dutzend Länder taten es unter der Regierung von George W. Bush.
Zur Zeit von Obamas Nuklearem Sicherheitsgipfel hat der Weißrussische Präsident Alexander Lukashenko erklärt, dass die Nation niemals ihr Uran aufgeben werden.
"Wie behalten hoch angereichertes Uran - Hunderte von Kilos, was grundlegend waffenfähig ist, und weniger angereichertes Uran", sagte Lukashenko damals.
"Das ist unser Rohstoff... Wir werden daraus keine schmutzigen Bomben machen und wir werden es niemandem verkaufen".
"Wir nutzen es ausschließlich für Forschungszwecke, das ist alles".
Weißrussland näherte sich dennoch vor wenigen Monaten den USA an, als es Interesse am Treffen eines Abkommens anzeigte.
Der erste Anlauf, das Uran Weißrusslands im Oktober zu entfernen, war besonders kompliziert, weil das Material leicht verstrahlt war, sagen Offizielle.
Es wurde in einen Spezialzug verladen, der mehr als 1.300 Meilen zu einer russischen Fabrik für Lagerung und Entsorgung für, sagen Offizielle.
Der zweite Anlauf wurde am Montag beschlossen und wurde laut den Offiziellen per Flugzeug durchgeführt.
Die US-Regierung zahlt für diese Mühen $ 14 Millionen, wobei ein Großteil des Geldes in die weißrussische Forschung mit schwach angereichertem Uran fließt, welches nicht für Nuklearwaffen verwendet werden kann.
"Dies war äußerst vorsichtig koordiniert und abgestimmt, um Vertrauen aufzubauen", das zu dem Abkommen, welches von Clinton unterzeichnet wurde, führte, sagte Andrew Bieniawski, ein Vertreter des Energieministeriums, das an der Globalen Gefahrenreduzierung arbeitet.
Das James Martin Zentrum für Nichtweiterzugebende Studien schätzt, dass Weißrussland in diesem Jahr mindestens 88 Pfund waffenfähhigen Urans hatte sowie Hunderte von Pfund an hoch angereichertem Uran.
Weißrussland will laut dem gemeinsamen Abkommen sein Lager bis 2012 auflösen.
Die Beziehungen zwischen Weißrussland und den USA waren jahrelang angespannt, in erster Linie wegen Lukashenkos harschen Missachtung der Menschenrechte.
Aber das Statement vom Mittwoch suggeriert eine mögliche Annäherung.
"Den Fortschritt dieser globalen Sicherheitsfragen willkommen heißend, geben die Vereinigten Staaten von Amerika und Weißrussland bekannt, dass ein erhöhter Respekt vor der Demokratie und den Menschenrechten in Weißrussland ein zentrales Thema in der Verbesserung der bilateralen Beziehungen bleibt und es ist essentiell für den Fortschritt des Landes und seiner Bürger", erklärt sie.
Keine Einwände der spanischen Regierung gegen CIA-Flüge
Die spanische Regierung hatte keine Einwände gegen die CIA-Flüge mit Taliban- und Al-Qaida-Gefangenen über spanisches Staatsgebiet nach Guantánamo, wie aus einem Telegramm des Botschafters der U.S.A. in Madrid hervorgeht.
Das spiegeln die von Wikileaks enhüllten und an die Tageszeitung "El País" (per Kabel) weitergeleiteten Dokumente wider. Es wird hinzugefügt, dass die ehemalige stellvertretende Regierungschefin María Teresa Fernández de la Vega forderte, die spanische Regierung solle informiert werden, "um nachzuweisen, dass ausländische Flugzeuge, die Spanien überfliegen, angemessen überwacht werden."
Im Juni 2006, nach der Veröffentlichung eines Berichts vom Europarat, in dem die Beihilfe zu menschenrechtsverachtenden Praktiken in einem Duzend Ländern, darunter auch Spanien, angeklagt wurde, besprachen sich der ehemalige nordamerikanische Botschafter Eduardo Aguirre und Fernández de la Vega.
Die stellvertretende Regierungschefin gab zu, der Bericht des Rats "habe Zapatero im Abseits getroffen" und bekräftigte, Spanien habe in dieser Angelegenheit nichts zu verbergen.
"De la Vega unterstrich, Spanien habe keine Einwände gegen die Geheimdienstflüge über spanischem Staatsgebiet."
"Sie möchten einfach nur informiert werden", um nicht "unvorbereitet überrascht zu werden", berichtet Aguirre per Kabel.
Auch der ehemalige Außenminister, Miguel Ángel Moratinos, wies den Botschafter darauf hin, dass die spanische Regierung "dieser Angelegenheit keine große Aufmerksamkeit schenken wolle, obwohl die Regierung nur wenig Einflussmöglichkeiten habe, da diese in den Händen der Richter lägen."
Der Staatsanwalt Vicente González gab seinerseits im Januar 2007 der Botschaft zu verstehen, dass er die richterliche Initiative, die Deklassifizierung der Dokumente der spanischen Geheimdienstzentrale (CNI) und des Verteidigungsministers über die CIA-Flüge zu beantragen nicht blockieren würde.
"Diese Berichte enthalten keinerlei belastende oder sensible Informationen", erklärte der Botschafter nach einem Gespräch mit dem Staatsanwalt.
Trotzdem waren die USA über die "scheinbare Koordination zwischen dem spanischen Staatsanwalt und den deutschen Staatsanwälten" besorgter als über die deklassifizierte Information des CNI und des Verteidigungsministeriums.
"Diese Koordination zwischen unabhängigen Untersuchern wird unsere Anstrengungen zur diskreten Handhabung zwischen Regierungen verkomplizieren", beklagt Aguirre.
Bei einem Mittagessen im März 2007, an dem der Botschafter der USA und der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba teilnahmen, kommentierte Letzterer, dass "obwohl die spanischen Richter wahnsinnig stark auf ihre Unabhängigkeit bedacht seien und das täten, was sie für angemessen halten", er seinen Mitarbeitern Anweisungen gegeben habe, "aufgeblasen rhetorische Kommentare zu vermeiden, um die Spannung abflauen zu lassen."
Der Botschafter äußerte auch seine Besorgnis über die Vorgehensweise der PP in dieser Angelegenheit.
"Trotz ihrer im Allgemeinen proamerikanischen Haltung lehrt unsere Erfahrung uns, dass die PP nicht daran zweifeln werde, aus einem Hinweis, dass die Regierung Zapateros Handlungen der USA, die als mögliche Menschenrechtsverletzungen ausgelegt werden könnten, toleriert oder vorsätzlich ignoriert habe, Kapital schlagen wird, auch wenn diese Enthüllungen sich negativ auf die Regierung der USA auswirken könnten", hebt er hervor.
Die Kindsmörderin gesteht, sie habe sich im Internet über die "Mühsal" der Mutterschaft beschwert.
Die junge Frau sprach von dem Kind, als dieses schon tot war und sie hatte einen Blog: "Terror auf galicische Art"
Mónica Juanatey Fernández ist im Internet "Muki".
Unter diesem Beinamen, den sie von klein auf führt, hält sie mit einer Kusine und mindestens einer Freundin Kontakt. Beide stammen aus Noia, einem Dorf in der Provinz La Coruña, in dem sie geboren wurde.
Die Mitteilungen sind aus dem Jahr 2008.
Um diese zu verstehen, muss man ihr Liebesleben kennen, das die Tageszeitung ABC auf der Grundlage von Zeugenaussagen ihrer Familienangehörigen rekonstruiert.
Die 30-jährige galicische Frau nahm 1998 eine Beziehung mit Iván Túñez, einem Industriellen, auf.
Sie hielt ein Jahr.
Kurz nachdem sie ihre Beziehung aufgelöst hatte, wurde bekannt, dass sie schwanger war.
Er wollte wissen, ob das Baby von ihm sei, aber seine Ehemalige ließ ihn nie eine DNA-Analyse durchführen.
Schon kurz darauf ging sie eine andere Beziehung ein.
Der Auserwählte war Alberto, ein junger Mann aus Lousame, einer Nachbargemeinde.
Mit ihm lebte sie lange Zeit zusammen.
César wohnte bei ihnen.
Als die junge Frau auf die Balearen ging, um sich auf dem Arbeitsmarkt umzusehen, blieb der Kleine bei ihrem Partner, der sie sogar eine Woche lang nach Palma begleitete.
Aber aus dem Inhalt ihrer Nachrichten lässt sich schließen, dass ihre Liebesbeziehung zerbrach und sie sich trennten.
Im März 2008 ist sie allein auf Menorca und schreibt: "Alberto ist sehr eigenartig und sauer, weil ich zum Arbeiten hergekommen bin."
"Als ich ihm das mitteilte, fand er es gut, aber jetzt merkt er natürlich, was es bedeutet, mit dem Jungen den ganzen Tag lang allein zu sein und nicht frei zu sein, tun und lassen zu können, was er möchte."
Später erwähnt sie eine Mitteilung, die sie gerade auf dem Handy empfangen hat: "Ich möchte, dass du diesen Monat zurückkommst oder mir eine Adresse zukommen lässt, an die ich dir den Jungen schicken kann."
Sie beklagt sich: "Wenn es ihm nicht gefällt, dass ich den Jungen bei meiner Mutter lasse, hole ich ihn ab, wenn ich zurück bin."
Im Mai spricht sie von der Rückkehr in ihr Dorf: "Diese Woche fahre ich dort hin, aber ich werde nur bis zum 19. dort bleiben, weil ich mich am 20. zu einer Arbeit vorstellen muss, wenn ich die nicht verlieren will."
Sie erklärt, dass sie ihren Erstgeborenen mitnimmt, wenn alles gut geht.
"Er wird bei der sein, bei der er sein muss, das heißt, bei mir. Nie im Leben werde ich ihn wieder bei jemandem außer bei meiner Mutter lassen", eine zweifelhafte Absicht, wenn man deren schlechte Beziehung in Betracht zieht.
Im Juli gibt es eine weitere Mail.
Als sie diese schreibt, wird davon ausgegangen, dass der Junge, der am 1. des Monats auf die Insel kam und angeblich am 10. ermordet wurde, tot ist.
"Einerseits ist César zufrieden, andererseits nicht."
"Einerseits ist er bei mir und der Ort gefällt ihm ein bisschen, aber andererseits muss er jeden Tag in die Schule gehen."
Sie spricht von einem Umzug nach Mallorca.
"Dort wird er (der Junge) einen Sommerkurs besuchen, so habe ich weniger Ausgaben für das Kindermädchen."
Am 17.: Erinnerungen und Klagen.
"Ein Riesenkuss von César, der mich fragt, wann du kommst."
"Alberto sagt, er habe mir irgendwelche Videos aufs E-Mail geschickt. Siehst du, wenn er will, findet er mich, so ein Mist."
Am 30. noch eins: "Dem Jungen geht es gut. Er geht in einen Sommerkurs, um Katalanisch zu lernen."
Von Víctor, ihrem derzeitigen Partner, gibt es eine: "Er schießt mir Geld vor."
Im Internet, in Anime- und Mangablogs, gibt es Mitteilungen von ihr.
Sie hatte sogar einen eigenen Blog in MySpace, der jetzt gesperrt ist, und in dem sie sich "Muki, die Gefängnisentlasserin" nannte.
"Terror a la gallega (Überschrift) ".
Der letzte Mann, der mit ihr zusammenlebte, ein vereidigter Jagdaufseher, erklärt Gewissensbisse zu haben, weil er sich schuldig fühle.
Er kann nicht fassen, dass alles geschah, weil sie ihm nicht erzählt hatte, dass sie alleinerziehende Mutter sei.
Mónica wurde gestern vom Zentrum für Gerichtsgefangene auf Menorca ins Provinzgefängnis von Palma überwiesen.
Der Pflichtverteidiger, Carlos Maceda, erklärte, sie könne sich nicht an den Ablauf des Sachverhalts erinnern, "und sie habe nicht die Absicht gehabt, dem Kleinen Schaden zuzufügen."
Zuvor hatte sie allerdings gestanden, César in der Badewanne ertränkt und seine Leiche in einem Koffer verstaut zu haben.
Verteidigung und Staatsanwaltschaft beantragten ein psychiatrisches Gutachten.
Partido Popular gewann 4 Sitze im Kongress dazu und PSC verlor 9
Mit den Ergebnissen vom 28. November könnte die PP in den Städten Lérida, Tarragona und Barcelona eine entscheidende Rolle spielen
Nach dem bedeutenden Stimmen- und Abgeordnetenzuwachs bei den letzten Regionalwahlen richtet die PP ihren Blick bereits auf die Parlamentswahlen - vorgezogen oder nicht. Ihre Erwartungen sind mehr als positiv, denn die Stimmenzahl, die diese Partei bei diesen Wahlen erzielt, ist normalerweise doppelt so hoch wie die bei den Wahlen in Katalonien.
So erhielt die katalanische Volkspartei 610.473 Stimmen bei den Parlamentswahlen von 2008, während diese Ziffer bei den Regionalwahlen im Jahr 2006 nur 316.222 betrug.
Am letzten Sonntag erzielte die PPC 384.091 Stimmen.
Falls diese aufsteigende Tendenz - Ergebnis der Umleitung des Stimmenanteils der PSC und die Bindung der Wählerschaft der PP - anhalten sollte, prognostizieren die Analytiker der PP, dass bei den Parlamentswahlen die PPC von 8 auf 12 Kongressabgeordnete aufsteigen könnte, während auch CiU vier (sie hat jetzt 10) dazugewinnen und die PSC mindestens 9 Abgeordnete (von 25) verlieren würde.
Diese Berechnungen belegen die fundamentale Bedeutung Kataloniens für PP und PSOE.
Gemäß der Analyse der Volkspartei würde die ERC einen Abgeordneten verlieren - derzeit hat sie drei -, während ICV ihren Abgeordneten halten oder einen dazugewinnen könnte.
Sollte der Wahlkalender jedoch beibehalten werden, fällt der nächste Termin mit den Gemeindewahlen in den Mai 2011. Auch dann kann die Volkspartei (PP) die Zunge an der Waage sein, um der sozialistischen Vorherrschaft ein Ende zu bereiten, und zwar in vier Provinzhauptstädten und mit ihrer Mehrheit im Stadtrat Barcelonas, eine der Stadtverwaltungen mit dem größten Haushalt: 661 Millionen Euro für 2011.
Sowohl die Nationalisten als auch die Volkspartei stimmen darin überein, dass die PSC die Städte Barcelona, Tarragona, Lérida und Gerona, in denen die Sozialisten weder eine Mehrheit erzielen noch auf ihre traditionellen Verbündeten (ERC und ICV) zurückgreifen können, verlieren wird.
Nach dem republikanischen Debakel ist es nicht abwegig, dass diese Partei ihre Vertretung im Gemeinderat Barcelonas, in dem sie 5% der Stimmen erzielen müsste, verlieren wird.
Die PP verzeichnete hingegen einen Zuwachs ihres Stimmenanteils in den vier Provinzhauptstädten und könnte zur entscheidenden Kraft in Barcelona, Lérida und Tarragona werden.
Die Nationalisten sind überzeugt, die Hauptrolle in Tarragonas Umschwung spielen zu können. Dort hatten sie vor dem derzeitigen Bürgermeister, Josep Félix Ballesteros, zusammen mit der PP regiert.
En Lérida liegt die PP nur 500 Stimmen hinter der PSC. Der Bürgermeister, Àngel Ros, unterhält gute Beziehungen zu Mariano Rajoy - während des letzten Wahlkampfs trafen sie sich mehrmals.
Auch in anderen wichtigen Orten, wie beispielsweise in Badalona, Castelldefels oder Reus konnte die Volkspartei einen bedeutenden Zuwachs verzeichnen.
Derzeit ist die PP in 34 Stadtverwaltungen Kataloniens vertreten und strebt die Bildung von Listen in so vielen Orten wie möglich an.
Die katalanische Zelle besorgte Al Qaida tausende von Reisepässen
Außer den sieben Festnahmen in Barcelona gab es drei weitere in Thailand
Die sieben von den Polizisten der Geheimdienststelle der Polizei Barcelonas festgenommenen Pakistaner und der Nigerianer bildeten die von Thailand aus gesteuerte dschihadistische Zelle, die unterschiedliche Al Qaida-Gruppen, darunter die "Bewegung zur Befreiung von Tamil Eelam" (LTTE) und "Laschkar e-Taiba " (Let) - letztere war Autorin der Attentate in Bombay, die 2008 106 Tote forderten - mit Pässen versorgte.
Der spanische Innenminister weist diesen Untersuchungen eine große Bedeutung zu, die so weit geht, dass er versichert, mit der "Operation Kampai" sei der Fälschungsapparat Al Qaidas weltweit "geschwächt" worden und "somit deren Handlungsfähigkeit".
Die Forscher gehen davon aus, dass in den zwei Jahren, in denen die Zelle in Katalonien aktiv war, tausende von Pässen nach Thailand gesendet wurden, wo diese gefälscht und danach an die Gruppen, aus denen sich die kriminelle Galaxie Al Qaida zusammensetzt, gesendet wurden, damit deren "Kämpfer" straflos die Grenzen europäischer und anderer westlicher Länder überschreiten konnten.
Die aufgedeckte Zelle ist nicht die einzige des dschihadistischen Netzes, die in Europa aktiv war. Deshalb haben außer den thailändischen Untersuchungsorganen auch andere europäische Polizeieinheiten an den Nachforschungen mitgewirkt. Es ist nicht auszuschließen, dass es auf dem Gebiet der EU in den nächsten Tagen zu ähnlichen Attentaten wie dem, das am vergangenen Dienstag in Barcelona ausgeführt wurde, kommen wird.
In Koordination mit dieser Operation (die Pakistaner Junaid Humayun, Atiqur Rehman, Jabran Asghar, Malik Iftikhar Ahmad, Mohammad Saddique Khan Begum, Tanveer Arshad und der Nigerianer Babatunde Agunbiade wurden verhaftet) wurde in Thailand eine weitere durchgeführt, bei der die Pakistaner Muhammad Athar Butt und Zeeshan Ehsan Butt sowie der Thailänder Sirikanlaya Kijbumrung verhaftet wurden.
Sie hatten von Bangkok aus die in Spanien und anderen europäischen Ländern niedergelassene Zelle geleitet.
Das katalanische Netz - ein Teil davon war im Jahr 2009 zunichte gemacht worden - stahl insbesondere Touristen Pässe gemäß den Vorgaben der so genannten "Internationalen Islamischen Front".
Das bedeutet, dass die Dokumente auf den Namen von Männern im Alter von 25 bis 45 Jahren ausgestellt sein und noch mehrere Jahre gültig sein mussten; sie durften keine Visastempel aufweisen.
In Untersuchungskreisen wird unterstrichen, dass bis jetzt keine Verbindungen zwischen den in Katalonien Festgenommenen und dem Attentat in Bombay nachgewiesen werden konnten, obwohl der Autor dieses Attentats, "Laschkar e-Taiba" war, eine der Empfängergruppen der in Spanien gestohlenen und daraufhin in Thailand gefälschten Reisepässe.
Trotzdem sollte daran erinnert werden, dass einige Tage vor dem Attentat von Katalonien aus mittels eines Geldtransfer-Unternehmens mehrere tausend Dollar versandt worden waren, die in den Kauf von Prepaid-Karten für Mobiltelefone "investiert" wurden, die später von den Mitgliedern des "Kommandos", das dem Leben von 106 Personen ein Ende bereitete, verwendet wurden.
Die Polizei hat eine umfangreiche Dokumentation beschlagnahmt.
PP fordert von Mas eine Vertagung der Steuervereinbarung
Die Vorsitzende der PPC, Alicia Sánchez-Camacho, nahm gestern die Gelegenheit wahr, Artur Mas persönlich ihre Bedingungen zur Unterstützung seines Amtsantritts als Ministerpräsident der Generalitat vorzulegen. Diese unterscheiden sich nicht von den schon während des Wahlkampfs gestellten und lassen sich mit der Vorrangigkeit des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs und dem Unterlassen von regionalistischen Unabhängigkeitsabenteuern, wie eine Finanzausgleichsvereinbarung, die der regionalistische Führer auf dem Höhepunkt seines Mandats vorschlagen will, zusammenfassen.
Die Vorsitzende der katalanischen Volkspartei wendete sich mit der Sicherheit an Artur Mas, die ihr die 18 Abgeordneten verliehen, die sie am letzten Sonntag gewonnen hatte - eine Ziffer, die mehr als ausreichend ist, um sich unverzichtbar zu fühlen. Denn der Kandidat von der bürgerlich-regionalistischen Partei CiU ist darauf angewiesen, dass mindestens eine der Oppositionsparteien sich bei der Abstimmung bei seinem Amtsantritt der Stimme enthält.
Die zukünftigen Bündnisse, die die Regionalisten bei den kommenden Parlamentswahlen im Kongress eingehen wollen, hängen von einer möglichen Entente mit der PP ab. Die Gespräche, die Mas zur Zeit mit den übrigen Parteichefs führt, drehen sich allerdings um Katalonien.
Was die Parteivorsitzende der PPC betrifft, so fordert diese, dass zur Unterstützung des Amtsantritts "alle Diskurse, die die Souveränität und Unabhängigkeit Kataloniens betreffen" sowie eine Vereinbarung über den Finanzausgleich zwischen Staat und der Autonomen Region - ähnlich wie im Baskenland - und die der Parteichef von CiU sogar einem Referendum unterwerfen will, hinten angestellt werden.
Beiden politischen Führern ist gemein, dass sie den aufgebauschten politischen Apparat der Regionalverwaltung schlanker machen und die Erbschafts- und Geschenksteuer abschaffen wollen.
Mit den Einzelheiten der Verhandlungen zum Amtsantritt von Mas beschäftigen sich vonseiten der PPC Jordi Cornet und Dolors Montserrat.
Mas hat sich bereits mit Joaquim Nadal (PSC) - der eine harte Opposition ankündigte - und Joan Herrera (ICV) getroffen. Heute wird er mit Joan Puigcercós (ERC), Albert Rivera (Ciutadans) und Joan Laporta (Solidaritat Catalana) zusammenkommen.
Das Altenpflegeheim bekräftigt, dass die Todesfälle nicht auf "fehlende Maßnahmen" zurückzuführen sind
Die Besitzer des Altenheims in Olot schließen nicht aus, dass ihr Pfleger über elf ältere Menschen tötete
Die Verantwortlichen des Altenpflegeheims La Caritat in Olot (Gerona) gaben gestern eine Pressekonferenz, in der sie herausstellten, welchen Schaden die kriminellen Handlungen Joan Vila Dilmés - der Pfleger, der während seiner Arbeit mindestens elf alte Menschen, für die er zuständig war, getötet hatte - der Einrichtung zugefügt hatte.
Der Leiter des Altenpflegeheims, Joan Sala, trat in Begleitung seines Rechtsanwalts, Joan Cañada, vor Gericht auf und kündigte an, "La Caritat möchte den Verantwortlichen (für die Todesfälle) anklagen", aber "das Recht und unsere Haftungspflicht zwingen uns dazu den Prozess und die zivilrechtliche Haftung" anzunehmen.
Die Einrichtung muss nicht nur einen gesellschaftlichen Ansehensverlust hinnehmen, weil sie die kriminellen Handlungen des Pflegers nicht rechtzeitig festgestellt hatte, sondern jetzt auch eine hohe Entschädigungssumme zahlen, die von den Rechtsvertretern der Familienangehörigen der Opfer berechnet wird.
Joan Vila Dilmé gestand, dass das erste Verbrechen auf August 2009 zurückgeht und dass er seitdem weiter gemordet habe.
Der Richter ordnete die Exhumierung von acht Körpern - ehemalige Patienten des Altenpflegeheims - an, da er vermutete, dass kein Arzt die Verstorbenen persönlich untersucht habe, sondern die Formalitäten aufgrund deren Alters und Krankheiten telefonisch abgewickelt wurden.
Der Leiter von La Caritat verneinte diesen Punkt rundweg und erklärte, dass "ausbleibende Maßnahmen keinerzeit der Grund für die Vorfälle gewesen sein könnten."
Der Rechtsanwalt von La Caritat fügte hinzu, dass es "in dem Rechtsstreit keine Indizien für fahrlässige Handlungen einer anderen Person als des Beschuldigten gäbe."
Der bereits als "Todesengel" Getaufte gestand vorgestern elf Morde und erklärte, das erste Verbrechen am 29. August 2009 verübt und eineinhalb Monate später die zweite alte Dame ermordet zu haben.
In diesem Fall tötete er mit einer Überdosis Insulin, im Unterschied zum ersten Verbrechen, bei dem er eine Mischung aus verschiedenen Beruhigungsmitteln verabreicht hatte.
Der Leiter von La Caritat erklärte, der Zugang des Personals zu den Medikamenten sei nur schwer zu kontrollieren.
Die Insulinspritzen und das Beruhigungsmittelcocktail setzte der Pfleger bei sechs von neun begangenen Verbrechen ein, um die Patienten mit dem Tod von ihrem Leiden zu befreien.
Aber die Ergebnisse der Laboruntersuchungen werden herausstellen, ob Vila lügt und für seine ersten Opfer tatsächlich einen weniger grausamen Tod wählte oder ob er diese von innen ausbrannte, indem er ihnen Bleichlauge verabreichte, wie er es laut Geständnis bei drei Frauen getan hatte, die er zwischen dem 12. und 17. Oktober ermordete.
In La Caritat schenkt man den Aussagen des Pflegers keinen Glauben, nicht einmal was die Anzahl der gestandenen Morde betrifft, die durchaus mehr sein könnten. Diese Einstellung wird damit gerechtfertigt, dass Vila sehr unterschiedliche Aussagen vor Gericht gemacht hatte und dass es keinen Sinn mache, seine Vorgehensweise nach acht erfolgreichen Morden plötzlich zu ändern.
Sie sagen, sie stellten sie sich aus diesem Grunde und zur Aufklärung der Reichweite dieser Vorfälle der Justiz zur Verfügung.
Drohgebärden der Europäischen Zentralbank (EZB)
Die Investoren reagierten gestern scharf auf die Drohung des EZB-Präsidenten Trichet, der warnte, "die Märkte sollten unser Reaktionsvermögen nicht unterschätzen."
Die Risikoaufschläge der Euro-Peripheriländer sind dramatisch gestiegen und die Aktien der europäischen Banken um mehr als 5%.
Gleichwohl sollten wir die Möglichkeit, dass die EZB sich täuschen kann und der Euro kaum an Punkten zugelegt hat, was zur Sorge veranlasst, nicht unterschätzen.
Die Ereignisse von gestern sind typisch für einen illiquiden Markt, der in dem Maße, in dem er zusammenbricht sich wieder erholt, allerdings infolge der Schließung kurzer und hoch spekulativer Positionen.
Der institutionelle Anleger wird noch lange nicht seine Angst verlieren.
Heute vor einem Monat forderte die Europäische Zentralbank uns auf, unsere Liquiditätmsaßnahmen rückgängig zu machen, wonach die EZB morgen zum vierten Mal in zwei Jahren, und wahrscheinlich noch etliche Male in der Zukunft, einen Rückzieher machen muss.
Die Bundesbank forderte die Beendung des Plans zum Kauf von Staatsschulden, da diese unwirksam seien, sowie die Aufhebung aller außergewöhnlichen befristeten Liquiditätsmaßnahmen. Es solle nur ein einwöchiger unbefristeter Zugriff beibehalten werden.
Nach der Irland-Krise erwarten wir, dass die derzeitigen Liquiditätsmaßnahmen "mindestens bis März" verlängert und die vierteljährlichen Ausschreibungen mit unbegrenztem Zugriff am Quartalsende zur Gewährleistung der Liquidität bis mindestens Juni beibehalten werden.
Wir erwarten ebenfalls, dass das Programm zum Kauf von Obligationen fortgesetzt und ein stärkendes Signal ausgeben wird.
Wenn die geschaffenen Erwartungen nicht erfüllt werden, werden die exzellente Reaktion der Märkte von gestern wieder zurückgeworfen und wenn halstarrig darauf beharrt wird, das wir unsere Liquiditätsmaßnahmen zurückzunehmen, kann nur Gott uns helfen!
Ebenso wie bei der EZB-Sitzung im Mai, bei der die Bank bekräftigte, den Kauf von Staatschuldpapieren nicht in Betracht zu ziehen und die Märkte daraufhin zusammenbrachen, könnte sich diese Geschichte morgen wiederholen.
Die EZB muss glaubwürdig und beharrlich sein.
Im Mai zeigte sie die Zähne und am Mittwoch sagte sie, schon viel gekauft zu haben, womit sie einen neuen Zusammenbruch des Marktes provozierte.
Gestern war die Auktion von einjährigen Staatstiteln in Portugal ziemlich schwach.
Die staatliche Vermögensverwaltung gab nur 500 Millionen zu 5,28% aus, gegenüber 750 Millionen zu 4,81% in der vorhergehenden Auktion.
Trotzdem fielen die Zinssätze in Portugal um 30 Basispunkte in der gesamten Kurve und spiegelten damit eine Wahrnehmungsveränderung der Märkte nach den Worten Trichets wider.
In Irland wurden die Zahlen des Schuldenlochs von Allied und Bank of Ireland veröffentlicht.
Die Summe wird auf ungefähr 10 000 Millionen kurzfristig und mögliche weitere 15 000 geschätzt. Es gibt Zeit bis Februar, um privates Kapital zu beschaffen oder diese Banken werden verstaatlicht.
Obwohl Irland seine Glaubwürdigkeit völlig verloren hat, nachdem es das Problem mit den Stresstests im Juli nicht erkannt hatte, sind die Zahlen im Rahmen des Rettungsplans akzeptabel und helfen, die Ungewissheit zu verringern.
Allerdings muss die Regierung am kommenden Dienstag die parlamentarische Zustimmung zu seinem neuen Haushaltsplan erhalten. Da sie noch immer nicht über die ausreichende Unterstützung verfügt, ist Irland auch weiterhin ein Quelle der Ungewissheit.
Angela Merkel hat ihren Diskurs im Hinblick auf den Gipfel der Staatschefs und der Regierung am 14. Dezember moderater gestaltet. Dort ist politische Einheit gefragt, um zu zeigen, dass wir gemeinsam die dieselbe Partitur spielen.
Das Problem ist, dass Deutschland Wagner spielen will und die anderen Länder die neunte Sinfonie Beethovens.
Der spanische Regierungspräsident stellte gestern den Maßnahmenplan vor, der am Freitag vom Ministerrat verabschiedet werden soll.
Rentenreform, Transparenz in den Autonomen Regionen wie bei den Finanzinstituten, Abbau des Staatsdefizits, Liberalisierung, Privatisierung und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Maßnahmen, die in den Ohren der Investoren wie Vivaldis Vier Jahreszeiten klingen.
Der Doppeleffekt Zapatero und Trichet erklärt, warum die spanische Börse um 4,5 Prozent zugelegt hat, doppelt so viel wie der Rest der europäischen Börsen.
Im Vergleich zum Februar war die Reaktion der Regierung und der spanischen Zentralbank schnell und überzeugend, und wir profitieren vom Überraschungseffekt.
Heute gibt es eine maßgebliche Auktion einer dreijährigen Staatsanleihe, die Nutzen aus dem Trichet-Effekt ziehen wird. Deshalb setzen wir auf eine starke Nachfrage, die alle Zweifel an unserer Umschuldungsfähigkeit beseitigen wird.
Für Spanien wäre die Beantragung eines Hilfsplans eine Selbstaufopferung.
Wir würden Liquidität erhalten, die wir nicht brauchen. Das Schatzamt hat 40 Milliarden Euro zur Verfügung, drei Mal so viel wie im März. Die Zinssätze sind überaus teuer und der Zugang zu den Märkten würde fristlos geschlossen.
Trotzdem sollte unsere Strategie dem Motto Cäsars Frau entsprechen: "Jetzt zählt nicht nur das Sein, sondern auch der Schein."
Nur Mut, das schaffen wir!
Der Vorstandsvorsitzende von Eulen fechtet auf Antrag seiner Kinder die Gesellschafterversammlung von Vega Sicilia an
Der Sturm im offenen Konflikt der Familie Álvarez, Besitzer der Gesellschaften Eulen und El Enebro, flaut nicht ab.
David Álvarez, Gründer der Unternehmensgurppe, wird die Gesellschafterversammlung von El Enebro, die auf Antrag von fünf seiner sieben Kinder am 16. stattfinden wird, anfechten, da er sie für "absolut nichtig" hält. Seine Kinder werden versuchen, eine Mehrheit zu erhalten, um die Verwaltungsorgane der Firma - Inhaberin des Weinguts Bodegas Vega Sicilia - zu kontrollieren.
David Álvarez und seine Kinder Jesús David und María José bereiten die rechtlichen Maßnahmen für ein neues Justizkapitel in ihrem Streit um die Kontrolle eines Teils der Unternehmensgruppe vor.
Der Gründer des größten Holdings für Unternehmensdienstleistungen scheint nicht bereit zu sein, in seinem Rechtsstreit um die Kontrolle der Organe von El Enebro nachzugeben.
Aus dem Verwaltungsrat wurde er von fünf seiner sieben Kinder herausgetrieben. Diese ernannten sich auf der Aktionärsversammlung vom 18. Januar dieses Jahres, die im Handelsregister bereits als angefochten eingetragen ist, zu Verwaltungsratsmitgliedern.
Die Gesellschafterversammlung von El Enebro, die vom Richter des Handelsgerichts Nummer 2 von Madrid für den 16. einberufen wurde, hat einen neuen Donnerschlag im Schoß der Familie Álvarez ausgelöst.
Die Anrufung des Richters zur Anberaumung der Versammlung ist der einzige juristische Weg, der die Einberufung der Gesellschafterversammlung gewährleistet.
Die letzte Strategie von Juan Carlos, Pablo, Emilio, Marta y Elvira Álvarez Mezquiriz wird von David Álvarez als ein " verzweifeltes Mittel der Antragsteller - seine fünf Kinder - ausgelegt, um mittels rechtlicher Spitzfindigkeiten, betrügerischen Machenschaften und Rechtsmissbrauch die für nichtig erklärte Versammlung vom 18. Januar anerkennen zu lassen", wie offizielle Sprecher erklären.
Diese Argumentation ist die Grundlage für die Anfechtung der Versammlung im Nachhinein, um sie als "absolut nichtig" zu erklären.
Dieselben Protagonisten, die sich in diskretes Schweigen hüllen, versuchten im Juni bereits erfolglos, auf richterlichem Weg eine Versammlung einzuberufen.
Bei El Enebro - Vermögensgesellschaft und Inhaber von Bodegas Vega Sicilia, neben anderen Vermögenswerten - kontrollieren David Álvarez' sieben Kinder 100 Prozent des Kapitals.
Hingegen fordert der Gründer der Dienstleistungsgruppe laut Familienprotokollen das Nutzungsrecht über 51% des Kapitals.
Das ist der eigentliche Hintergrund der Sache, über die der Richter in der Anhörung zur Behandlung der Anfechtungsklage, für die noch kein Datum festgelegt wurde, zu entscheiden hat.
Red Bull siegt in der F1 mit einer Geheimwaffe von Siemens
Die Wagen werden mit einer Software in Echtzeit verbessert.
Seit Red Bull 2004 in die Welt der Formel 1 eindrang, ist ihre Geschichte in diesem erlesenen Universum der Geschwindigkeit von Überraschungen und Erfolgen geprägt.
Anfangs schenkte niemand dem Neuling Beachtung und trotz seines steil aufsteigenden Werdegangs während der letzten Saisons setzten beim Endspurt im letzten November alle auf den Sieg des Ferraris von Fernando Alonso.
Ohne die Fähigkeiten des deutschen Piloten und Weltmeisters Sebastian Vettel oder die Leistungsstärke des Motors von Renault herabsetzen zu wollen, ist die "Geheimwaffe", die der Multi Siemens Red Bull in die Hände legte, und damit ein Siegerteam schuf, zur Legende geworden.
In Wirklichkeit handelt sich um eine leistungsstarke Software zur Simulation von Prozessen, die das deutsche Unternehmen 2007 zu Zwecken, die nicht mit Autorennen zu tun haben, auf den Markt brachte.
Dieses als PLM bezeichnete Informatikprogramm wurde für die Entwicklung von Montageketten in Fabriken auf der ganzen Welt, Energiewerken und hochpräzisen Instrumenten verwendet.
Bezweckt wird eine getreue Reproduktion bzw. Simulation eines Produkts oder Prozesses, bevor dieses tatsächlich gebaut wird, um so Fehler und überflüssige Kosten zu vermeiden.
PLM hat die Entwicklung der Kameras von Canon, der Flugzeuge von Sukhoi und der berühmtesten Nutzfahrzeuge von Nissan erleichtert.
Siegfried Russwurm, Leiter der Industrieabteilung von Siemens, erklärt, dass mit dem Einsatz dieser Software in der Formel 1 - Fabrik Red Bull "in wenigen Stunden, fast in Echtzeit" die Änderungen und Verbesserungen, die auf den Rennen und bei den Tests festgestellt werden, entwerfen und ausführen kann.
Russwurm führt aus, dass 1992 in den Rennställen durchschnittlich zehn Techniker arbeiteten, die in einer Saison höchstens drei oder vier Verbesserungen einführen konnten.
In Red Bulls Team sind heute 180 hochqualifizierte junge Leute beschäftigt. Mit leistungsstarken EDV-Anlagen führen sie Analysen und alle möglichen Änderungen an den Rennwagen durch.
Der Siemens-Manager erklärte, die PLM-Software sei in der Lage, alle Bestandteile der Rennwagen von Red Bull zu analysieren und zu verbessern, mit Ausnahme des Motors, für den sich ausschließlich Renault verantwortlich erklärt.
Die Materialien, der Kraftstoff, die Aerodynamik und die Sicherheitselemente werden verändert.
Die Änderungen können dank fortschrittlicher Produktionsanlagen und Hightech-Autoklaven innerhalb von weniger als 24 Stunden von der virtuellen Realität des Simulators in die Wirklichkeit übertragen werden.
Die einzige Grenze, die diesem verrückten technischen Perfektionismus gesetzt ist, sind die 40 Millionen Dollar, die ein Formel 1 - Team für seine Wettrennen in einer Saison ausgeben darf.
Red Bull hat seine Hightech-Fabrik für die Entwicklung und Herstellung seiner Rennwagen in einem 50 Kilometer von London entfernten Ort aufgebaut.
Es handelt sich um zwei Gebäude, in denen Besuche - besonders von Journalisten - stark eingegrenzt sind.
Alles, was dort geschieht, ist Top Secret.
Die Belegschaft umfasst 580 Personen, einschließlich der zwei Piloten, dem Weltmeister Vettel und Mark Webber.
Aber Red Bulls wahrer Formel 1 - Held ist zweifelslos der neueste Weltmeister Sebastian Vetell.
Hinter den enormen technologischen Ressourcen, die der Energy-Drink-Hersteller in die Dienste seiner Teilnahme auf den Rennstrecken stellt, verbergen sich weitere Protagonisten, deren Unterstützung unschätzbar und deren Bekanntheit gleich Null ist.
Der Technologichef des Werks, Steve Nevey, betont, dass man vor fünf Jahren noch sagen konnte, dass die Fortschritte im Bereich F&E für Rennwagen mit 50 Prozent zum Sieg beitrugen und die Piloten für den Rest zuständig waren.
Heute haben die Anteilswerte sich verändert. Die Technologie macht 85 Prozent des Erfolgs aus, während der Beitrag der Piloten auf 15 Prozent geschätzt wird.
Nevey erkennt an, dass Vettel und Webber niemals durch EDV ersetzt werden können, denn sie "sind nicht voraussagbare Gladiatoren".
HP wird in zwei Jahren zwanzig eigene Läden mit lokalen Vertreibern eröffnen
Hewlett-Packard (HP) weihte gestern in Barcelona seinen ersten exklusiven Laden in Kollaboration mit seinem Partner Ront Reyes ein.
Es ist das erste eines aus zwanzig Geschäften bestehenden Verkaufsnetzes mit jeweils 80 bis 100 Quadratmetern, die der Multi in den nächsten zwei Jahren in Spanien zu eröffnen beabsichtigt.
Die Gesellschaft vereinbart diese Initiative mit den bereits bestehenden 16 Verkaufsbereichen im Mehrmarkenbetrieb, wie beispielsweise PC City, Carrefour, Saturn und El Corte Inglés.
Die stellvertretende Vorsitzende von HP España, Helena Herrero, nannte als Beispiel den umgebauten Laden an der Gran Vía in Barcelona, Eigentum von Pont Reyes, mit dem HP seit dreißig Jahren zusammenarbeitet.
Die nordamerikanische Unternehmensgruppe beabsichtigt bis 2010 in Europa 200 Verkaufsstellen einzurichten, davon 20 Niederlassungen in Spanien.
Die ersten wurden letzte Woche in Bukarest (Rumänien) und Belgrad (Serbien) eingeweiht. Barcelona ist das dritte Geschäft.
Herrera wollte die kommenden Neueröffnungen nicht verraten, schloss aber nicht aus, dass Madrid das nächste Ziel sein könnte.
Die stellvertretende Vorsitzende, die auch Leiterin von HP Personal Systems ist, versicherte, die Philosophie zur Ladeneröffnung sei immer gleich. Sie stütze sich auf einen lokalen Vertreiber mit Erfahrung und Branchenkenntnissen.
Die nordamerikanische Unternehmensgruppe berät diese und übernimmt die exklusive Ladenausstattung (mit interaktiven Produkten zum Anfassen). In Europa werden alle Läden gleich aussehen.
Außerdem ist HP für die Ausbildung des Ladenpersonals zuständig.
Helena Herrero sagte, es handele sich nicht um ein Franchising-System und hob hervor, dass mit dem exklusiven Verkaufsstellennetz beabsichtigt werde, "den Kundendienst und die Beratung von Klein- und Kleinstunternehmen beim Einkauf und danach, ja sogar die Verpackungen zu optimieren."
Der Laden in Barcelona verfügt über ein Pionier-Pilotprogramm, das die technischen Probleme der HP-Geräte mit Garantie löst.
Ein Online-Service baut eine Verbindung zur technischen Zentrale in Maastricht (Holland) auf.
"Auf diese Weise können wir in zehn Minuten Probleme lösen, die manchmal bis zu zwei Tage in Anspruch nehmen."
"Dieses System wurde insbesondere für Klein- und Kleinstunternehmen sowie Privatkunden entwickelt, denn die Großunternehmen haben bereits ihre Dienstleistungsverträge für technischen Kundendienst", erklärte Helena Herroro gestern.
Sabadell will seinen Rivalen in drei Jahren eine Millionen Kunden 'klauen'
Das geschäftsführende Vorstandsmitglied von Banco Sabadell, Jaime Guardiola, ist optimistischer als andere Manager. Er glaubt, dass 2001 ein hartes Jahr für die Banken sein wird, verwirft zunächst aber eine neue Liquiditätskrise und prophezeit das Ende des Schuldenkriegs.
Trotzdem sieht er einen Einbruch der Zinsspannen voraus, den die Banken mit Erhöhungen der Gebühren und der Preise für Darlehen auszugleichen versuchen.
Sabadell erwartet, in drei Jahren eine Millionen Privatkunden einzufangen - ein noch zu bestehendes Fach.
Sabadell hat den Weg gefunden, die kommenden drei Jahre auszuschöpfen, und so in einem sehr komplizierten wirtschaftlichen Umfeld zu überleben.
Die Bank wird 2011 einen neuen Dreijahresleitplan einführen.
Das Ziel lautet nicht nur zu überleben, ohne die öffentlichen Hilfen aus dem FROB in Anspruch zu nehmen, sondern darüber hinaus den Marktanteil um eine Millionen Privatkunden - 700 000, wenn man die Kunden abzieht, die die Bank verlieren wird - zu vergrößern. Das ist die große Herausforderung, vor der diese Bank steht, denn bis jetzt hat sie ihren Geschäftskunden mehr Aufmerksamkeit gewidmet als ihren Privatkunden.
In diesem Jahr hat sie 250 000 Privatkunden und 50 000 Unternehmen hinzubekommen.
Ihr Marktanteil bei Privatkunden liegt bei 3,5 Prozent, während die Geschäftskunden mehr als 10 Prozent ausmachen.
Ein weiteres Prinzip des Geschäftsplans 2011-2013 ist die Erhöhung der Produktivität, sprich Austerität, Kostenreduktion. Die Herausforderungen, denen die Bank damit gegenübersteht, wird sie zusammen mit Jahresabschlussbericht vorstellen.
Nur wenige Banken wagen es in diesen schwierigen Zeiten Ziele festzulegen und zu veröffentlichen, da durch die Finanzkrise weltweit alle Pläne der Banken durcheinander geraten sind.
Sabadell wird in diesem Jahr ihren vor vier Jahren festgelegten Leitplan Optima abschließen. Dieser war anfänglich auf drei Jahre ausgelegt, aber infolge der Marktlage wurde er um ein Geschäftsjahr verlängert.
Die Kunden, die die Sparkassen verlassen werden, sind das Hauptziel der Bank.
Bei einem vom APIE organisierten Frühstück betonte Guardiola, 2011 würde ein "schwieriges" Jahr "mit großer Reichweite".
Der Manager geht davon aus, Spanien käme nur "langsam" aus der Krise heraus.
Außerdem wäre es "sehr schwierig", in zwei oder drei Jahren "Arbeit zu schaffen" - grundlegend für das Überleben der Banken.
Auch wenn er davon ausgeht, dass der Krieg um Passiva - der die Zinsmargen bestraft - abflauen werde, werden die Risikozuschläge, die Banken und Sparkassen für ihre Emissionen zum Erhalt von Liquidität zahlen müssen, als Ausgleich für schwindende Gewinnspannen bereits auf die Preis für Kredite abgewälzt.
"Die Themen Liquidität und Finanzierung sind struktureller Art und sie werden Druck auf die Kredite ausüben."
"Wir haben den Hahn nicht abgedreht, aber die Zinsdifferenziale sind sehr hoch", gab Guardiola zu.
Banesto gab am Donnerstag bereits die Anordnung an ihr Filialnetz aus, die Vergabe von langfristigen Darlehen einzuschränken und die Zinsdifferenziale zu erhöhen (vgl. Cinco Días vom 22. und 27. November).
Der Manager gestand ebenfalls ein, die Banken verfolgten momentan die Stategie , "die Gebühren zu erhöhen", allerdings "innerhalb eines vom Wettbewerb geprägten Rahmens ".
Sabadells Leitplan basiert auf einem organischen Wachstum, auch wenn die Gruppe, wie immer, korporative Geschäfte nicht ausschließt.
Nicht umsonst versichert er, dass in Spanien "größere Unternehmen notwendig sind."
"Im kommenden Jahr wird sich alles verändern", versichert er.
Er betont, dass der Bedarf an Kapital zurzeit "enorm steigt" und schließt nicht aus, dass einige spanische Finanzinstitute in rote Zahlen abrutschen werden.
Er ist der Meinung, der FROB könne bei Kaptitalaufstockungen den Geldmarkt ersetzen.
Nachdem er versichert, dass Sabadell auch eine vorübergehende Schließung der Märkte überleben könne, entkräftet er das Argument einiger Banker, die bereits eine neue Liquiditätskrise prophezeien.
Er betont, man könne nichts in Umlauf bringen, aber im Unterschied zu den Vorfällen im Juni, könne man kurzfristige Finanzierung über Repogeschäfte erzielen und damit die Krise abfangen.
CECA schließt eine zweite Fusionswelle der Sparkassen aus
Der Generaldirektor des CECA, José Antonio Olavarrieta, verwarf gestern die Möglichkeit, dass es zu einer Fusionswelle der Sparkassen kommen könne und betonte die Schnelligkeit, mit der die Branche umstrukturiert werde.
Als der Konzentrationsprozess der spanischen Sparkassen begann, bestanden mehrere Sparkassen darauf an der ersten Phase nicht teilzunehmen. Sie behielten sich die zweite Runde vor.
Hingegen versicherte der Generaldirektor des spanischen Sparkassenverbandes (CECA), José Antonio Olavarrieta, diese zweite Runde würde nicht stattfinden.
"Ich glaube, dass der größte Teil der Fusionen abgeschlossen ist. Die Einbeziehung von Cajasol in die Gruppe Banca Cívica kann nicht als zweite Runde betrachtet werden, es handelte sich vielmehr um Anpassungen."
"Der größte Teil ist abgeschlossen. Es kann sein, dass wir anstelle von siebzehen dreizehn oder vierzehn haben, aber alle wichtigen Prozesse sind bereits vollendet. Sie wurden von Banco de España, die alle Vorgänge stark unterstützt hat, kontrolliert."
Bei einem vom Verband der Geschäftsführer und Manager Aragoniens (ADEA) organisierten Frühstück führte Olavarrieta aus, dass der Konzentrationsprozess "so schnell wie möglich vollzogen wurde und dass wir zufrieden sein müssen mit dem fristgerechten Ablauf, der in früheren Zeiten, nicht jetzt, im Rahmen der Geschäftspläne mit Banco de España festgelegt wurde", betonte er.
"Der Übergang von 45 Sparkassen mit durchschnittlich 28 000 Millionen Vermögensbestand auf 17 mit je 75 500 Millionen ist ein historisch unvergleichbarer Prozess. Die Anzahl der Finanzinstitute wurde um 62 Prozent reduziert und sie sind jetzt sehr viel größer, womit wir das Baseler Abkommen erfüllt haben", hob er hervor.
Olavarrieta erklärte, "es gäbe eine Reihe unabgebrachter Meinungen über die Langsamkeit des Prozesses, die Unseriösität und Unsinnigkeit" offenbarten, denn "Banco de España ermahnt uns, fristgerecht vor Jahresende abzuschließen."
Der Generaldirektor des CECA, José Antonio Olavarrieta, versicherte gestern, dass Spanien eines der rigorosesten Finanzierungssysteme Europas und "vielleicht" der ganzen Welt habe und ergänzte, dass diejenigen, die das anzweifeltenn dies "ohne tiefere Kenntnisse" täten.
Der Manager bemerkte, dass wir uns in der derzeitigen Wirtschaftskonjunktur "keine Sorgen" über die Lage der Finanzinstitute und der Sparkassen machen müssen, die einen "sehr bedeutenden" Konzentrationsprozess durchgemacht haben, der "so schnell wie möglich" vollzogen werde.
Er erinnerte auch daran, dass die spanischen Banken die Stresstests, den die EZB im Juli durchführte, sehr gut bestanden hatten.
Zapatero und die rote Linie Deutschlands
Berlin hat sich für den Beibehalt des Euros entschieden, aber gleichzeitig Bedingungen für die gesamte Europäische Union aufgestellt.
Die Spannungen auf den Märkten haben eine doppelte Antwort der Regierung ausgelöst.
Einerseits hat José Luis Rodríguez Zapatero neue Anpassungsmaßnahmen vorgelegt, angefangen bei Steuerermäßigungen für Klein- und Kleinstunternehmen, die Regulierung von Zeitarbeitsunternehmen oder die Aufhebung der 426 Euro Unterstützung für Arbeitslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, bis hin zur Privatisierung von 49 Prozent von AENA, der Verwaltung der Flughäfen Barajas und El Prat sowie 30 Prozent der staatlichen Lotterie.
Andererseits unterstützt die stellvertretende Regierungschefin, Elena Salgado, mit Hilfe des ehemaligen Regierungspräsidenten Felipe González die Kritik an der Kanzlerin Angela Merkel als Verantwortliche, die die derzeitige Krise herausbeschwört habe.
Wie sind diese Vorgänge zu verstehen?
Es sei vorweggenommen, das Merkels Position kein Fehler ihrer Öffentlichkeitsarbeit ist.
Im Gegenteil, es handelt sich um eine neue Runde in dem schwierigen Prozess der Neudefinition des Euro.
Dabei nimmt Deutschland eine grundlegend neue Perspektive zur Gestaltung unserer Zukunft ein, die mit der Aufrechterhaltung der althergebrachten Traditionen eines Großteils seiner Partner kollidiert.
Angesichts der Widerstände in Europa beginnt man in Deutschland über drei mögliche Auswege aus der Krise zu spekuliern.
Die Erste: Ein starker Euro mit Deutschland, Österreich, den Niederlanden und anderen Ländern, während der Süden den Euroraum verlassen müsste.
Die Zweite: Die Wiedereinführung der Deutschen Mark - obwohl das zurzeit eher nach Science Fiction klingt - , unterstützt von einem Großteil der öffentlichen Meinung, ca. 50 Prozent der Bevölkerung.
Die Dritte: Eine Umgestaltung des Euros gemäß deutschen Vorschlägen. Das bedeutet: mehr makroökonomische Kontrolle; strenge Haushaltsführung; Bestrafung der Länder, die die Vorgaben übertreten; möglichereweise die Zahlungseinstellung einiger Länder sowie die Ausweitung der Kosten potenzieller Anpassungsmaßnahmen auf den privaten Sektor.
Die deutsche Position ist eindeutig und zeichnet sich schon seit einiger Zeit ab. Deshalb gibt es jetzt keine Ausreden.
Zuerst 2009, als sowohl der IWF wie auch die Europäische Kommission Anreize für Defizite schafften und die deutsche Regierung sich eine Verfassungsreform aus dem Ärmel zog, um dies ab 2016 zu verhindern.
Das war das erste Anzeichen für das Auseinanderdriften zwischen dem, was Deutschland für notwendig hielt (strenge Steuerpläne und stabile öffentliche Finanzen) und den Praktiken seiner europäischen Partner, einschließlich Frankreich.
Das zweite Zeichen setzte das mitteleuropäische Land, als Merkel die Entscheidung zur Rettung Griechenlands schmerzhaft hinausschob.
Damals wurde das stark kritisiert. Aber Tatsache ist, dass der politische Konsens in Deutschland, die öffentliche und die veröffentlichte Meinung absolut gegen eine Rettung Griechenlands waren.
Schließlich kommt Merkel in den letzten Oktobertagen aufs Neue mit einer eindeutigen Position heraus. Sie fordert eine Reform der Abkommen der Europäischen Union, um die Rettung eines Landes zu ermöglichen und gleichzeitig die privaten Darlehensgeber zu verpflichten, einen Teil der Kosten zu tragen.
Diese Position wurde als antieuropäisch ausgelegt, da sie die Irlandkrise und alles Folgende vorantrieb.
Aber ihr Vorschlag, wenn auch etwas versüßt, wurde angenommen. In den nächsten Monaten werden wir an der Reform der Europäischen Union, die diese Maßnahmen ab 2013 ermöglichen soll, teilhaben.
Deutschland hat eine rote Linie gezogen, die es nicht zu überschreiten gedenkt.
Es sagt allen, dass - auch wenn jetzt unbeliebte Maßnahmen getroffen werden müssen - es ab diesem Termin die alte Funktionsweise des Euros nicht mehr geben wird.
2013 wird das Geburtsjahr eines neuen Währungsraums sein, in dem die zuwiderhandelnden Länder hart bestraft werden, dazu gezwungen werden können, sich zahlungsunfähig zu erklären und in diesem Fall der private Sektor einen Teil der Kosten übernehmen muss.
Deutschland zeigt uns, dass wir einen harten Wachstumskurs einschlagen müssen, mit hohen Spar- und Investitionsraten, Mäßigung des Konsums, Verbesserung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit sowie positiven außenwirtschaftlichen Salden.
Die andere Alternative, die auf Verschuldung und Bauwesen mit riesigen Löchern in der Zahlungsbilanz beruht, so wie sie von Spanien in Boomzeiten angeführt wurde, wird einfach nicht hingenommen werden.
Das Angebot ist klar.
Und wir würden schlecht daran tun, es nicht zu verstehen.
Es geht nicht nur darum, das Staatsdefizit bis zum Jahr 2013 auf drei Prozent runterzufahren.
Die Forderungen sind viel härter.
Und das Schlimmste, was wir unter diesen Bedingungen tun könnten, ist uns selbst zu betrügen.
Ich hoffe, dass die derzeitigen Turbulenzen in mehr Ruhe übergehen.
Und dass wir die Möglichkeiten, die uns geboten werden, bis zum Frühjahr 2013 nutzen werden.
Es scheint, dass Zapatero das auch so verstanden hat, und seine doppelte Ankündigung (die versprochenen Reformen nach der Besprechung mit den Großunternehmen am vergangenen Samstag und die Ankündigung neuer Maßnahmen von gestern) weist darauf hin, dass trotz der Kritik an Merkel die Hypothese, Ordnung im eigenen Haus zu schaffen, sich ihren Weg bereitet hat.
Aber die von Deutschland gezogene rote Linie ist da, und es sieht nicht so aus, dass sich daran etwas ändern würde.
Unter den in Betracht gezogenen Möglichkeiten ist die, dass wir den mit wenig seriösen Ländern voll gestopften Euroraum verlassen müssten, nicht auszuschließen.
In diesem Fall könnte Deutschland uns immer noch sagen, es habe uns gewarnt.
Sport und Regelumgehung
Tricks wie die von Alonso und Ramos im Spiel gegen den Ajax zeigen Erfindungsgeist, aber nicht den Willen, eine Sanktion zu umgehen.
Der vermeintlich von zwei Spielern des Real Madrid (Xabi Alonso und Sergio Ramos) angezettelte Ausschluss in dem Spiel vom 23. November gegen den Ajax in der Champions League führte dazu, dass viel Tinte darüber vergossen wurde, ob es sich um eine unsportliche Handlung oder nicht handelte und ob eventuell beide Spieler von der UEFA sanktioniert werden sollten.
Wie allgemein bekannt ist, verloren die beiden Spieler ein paar Minuten vor Spielende (ihr Team hatte bereits eindeutig gewonnen) Zeit und spielten mehrere Fouls, damit der Schiedsrichter ihnen die zweite gelbe Karte zeigte.
Auf diese Weise, und da der Real Madrid seine Gruppe anführen würde, werden die beiden Spieler die vorgeschriebene Sanktion beim nächsten Ligaspiel gegen den Auxerre erfüllen und so ohne Karten in die nächste Spielphase einsteigen.
Schließlich bestrafte das Disziplinarkommitee der UEFA den Trainer des Clubs, José Mourinho, mit zwei Spielen und die beteiligten Spieler mit unterschiedlichen Geldbeträgen.
Die Provokation einer gelben Karte unter solchen oder ähnlichen Umständen ist keine neue Praxis, sie ist eher häufig in der Welt des Fußballs anzutreffen.
Sie ist so weit verbreitet, dass sie Teil des Ethos - der ungeschriebenen, aber in dieser Sportart befolgten Regeln - ist.
Teil der aufgekommenen Debatte um den dargestellten Fall geht darauf zurück, dass ein Team des Fußballclubs Real Madrid (der in seiner Hymne Edelmut und Ehre vorgibt und bei anderen Gelegenheiten seine Spieler für ähnliche Vorfälle bestraft hatte) dabei die Hauptrolle spielten, und auf die Dramatisierung durch Mourinho, der eine Episode mehr zu seiner langen Geschichte als theatralischer und provozierender Techniker hinzugefügt hat.
Auf jeden Fall dreht sich die Debatte darum, ob diese nicht ausdrücklich von den Statuten verbotene Verhaltensweise den Prinzipien des Sports widerspricht, das heißt, ob diese Handlungen eine Regelumgehung darstellen. Tatsächlich hält diese Vorgehensweise sich an die Statuten des Sports, scheinen aber dessen Sinn zu umgehen.
Bei dieser Angelegenheit sollte der dem Sportsgeist verursachte Schaden untersucht werden.
Der Sportsgeist verteidigt die körperliche Unversehrtheit der Gegenspieler, ein Aspekt, der durch diese Handlungen nicht gefährdet wurde, denn es war kein aggressives Spiel.
Ein weiterer Aspekt eines sauberen Spiels besteht darin zu vermeiden, dass die zuwiderhandelnden Spieler einen ungerechtfertigten Nutzen aus dem Gegenteam ziehen. Auch das geschah nicht.
Das Paradoxe der Handlung der Spieler des Real Madrid ist, dass sie nicht dem entspricht, was wir normalerweise unter Falschspiel oder Regelumgehung verstehen, denn die Umgehung der Regel wurde nicht heimlich vollzogen, um eine Sanktion zu vermeiden, sondern sie sollte so auffällig wie möglich sein, damit sie vom Schiedsrichter bestraft wird.
Die Spieler warteten ab und nahmen die Sanktion freudig an.
Eine andere Frage ist, welche Art von Vorteil die Zuwiderhandelnden aus den absichtlichen Fouls zogen.
Hier sollte hervorgehoben werden, dass der Rivale weder in eine ungünstigere Lage gebracht wurde noch Vorteile für das gespielte Spiel erheischt wurden, denn das offensichtliche Ergebnis dieser Aktion war, dass das eigene Team mit weniger Spielern weiterspielen musste.
Es ist auch keine nützliche Strategie für das nächste Spiel, denn der Club verfügt dann nicht über diese Spieler.
Der Vorteil besteht offensichtlich darin, dass die Spieler die nächste Spielphase der Champions League ohne Karten, die ihre Teilnahme an einem zukünftigen Spiel bedrohen könnte, beginnen.
Aber es handelt sich um einen langfristigen, bis zu einem bestimmten Grad ungewissen Vorteil, da das Team irgendwann auch ausscheiden könnte. Außerdem erhalten die Spieler mit dieser Vorgehensweise eine Sanktion und gehen in den zweiten Kartenzyklus über, in dem sie wegen Kartenanhäufung mit einer Karte weniger als im ersten Zyklus ausscheiden.
Damit ist es nicht so klar, ob es sich wirklich um einen Vorteil handelt.
Letztendlich richten sich solchen Vorgehensweisen nicht gegen den Sportsgeist, zu dem auch strategische Entscheidungen gehören, um aus den Vorschriften einen größtmöglichen Nutzen zu ziehen.
In diesem Fall wollten die Spieler keine Sanktion umgehen (das wäre tatsächlich ein eindeutiger Fall von Regelumgehung), sie wollten eher wählen, wann sie sich dieser unterziehen.
Sie trafen eine strategische Entscheidung, ohne einer Strafe auszuweichen oder vor ihr zu flüchten.
Obwohl die Grenze zwischen Erfindungsgabe und Regelumgebung verwischt ist, glaube ich, dass es sich bei dieser Angelegenheit um einen klaren Fall von Erfindungsgabe handelt.
Ich habe den Eindruck, dass die Polemik infolge von zwei Faktoren entstanden ist: Weil es um zwei Selbstausschlüsse ging und wegen der Art der provozierten Regelübertragung.
Der Schaden, der den Prinzipien des Sports durch diese Handlungen zugefügt wurde, ist weniger ethischer als vielmehr ästhetischer Art.
Angebotoffensive zum Kundenfang für Gruppen-Weihnachtsabendessen in Barcelona
Die Diktatur des Kalenders lässt dieses Jahr eine Lawine von Reservierungen auf die Tage 16. und 17. Dezember fallen.
Die von Angestellten selbst bezahlten Feiern breiten sich aus. Sie wollen nicht mehr als 20 bis 30 Euro ausgeben.
Wie der Turrón und die Weihnachtslotterie gibt es in der Vorweihnachtszeit auch wieder Gruppenabendessen, die dem Gaststätten- und Freizeitgewerbe Barcelonas Sauerstoff zuführen. Aber infolge der Wirtschaftskrise lösen sie eine Preisoffensive aus, um auch das Kundensegment, das die große Masse darstellt, einzufangen: Fast alle möchten zwischen 20 und 30 Euro für ein Mittag- oder Abendessen ausgeben, bestätigen die befragten Unternehmer und Verbände.
Damit die Buchhaltung noch ein bisschen komplizierter wird, hat der Kalender (Silvester fällt auf einen Freitag) alle Bestellungen in die Woche vom 13. Dezember fallen lassen, mit dem Ergebnis einer Lawine von Reservierungen von Abendessen an zwei Spitzentager (der 16. und 17.) und fast keine Bestellungen in der Woche davor.
Seit 2008, als die schlechten Zeiten begannen, haben viele Unternehmen die Gruppenabendessen aus Haushaltsgründen eingestellt.
Um auf diese Tradition nicht verzichten zu müssen, bezahlen viele Arbeitnehmer diese aus ihrer eigenen Tasche.
Wie die Konjunktur auch immer liegt, es werden Niedrigstpreise gefordert, bestätigt der Vorsitzende des Gaststättengremiums von Barcelona, Gaietà Farràs.
Der Vertreter des Dachverbands wagt sich bis jetzt nicht vorherzusagen, wie die Feiertage in diesem Monat aussehen werden.
"Die Leute überlegen es sich 'zig Mal, bevor sie reservieren."
"Sie möchten gern ausgehen, aber sie achten stark auf die Preise", betont er.
Das Geschäft wird bei denen gut gehen, "die Qualität zu guten Preisen mit einem guten Service anbieten", fügt er hinzu, und ruft uns ins Gedächtnis, dass die Kunden in Krisenzeiten sparen, weshalb Preise um 25 Euro am stärksten nachgefragt werden.
Bei einer Umfrage in diversen zentral gelegenen Restaurants stellt sich heraus, dass der Abend des 17. Dezembers die Anbieter zum Kollaps führt.
Die Gruppe Soteras sagt, die Nachfragen für diesen Freitag mit der Absicht, weniger als 30 Euro auszugeben, würden boomen. Die Gruppe hat ihre Menüs mit Komplettangeboten zwischen 25 und 35 Euro an die Konjunkturlage angepasst.
Bei einer anderen führenden Gruppe, Andilana, die 16 Gaststätten in der Stadt unterhält (Hostal de la Rita, Market, La Fonda und andere), hat die Eigentümlichkeit des Kalenders zu vorgezogenen Reservierungen, sogar ab Anfang November, geführt.
"Wir haben das Unmögliche möglich gemacht, um die Vorjahrespreise mit Menüs für jeden Geschmack von 19,95 bis 30 Euro aufrechtzuerhalten", erklärt er.
Bei AN Grup, die El Mussol, Attic, QuQu und insgesamt 23 Lokale leitet, verliert man den Optimismus nicht, nachdem seit dem zweiten Quartal die Einnahmen wieder blühen und guten, wenn auch auf wenige Tage konzentrierte Aussichten für das Weihnachtsgeschäft entgegengesehen wird.
Quellen der Unternehmensgruppe heben hervor, dass auch der 18. ein überaktiver Tag mit Freundesgruppen, die Weihnachten vorfeiern, sein wird.
Zu den sechs Gruppenmenüs wurde ein Weihnachtsmenü für 30 Euro oder mehr als Preishit hinzugefügt. Man hat den Eindruck, dass die Kunden bereit sind, 10 Prozent mehr als im Vorjahr auszugeben und im Gegenzug mehr Details wünschen, wie beispielsweise Cava.
Auch in einigen Firmen sieht man grüne Sprossen sprießen, weshalb die Angestellten wieder eingeladen werden. Das vermittelt den Eindruck, dass die Gruppenessen wieder im Aufschwung sind.
Vonseiten des Dachverbands Fecasarm (mit Zusammenschlüssen wie dem Kneipen-, Restaurant- und Freizeitverband von Barcelona), vertraut der stellvertretende Vorsitzende, Enric Gomà, darauf das Ende des Tunnels zu sehen und bemerkt, dass die Reservierungen insgesamt recht "lebhaft" sind, obwohl die Kunden "ein Maximum herausschlagen".
Der Spaß am Feiern sei allerdings nicht zurückgegangen, egal wer zahlt.
Das pakistanische Nuklearprogramm erregt große Besorgnis in den USA
Islamabad stellt Atomwaffen "schneller als jedes andere Land her".
Enthüllungen von Wikileaks bestätigen Beziehungen zwischen den Taliban und Pakistan.
Der von dem Internetportal Wikileaks enthüllte Inhalt der Korrespondenz zwischen der nordamerikanischen Botschaft in Pakistan und der US-Staatsabteilung bestätigt, welche enormen Sorgen das pakistanische Atomprogramm Washington bereitet.
Am Rande der klärenden und saftigen Einzelheiten, die die Dokumente über den Inhalt der Gespräche und die Denkweise der akkreditierten nordamerikanischen Diplomaten in Islamabad bieten, enthüllen diese, dass die Kooperation zwischen beiden Ländern in Sachen atomare Sicherheit nicht verstärkt wird, sondern im Gegenteil "abnimmt", und dass das instabile asiatische Land mehr atomare Waffen "zu einem schnelleren Rhytmus als jedes andere Land" herstellt.
Insbesondere die Eigenart des pakistanischen Atomprogramms - dass die Waffen nicht zusammengesetzt sind, sondern ihre Einzelteile gelagert werden, um bei einem möglichen Angriff ihre Zerstörung zu erschweren - bereiten Washington schlaflose Nächte.
Folgende Risiken zählt die Botschafterin in Pakistan, Anne W. Patterson, in einem Bericht vor dem Besuch des ehemaligen Leiters des Nationalen Sicherheitsrats, James Jones, auf: "Die Nähe einiger Atomanlagen zum von den Taliban angegriffenen Gebiet, die vermutliche Verstreuung des nuklearen Materials und die Anfälligkeit des Transports von nuklearem Material".
Die große Personenzahl, die in die Nukleararsenale und die Raketenprogramme impliziert sind, wird nicht mehr nur von den USA, sondern auch von Russland als ausufernd und Grund, Vorsicht walten zu lassen, angesehen.
"Pakistan musst streng gläubiges Personal zur Bewachung der Atomanlagen einstellen; aufgrund des niedrigen Bildungs- und kulturellen Niveaus haben extremistische Organisationen mehr Möglichkeiten Personen, die an Atom- oder Raketenprogrammen mitarbeiten, zu reklutieren", sagte der Experte Yuri Korolev vom russischen Außenministerium in einer Besprechung mit seinen nordamerikanischen Amtskollegen.
Neu an der von Julian Assanges Internetportal enthüllten Dokumentation ist, dass die Kooperation zwischen den USA und Pakistan in Sachen nuklearer Verbreitung nachlässt und das erhöhte Tempo, in dem Pakistan nukleare Waffen herstellt.
Im Mai wird von einem Büro der Botschaft, das die Kommunikation mit Pakistan als "frustrierend" beschreibt, erklärt: "Häufig gibt es keine Transparenz; auf Hilfsangebote erhalten wir keine Antworten oder sie werden abgelehnt."
In einer anderen Mitteilung bestätigt Peter Lavoy, Beamter des staatlichen Geheimdienstes für Südasien, dass "trotz der wirtschaftlichen Katastrophe Pakistan Atomwaffen so schnell wie kein anderes Land produziert."
Die Botschafterin Patterson bittet Washington während eines Besuchs des obersten Heeresleiters, General Ashfaq Kayani, dem Verantwortlichen "klarzustellen", dass "Pakistans Armee seine stillschweigende Überstützung terroristischer Gruppen einzustellen hat."
Auf der Jagd nach Wikileaks Chef
Obama ernennt einen hohen Verantwortlichen für den Antiterrorismuskampf zur Verhinderung neuer Enthüllungen.
Interpol gibt eine rote Warnung zur Verfolgung und Auffindung von Assange aus.
Alles, was mit Wikileaks und dessen Gründer, Jullian Assange, zusammenhängt, bildet ein kompliziertes Labyrinth, in dem sich die Sachverhalte nur schwierig aufklären lassen.
Gestern gab Interpol eine "rote Warnung" zur "Auffindung und Verfolgung" von Assange aus.
Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine traditionelle Anordnung zur Festnahme.
Außerdem ist sie nicht neu, sie stammt vom 20. November.
Sie hat auch nichts mit der letzten Enthüllung von über vier Millionen diplomatischen Dokumenten aus den USA zu tun, sondern mit den Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs, denen der Australier sich in Schweden stellen muss.
Ferner versichert der Anwalt des Gründers von Wikileaks, Mark Stephens, "die Polizei wüsste, wo und wie sie Kontakt mit Herrn Assange aufnehmen könne."
Bereits am 20. gab die internationale Polizeibehörde mit Sitz in Lyon (Frankreich) auf Antrag Schwedens die Anordnung aus, aber sie wurde bis gestern nach Erhalt der Befugnis durch die schwedischen Behörden nicht bekannt gegeben.
So liegen die Dinge. Die 188 Interpol-Länder sind angewiesen, Assange zu identifizieren und aufzufinden, "um ihn vorläufig festzunehmen und auszuliefern."
Obwohl Interpol die Festnahme eines von einer roten Warnung betroffenen Individuums nicht anordnen kann, betrachten viele Mitgliedsländer nach Aussagen der Organisation die rote Warnung als Freibrief für eine Arrestierung - die von der nationalen Polizei durchgeführt werden muss - insbesondere, wenn sie über ein bilaterales Auslieferungsabkommen verfügen, wie es der Fall von Schweden und England ist, wo Assange sich vermutlich aufhält.
Das Vorgehen empörte Assanges Anwälte, die gesten einen Brief veröffentlichten, in dem sie darüber informierten, dass der 39-jährige Gründer von Wikileaks bereit ist, per Videokonferenz die Fragen der schwedischen Behörden zu beantworten.
Sie erinnern auch daran, dass Assange die Ausreise aus Schweden beantragte und von der Staatsanwältin, die mit dem sagenumwobenen Lavrentiy Pavlovich Beria, Sicherheitschef von Stalin, verglichen wird, die entsprechende Genehmigung erhielt.
"Das ist wie eine Jagd, nicht wie eine rechtliche Verfolgung", wird in dem Schreiben angeklagt.
Während die Welt ihn sucht - und seine Mutter von Australien aus die Unschuld ihres Sohns beteuert - hält Assange sich an einem unbekannten Ort auf, allerdings nicht schweigend.
Am Montag gab er dem Leiter der Zeitschrift Time per Skype von einem unbestimmten Ort aus ein Interview. Bei dem Gespräch beantragte er den Rücktritt der Staatssekretärin der USA, Hillary Clinton.
"Wenn nachgewiesen werden kann, dass sie verantwortlich war für die Anordnung nordamerikanischer Diplomaten, die UNO auszuspionieren und damit gegen von den USA unterzeichnete internationale Abkommen verstoßen hat, müsste sie zurücktreten", sagte er.
Seine Meinung wurde gestern von dem Pressesekretär des Weißen Hauses, Robert Gibbs, verurteilt, der den Antrag auf Rücktritt als "lächerlich und absurd" bezeichnete.
"Ich bin mir nicht sicher, warum wir Wert auf die Meinung eines Typs mit einer Website legen sollten", erklärte er dem Sender CNN.
Obama selbst hat einen hohen Verantwortlichen für den Antiterrorismuskampf, Rusell Travers, mit der Verhinderung neuer Dokumentenenthüllungen beauftragt.
Der Versuch des Sprechers des Präsidenden Barack Obama, Assange weniger Aufmerksamkeit zu schenken, steht im Gegensatz zu den Meinungen, die konservative Politiker und Kommentatoren in diesen Tagen verkünden.
Der Kongressabgeordnete Peter King, der ab Januar den Vorsitz im Nationalen Sicherheitskommitee des Abgeordnetenhauses führen wird, hat die Staatsabteilung aufgefordert, die Möglichkeit zu untersuchen, Wikileaks auf die Liste terroristischer Organisationen zu setzen, "um deren Gelder zu beschlagnahmen und jeden, der sie unterstützt oder einen Beitrag leistet zu verfolgen."
Tom Flanagan, Berater des kanadischen Präsidenten Stephen Harper, war noch weiter gegangen, und er musste seine Aussage, Assange müsse "ermordet werden" widerrufen.
"Obama müsste ihn in eine Zielscheibe verwandeln und ein nicht bemanntes Flugzeug oder so was benutzen."
Wer sich nicht entschuldigte, war Mike Huckabee, baptistischer Minister, ehemaliger Gouverneur von Arkansas und möglicher Präsidentschaftskandidat.
"Wer es auch immer war, der in der Regierung Informationen durchsickern ließ, er ist des Verrats schuldig und alles was keine Hinrichtung ist, ist eiine zu milde Strafe", erklärte er dem Sender Fox.
Puigcercós sucht mit einem Augenzwinkern zu den Carod Nahestehenden Frieden in der ERC
Der republikanische Führer erlaubt der Partei eine geheime Abstimmung über sein Fortbestehen im Amt.
Huguet schlägt eine pluralistischere Regierung und das Ende des Vollversammlungsprinzips vor.
Joan Puigcercós scheint ein Rezept gefunden zu haben, um zum zigsten Mal einer interne Aufruhr in den Reihen der nach dem Verlust von 11 Abgeordneten und der Hälfte der Wählerstimmen richtungslosen ERC aus dem Weg zu gehen.
Der Parteivorsitzende ist sich bewusst, dass seine Rücktrittsdrohung den Nahestehenden des ehemaligen Parteiführers Josep Lluís Carod-Rovira nicht ausreicht. Aber er weiß auch, dass der Einfluss dieses Sektors heute so geschwächt ist wie ihr Mentor selbst und ihm nicht dasselbe Kopfzerbrechen bescheren wird, wie andere ehemalige Strömungen.
Deshalb versucht der Führer von Esquerra mit einem Augenzwinkern die neuen Kritiker zu gewinnen, was seine Stellung bis zu den nächsten Kommunalwahlen sichern würde.
Für den Anfang kündete gestern an, dass die über 200 regionalen Ratsmitglieder von ERC sich über sein Verbleiben im Amt geheim äußern könnten.
Mit Wahlzetteln, nicht mit gehobener Hand.
Wenn die Carodisten dem Präsidenen einen Strafzettel verpassen wollten, könnten sie dies tun, ohne Repressalien befürchten zu müssen.
Tatsächlich möchte der Chef sowohl den Eindruck von Spaltung wie auch den von Unterwerfung unter seine Person vermeiden.
In mehreren Interviews bekräftigte er, er würde sich mit der Hälfte der Stimmen plus einer nicht bestätigt fühlen, und er fügte ohne Angabe von Prozentwerten hinzu, ein Ergebnis "im bulgarischen Stil" wäre auch nicht gut.
Die Carod Nahestehenden fordern vom Präsidenten mehr, als nur der Partei sein Amt zur Verfügung zu stellen. Eine unzureichende Geste, da Puigcercós das oberste Organ der Kongresse kontrolliert.
Aber da sie nicht über eine ausreichende Mehrheit zur Forcierung von Rücktritten verfügen, werden sie mit dem Vorstand einen Vorgehensplan von jetzt bis Mai vereinbaren.
Dafür erwarten sie, an der Ausarbeitung des Dokuments über strategische Umorientierung, dass die Leitung am 18. dem Rat zur Abstimmung vorlegen wird, mitwirken zu können.
Ihre Absicht ist es, für Puigcercós zu bürgen. Im Gegenzug soll dieser versprechen, den Kongress in den Herbst 2011 vorzuverlegen, was die Parteispitze bereits für einen Fakt hält.
Der Parteivorsitzende der ERC ist der Auffassung, die "Polyphonie" schade der Stabilität und er strebt ein für alle Mal an, die Organisation in die Lage zu bringen, ihre schmutzige Wäsche hinter geschlossenen Türen zu waschen.
In diesem Sinne ist der Artikel, den der amtierende Conseller Josep Huguet in seinem Blog unterschrieb, symptomatisch.
Angesichts dessen, das Puigcercós ein Ideologe ist, hielt der Inhaber von Innovació es für eine Tatsache, dass der Parteivorsitzende "im Austausch gegen verschiedene Ziele" gestützt werde.
Er zählte fünf auf, von denen zwei im Vordergrund stehen.
Erstens, die "Umstrukturierung" des Vorstands, damit dieser mindestens 90 Prozent der Parteimitglieder vertritt, dass heißt die Einbeziehung neuer Gesichter aus Carods Umfeld.
Der Zweite könnte die große Neuigkeit sein.
Huguet schlägt vor, ERC solle das Vollversammlungsprinzip als Funktionsweise endlich aufgeben.
Damit verfechtet er eine Reform der Statuten, die es ermöglichen soll die Kongresse mit gewählten Delegierten abzuhalten.
Von der Beendigung des Vollversammlungsmodells - eine Ausnahme im spanischen Parteiensystem - ist Puigcercós' Team, das schon auf den letzten beiden Kongressen dafür kämpfte, wie besessen.
Tatsächlich wurde auf der bebenden Versammlung von 2008 die Parteiführung mit der Überprüfung des Vollversammlungsprinzips auf einem Kongress, der sich mit der Reformierung der Statuten befassen sollte, beauftragt.
Dieser Termin steht noch aus, da infogle der internen Aufruhe der letzten Jahre das Angehen dieser Angelegenheit nicht ratsam war.
Jetzt, ohne das kritische Sektoren auf der Lauer liegen, könnte der Zeitpunkt gekommen sein, um diese Angelegenheit wieder aufzugreifen und für immer abzuschließen.
23 Ermordete im November, 290 im Jahr 2010
Gemäß der Auszählung von MILENIO wurden in México vier Fälle weniger als 2010 verzeichnet.
Im November wurden 23 Personen in México ermordet, gemäß der Auszählungen von MILENIO México sind das vier weniger als im Vormonat.
Unter den Ermordeten sind drei Frauen und der Fund zweier amputierter Körper im Tal von Mexiko hervorzuheben.
Im vorletzten Monat des Jahres kommen wir auf insgesamt 390 Tote, die vermutlich mit dem organisierten Verbrechen in Zusammenhang stehen.
Unter den Fällen sticht ein in San Diego de los Padres Cuexcontitlán, einem Ort in Toluca, hervor.
Das Subjekt hatte mindestens drei von Feuerwaffen verursachte Einschüsse, der Gnadenschuss wurde an seinen Kopf abgegeben und Füße und Hände waren mit einem Kabel gefesselt.
Am nächsten Tag wurde die Leiche einer Person im Kofferraum eines auf der Straße Mixtecas in der Siedlung Santa Cruz Acatlán der Gemeinde Naucalpan abgestellten Fahrzeugs gefunden.
Am Donnerstag, den 4., fanden Landarbeiter am frühen Morgen einen Körper mit Folterspuren und mindesten drei tötlichen Einschüssen im Brustkorb auf der Autobahn Tenango-Ixtapan de la Sal auf dem Abschnitt, der die Ortschaft Villa Guerrero durchquert.
Neben dem Körper wurde eine vermutlich von der krimellen Organisation La Familia Michoacana unterschriebene Nachricht gefunden.
Einen Tag später wurde ein 50-jähriger Mann mit acht Schüssen ermordet, nachdem er sein Haus verlassen hatte, um seine Arbeit als Müllfahrer zu verrichten.
Am siebten November verendeten zwei 30-jährige Personen infolge von Einschüssen in den Kopf in der Siedlung San Pedro Xaloxtoc der Ortschaft Ecatepec.
In Chalcro wurde die Leiche eines Mannes mit dem Gnadenschuss in der Stirn auf einem einsamen Weg in der Siedlung El Naranjo und unter dem Körper eine mit einer Feuerwaffe des Kalibers abgeschossene Patronenhülse gefunden.
In Ecatepec wurden Teile eines menschlichen Körpers im Abwasserkanal der Siedlung Playa Golondrina entdeckt.
Der Notdienst suchte nach den restlichen Körperteilen, fand sie aber nicht.
Anwohner von Tepotzotlán benachrichtigten von dem Fund einer Leiche, die sie in der Gegend von Peña Colorada entdeckt hatten. Die Hände waren nach hinten zusammengebunden und der Kopf war verbunden.
Der Mann hatte eine Wunde, die vom Schuss einer Feuerwaffe in den Nacken herrührte.
Mitte des Monats wurde von der Ermordung zweier Männer berichtet, die in Decken eingehüllt und im Kofferraum eines auf den Straßen von Villas de la Hacienda der Gemeinde Tizapán de Zaragoza abgestellten Fahrzeugs entdeckt wurden. Neben den Opfern wurden auch zwei Morddrohungen gefunden.
Einen Tag später wurde in einem Pappkarton ein menschlicher Kopf in der Siedlung Valle de los Reyes in der Ortschaft Los Reyes La Paz gefunden.
In einer naheliegenden Siedlung wurde der restliche Körper in einem schwarzen Plastiksack mit einer von El Incorregible unterschriebenen Mitteilung aufgefunden.
Am 17. wurden zwei in Decken gehüllte tote Frauen in der Siedlung Zoquiapan der Gemeinde Ixtapaluca entdeckt und am nächsten Morgen fand man in Huixquilucan die in eine gelb-blaue Decke eingehüllte Leiche eines Mannes, der gemäß der Nachricht, die seine Mörder neben ihm hinterließen, wahrscheinlich Mario Ríos hieß.
In der Siedlung San Francisco Acuautla von Ixtapaluca wurde der leblose Körper einer Frau mit Einschüssen von Feuerwaffen im Nacken gefunden.
Auf der Haut der Frau wurden Tätowierungen von Santa Muerte sowie Ketten mit entsprechenden Abbildungen entdeckt.
In der letzten Monatshälfte wurde in der Gemeinde Zinacantepec neben einem Fahrzeug die Leiche eines Mannes mit mindestes drei Einschüssen und einer von einer kriminellen Gruppe unterschriebenen Nachricht gefunden.
Zwei Tage später wurden die Leichen von zwei Männern, deren Köpfe mit Klebeband bedeckt waren, und eine Mitteilung in der Gemeinde Puente de Piedra in Santiago Tepatlaxco entdeckt.
Gegenüber der Körper lag eine vermutlich von einer kriminellen Organisation unterschriebene Nachricht, auf der stand: "Das passiert denjenigen, die nicht mitmachen."
In Ecatepec wurden zwei an Händen und Füßen gefesselte Körper mit Folterspuren im Innern eines hinter dem Justizzentrum der Siedlung San Agustín abgestellten Taxis gefunden.
Am letzten Tag des Monat wurden die Körper von zwei Männern in den Gemeinden Los Reyes La Paz und Nezahualcóyotl entdeckt.
Der Erste war in der Siedlung Cuchilla Ancón geköpft worden und in schwarze Plastiktüten eingeschnürt, daneben lag eine Mitteilung. Der Zweite war gefoltert worden und wurde in den Straßen der Siedlung Juárez in einem Plastiksack gefunden.
Neben ihm fand die Polizei eine Pappe mit einer Nachricht.
China hält seine Ziele zur Verminderung der Treibhausgase aufrecht
Der Vertreter Chinas erklärte auf der COP16, sein Land habe enorme Anstrengungen zur Reduktion der Kohlenstoffspuren unternommen und es würde sein Angebot aufrechterhalten, bis 2020 40 bis 45 Prozent seiner Treibhausgase abzubauen.
China hält sein Angebot die Emission von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 40 bis 45 Prozent zu verringern, versichert Su Wei, der Vertreter dieses Landes auf der COP16.
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt auf dem 16. Weltklimagipfel der Vereinten Nationen (COP16) versicherte Su Wei, sein Land hätte enorme Anstrengungen zur Herabsetzung der Kohlenstoffspuren und zur Umstellung seiner Industrie unternommen.
Er führte aus, dass in den letzten vier Jahren sein Land 245 Millionen Dollar investiert habe, um die Emission von Treibhausgasen herabzusetzen.
Hingegen erklärte er, dass China seine Ziele nicht ändern würde, aber zusammen mit der internationalen Gemeinschaft an dieser Angelegenheit arbeiten würde.
Er erklärte, dass die chinesische Strategie in Sachen Klimawandel sich in vier Aspekte unterteile: Dialog, Aufbau von Kapazitäten, Aufbau von Institutionen und Unterstützung von Pilotprogrammen.
In allen Aspekten habe man Fortschritte gemacht, einschließlich die Verabschiedung eines neuen Energiegesetzes im letzten Jahr, das die Ziele hinsichtlich der Herabsetzung der Emission von Gasen beinhalte, erklärte er.
Andererseits hob er hervor, dass in China die Behörden der Bundesstaaten mit denen des Zentralstaats und den Gemeinden zusammengearbeitet hätten, um die Ziele zum Energiesparen, einer wirksamen Nutzung der Energie und die Reduktion von Emissionen zu erreichen.
Außerdem führte er aus, sind schon einige mehrjährige Pläne in Angriff genommen oder abgeschlossen worden, sowohl diejenigen, die von der chinesischen Regierung finanziert wurden, als auch solche, die Gelder von anderen Ländern erhielten.
Beispielsweise bezog er sich auf das Programm zur Wirksamen Nutzung von Energie, das in den letzten fünf Jahren eingeführt wurde und Investitionen der Vereinten Nationen (UNO), der Regierung und aus privaten Händen erhalten hatte.
Es läuft auch ein Projekt auf Provinzebene zum Klimawandel, ein weiteres zum Austausch der traditionellen Glühbirnen durch Energiesparbirnen und ein weiteres zur Abschwächung und Anpassung, erklärte er.
Martin Krol, wissenschaftlicher Regierungsberater in Sachen Klimawandel in diesem Land, bestätigte, dass die Anstrengungen Chinas weitaus größer seien als gemeinhin angenommen würde.
Er zeigte auf, dass die Pro-Kopf-Emission von Treibhausgasen in China sechs Tonnen pro Person betrage, während es in den Vereinigten Staaten 100 Tonnen seien. China ist für einen neunprozentigen Gesamtbeitrag zur Umweltverschmutzung verantwortlich.
Ebenso mache es beispiellose Fortschritte im Bereich der energetischen Nutzung. Die Energiewirksamkeit wurde in den letzten fünf Jahren um zwanzig Prozent erhöht und bis zum Jahr 2020 soll ein Weiteres geschehen, erklärte er.
Legaler Ausschluss Espinos: César Nava
Der nationale Führer der PAN erklärte, der ehemalige panistische Parteivorsitzende habe das Recht sich an die Nationale Ordnungskommission zu wenden und das zu fordern, was das Recht ihm zugestünde.
Der nationale Führer der PAN, César Nava Vázquez, versicherte, dass der Ausschluss Manuel Espino Barrientos rechtens gewesen sei und das der ehemalige Parteivorsitzende der PAN das Recht habe, sich an die Nationale Ordnungskommission zu wenden und das zu fordern, was das Recht ihm zugestünde.
In einem Interview, das vor der Beschwerdeführung Gabino Cué Monteagudos als Gouverneur des Bundesstaats stattfand, erklärte er, der Ausschluss Espinos sei eine Entscheidung, die auf lokaler Ebene getroffen worden sei.
"Es handelt sich um eine unabhängige Entscheidung der Ordnungskommission in Sonora."
"Herr Espino hat das Recht, sich in seinem Fall über den Beschwerdeweg an die Comisión de Orden del Consejo Nacional zu wenden, damit eine Entscheidung von einer zuständigen Stelle getroffen wird", fügte er hinzu.
Andererseits, erklärte er, sei es nicht an der Zeit an 2012 zu denken und dass eine Allianz zur Präsidentschaftskandidaten niemals am Verhandlungstisch gesessen habe.
Nava Vázquez war überzeugt davon, dass Acción Nacional gestärkt aus der internen Abstimmung am kommenden 4. und 5. Dezember, bei der sein Nachfolger gewählt wird, hervorginge.
"Das (eine Allianz im Jahr 2012) ist ein Thema, das nie auf dem Verhandlungstisch war, zumindest nicht bis jetzt. Es handelte sich um einen Vorschlaag für die Gemeindewahl, er war erfolgreich und erfüllte seinen Zweck", führte er aus.
Der panistische Führer erklärte, dass die PAN auf 71 Jahren Dialog zurückblickt, deshalb "erschreckt uns die interne Konkurrenz nicht; im Gegenteil "wir genießen sie und sie stärkt uns", kommentierte er.
Er sagte, dass der Rat zweifellos den oder die beste Vorsitzende, den Acción Nacional für die nächsten drei Jahre brauche, auswählen würde. Deshalb übergäbe er die Stafette "an denjenigen, den der Rat bestimmen würde."
"Ich bin da ganz unbesorgt und offen. Ich wäre stolz, einem jeden der Fünf das Amt des Parteivorsitzenden zu übertragen."
Er prognostizierte, das der bei den letzten Wahlen vom 4. Juli verzeichnete Aufschwung der Partei sich in den nächsten Wahlen widerspiegeln werde, obwohl "es nicht an der Zeit sei, an 2012 zu denken."
"Jetzt geht es darum den Gouverneur Gabino Cué bei seiner Aufgabe zu unterstützen."
In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass die drei Regierungen, die aus Allianzen zwischen Oaxaca, Puebla und Sinaloa hervorgingen, die Fahne tragen und im ganzen Land beobachtet würden. Deshalb werden "viele Hoffnungen und Sehnsüchte in sie gesetzt und ich bin sicher, dass Gabino auf der Höhe der Anforderungen ist."
Als er über die Kritik der PRI am Präsidenten Felipe Calderón wegen seines Diskkurses im Rahmen seiner vierjährigen Regierung befragt wird, rief César Nava die Anhänger der PRI auf, über den sechsjährigen Zeitraum der ehemaligen Präsidenten Ernesto Zedillo und Carlos Salinas de Gortari nachzudenken.
"Wenn die PRI glaubt, dass die Regierungen von Zedillo und Salinas besser waren als die von Fox und Calderón, sollten sie anfangen sie zu verteidigen, sollten sie endlich aus dem Schrank kommen", bekräftigte er.
Er ist der Meinung, dass der Inhaber der Bundesregierung Ausdrücke wie die, die er in seinem Diskurs im Auditorio Nacional machen könne, denn in diesem Land gäbe es kein Mundverbot und noch weniger eine Zensur.
Obama setzt sich in Twitter für das Gesetz zugunsten undokumentierter Studenten ein
"Wenn du für die Verabschiedung des Dream Act - Gesetzes bist, dann ruf deine Senatoren an und dränge auf die Verabschiedung dieses Gesetzes", twitterte der Präsident der Vereinigten Staaten in dem beliebten sozialen Netz.
Der Präsident Barack Obama unterstützte heute die landesweite Mobilisierung zur Unterstützung des Dream Act - Gesetzes zur Legalisierung undokumentierter Studenten mit einer Nachricht auf seinem persönlichen Blog in dem sozialen Netz Twitter.
"Wenn du für die Verabschiedung des Dream Act - Gesetzes bist, dann ruf deine Senatoren an und dränge auf die Verabschiedung dieses Gesetzes", twitterte Obama.
Seine Kurzmitteilung enthält einen Cyberlink zu einem umfangreicheren Dokument, das die Öffentlichkeit auffordert, unterzüglich mit ihren Senatoren in Kontakt zu treten, da die Abstimmung des Gesetzes unmittelbar bevorstehe.
"Mit deiner Stimme, auf die wir warten, ist der Zeitpunkt gekommen, dich anzuhören", betont er.
Die Nachricht wurde verbreitet, nachdem die 42 republikanischen Senatoren androhten, alle Stimme für jedes Gesetz zu blockieren, außer die Ausweitung der Steuerermäßigungen aus den Zeiten von Bush und die Finanzierung der Regierung würden ausgeweitet.
Eine solche Blockade, die auf einem von den 42 republikanischen Senatoren unterschriebenen Brief angekündigt wurde, könnte sich auf die Abstimmung des Dream Act - Gesetzes und andere Projekte wie die Ratifizierung des neuen START-Abkommens mit Russland gegen die Verbreitung von Atomwaffen auswirken.
Über die Blockade der Republikaner des Gesetzes Dream Act und anderer Projekte befragt, sagte der Präsidentschaftssprecher Robert Gibbs, er vertraue darauf, dass, wenn einmal das Steuerthema gelöst sei, ein Zeitplan für die übrigen Projekte aufgestellt werden könne.
"Ich glaube, wir haben noch viel Zeit..."
"Alle stimmen wir darin überein, dass die Steuerangelegenheit vor Jahresende abgewickelt sein muss..."
"Ich glaube, dass wir darüber jederzeit eine Vereinbarung treffen können und danach können wir den Ablauf des Rests planen", sagte er.
Der Vorsitzende der demokratischen Mehrheit im Senat, Harry Reid, kündete am Dienstag an, "er würde die Abstimmung auf Schluss der Debatte" beantragen, damit das Dream Act - Gesetz, mit dem die Initiative zur Legalisierung undokumentierter Studenten ab dem kommenden Donnerstag im Senat abgestimmt werden könne, obwohl die nächste Woche wahrscheinlicher wäre.
Die Version des Dream Act - Gesetzes bzw. das Gesetz des Amerikanischen Traums würde ungefähr 800 000 junge Menschen, die in die Vereinigten Staaten einwanderten, als sie noch keine sechzehn Jahre alt waren, während den letzten fünf Jahre in diesem Land gelebt haben und an einer höheren Bildungseinrichtung oder bei der Armee eingeschrieben sind, legalisieren.
Aber die Verfechter des Gesetzes benötigen zur Verabschiedung der Initiative sechzig Stimmen, weshalb sie auf die Stimmen einer Handvoll Republikaner angewiesen sind. Zur Zeit organisieren die Organisationen der Fürsprecher dieses Projekts eine intensive Einflussnahme auf die Verabschiedung des Gesetzes.
Die Demokraten, von denen die Mehrheit das Dream Act unterstützen, verfügen über 58 Sitze.
Allerdings sagte einer von ihnen, der Senator Ben Nelson aus Nebraska, er würde dagegen stimmen und nur ein Republikaner, Richard Lugar aus Indiana, hat seine Unterstützung des Gesetzes angekündigt.
Deshalb müssen die Verteidiger des Dream Acts mehrere Republikaner auf ihre Seite bekommen, falls andere Demokraten sich entscheiden sollten, der Initiative den Rücken zuzukehren.
Zu den am meisten umworbenen Republikanern gehören die aus Maine, Olympia Snowe und Susan Collins, sowie der Senator George Lemieux aus Florida, der das Mandat des Senators Mel Martínez übernahm.
Weitere Republikaner, die in der Vergangenheit das Dream Act unterstützten, sind Orrin Hatch aus Utah und Kay Bailey Hutchinson aus Texas, aber sie erklärten, es bei einer anderen Gelegenheit nicht mehr zu unterstützen.
Ein weiterer Republikaner, der sich für das Gesetz ausgesprochen hatte, John McCain, hat seine Haltung bisher noch nicht festgelegt.
Obwohl das Repräsentantenhaus eine andere Version hat, stimmen die Analytiker darin überein, das das Dream Act im Senat vor den größten Hindernissen steht.
Mit Literatur den Finger in die Wunde legen
Die zweite Runde von 'Die Lust an der Sprache' war ein Spaziergang, bei dem die Teilnehmer sich für die Erzählung stark machten
"Das mit dem Sex in der Sprache verstehe ich ja, aber... Der Finger in der Wunde? Was wird von mir erwartet?", fragte die Schriftstellerin Luisa Valenzuela, die die zweite Runde von 'Los placeres de la lengua' eröffnen sollte, ein Zyklus, der die spanischsprachige Literatur feierte und bei dieser Gelegenheit den Untertitel ihrer Frage benutzte (auf einer anderen Veranstaltung war der Runde Tisch dem Sex in der Sprache gewidmet, erklärte sie).
Der Finger in der Wunde... "bringt uns in Schwierigkeiten", spuckte die argentinische Schriftstellein süß dem Publikum entgegen, das sich hauptsächlich aus jungen Menschen zusammensetzte, die auf der Internationalen Buchmesse in Guadalajara (FIL) zusammenkamen, um diesem von Marisol Shultz moderierten Runden Tisch beizuwohnen, an dem Valenzuela, Sergio Ramírez, Mayra Montero und Luis García Montero teilnahmen.
Luisa Valenzuela las einen Text vor, den sie Gonzalo Celorio widmete, und den Shultz danach als eine großartige Erzählung kennzeichnete. Luisa erzählt in erster Person und ist die Protagonistin, die auf der Suche ist zu erfahren, was eine "Wunde" ist, und von Arzt zu Arzt geht, von denen sie zwar keine Antwort, aber Hinweise für den Leitfaden ihrer Erzählung erhält.
Den Infektologen verlässt sie überzeugt: "Geduld ist nicht meine Stärke, vielleicht ist das ja meine Wunde."
Zum Schluss, nach einer frustrierenden Annäherung an den Traumatologen, der ihr mitten auf dem Gang den Atem raubte, und der ihr aber erklärt, dass Wunde kein wissenschaftlicher Begriff sei, enthült der Psychoanalytiker das Geheimnis: "die Wunde ist das wirklich Offene, das Symbolische ist die Narbe."
Die Hauptfigur der Erzählung seufzt erleichtert und schließt, das sie "von der Wunde nur erfuhr, dass diese wirklich offen sei und nicht existiere". Aber sie ist überzeugt, dass die Lust an der Sprache und deren Fallen sich vermischen.
Valenzuela, die Schriftstellerin, spielte mit beiden.
Der Nicaraguaner Sergio Ramírez stellte auch eine entzückende Erzählung vor, die er 'Lob der Erfindung' nannte, und in der der Finger in der Wunde zwar nicht erwähnt, aber entdeckt wird.
Mit Anspielungen an den magischen Realismus erzählt er von einer berühmten Zauberin, die die Wolken berührte, weit gereiste Männer zurückbrachte oder die von einem Mädchen verlorene Tugend wiederherstellte. Die Erzählung machte eine Kehrtwende und berichtete von Amerika, dem großen Roman, dem es von Anfang an nicht an seinen eigenen Chronisten fehlte, und er zitierte Bernal Díaz del Castillo, der den Überfluss der von den Eroberen erzählten Geschichten kritisiert.
"Cervantes, der uns alle (die Schriftsteller) einlud, spottete den vorgetäuschten Zeugen, die in den als wahr dargestellten Geschichten auftauchten, aber auf andere Weise wäre die Geschichte Amerikas niemals erzählt worden - mit Einbildungskraft, der sogar das Schamgefühl abhanden kam."
Allerdings hebt er hervor, "sind es die Verrückten und Lügner, die sich die Dinge am besten vorstellen", und dort nähern sich Wirklichkeit und Lüge einander an, wo man nicht mehr weiß, zu welcher Seite die Erzählung gehört, wo die fiktive Literatur den Gipfel erreicht.
Er nennt das tatsächlich die 'Tradition Cervantes'.
"Von ihm haben wir geerbt, das zu sein, was erzählt wird."
Als Mayra Montero an der Reihe war, kommentierte und lobte die Schriftstellerin die Vielfalt der Interpretationen, zu denen die Einladung der FIl zum Runden Tisch 'Der Finger in der Wunde' beigetragen hatte.
Die Kubanerin und Puertorikanerin widmete ihren Beitrag der großen Wunde der gesellschaftlichen Gewalt, die ihr Land befällt - wie ganz Lateinamerika - als Ergebnis der Kämpfe um den Drogenhandel.
"Ich glaube, dass gute Literatur, gute Poesie, gute Lieder ein stillschweigendes, nicht vorsätzlich geplantes Engagement enthalten", erklärte sie, nachdem sie hervorgehoben hatte, dass Literatur Kommunikation und Verbindlichkeit ist, die sich zwischen dem Autor und den Lesern wie bei einer "chemischen Reaktion" aufbauen.
Den Abend beschloss der spanische Dichter Luis García Montero, dessen Beitrag ebenfalls "diesen Finger des engagierten Schriftstellers in der Wunde des Schriftstellers" hevorhob.
Er bemerkte, dass in einer schnelllebigen Welt auch die intellektuellen Gewohnheiten und die Kontrolle des Bewusstseins auf Dogmatismen hinauslaufen, und vergessen wird, "dass hinter jeder Bestätigung ein kleines Nein steht und hinter jeder Verleugnung ein kleines Ja."
"Um im Besitz unser Gedanken und der Wirklichkeit zu sein, müssen wir nuancieren: Und Nuancieren bedeute häufig, den Finger in die Wunde zu legen und diejenigen zu belästigen, die sich viel wohler fühlen, wenn sie in Form von Karikaturen, in Schwarz und Weiß, in vorgefertigten Ideen ohne Nuancen denken, und auch die Mächtigen zu belästigen, die es vorziehen, die Welt in Schwarz und Weiß einzuteilen bemerkte er und lud dazu ein den Sinn des Schreibens wiederzuentdecken.
Romano kämpft um seinen ersten Titel
Rubén Omar Romano blickt auf drei Niederlagen in Endspielen zurück, er hat Aufs und Abs in seiner Karriere erlebt, aber dreimal spielte er entscheidende Spiele.
In dem Duell zwischen Santos Laguna und Monterrey beim Endspiel stehen sich außerdem zwei unterschiedliche, von ihren jeweiligen Trainern vorgegebene Stile gegenüber, und deren von Gegensätzen gekennzeichnete Begegnung spiegelt sich in den Ergebnissen wider.
Rubén Omar Romano blickt auf drei Niederlagen in Endspielen zurück, er hat Aufs und Abs in seiner Karriere erlebt, aber dreimal hat er entscheidende Spiele gehabt, und bisher hat er sich gut gehalten, weshalb diese Gelegenheit von ganz besonderer Wichtigkeit für ihn ist.
Der Argentinier hat sich mit der Medaille zum zweiter Champion hochgespielt, er ist einen Schritt hinter den Siegern zurückgeblieben und erstaunlicherweise hat er mit demselben Team aufeinanderfolgende Endspiele ausgetragen.
Der santistische Stratege erreichte das erste Endspiel als Trainer beim 'Torneo Apertura 2002', als del Morelia die Zügel in der Hand hatte, mit dem er gegen Toluca mit 4-2 eine große Niederlage erfuhr; später, bei der 'Clausura 2003' erreichte er das entscheidende Duell, das er auch mit 3-1 gegen Rayados verlor.
Bereits mit Santos Laguna auf dem 'Torneo Bicentenario 2010', bei dem sie gegen Los Diablos spielten, musste Rubén wieder einen Rückschlag einstecken, da das Spiel mit 2-2 gegen Los Choriceros nach 210 Spielminuten unentschieden ausging, aber beim Elfmeter kam er mit 3-1 vorwärts und bekam zwei Möglichkeiten, seinen Titel einzustecken, aber letztlich verfehlten drei seiner Spieler die elf Schritte und das Spiel wendete sich zu einem 4-3.
Rubén hatte schon zwei Endspiele mit den Diablos Rojos und eins mit Monterrey, seinem großen Rivalen, verloren. Deshalb möchte er nicht noch einmal vom Unglück verfolgt werden und sich von dem bösen Zauber befreien, um erstmals einen Titel feiern zu können, obwohl er bekräftigt, dass für ihn das Wichtigste das Spiel selbst ist.
"Ich möchte Champion werden, ich möchte keine Statistik brechen, das ist für einen Club, für meine Zuneigung, der ich mich hingebe, und deshalb wird der Titel zu mir kommen, aber was vorher passiert, ist das Wichtigste", kommentierte der Steuermann, als man ihn über die verlorenen Endspiele befragt.
Das letzte Endspiel ist ihm noch stark im Gedächtnis geblieben, er versichert, viel daraus gelernt zu haben: "Die einzige Lehre, die wir daraus ziehen können, ist, dass bis der Schiedsrichter nicht das Ende pfeift, können wir nicht feiern, wir an der Linie sind vorbereitet, die Spieler auch, denn das letzte Mal waren wir mit zwei Elfmetern schon darauf vorbereitet, auszuscheiden, und ich glaube, dass das eine Lehre ist, bis das Spiel nicht beendet ist, gibt es keinen Anlass zum Feiern."
Zu wissen, dass diese Serie durch Elfmeterschießen entschieden werden könnte, beunruhigt ihn nicht, denn er vertraut seinen Spielern: "Man will nie beim Elfmeterschießen ankommen, man möchte in der regulären Spielzeit abschließen, aber manchmal gibt es keine Alternative und man muss darauf vorbereitet sein, im vorherigen Tournee waren wir vorbereitet, aber leider bereitete uns das Schicksal ein schlechtes Spiel, manchmal infolge von Nervosität oder dem heftigen Bestreben, den Titel schon in den Händen zu halten, das hinterließ uns etwas für dieses Endspiel, und wir hoffen, dass es dieses Mal nicht dazu kommen wird."
Es liegt in Romanso Macht, nicht mehr nur zweiter Champion zu sein und erstmals den Ruhm zu kosten, den die Titel mit sich bringen.
Die USA ändert die Regeln für den Erhalt eines Visums
Die Personen müssen sich vor ihrem Gespräch beim Konsulat bei den Dienstleistungsstellen zur Visumsbeantragung vorstellen; Kosten werden Wartezeiten werden so verkürzt.
Ab dem 10. Januar 2011 ändern sich die Verfahren zur Beantragung eines Visums in der Botschaft der Vereinigten Staaten und in den Konsulaten.
Bei dem neuen Verfahren müssen sich die meisten Antragsteller vor ihrem Gespräch im Konsulat bei den Dienstleistungsstellen zur Visumsbeantragung (ASC, die Anfangsbuchstaben auf Englisch) vorstellen.
Das Personal des ASC nimmt die biometrischen Daten des Antragstellers auf, die vom Konsulat vor dem Gespräch überprüft werden.
Das neue Verfahren hat bestimmte Vorteile für die Aspiranten, dazu zählen:
Die Gesamtkosten für die Abwicklung des Visums sinken, denn es ist nicht mehr erforderlich die Terminabsprache, die Bearbeitung des Visumsantrags und den Transportservice, mit dem das Dokument ausgehändigt wird, getrennt zu bezahlen.
Der Antragsteller leistet nur eine einzige Zahlung, die die drei Dienstleistungen abdeckt.
Der derzeitige Preis bleibt unverändert: der Gegenwerit zu 140 Dollar für ein Touristenvisum, 150 Dollar für Visa mit Antrag (einschließlich Visa für Zeitarbeiter) und 390 Dollar für Händer und Investoren.
Diejenigen, die ihr Visum nur verlängern möchten, müssen kein Gespräch im Konsulat führen, sie müssen sich nur beim nächstliegenden ASC vorstellen, wo sie ihre Unterlagen vorlegen und ihre Fingerabdrücke genommen werden.
Da die biometrischen Daten im ASC eingeholt werden, verbleiben die Antragsteller, die einen zweiten Termin für das Gespräch im Konsulat benötigen, dort weniger Zeit als früher.
Diejenigen, die das Visum in den Konsulaten von Ciudad Juárez, Monterrey und Nuevo Laredo beantragen, müssen den Serviceaufschlag von 26 Dollar nicht mehr bezahlen.
Zusätzliche Informationen über das neue Verfahren zur Visumsbeantragung finden Sie in der folgenden Website: http://mexico.usembassy.gov/boletines/sp101201_Visas-FAQs.html
Die NASA kündigt den Fund außerirdischen Lebens an
Die nordamerikanische Raumfahrtagentur berief eine Pressekonferenz ein, um morgen einen Fund vorzustelle, der Auswirkungen auf die Suche nach Lebewesen im All haben wird.
Die Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde (NASA) der Vereinigten Staaten gibt morgen, Donnerstag, eine astrobiologische Entdeckung bekannt, die die Theorie von der Existenz außerirdischen Lebens bestätigen könnte.
Der Fund wird morgen um 13.00 Uhr auf einer Pressekonferenz im Sitz der NASA in Washington von Experten der Astrobiologie vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Wissenschaft, die den Ursprung, die Entwicklung, die Verteilung und die Zukunft von Leben im Universum untersucht.
Bei Einberufung der Pressekonferenz versicherte die NASA, sie werde "einen aufsichtserregenden Fund für die Suche nach außerirdischem Leben" vorstellen, was Spekulationen bei Experten anderer Länder auslöste.
Die Entdeckung könnte die Theorie belegen, dass es in feindlichen Umgebungen, die man bisher für unbwohnbar hielt, menschenähnliche Geschöpfe existieren können. Es wurde die Hypothese aufgeworfen, dass diese sich in intelligente Lebewesen - so wie Menschen - verwandeln könnten, wenn sich ihre Lebensbedingungen verbesserten.
Scheinbar handelt es sich um eine Mikrobe, die auf dem Grund des Mono Lake im Yosemite-Nationalpark, Kalifornien, gefunden wurde. Sie lebt dort in einer Umgebung, die für zu giftig für alle erdenklichen Lebensformen gehalten wurde, da der See stark arsenhaltig ist.
Auf irgendeine Art verwendet die Mikrobie das Arsen als Überlebensressource. Unter Berücksichtigung dieser Fähigkeit erhöhen sich die Chancen, dass es auf anderen Planeten, die nicht über unsere schützende Atmosphäre verfügen, ähnliches Leben geben könnte.
Wenn diese Organismen das Arsen verstoffwechseln, ist gemäß den Astrobiologen nachgewiesen, dass "es tatsächliche eine andere Lebensform, eine zweite Lebensform gibt, die sich von der uns bekannten unterscheidet."
Die Raumfahrtagentur gibt morgen, am Donnerstag, auf der Pressekonferenz die tatsächliche Reichweite ihres Funds bekannt.
An der Konferenz nehmen die Geobiologin Pamela Conrad teil, die die Möglichkeit von Leben auf dem Mars untersucht, und der Biologe Steven Benner, einer der Wissenschaftler, die Titan (der größte Mond Saturns) unter der Fragestellung, ob seine chemische Zusammensetzung der der Erde ähnelt, studiert.
Gesta PRD, PT, Convergencia und Patrón bilden einen Oppositionsblock
Mit der Reform des Organgesetzes über den Kongress werde das Zweiparteiensystem eingeführt, beklagen sie.
Gerade hatte die 60. Legislaturperiode begonnen, und schon installierte sich ein Oppositionsblock, angeführt von den Abgeordneten der PRD, PT, Convergencia und Jesús Manuel Patrón Montalvo, der sich als Unabhängiger vorstellte. Die Vier stellten Folgendes in Frage: den Einzug des 'Zweiparteiensystems' in die Kammer.
Vor Beginn der Einführungssitzung in die 60. Legislaturperiode wetterten Felipe Manzanarez Rodríguez von Convergencia, Ezequiel Reynoso Esparza von der PT, Javier Corvera Quevedo von der PRD und Patrón Montalvo gegen die Reform des Organgesetzes, da sie dadurch ausgeschlossen würden.
Mit dieser Reform, wiederholten sie, würde ein 'Zweiparteiensystem' eingeführt, denn jetzt wären es zwei Personen, dieselbe Anzahl wie Parteien, die den Kongress kontrollierten.
Diese vier Abgeordneten, zusammen mit Gloria Margarita Santos Aguilar, Koordinatorin der PRD, waren die einzigen, die gegen das von dem Panisten Salvador López Brito und Luis Antonio Cárdenas Fonseca in seiner Eigenschaft als stellvertretendem Vorsitzenden angeführte Präsidium stimmten.
Corvera Quevedo erklärte, dass die Parteien PRI und PAN mit diesen Reformen institutionell ihre politische Randstellung eingeführt hätten.
Er führte aus, dass sie in den nächsten Tagen mit den Vertretern von PAN und PRI sprechen würden, um das Schema zu verändern. Dabei gingen sie von derem politischen Willen aus und wenn sie den nicht hätten, würden sie von beiden Parteien wieder unterjocht, womit der Oppositionskoalition ein Ende gesetzt würde.
"Bis hierhin komme ich (die Oppositionskoalition), das ist das, was ich sehe, denn wir werden aus allen Entscheiden ausgeschlossen, die nehmen nicht einmal darauf Rücksichte, die Meinung der übrigen zu berücksichtigen."
Felipe Manzanarez Rodríguez von Convergencia erklärte, es gäbe Übereinstimmungen mit PRD, PT und Patrón und dass deshalb eine pluralistische Gruppe gebildet würde.
Es kann nicht zugelassen werden, fuhr er fort, dass der Kongress, nachdem er monopolistisch war, nun "duopolistisch" sein soll.
"Es ist nicht der Geist der Gesetzesreform, dass im Kongress ein ewiges Zweiparteiensystem herrschen soll."
"Für den Anfang beginnt diese Gruppe mit fünf Abgeordneten und sie sprechen mit weiteren Kollegen und Kolleginnen, damit sie mehr werden", erklärte das Convergencia-Mitglied.
Ezequiel Reynoso Esparza von der PT führte in Anspielung auf PAN und PRI aus, dass sich der Kongress zurzeit in eine 'Beute' für zwei verwandelt habe.
"Vorher war es nur eine Partei, jetzt teilen sie sich diese zu zweit auf."
Patrón Montalvo beantragte, die Abgeordneten zu respektieren und ihnen ihren Platz an den Verhandlungstischen zuzuweisen.
"Es dürfen nicht aufgrund von Spitzenentscheidungen fünf, die wahrscheinlich neun Abgeordnete sein werden, außen vorgelassen werden. Die Fünf, die zurzeit als in unterschiedliche Fraktionen aufgespalten gesehen werden, haben sich entschieden, sich zu vereinigen, um unseren Platz am Verhandlungstisch einzunehmen, denn aufgrund er Reform, die von den anderen durchgeführt und verabredet wurde, sind wir draußen geblieben und wir sind mit dieser Reform nicht einverstanden."
200 000 Peso mehr für "die Lieferantin"
Die Stadtverwaltung von Mazatlán zahlt einen weiteren Scheck an die umstrittene Eigentümerin des Unternehmens für Elektromaterial.
Ein weiterer Scheck über etwas mehr als 200 000 Peso zugunsten von Lorena Guadalupe Camacho Palazuelos wurde von der Stadtverwaltung ausgestellt.
Damit beträgt die Summe, die im zweiten Halbjahr an die Eigentümerin des Unternehmens für Elektromaterial gezahlt wurde, 1 200 000 Pesos.
Gemäß der Seite für mehr Transparenz der Stadtverwaltung wurde dieser auf einen Betrag von 200.144,56 Peso ausgestellte Scheck mit der Nummer 9258447 am vergangenen 16. November mit dem Verwendungszweck "Abrechnung offener Rechnungen" ausgegeben.
Der Schatzmeister Luis Miguel López Moreno hatte bereits vorausgeschickt, dass mehr Geld von der Gemeinde an diese Lieferantin gehen würde. Sie wird von der Auditoría Superior del Estado beobachtet, weil sie zu überhöhten Preisen verkauft.
Was nicht erwähnt wurde, ist die Gesamtsumme, die man ihr noch schuldet und infolgedessen die Anzahl der Schecks, die noch zugunsten von Camacho Palazuelos ausgestellt werden.
"Es wurde nichts bei ihr gekauft, es werden einfach nur die Schulden bezahlt, genauso wie bei den übrigen Lieferanten", sagte er in einem Interview.
Die letzten Schecks "tauchten" im letzten Quartal des Jahres "wieder auf": 24. September, zwei vom 15. Oktober, 19. Oktober, 29. Oktober und dieser letzte vom 16. November.
Obwohl die Lieferantin noch nicht im Amtsblatt veröffentlicht worden ist, wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist, wenn eine Firma von der ASE in Frage gestellt wird, um zu vermeiden, dass andere Verwaltungen ihre Dienstleistungen beantragen, versicherte der Schatzmeister, dass ihre Dienste nicht wieder in Anspruch genommen würden.
Nachdem die Zeitung Noroeste am 25. Juli die Prüfung der von der Stadtverwaltung an seine Zulieferer ausgestellten Schecks veröffentlicht hatte, wurde bekannt, dass schon zuvor, von März 2008 bis zum 9. Juli 2010 während der dreijährigen Amtszeit des Bürgermeisters Jorge Abel López Sánchez die Gemeinde über 10 Millionen Pesos mit 42 Schecks an Camacho Palazuelos gezahlt hatte.
Es fanden auch Geschäfte mit Jumapam statt, wo sie Schecks im Wert von über 3 Millionen Peso einzog.
Touristische Orte müssen dringen verbessert werden
Touristikunternehmen bedauern den Unfall des ausländischen Touristen infolge des schlechten Zustands der Glorieta Sánchez Taboada in Mazatlán.
Nach dem Sturz eines ausländischen Touristen in den Einbruch der Glorieta Sánchez Taboada beantragte die Touristikbranche von Mazatlán bei den Behörden, den Bereichen, die sich in einem schlechten Zustand befinden und ein schlechtes Bild auf die Hafenstadt werfen, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Salvador Barraza Rubio, Vorsitzender des Händlerverbandes der Zona Dorada, erinnerte daran, dass zu unterschiedlichen Gelegenheiten gefordert wurde, das Reiseziel zu pflegen und die schlechten Bedingungen, die die Touristen vorfinden, in neue Beschäftigungsmöglichkeiten oder Routen zu verwandeln.
Er sagte, der schlechte Zustand der Straßen und Gehwege hätten sich negativ ausgewirkt, da die Touristen zum Schlendern kämen und die Unordnung sähen, woraufhin sie den nahe gelegenen Läden den Rücken zuwenden würden.
"Die Politiker wissen nicht, was es bedeutet, eines Tag ein Unternehmen schließen zu müssen und sie machen sich keine Gedanken darüber, wie viel Geld man verliert. Denn ansonsten würden sie die Bauarbeiten nicht auf diese Weise langsam und planlos durchführen."
Der Hotelbesitzer José Ramón Manguart Sánchez sagte, der Sturz des Touristen hätte auf die fehlende Prävention und die ausbleibenden Instandhaltungsarbeitung vonseiten der Stadt aufmerksam gemacht.
"Die Gemeinde muss ihre Verantwortung übernehmen und vermeiden, das so etwas noch einmal geschieht. Wie sie das tun soll? Nun, durch eine präventive Wartung anstelle alles im Nachhinein auszubessern", erklärte er.
"Wir warten sehnsüchtig darauf, eine saubere Stadt zu haben. Denn nicht nur, weil es sich um ein Fremdenverkehrsgebiet handelt, muss sie instand gehalten werden, auch wir Einwohner haben ein Recht auf einen sauberen Lebensraum. Die Stadtverwaltung muss ihre Strategie ändern, um die Stadt in einem guten Zustand zu erhalten."
"Es gibt andere Stellen, die auch ungepflegt und unfertig aussehen", sagte er, "beispielsweise el Escudo y el Venadito von Mazatlán."
"Heutzutage brauchen wir mehr als nur Werbung, um Touristen anzulocken. Es muss ein gutes Produkt geboten werden, eine Stadt, die ihre Strände und Straßen sauber, und die Touristenattraktionen ständig in Schuss hält", ergänzte er.
"Diesen Vorkehrungen wurde nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt und diese Art von Vorfällen stellen das bloß, was für alle offenkundig ist: Eine Instandhaltung ist dringend erforderlich."
Raúl Llera Martínez, Untersekretär von Promoción Turística, brachte zum Ausdruck, wie wichtig es sei die touristischen Orte von Mazatlán zu retten, denn sie würden nicht richtig genutzt und ließen ein schlechtes Bild entstehen.
Er erwähnte eine Reihe von Orten, die zusammen mit der Stadt auf Vordermann gebracht werden müssten. Die Stadt sauber, ordentlich und attraktiv für den Fremdenverkehr zu gestalten, sollte vorrangig sein.
"Glücklicherweise bietet Mazatlán viele historische und kulturelle Stätten, die zunächst einmal aufgeräumt und gereinigt werden müssten, um sie für den Fremdenverkehr attraktiv zu machen und sie dem Inventar, mit dem wir für dieses Reiseziel werben, zuzuführen.
IP fordert Ergebnisse vom Kongress
Eduardo Dávalos, Vorsitzender des CCE, schlug vor, die Abgeordneten sollten die große Verantwortung übernehmen, ein Vorbild für ein besseres Sinaloa, das vor vielen Herausforderungen steht, abzugeben.
Die Unternehmensbranche von Mazatlán fordert ein würdiges Parlament, frei von Absprachen zwiwchen den Parteien und der Regierung, denn Sinaloa ist aufgewühlt und steht vor großen Problemen.
Gestern wurde das 60. Parlament eingeweiht. Es setzt sich aus sieben politischen Kräften, 19 Abgeordneten der PRI, 13 von PAN, drei von Partido Nueva Alianza, zwei von PRD, einem von PT, einem von Convergencia und noch einem von PVEM zusammen. Das macht insgesamt 40 Volksvertreter.
Von den neuen Mitgliedern des Staatskongresses wird erwartet, dass sie eine saubere Arbeit machen, sich der Gesellschaft und den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen verpflichtet fühlen, die auf eine verantwortungsvolle Parlamentsarbeit angewiesen sind, und dass sich nicht dieselben Muster von Parteilichkeit und Paternalismus wiederholen.
Eduardo Dávalos, Vorsitzender des Unternehmerkoordinationsrates CCE, schlug vor, die neuen Abgeordneten sollten die große Verantwortung übernehmen, ein Vorbild für ein besseres Sinaloa, das vor vielen Herausforderungen steht, abzugeben.
"Wir hoffen, dass die Abgeordneten wirklich ihr Recht ausüben, frei von Absprachen zwischen den Parteien zu handeln, denn es ist üblich, dass sie Vereinbarungen treffen, mit denen sie ihre eigenen Interessen vertreten, womit sie sich in Karnevalskomparsen der Regierenden und der Führer der parlamentarischen Fraktionen verwandeln."
Er sprach davon, dass sie ihr Engagement zum Aufbau der notwendigen Brücken zur Unterstüztung der derzeitigen Regierung nachweisen sollten.
"Wir kümmern uns darum, dass sie eine vertrauenswürdige Arbeit ausführen und sich vor allen Dingen für die Gesellschaft und deren Gruppen einsetzen, denn es waren die Einwohner von Sinaloa, die ihnen bei den letzten Wahlen ihr Vertrauen aussprachen."
José Ramón Manguart Sánchez, Vorsitzender des Hotelverbandes Tres Islas, meint, eine der großen Herausforderungen, denen die 40 Volksvertreter gegenüberstehen, sei der Antrieb und der gemeinsames Arbeiten für das wirtschaftliche Wachstum des Staats, denn heutzutage sei die Wirtschaftslage äußerste kompliziert.
"Das Wichtigste ist, dass sie das wirtschaftliche Wachstum antreiben, Investitionsanreize und Infrastrukturmaßnahmen schaffen, was auf irgend eine Weise die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern wird."
Im Hinblick auf die Fremdenverkehrsbranche forderte er von den neuen Abgeordneten, sie sollten zur Förderung dem Fremdenverkehrsministerium den erforderlichen Stellenwert im staatlichen Haushalt zuteilen.
"Ich habe verstanden, dass es das Ministerium mit den zweitwenigsten Mitteln ist. Das ist unvereinbar mit einer wichtigen Wirtschaftstätigkeit, die Devisen und Investitionen ins Land bringt und in direkter Konkurrenz zur Agroindustrie steht."
Den touristischen Projekten müssen Gelder zugewiesen werden, die staatliche Sicherheit muss unterstütz werden und das Alkoholgesetz, das in vorhergehenden Legislaturperioden nicht neu gefasst wurde, muss auf den neuesten Stand gebracht werden.
Heiliger König wird gesucht
Puppen, Autos, Fahrräder und anderes Spielzeug wünschen sich die Kinder der Familie Coronado Valenzuela sehnsüchtig.
Für die Eltern wird es am nächsten Dreikönigstag schwierig sein, diese Wünsche zu erfüllen, denn der Haushalt setzt sich nicht mehr und nicht weniger als aus zwölf Personen und einem Ziegenbock zusammen.
Trotzdem geben Adelaida, Isabel, Jesús, José Alfredo, María Guadalupe, Isaías, José Juan und Miguel die Hoffnung nicht auf, dass Melchior, Caspar und Balthasar ihnen das Spielzeug und die Kleidungsstücke schenken, die sie so ersehnen.
Die Familie bewohnt ein bescheidenes Haus in der Siedlung Salvador Allende. Sie leben von der Hand in den Mund, denn der Vater hat keine feste Arbeit.
"Manchmal sind harte Zeiten angesagt, weil mein Mann keinen Job hat. Aber wir verkaufen Mandarinen und Kartoffeln... Schon am Nachmittag gehe ich mit den Gören zum Verkaufen auf die Straße", sagte Cayetana Valenzuela Andrade, die Mutter der Kleinen.
Die vierjährige Adelaida hätte gern eine Puppe oder ein Fahrrad, während ihre drei Jahre alte Schwester Isabel sich eine Barbie-Puppe wünscht.
Der zehnjährige José Alfredo möchte schon seit einiger Zeit einen 'Monsterwagen' haben und für dessen acht Monate altes Brüderchen Jesús schlägt Cayetana Kleidung in der Größe für Einjährige vor.
" (José Alfredo) sagte mir,'ich hätte so gern dieses Monster', aber ich antwortete ihm, 'lass uns abwarten, Junge', denn es war sehr teuer", erinnerte sich Cayetana traurig.
Für die älteren Kinder, die in der Schule waren, wären Kleidung und Schuhe ideal.
Die elfjährige María Guadalupe hat die Größe 12; der zehnjährige Isaías die Größe 10, während der achtjährige Miguel Größe 8 hat.
Dem 14-jährigen José Juan fehlen Tennisschuhe. Ein Paar in der Größe 5 1/2 oder 6 wären sehr hilfreich.
Wenn Sie mithelfen möchten, die Träume der Kinder der Familie Coronado Valenzuela zu verwirklichen, können Sie an der Kampagne 'Heiliger König wird gesucht' teilnehmen, indem Sie ein Spielzeug oder Bargeld in der Empfangshalle der Zeitung Noroeste spenden.
14 mutmaßliche Drogendealer verhaftet
Am Mittwoch wurden im Rahmen der Zerschlagung eines Produktions- und Verkaufsnetzes von Cannabis um die zehn Hausdurchsuchungen in der Verwaltungsregion Estrie vorgenommen.
Vierzehn Personen wurden dabei verhaftet und werden verschiedenen Anklagen gegenüber gestellt werden.
Die Hausdurchsuchungen spielten sich in Sherbrooke, Orford und Stoke ab, an den Stellen die vorwiegend der Drogenherstellung gedient haben sollen.
"Ungefähr 750 Cannabispflanzen, vier Kilo Haschisch, Bargeld und Ausstattung, die der Produktion gedient haben, sind konfisziert worden", gab Louis-Philippe Ruel, Sprecher der Sicherheitspolizei von Quebec, an.
Insgesamt wurden elf Männer und drei Frauen verhaftet, von denen zwei der Männer, die als Hauptdrahtzieher des Drogenringes gelten, aus Sherbrooke stammen.
Die verhafteten Personen sollen bereits Stunden nach ihrer Verhaftung vor dem Justizgebäude in Sherbrooke erschienen sein.
Sie könnten unter anderem der Beschuldigung der Produktion von Cannabis, deren Besitze zu Verkaufszwecken, des Komplotts sowie der Dienstleistung von Verbrechen angeklagt werden.
Diese Hausdurchsuchungen hatten in Folge einer langwierigen Ermittlungstätigkeit stattgefunden, die über ein Jahr lang vonstatten ging.
"Die aus öffentlicher Hand erhaltenen Informationen haben es uns ermöglicht, diese Festnahmen durchzuführen", präzisierte M. Ruel.
Um die 70 Polizisten der regionalen Ermittlungseinheit Estrien der Sicherheitspolizei des Quebec, des Polizeidienstes Sherbrooke sowie der Polizeibehörde Memphrémagog hatten an dieser Polizeioperation teilgenommen.
Die heimliche Zuwanderung könnte problemlos verfolgt werden
Der Gesetzesentwurf der Konservativen, die laut der Regierung das Problem der mit heimlichen Zuwanderern beladenen Schiffe regeln soll, wird aller Voraussicht nach eingestampft werden, nachdem die drei Oppositionsparteien am Mittwoch bekannt gegeben haben, dass sie den Vorschlag nicht befürworten können.
"Ich lehne mich mit Nachdruck gegen diese Charta auf."
"Ich halte mit einer Partei, die Ihnen Fesseln an die Füße gelegt hat", erklärte Michael Ignatieff, Chef der Liberalen, nach Ablauf der wöchentlichen Caucus-Sitzung vor den versammelten Abgeordneten.
Die Liberalen behaupteten, der Gesetzesentwurf, der erlaubt, jede von einem als zum Transport von illegalen Einwanderern identifizierten Seeschiff kommende Person bis zu einem Jahr lang festzuhalten, verletze so wie vorgeschlagen die kanadische Rechts- und Freiheitsverfassung.
Gilles Duceppe, Chef des Bloc Québécois, deutete ebenso an, den Gesetzesentwurf nicht unterstützen zu können, da er sich gegen die falsche Zielgruppe wende.
"Wir sind dagegen und es scheint, dass alle Oppositionsparteien dagegen seien, also werden wir abwarten, was die Regierung unternimmt", erklärte M. Duceppe.
Die Kritik hinsichtlich der Immigrationsfrage von Olivia Chow, NDP, hat die Kritiker von der Hand gewiesen, die fordern, ihre Partei verhielte sich nicht standhaft genug gegenüber den heimlichen Zuwanderern.
"Die Neo-Demokraten sind damit einverstanden, dass man Maßnahmen gegen die blinden Passagiere ergreift, und eben dies versuchen wir durch Vermittlung eines anderen Gesetzesentwurfes, des C-35, durchzusetzen", führte Chow an.
Wir befürworten den Gesetzesentwurf der Konservativen daher nicht, weil er die Schuld bei den Flüchtlingen sucht und Kinder zumindest ein Jahr lang gefangen hält", erklärte Chow.
Der Einwanderungsminister Jason Kenney beschuldigte die Oppositionsparteien, mit der Politik zu spielen und den Willen der Kanadier zu ignorieren.
"Die Kanadier teilen den Abgeordneten eindringlich mit, dass sie diese Art heimlicher Einwanderung nicht tolerieren, diese kriminellen Vorgänge, die Kanada betreffen und die das Land wie ein Fußabtreter behandeln."
"Sie erwarten, dass Kanada harte Maßnahmen ergreift", so die Reaktion Minister Kenneys.
"Die Regierung hat keinerlei Vertrauensvotum bezüglich ihres Gesetzesentwurfs angekündigt, das das Land zu Wahlen hätte führen können, die die Regierung abgelehnt hätten.
Ein Konservativer hat jedoch gegenüber der Agentur QMI geäußert, die Regierung würde ein Votum einberufen, damit jeder opponierende Abgeordnete sich sofort gegenüber seinen Wählern erkläre.
Die neue Einheit findet keine Einstimmigkeit
Trotz der Ankündigung der eventuellen Gründung einer neuen, stehenden Einheit zum Kampf gegen Korruption und Kollusion seitens Jean Charest fordern zahlreiche Beobachter weiterhin die Bildung eines öffentlichen Untersuchungsausschusses zu diesem Thema.
Robert Dutil, Minister der öffentlichen Sicherheit, behauptet, diese Idee stamme nicht von gestern: Quebec hätte bereits letzten Januar das New Yorker Department of Investigation bezüglich dieses Themas konsultiert.
Die Metropole verfügt seit 1870 über eine stehende Einheit gegen die Korruption.
Dennoch, die Ankündigung von Mittwoch hat mehr als nur einen überrascht.
Man muss dazu sagen, dass diese Maßnahme anlässlich der Zusammenkunft des ständigen Ausschusses des Quebecer Polizeidienstes am 29. Oktober letzten Jahres trotz der Präsenz Robert Dutils nicht im geringsten diskutiert wurde.
Es fehlte auch nicht daran, dass Stéphane Bergeron, Kritiker und Mitglied der Parti Québécois, diese Ankündigung in punkto öffentliche Sicherheit als "aus dem Hut gezaubertes Kaninchen" sowie "an einem Tischende zurecht gebastelte Lösung" qualifizierte.
Minister Dutil hatte sich seinerseits wiederum an diejenigen gewandt, die befürchten, dass die politische Macht zu viel Einfluss auf die infrage stehende, zukünftige Einheit habe.
"Sie werden das Ergebnis sehen, wenn wir es verkünden werden", begnügte er sich zu bekräftigen.
"Man ist sich dieses Problems bewusst."
Gemäß Réjean Parent, dem Präsidenten der CSQ, kann nichts die Durchführung einer öffentlichen Umfrage ersetzen.
"Je mehr M. Charest darauf beharrt, die Bildung dieses Untersuchungsausschusses verhindern zu wollen, desto mehr werden die Leute wie Sie und ich denken, dass er etwas zu verbergen hat", erklärte er.
"Das einzige Mittel, einen Untersuchungsausschuss bilden zu können, ist der Rücktritt von Jean Charest", so erklärte seinerseits Yves Boisvert, Dozent für Ethik und Politiksysteme an der ENA (staatl. Hochschule zur Ausbildung hoher Verwaltungsbeamter).
Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, schlägt er dem Quebec vor, der Finanzprüfungskontrolle ein spezielles Mandat einzuräumen, damit diese über Korruption und geheime Absprachen entsprechende Nachforschungen anstellen kann.
"Man sollte fähig sein, das Mandat der Prüfungskontrolle auszuweiten", so entschied er.
Er vertritt ebenso die Meinung, dass das Quebec der Prüfungskontrolle dieselbe Machtbefugnis wie Kommissaren einräumen könnte, was ihr auch erlauben würde, die Leute zur Aussage zu verpflichten.
Die Bildung einer stehenden Einheit ist nicht das einzige Projekt in den Schubladen der Regierung Charest.
Das Quebec wird von Ottawa ebenso verlangen, das Strafgesetz dahingehend abzuändern, um besser auf diese Art von Verbrechen eingestellt zu sein.
Diese Nachfrage stammt vom Oberstaatsanwalt der Operation Marteau, der den Justizminister Jean-Marc Fournier darüber informiert hat, dass die Rechtsprechung in dieser Art der Strafverfolgung nicht eindeutig ist.
Vic Toews, Staatsminister für öffentliche Sicherheit bestätigte seinerseits, sein Kollege von der Justiz, Rob Nicholson, setze sich zurzeit mit bestimmten, dieses Dossier betreffenden Novellierungen auseinander.
Während der Operation Printemps 2001, die die Gruppen der Motorradpolizisten betraf, waren 131 Personen verhaftet worden, obwohl das Strafgesetz nicht novelliert worden war.
Ottawa hat infolge dessen das Gesetz gegen Gangstertum durchgesetzt.
Flüsse unter strenger Überwachung
Mehrere Flussläufe bleiben aufgrund der hohen Niederschläge, die sich seit Dienstag in einigen Regionen der Provinz ergossen haben, weiterhin unter strenger Bewachung.
In Shawinigan, in der Verwaltungsregion Mauricie, kam es am Mittwochnachmittag zu einem Erdrutsch.
Zwei Häuser wurden präventiv evakuiert.
Am Abend habe sich ein weiterer Erdrutsch in Saint-Lin-Laurentides, in der Verwaltungsregion Lanaudiere, ereignet.
Eine Strasse ist dabei in sich zusammengesunken.
Von Dienstag auf Mittwochabend haben sich starke Regenfälle von 40 bis zu 70 Millilitern Niederschlag auf mehrere Regionen ergossen.
Zwischen 20 bis 40 weitere Millimeter Niederschlag wurden hier entsprechend den Regionen bis Donnerstagabend erwartet.
Die Bereiche nördlich des Flusses sowie das Tal der Region Outaouais waren am stärksten betroffen.
Hier waren insgesamt bis zu 100 Millimeter Regenschauer niedergegangen.
Da zu diesen Niederschlägen noch die Schneeschmelze hinzuzurechnen ist, die sich bereits in bestimmten Teilgebieten angesammelt hat, wird das Übertreten mehrerer Wasserläufe befürchtet.
Am Mittwochabend wurden vom Quebecer Sicherheitsdienst Warnhinweise über den Hochwasseralarm betreffend der Flüsse Ouareau und Achigan in der Region Lanaudiere ausgerufen.
Die Flussläufe im Norden, in Saint-Jérôme, in den Laurentinischen Bergen und der Chêne in Lotbinière werden hier zum Objekt der Hochwasserüberwachung und bleiben auch weiterhin unter Beobachtung.
In der Region Lanaudière haben die heftigen Niederschläge das Übertreten einiger Seen in Sainte-Julienne, Sainte-Marcelline-de-Kildare sowie auch in Rawdon nach sich gezogen.
In Saint-Calixte wurde eine Ausweichbrücke aufgrund der starken Regenfälle fortgerissen.
Zehn Residenzen mussten als präventive Maßnahme evakuiert werden.
In Outaouais hat das Übertreten bestimmter Seen die Schliessung mehrerer Straßen, insbesondere in der Gemeinde Mansfield-et-Pontefract verursacht.
Der Sicherheitsdienst bleibt weiterhin in Alarmbereitschaft und überwacht die Situation genauestens, so Sicherheitsrätin Annik Bouchard.
Das Quebecer Landeshochwasserzentrum hat seinerseits am Mittwoch Warnhinweise des starken Ansteigens mehrerer Flüsse, insbesondere von Maskinongé, Assomption, Ouareau, Achigan, Batiscan und Loup herausgegeben.
Dupont zum Teil zurechtgewiesen
Der Quebecer Rundfunkmoderator Stéphane Dupont hat vor dem kanadischen Aufsichtsrat für Rundfunknormen (CCNR) wegen seiner kontroversen Äußerungen über Sozialfürsorge und Haitianer ebenso wie wegen seiner ausfälligen Redeweise über Funk einen teilweisen Rückschlag erlitten.
Der CCNR vertritt die Meinung, M. Dupont und sein CHOI 98,1 FM-Team hätten zwar das Recht auf eigene Meinungsäußerung, allerdings hätten bestimmte Äußerungen "ungenaue Informationen über die Sozialfürsorge und unberechtigt negative Darstellungen der Haitianer sowie ebenfalls eine derart ungehobelte Redeweise enthalten, die den tagsüber ausgestrahlten Sendungen nicht angemessen ist."
Der Aufsichtsrat hatte ebenfalls schlußgefolgert, dass eine Diskussion über Selbstmord, die die Verbreitung der Namen zweier Personen beinhaltet, die Selbstmord begangen haben, gegen den Kodex der Rundfunkübertragung verstößt.
Der CCNR hatte mehrere Beschwerden betreffs der während der im Zeitraum von 2008 und 2010 ausgestrahlten Sendungen gemachten Kommentare erhalten.
Die erste Verfügung wurde infolge einer Beschwerde der "Front commun des personnes assistées sociales du Québec" eingelegt.
Die Aktivistenorganisation hatte sich beschwert, dass die in der Sendung genannten Beträge ungenau seien.
Die Moderatoren sollten vielmehr solide als irreführende Auskünfte erteilen.
Hinsichtlich des Themas Selbstmord hatte Moderator Stéphane Dupont die Meinung vertreten, der Selbstmord sei ein Ausdruck von Feigheit.
Die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder hatte die Schlussfolgerung gezogen, die vermittelte Botschaft sei hierbei, dass Selbstmord nicht als Lösung von Lebenskrisen angesehen werden dürfe.
"Die Mehrheit des Aufsichtsrats berücksichtigt, dass die infrage stehenden Folgen der Sendung "Dupont le midi" ein empfindliches Thema in familiengerechter und geeigneter Art und Weise angeschnitten hätten."
Daher wurde er mit keinerlei Tadel gegenüber seiner Person belegt.
Den letzten Streitpunkt betraf die Aussagen, die sich auf das Erdbeben in Haiti bezogen hatten.
Stéphane Dupont und Jean-René Dufort hatten sich diesbezüglich ein medienwirksames Streitgespräch geliefert, dass eine Menge von Reaktionen hervorgerufen habe.
Der CHOI-Moderator hatte erklärt, nicht zugunsten der Haiti-Hilfe gespendet zu haben, da man nicht mit Sicherheit wüsste, ob die Bedürftigen auch wirklich die Geldspenden erhalten würden.
Der Aufsichtsrat ist der Meinung, dass diese Kommentare nicht missbräuchlichen Charakters gewesen seien, dass jedoch ihr kumulativer Effekt eine unberechtigt negative Darstellung der Haitianer präsentiere.
"Ich habe bereits meine dreitägige Suspendierungsstrafe in dieser Sache abgebüßt."
"Meine Akte ist seit eineinhalb Jahren jungfräulich", erklärte der Moderator.
In allen Beschlüssen prangert der Aufsichtsrat die Verbreitung einer ungehobelten Ausdrucksweise an.
In allen Fällen habe der CHOI-FM Rundfunkansager "jenseits seiner Verpflichtungen" gehandelt.
Die Konsequenzen für den Rundfunksender, der unter anderem seine Entscheidungen einmalig während der Hauptsendezeit innerhalb einer Frist von drei Tagen hatte mitteilen sollen, sind geringfügig.
Ein König des Kung-Fu in Montreal
Nacereddine Zemmal, Montrealer algerischen Ursprungs, hat einen ganz besonderen Kurs eingeschlagen.
Der Athlet, der in "Sanda" (Vollkontakt Kung-Fu), im Kickboxen sowie im Thaiboxen brilliert, steigt nun in der Suche nach neuen Herausforderungen auf die Tatami und in die Boxringe der Welt.
"Ich habe vor 12 Jahren in Algerien mit Kampfsportarten wie Kung-Fu und Kickboxen begonnen", erklärte Zemmal, der seit 2008 in der Metropole ansässig ist, um sich unter den Profis weiterzuentwickeln.
Ich persönlich suche den Kampf allerorten, da für diejenigen, die den Bodenkampf, wie ihn die gemischten Kampfkünste präsentieren, nicht mögen, Wettkämpfe in Nordamerika rar sind."
Kürzlich hatte der seines Zeichens als Sicherheitsbeamter arbeitende sowie bei der Firma UPS angestellte seinen Rivalen schlechte Neuigkeiten erteilt, in dem er bei der zwischen dem 23. und 30. Oktober in Edinburgh, Schottland, ausgetragenen Weltmeisterschaft der Amateure zwei Goldmedaillen von der World Karate sowie der Kickboxing Association (WKA) errang.
"Ich habe den Sieg in den Kategorien des Vollkontakt Kickboxens und des Thaiboxens errungen", erklärte er.
"Zurzeit bereite ich mich auf den Weltpokal im San Shou in China vor."
"Es waren diejenigen Kämpfer aus jeder Kategorie eingeladen worden, die sich bei der letzten Weltmeisterschaft unter den ersten vier platziert hatten."
"Ich babe 2009 in Toronto Bronze geholt."
"2005 bin ich in Vietnam Achter geworden."
"2007 habe ich das Turnier in China auf dem fünften Platz beendet, während ich 2009 in Toronto Dritter geworden bin", fügte er hinzu.
"Es ist erwähnenswert, dass ich bei jedem Wettkampf Fortschritte gemacht habe."
"Mit diesem Rhythmus werde ich dieses Mal oder im nächsten Jahr Erster werden!"
"San Shou" oder "Sanda" sind aus China stammende Disziplinen, bei denen Faustschläge und Fußtritte ebenso wie Bodenwürfe zulässig sind.
Die Zweikämpfe spielen sich normalerweise auf einer Plattform, seltener in einem Boxring ab.
Der renommierteste Boxkämpfer, der aus dieser Art des Kampfsportes hervorgegangen ist, ist der Amerikaner vietnamesischen Ursprungs Cung Le, der in der Welt der Kampfkünste wohl bekannt ist.
Sollte Nacer Zemmal nur ein einziges Ereignis in seiner Karriere zurückbehalten, so würde er hier mit Sicherheit seine Anwesenheit beim Super-Turnier "King of Sanda", dem Super Bowl des Kung-Fu, nennen.
"Dieser Wettkampf ist der ranghöchste und in China angesehenste", erklärte der sympathische Pfundskerl.
"Es ist ein bisschen wie das Äquivalent zum Stadion Lumpinee (dem größten Stadion Thailands)."
"Das war eine Super-Erfahrung."
Zemmal hatte im Halbfinale seiner Kategorie (80kg) seinen ersten Kampf gewonnen, bevor er dann im Finale verlor.
"Der, der mich besiegt hat, war ein echter Profi", so analysierte er.
"Es gibt vier Mitstreiter pro Kategorie (80 kg, 85 kg, 90 kg und 95 kg)."
"Die Gewinner der Halbfinale treffen jeweils im Finale ihrer Kategorie aufeinander."
"Dann bieten sich die Sieger jeder Kategorie die Stirn, um einen einzigen Champion zu krönen, den König des Kung-Fu."
450 Millionen in Verträgen ohne Ausschreibung
Hydro-Québec hat in gegenseitigem Einvernehmen Projektplanungsfirmen 450 Millionen Dollar an Verträgen für das Wasserkraftprojekt Eastmain-1-A-Sarcelle-Rupert bewilligt.
Mitten in dieser Lawine von mehr als 100 Verträgen steht ein Konsortium, bestehend aus den Firmen BPR, Dessau, Groupe SM und Axor, das den wichtigsten Anteil, nämlich den der Projektleitung, zu einer Summe von 295 Millionen Dollar ohne Ausschreibung erhalten hat.
Dieses Konsortium, genannt "Énergie gérance", wurde 2004 als Begleiterscheinung der Entscheidung von Hydro-Québec, dem Privatsektor ihre Verantwortlichkeit, dieses wichtige, hydroelektrische Projekt in Höhe einer Summe von 5 Milliarden Dollar zu überantworten, gebildet.
Anfang 2005 ergatterte das Konsortium "Énergie gérance" den lukrativen Vertrag, ohne dass es eine öffentliche Ausschreibung gegeben hätte.
Für die Parti Québécois stellt das Zurückgreifen auf Unternehmenskonsortien ein ernsthaftes ethisches Problem dar, das das Risiko der Wettbewerbsverdrändung sowie eine Preissteigerung heraufbeschwört.
"Dies ist eine neue Art und Weise eines abgekarteten Spiels und entkräftet die Konkurrenz."
"Das bedeutet, dass man statt abgekartete Spiele statt auf geheime Art und Weise nun in offener Form durchführt", erklärte gestern Sylvain Simard, Abgeordneter der PQ, auf der Pressekonferenz.
Am frühen Vormittag hatte Simard die Frage vor der Nationalversammlung aufgeworfen, denn es scheint ihm schwer verständlich, wie das Interesse der Öffentlichkeit auf diese Art und Weise bedient werden kann.
Ressourcenministerin Nathalie Normandeau hatte am Nachmittag darauf reagiert, indem sie vehement in Abrede stellte, dass es sich bei diesem Vertrag um ein abgekartetes Spiel gehandelt hätte.
"Ich bleibe meiner Linie treu", wetterte sie, indem sie bestärkte, die PQ sei "unredlich" vorgegangen und es "fehle ihr an Härte".
Sie sagte, es "sei das Mindeste", dass die PQ sich entschuldige.
Das Modell des Konsortiums ist weltweit gängige Praxis.
Es handelt sich üblicherweise um ein zeitlich derart befristetes Bündnis, das es zwei oder mehreren Unternehmen erlaubt, ihre Expertisen hinsichtlich eines Gebots auf eine Ausschreibung für ein komplexes Projekt zu bündeln.
Das Projekt "Eastmain" weist ein hohes Komplexitätsniveau bezüglich seines Arbeitsausmaßes auf.
Das Bauverfahren ist im Gange und soll bis 2012 aufgestellt sein.
Gleichwohl wurde der Vertrag vergeben, ohne dass ein Konkurrenzkampf hatte stattfinden können; es hatte bereits Verhandlungen gegeben.
Zudem stellt das Modell des Konsortiums im Quebec selbst bei relativ einfachen Projekten keineswegs mehr eine Ausnahme dar.
Wie die Zeitung "Le Devoir" letzte Woche vermerkte, ist das im Bereich des Bauingenieur- und Beratungswesens angewandte Modell des Konsortiums Gegenstand von Regierungsermittlungen.
Ein kurzes Überfliegen des Quebecer Unternehmensregisters erlaubt es, mehr als 200 Konsortien zu benennen, von denen einige von beständiger Dauer zu sein scheinen.
Auf diese Art und Weise arbeitet beispielsweise die Firma Dessau in Partnerschaft mit der Mehrheit ihrer Kernkonkurrenten, zu denen CIMA+, Génivar, SNC-Lavalin oder auch Roche und Tecsult zählen, zusammen.
Jegliche Verknüpfung, und davon gibt es mehrere Dutzend, führt auf ein und dieselbe juristische Person zurück, nämlich auf Dessau.
Was das Konsortium "Énergie gérance" anbelangt, so hat Ministerin Normandeau betont, dass "das Territorium der Baie James einer besonderen Arbeitskräftedynamik unterworfen ist und dass Hydro-Québec diesem Faktum seit den 70er Jahren in besonderer Art und Weise Rechnung zollt".
Réal Laporte, der große Arbeitgeber der Société d'énergie de la Baie James (SEBJ), hat eine Erklärung abgegeben, die die Nase über das Faktum hat rümpfen lassen, dass der Vertrag über die Projektleitung nach Übereinkunft bewilligt wurde.
"Wenn du eine Ausschreibung macht und es nur wenige Bewerber gibt, werden deine Preise in die Höhe schnellen."
"Du hast also zwei Möglichkeiten: entweder du nimmst die Leute, die sich auf diesem Mart befinden und sagst dir: man wird eine befriedigende Übereinkunft zu einem guten Preis aushandeln."
"Der Gedanke ist jedoch, dass nicht der Preis entscheidend ist, sondern der Sachverstand der Personen", bekräftigte Laporte.
Dieser dem Konsortium "Énergie gérance" bewilligte Vertrag ist Teil einer langen Liste von Verträgen über mehr als 50,000 von der Parti Québécois erhaltene Dollar.
Die Verträge wurden entweder von der Hydro-Québec oder der SEBJ für das Projekt Eastmain-1-A-Sarcelle-Rupert genehmigt.
Nach Überprüfung zählte die Zeitung "Le Devoir" mehr als 100 Ingenieurs- und Beraterverträge, die Firmen oder deren Filialen, darunter insbesondere Ressourcenlabors, zwischen 2002 und März 2010 zugebilligt wurden.
SNC-Lavalin hatte 22 Verträge an sich gerafft, Génivar hatte 16 erhalten, Tecsult 14 und Dessau 10, ohne hierbei deren Beteiligung an "Énergie gérance" mitzurechnen.
Alle diese Verträge sind ausgehandelt worden.
Sie belaufen sich im Gesamt auf 449 783 344 $, darin eingeschlossen der Vertrag mit "Énergie gérance" über 295 131 564 $.
Sylvain Simard hatte verlauten lassen, dass die vier Firmen, die das Konsortium bilden (BPR, Dessau, Groupe SM und Axor) der "Parti libéral du Québec wohl bekannt" seien.
Ministerin Normandeau hatte anklingen lassen, die PQ sei gleichermaßen verbunden mit den Firmen, die sie "finanzierten", bevor sie präzisierte, dass es sich vielmehr um deren Führungskräfte handele.
Barometer verantworungsbewußten Konsums - Das "grüne" Etikett ist nicht vertrauenerweckend
Grüner, aber unumwunden skeptisch.
Der Quebecer Konsument hat wenig Zutrauen zu den Hauptakteuren des nachhaltigen Wachstums, jedoch ebenso wenig zu den gekennzeichneten Marken oder den Öko-Kennzeichnungen, die seine Wahl steuern sollen.
Schade, obwohl es in einem medienwirksamen Universum badet, wo es von Informationen zugunsten eines verantwortungsbewußteren Konsums nur so wimmelt: das Barometer verantwortungsbewußten Konsums hat einen Mangel an glaubwürdigen Informationen zu beklagen, eine Unzulänglichkeit, die sich als Bremse seines Engagements kenntlich macht, wie die erste Lesung zeigte, die gestern abgehalten wurde.
Obwohl sie den Konsum der so genannten sozial verträglichen Produkte im Jahre 2010 vorangetrieben haben, scheinen die Quebecer dennoch denjenigen, die diese zu verkaufen versuchen, wenig Kredit zu zollen.
Zwei Drittel der Quebecer Bevölkerung gibt zu, in der Tat dem Umweltengagement der Firmen ebenso wenig Glauben zu schenken wie der grünen Unternehmenswerbung, so verrät das vom verantwortlichen Verbraucherzentrum der Universität Sherbrooke ausgeklügelte Meßinstrument.
Ein anderer Befund: die Hälfte der Konsumenten zweifelt an der Vertrauenswürdigkeit der offiziellen, an die vermeintlich fairen Produkte angefügten Zertifikate, aber auch der Glaubwürdigkeit der Produkte und Marken, die sich als umweltbewußt deklarieren, so das Barometer.
Nach gleichem Muster wird der Diskurs der Politiker zu diesem Thema von lediglich 14,6% der Quebecer Bevölkerung ernst genommen.
Die Information hinsichtlich verantwortungsvollen Konsums scheint gleichwohl wichtig zur Stimulation dieses Konsumsegments, das zurzeit von annähernd nur einem Drittel der Quebecer Konsumenten belebt wird.
In der Tat dämpften Leere und zweifelhafter Charakter der Informationen den Eifer von 46% der Konsumenten.
Dies ist nach dem höheren Preis der Produkte die zweite, seitens des Barometers identifizierte Bremse.
Außerdem steht ein Drittel der Quebecer der angegebenen Leistungsfähigkeit der grünen Produkte und Dienstleistungen, die man ihnen an die Hand zu legen bemüht ist, mißtrauisch gegenüber.
Laut einer anderen Mitteilung hatte bereits über die Hälfte der Konsumenten im Jahre 2010 ihre Gewohnheiten geändert und vorwiegend die Marke eines oder mehrerer Produkte gewechselt, um ihrer Überzeugung Ausdruck zu geben.
Laut Barometer hatten sie auch zu 61% Einkäufe bei Händlern ihres Stadtviertels bevorzugt und den Kauf von in ihrer Region angebauten Lebensmitteln begünstigt.
Grüner und verantwortungsbewußter - der Index des umweltbewußten Konsums hatte in diesem Jahr eine 64 des Maximalwertes von 100 erreicht - der Homo consumus des Quebec liebt es, sich als König des Recycling zu präsentieren, der versucht, seine in der Umwelt hinterlassenen Spuren zu reduzieren, indem er sich um den Tierschutz kümmert.
Doch das soziale und ökologische Bewußtsein scheint dennoch vor seinem Auto halt zu machen, so das Barometer: gerade mal 28% der Quebecer haben angegeben, im Jahre 2010 öffentliche Verkehrsmittel genutzt oder die Mitfahrzentrale bevorzugt zu haben, um ihr ökologisches Interesse zu demonstrieren.
Das Zufußgehen sowie das Fahrradfahren wurden ebenfalls von 39,1% der Teilnehmer dieser umfassenden Verhaltensumfrage befürwortet, die die Klischeevorstellungen speist.
Staatsanleihe für die Übernahme von eXcentris
Die Quebecer Regierung, die von der Société Angus sowie dem Unternehmen Parallèle dazu aufgefordert wurde, sich finanziell an der Übernahme des Kinokomplexes eXcentris zu beteiligen, erklärt sich mit einer Zusammenarbeit einverstanden, jedoch nur in Form einer wettbewerblichen Anleihe.
Die Entwicklergesellschaft Angus sowie das Unternehmen Parallèle, die sich eine Spende in Höhe von sieben Millionen Dollar vom Kultusministerium zur Übernahme des Daniel Langlois gehörenden Kinokomplexes eXcentris auf dem Boulevard Saint-Laurent erhofft hatten, um diesen wieder seiner eigentlichen cineastischen Funktion zu überantworten, erhalten offenbar nicht, was sie verlangt haben.
Die Regierung hat zwar akzeptiert, sich in dieser Sache zu involvieren, allerdings zu ihren eigenen Bedingungen.
Statt der erwarteten Spende bietet die Quebecer Regierung vielmehr eine Anleihe in geringerer als der anfänglich erhofften Höhe, die eine existenzfähige Lösung zu vorteilhaften Bedingungen ins Leben rufen könnte, zumindest nach Meinung der aus der staatlichen Gerüchteküche entnehmbaren Quellen.
Ein erster Aktionsplan sowie eine Anfrage nach 12,8 Millionen seien bereits letzten Frühling vom Quebec zurückgewiesen worden, das Bittgesuch wurde seit dem erneut summenmäßig nach unten korrigiert.
Ein Vorschlag zusammen mit einem Aktionsplan wurden bereits vom Präsidenten der "Société de développement des entreprises culturelles" (SODEC), François Macerola, an Ministerin St-Pierre gesendet, die die Akte eXcentris leitet.
Vor mehreren Tagen hatte er ihr einen letzten Sachbericht zukommen lassen.
Der Gegenvorschlag des Kabinetts wurde der SODEC jedoch am Mittwoch übermittelt.
Parallèle und Angus haben nun bis zum 31. Dezember Zeit, auf diesen zu antworten.
Jedenfalls scheint die Prämisse der Staatsspende wirklich zur Seite gedrängt worden zu sein.
Rufen wir uns in Erinnerung, dass die Quebecer Eigentümergemeinschaft der Kinos und Kinokomplexe sich gegen eine direkte Staatsinvestition zur Unterstützung der Übernahme von eXcentris aufgelehnt hatte, indem sie das Argument vorbrachte, der Kultusminister habe keine finanzielle Hilfe für Immobilienprojekte dort zu leisten , die er nicht auch anderen Kinosälen habe zukommen lassen.
Mehrere andere Marktteilnehmer des Segments klagten jedoch im Gegensatz dazu substantielle, wirtschaftliche Hilfeleistung ein.
Kinochef Daniel Langlois hatte nach der eigenfinanzierten Konstruktion des Kinos über zehn Jahre lang unter großen Schwierigkeiten das Autorenkino in den Räumlichkeiten seines Kinokomplexes präsentiert, was die Ausnahmestellung seitens der Staatskasse rechtfertigen könnte.
Der Mangel an Kinosälen, die unabhängige Filme zeigen, ist in Montreal mehr als offensichtlich, und eXcentris wußte seine Klientel bei der Stange zu halten.
Die Société Angus sowie das Unternehmen Parallèle mit Christian Yaccarini an der Spitze, steuern ihrerseits eine privat finanzierte Campagne an, von der sie sich eine Summe 700 000 $ erhoffen, um den Erwerb anzukurbeln.
Seit dem Frühjahr 2009 fährt nur eine einzige Leinwand damit fort, Filme in eXcentris zu zeigen, nämlich Le Parallèle.
Ziel der zukünftigen Erwerber ist es, die drei Kinosäle am 27 Februar nächsten Jahres mit der Vorführung des sehr gelungenen Films von Xavier Beauvois "Des hommes et des dieux" neu zu eröffnen.
Christian Yaccarini aber hat die Zeitung "Le Devoir" nicht abberufen und man ignoriert, was er und seine Gruppe von den nach unten korrigierten Vorschlägen halten, die man ihnen gemacht hat.
Geheimnis des komplexgeschüttelten Kanada gelüftet
Die neuen, amerikanischen Diplomatenleitungen, die durch WikiLeaks verbreitet wurden, lüften das Geheimnis über das, was die Vereinten Nationen unter dem Minderwertigkeitskomplex der Kanadier gegenüber den Amerikanern erachten; sie legen aber mit dem gleichen Schlag das Überlegenheitsgefühl letztgenannter gegenüber Kanada offen.
Folglich sind die amerikanischen Diplomaten darüber erstaunt, dass der kanadische Wähler beim Wahlgang nicht die kanadisch-amerikanischen Beziehungen im Sinne hat, und sie glauben, dass der Besuch von Präsident Obama hätte der konservativen Regierung dabei geholfen, ihr Budget von 2009 durchzusetzen!
Die vier neuen Mitteilungen zwischen der amerikanischen Botschaft in Ottawa und Washington, die gestern öffentlich verbreitet wurden, bieten noch mehr pikante Details als den bloßen substantiellen Inhalt, an denen man zu knabbern hat.
Eine vom 22. September 2008 datierende Verbindung, d. h. im Zeitraum, in dem die föderale Wahlkampage im vollen Gange befindlich war, berichtet darüber, ab welchem Punkt die Vereinten Nationen sich nicht mehr an den von ihren politischen Chefs diskutierten Einsätzen beteiligen.
Zum großen Erstaunen von David Wilkins, des in Ottawa eingesetzten, amerikanischen Botschafters.
Herr Wilkins bietet verschiedene Erklärungsmöglichkeiten dieser Situation.
"Ein den Kanadiern nahezu innewohnender Minderwertigkeitskomplex bedingt veranlasst möglicherweise die kanadischen, politischen Führungskräfte viel eher dazu, über innere Streitfragen des Alltags zu sprechen, als den Vereinigten Staaten bei dieser Wahl den schwarzen Peter zuzuschieben (wie 1988 bei der Kampagne über den Freihandel) ", so beschreibt er.
Die Vereinten Nationen, so schlußfolgert er, sind somit "der sprichwörtliche Goliath dieser Wahl: omnipräsent, aber potenziell zu bedrohlich, um von ihm zu sprechen".
Der Botschafter versteht diese "ohrenbetäubende Stille" umso weniger, da die beiden Länder intensive politische und wirtschaftliche Beziehungen hegen.
"Logischerweise", so bewertet er, "sollte es die Fähigkeit eines Kandidaten, einer Partei und noch viel mehr eines Parteichefs zum Führen einer solch essentiellen Beziehung sein, die der Wähler beim Urnengang als Schlüsselfaktor im Sinne hat."
Der andere Ausdruck dieses Gefühls von Wichtigkeit liest sich in der am 22. Januar 2009 von Terry Breese, Geschäftsträger in Ottawa, gesendeten Mitteilung, die Präsident Barack Obama auf seinen ersten Besuch in Ottawa vorbereiten soll.
"Ihre Reise wird dabei helfen, das Weiterbestehen der Regierung bei dem Vertrauensvotum über den Bundeshaushalt Anfang Februar zu gewährleisten, bei dem Kanada sein erstes Defizit nach mehr als einem Jahrzehnt bekannt geben wird, das aufgrund eines Belebungsprogrammes in der Höhe von 30 bis 40 Milliarden Dollar entstanden ist", beschreibt Breese.
Nirgends hatte er erwähnt, dass die Regierung die Parlamentssitzung vor Weihnachten hatte vertagen müssen, um zu verhindern, dass das Parlament von der Koalition gestürzt würde und sich das so bedingte Weiterbestehen der Oppositionsparteien auf die Qualität des vorgeschlagenen Belebungsprogramms auswirken würde.
Eine weitere, vom Januar 2008 datierende und seitens des Botschafters Wilkins verfasste Mitteilung verständigt Washington vom immer negativer werdenden Bild, dass die über CBC ausgestrahlten, dramatischen Serien von den Vereinigten Staaten verbreiten.
Der Botschafter ist beunruhigt über Sendungen wie Border, Little Mosque on the Prairie, Intelligence und H2O, in denen man wenig subtile Anspielungen an Maher Arar, die "No-Fly-List" oder auch Abführungen zum Zwecke von durch Muskelprotze des CIA durchgeführter Vernehmungen beobachten kann.
Wieder eine andere Mitteilung berichtet ausführlich darüber, wie Hillary Clinten bei ihren französischen Amtskollegen Bernard Kouchner bei ihrem ersten bilateralen Treffen danach gefragt habe, ob Europa bereit sei, bestimmte Gefangene aus Guantanamo aufzunehmen.
Herr Kouchner soll die Frage mit ja beantwortet haben, allerdings auf der Basis einer individuellen "Fall zu Fall"-Entscheidung.
Àm Ende des Treffens, so beschrieben, "hat er der Staatsekretärin ein Papier in puncto Omar Khadr ausgehändigt, einem 15-jährigen Muslimen kanadischen Ursprungs."
"Die Staatssekretärin hat zugesagt, die Akte erneut durchzusehen".
Merken wir schließlich noch an, dass sich die Gemüter hinsichtlich der Webseite WikiLeaks erhitzen.
Tom Flanagan, ein alter und Stephen Harper sehr eng stehender Berater, hatte über CBC erklärt, dass die für dieses massive Leck Verantwortlichen "umgebracht" werden sollten.
Er hatte hier auf Mike Huckabee aus den Vereinigten Staaten referiert.
Weltweiter Plan zur Erneuerung der Beleuchtung
Die UNO hat gestern in Cancun einen Plan zur Erneuerung der Beleuchtung von Haushalten, Handel und Industrie in 100 Ländern im Hinblick auf die Erzielung einer Verringerung des Treibhausgases (FCKW) vorgeschlagen, der nahezu einem Drittel der zusätzlichen Reduktion entspricht, die realisiert werden muss, um das Erdklima bis 2020 zu stabilisieren.
Dieser ambitionierte Plan nimmt seine Position im Schritte der konkreten Großprojekte ein, die die UNO in Cancun umzusetzen hofft, um die Abwesenheit von zwingenden Reduktionsverpflichtungen der Industrieländer zu kompensieren.
Nach dem gestern vorgebrachten Plan würde das Hauptproblem in Form der 1,8 Milliarden Tonnen (Gt) des aufgrund der Beleuchtung auf die Erde abgegebenen FCKWs vermieden werden, wenn die weißglühenden Birnen, die bisher noch ein Monopol von 50 bis 70% auf dem Markt darstellen, durch fluoreszierende oder besser noch, durch Leuchtdioden (LED) ersetzt würden.
Die Beleuchtung ist verantwortlich für 8% der weltweiten Emissionen.
Dies entspricht einem Äquivalent von 70% der Abgase des weltweiten Fuhrparks.
In Kopenhagen hatten sich letztes Jahr die großen Abgasemittenten wie die Vereinigten Staaten, China, Europa und andere, worunter auch Kanada zählte, zu freiwilligen Reduktionsplänen verpflichtet, die die globalen FCKW-Emissionen von 53 Gt auf 49 Gt herunterschrauben sollten.
Von dieser Bilanz müsste man jedoch noch 5 Gt abziehen, um von heute bis zum Jahre 2020 den Klimaanstieg um 2 Grad Celsius zu stabilisieren, um zu verhindern, dass dieser außer Kontrolle gerät.
In den weißglühenden Birnen entweicht 95% der Energie in Form von Wärme, und die restlichen 5% produzieren das Licht.
Mit den Kompaktleuchtstoffbirnen reduziert sich der Energieverbrauch um 75%, mit den neuen LED-Glühbirnen reduziert man diesen Energiebedarf nochmals um das Zweifache.
Die Kompaktleuchtstoffbirnen halten im Schnitt zwischen 6000 bis 10,000 Stunden.
Die neuen LED-Glühbirnen, wie beispielsweise diejenigen, die der Hersteller Philips diese Woche auf den Markt gebracht hat - diese Gesellschaft hat übrigens an der UNO-Studie teilgenommen - haben eine Lebenserwartung von 25,000 Stunden und verbrauchen 80% weniger Energie als eine weißglühende Birne, was eine Andeutung der Einsparmöglichkeiten des Auswechselungsplanes vermittelt, der in 100 Ländern angewendet werden soll.
Neben der Tatsache, dass iese völlig neuartigen Glühbirnen nur sehr wenig Wärme abgeben, können sie auch mit einem Regelwiderstand funktionieren.
Und sie enthalten keinerlei Quecksilber.
Mehrere Spezialisten haben aufgezeigt, dass Kompaktleuchtstoffbirnen Reserven aufweisen, da sie Quecksilber enthalten und dass man sie deswegen als Sondermüll entsorgen muss, was in den Entwicklungsländern nicht immer möglich ist, außer die Produzenten stellen eine Annahmestelle zur Verfügung.
Die Hauptquelle an Quecksilberemissionen auf dem Planeten stellt laut dem Bericht jedoch nicht die Kompaktleuchtstoffbirne dar, sondern vielmehr die Kohlekraftwerke, die wesentlich mehr Quecksilber ausstoßen, um die von den weißglühenden Birnen verschwendete Elektrizität zu erzeugen.
Allein in den Vereinigten Staaten stoßen diese Kohlekraftwerke 25,000 Tonnen Quecksilber jährlich aus.
Der Bericht legt detailliert die Gewinne dar, die jedes Land dank dieses internationalen Programmes erwirtschaften würde.
Indonesien würde so beispielsweise eine Milliarde Dollar jährlich beim Ankauf von Elektrizität und acht Millionen Tonnen CO2 einsparen, das bedeutet ein Äquivalent von 3,5 Kohlekraftwerken, deren Erbauung Indonesien 2,5 Milliarden kosten würde.
Elfenbeinküste erwartet aufgeregt die Ankündigung der Wahlergebnisse
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die "unverzügliche" Veröffentlichung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl der Elfenbeinküste direkt nach deren Fristablauf gefordert.
"Der Generalsekretär unterstreicht die Notwendigkeit der unabhängigen Wahlkommission, ihre Arbeit zu erhalten und die vorläufigen Ergebnisse ohne weiteren Aufschub bekanntzugeben", so betonte ein Pressesprecher des UNO-Chefs.
"Er bittet alle Parteien und Institutionen der Elfenbeinküste, ihre Verantwortlichkeit unter Beweis zu stellen und sich jeder Initiative bis zur Verkündung der vorläufigen Ergebnisse zu enthalten."
Trotz des seitens bestimmter Auslandsregierungen ausgeübten Druckes hatte die Wahlkommission die Deadline, die auf Mittwoch um Mitternacht festgelegt war, drei Tage nach der Wahl am Sonntag, ohne Veröffentlichkung der Ergebnisse verstreichen lassen.
Circa vierzig Minuten vor Fristablauf hatte der Präsident der CEI im Fernsehen bestätigt, dass die Kommission "mit der Arbeit fortfahren" würde, um die Ergebnisse zu verkünden.
Am Mittwoch sind vielfache Aufrufe aus der ganzen Welt laut geworden, die CEI möge doch endlich den Namen des Siegers der zweiten Wahlrunde unter dem aus dem Amt scheidenden Laurent Gbagbo und dessen Opponenten Alassane Ouattara ausrufen.
Das Gbagbo-Lager rechnet jedoch mit der Annullierung von "betrügerischen" Stimmabgaben im Norden durch den Verfassungsrat, die durch das Ex-Rebellenlager der Forces nouvelles (FN) während des im September 2002 fehlgeschlagenen Putsches erzielt wurden.
Pascal Affi N'Guessan, Leiter der Präsidentschaftskampagne der Elfenbeinküste, hatte bestätigt, dass die seitens der FN praktizierten Manöver zur Einschüchterung der Wähler im Norden des Landes die Anhänger des Präsidenten abgeschreckt hatte, zur Wahl zu gehen.
Die gesamte Wahl könnte annulliert werden, falls die von Gbagbo eingelegten Klagen vom Verfassungsrat berücksichtigt werden.
Die Gbagbo-Kontrahenten sind jedoch nun mehr der Ansicht, dass der höchste Gerichtshof des Landes nicht neutral sei, da er von Paul Yao N'Dré, einem politisch eng mit Gbagbo verbundenen geleitet wird.
Alassane Ouattara, Mann des Nordens, der jedwede Verbindung zu den Ex-Rebellen abstreitet, hat die Verzögerung bei der Verkündung der Wahlergebnisse als "unannehmbar" beurteilt und Gbagbo gebeten, diese zu respektieren, auch wenn er nicht so weit gegangen ist, den Sieg einzufordern.
Seine Bündnisparter bekräftigen, Gbagbo blockiere die Veröffentlichung der Ergebnisse, da er wisse, dass er verloren habe; und eine Beschwerde vor dem Verfassungsgericht einzureichen, nachdem man die Wahlkommission daran gehindert habe, die Ergebnisse zu veröffentlichen, seie illegal.
Die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen am Sonntag wurden für die Krönung des Vereinigungs- und Versöhnungsprozesses eines Landes gehalten, das über Jahre hinweg in zwei Teile gespalten war.
Die Vereinten Nationen hatten am Mittwoch die Politiker der Elfenbeinküste davor gewarnt, sie könne im Falle von eventuellen Ausschreitungen für diese verantwortlich gehalten werden.
Laurent Gbagbo hatte die erste Wahlrunde am 31. Oktober mit 38% der Stimmen gegenüber den 32% für Alassane Ouattara, der die öffentliche Unterstützung des ehemaligen Präsidenten Henri Konan Bédié (25% in der ersten Runde) genoß, als Spitzenkandidat hinter sich gebracht.
Arbeitslosenquote in Frankreich im dritten Quartal stabil geblieben
Die Arbeitslosenquote in Frankreich ist im Sinne des Internationalen Arbeitsamtes (IAA) in der Metropole auf stabilen 9,3% (unter Einbeziehung der Überseedepartements auf 9,7%), so zeigen die vorläufigen, saisonbereinigten Angaben, die am Donnerstag vom Statistischen Bundesamt Insee veröffentlicht wurden.
Die Arbeitslosenziffer in der Metropole etabliert sich auf 2,631 Millionen.
Die Angaben des zweiten Quartals beliefen sich auf 9,3% der erwerbsfähigen Bevölkerung in der Metropole und auf 9,7% unter Einbeziehung der Departements in Übersee.
Über das Jahr verzeichnete die Arbeitslosenquote einen Anstieg von 0,1 Prozentpunkten.
Eingehender betrachtet waren 3,4 Millionen Erwerbstätige der französischen Metropole im dritten Quartal nicht beschäftigt, wünschten jedoch eine Arbeit zu finden; hierbei miteinbezogen, ob sie nun alle zwei Wochen einsatzfähig waren oder nicht bzw. ob sie arbeitssuchend waren oder nicht.
Die Situation der sich auf dem Arbeitsmarkt befindlichen Jugendlichen hat sich mit einer Steigerung der Arbeitslosenquote von 24,2% in der Metropole (+ 0,9 Prozentpunkte innerhalb von drei Monaten, +0,5 Prozentpunkte über das Jahr gesehen) und 25% unter Einbeziehung der Überseeregionen, weiterhin verschlechtert.
Im dritten Quartal waren 637,000 der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren nach Angaben des IAA arbeitslos.
Die Senioren haben ihrerseits einen leichten Anstieg der Arbeitlosenquote von 6,4% in der Metropole (+0,2 Prozentpunkte über drei Monate sowie über das Jahr gesehen) zu verzeichnen, d. h. 482 000 der über 50-jährigen Personen, 6,6% unter Einbeziehung der Departements in Übersee.
Nur die 25-49 Jährigen hatten aus der Stabilität der Arbeitslosigkeit im dritten Quartal einen Nutzen ziehen können; 8,3% in der Metropole (-0,1 Prozentpunkt über drei Monate, +0,1 Prozentpunkte über ein Jahr) und 8,8% in Frankreich im Gesamt.
Nach einer Auseinandersetzung über seine Berechnungsverfahren veröffentlicht das Statistische Bundesamt Insee seit 2006 nicht mehr die monatlichen Arbeitslosenzahlen.
Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, fährt dagegen weiterhin in dieser Methode fort und verkündete am Dienstag eine Quote von 9,8% in Frankreich für Oktober (die Überseedepartements eingeschlossen) gegenüber 9,9% im September.
Alexandre Guérini angeklagt und verhaftet
Gegen Alexandre Guérini, 53, Leiter einer Entsorgungsfirma und Bruder des Präsidenten des Generalrats der Region Bouches-du-Rhône (PS), wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und er wurde im Zuge eines Ermittlungsverfahrens über die öffentlichen und unter Betrugsverdacht stehenden Märkte ins Gefängnis in Luynes nahe Aix-en-Provence eingeliefert.
Alexandre Guérini wurde wegen Unterschlagung von Gesellschaftsvermögen, Veruntreuung von Allgemeingütern, Hehlerei, Mittäterschaft in Korruption, unerlaubter Bestechung und Waffenbesitz angeklagt, so sein Rechtsanwalt.
"Alexandre Guérini kampfbereit und hat vor, sich zu allen Fragen zu äußern, die ihm die Staatsanwaltschaft stellen wird, statt Hirngespinste zu verbreiten."
"Es ist einfach, ihm eine Reihe strafbarer Anklagepunkte zu unterstellen, eine andere Sache ist es, diese zu beweisen", erklärte sein Rechtsanwalt Florence Rault der AFP (Agence France Presse) vor der Anhörung seines Mandanten.
Herr Guérini, Bruder von Jean-Noël Guérini, dem ersten Manne der PS (Parti socialiste) im Departement, hatte darauf Wert gelegt, dem Richter vor seiner Anhörung mittels seiner Rechtsanwälte ein Memoradum zu seiner Rechtfertigung zukommen zu lassen.
Ein Angehöriger Guérinis, Philippe Rapezzi, wurde am Mittwochabend ebenfalls angeklagt und inhaftiert.
Laut Rechtsanwältin Lucien Simon hatte ihr Mandant niemals etwas anderes getan, als seine Deponie, die er zu leiten hatte, am Laufen zu halten.
Hinsichtlich des geschäftlichen Kompetenzbereiches oder dem Zielort der damit verbundenen Fonds hätte er niemals Kenntnis gehabt, so Simon.
In dieser Affaire wurde auch Daniel Pinna, ehemaliger Generaldirektor des Öffentlichen Dienstes des Ballungsraums Aubagne, am Mittwoch wegen Unterschlagung und Komplizenschaft angeklagt, dann jedoch unter der Auflage, sich unter gerichtlicher Aufsicht von den Protagonisten dieser Rechtsakte fernzuhalten, wieder auf freien Fuß gesetzt.
"Mein Mandant konnte Erläuterungen zu den Tatsachen liefern, die ihm vorgeworfen wurden."
"Der leitende Staatsanwalt hat berücksichtigt, ihn nicht seiner Freiheit zu beraubenů, sagte seine Rechtsanwältin Yann Arnoux.
Vier weitere Personen waren unter Anklage gestellt und in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aus der Haft entlassen worden, darunter zwei von ihnen unter juristischer Überwachung, so der stellvertretende Oberstaatsanwalt Michel Raffin.
Michel Karabadjakian, stellvertretender Geschäftsführer des Entsorgungsbetriebes Marseille Provence Métropole (MPM), wird aufgrund von "unerlaubter Einflussnahme und passiver Bestechung" gerichtlich verfolgt.
Zwei Staatsbeamte des Ballungsraumes Aubagne, Michèle Duval und Christophe Bringuier, wurden ebenfalls verhaftet, der eine aufgrund des Titels "Hinterziehung und Veruntreuung von Allgemeingut durch einen Beauftragten des öffentlichen Dienstes", der andere wegen "Mittäterschaft bei Veruntreuung von öffentlichen Geldern".
Auch die Lebensgefährtin von Alexandre Guérini, Jeannie Peretti, wurde der "Hehlerei und Unterschlagung von Gesellschaftsvermögen" angeklagt.
Zu den Personen, die Guérini gegenübergestellt wurden, gehört Stéphane Brunengo-Girard, kürzlich inhaftiert aufgrund einer ähnlichen Affaire betrügerischer Machenschaften aus öffentlicher Hand, die Korsika betroffen hatte.
Die Fahnder verdächtigen seine Gesellschaft, dazu beigetragen zu haben, aus "hohen" Verbrecherkreisen stammendes Geld zu waschen.
Die Untersuchung gegen X wegen mutmaßlichen Betrugs bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, hier insbesondere im Entsorgungszweig, wird im April 2009 infolge anonymer Schreiben in den Akten mehrerer offener Ermittlungsverfahren geführt.
Aus nahen Ermittlungsquellen geht hervor, dass sich die Untersuchung besonders auf die Bedingungen des Zuschlags sowie des Betriebs einer Deponie in La Ciotat konzentriert, die ebenso Abfälle aus dem Gebiet der Aubagne, wie auch aus bestimmten Städten des städtischen Einzugsgebietes Marseille (MPM) bezieht.
Affaire Clotilde Reiss: der Elysée-Palast übertreibt seine Mittlerfunktion für Syrien
Binnen mehr als sechs Monaten, von Juli 2009 bis Mai 2010, hielt das Schicksal von Clotilde Reiss, einer jungen französischen Forscherin, die im Iran wegen "Spionage" festgehalten wurde, die französische Öffentlichkeit in Atem, versetzte die Diplomatie in Alarmbereitschaft und akzentuierte die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Paris und Teheran.
Dies alles unter den aufmerksamen Blicken der Diplomaten der Vereinigten Staaten.
Die von WikiLeaks erhaltenen und von der Zeitung "Le Monde" durchgesehenen amerikanischen Dokumente geben einige Hintergründe dieser Krise preis.
Sie beschreiben, wie das Elysée den Amerikanern seine Strategie erklärt hatte, die soweit gingen, diesen Ratschläge zum Umgang mit ihrer eigenen Krise von "Geiselnahmen" im Iran (eine kleine Gruppe von Wanderern) zu geben.
Sie zeigen auf, wie die französischen Verantwortlichen versucht haben, Washington davon zu überzeugen, dass die Befreiung der jungen Französin nicht die Freilassung von Majid Kakavand, einem in Frankreich gefangen gehaltenen und von der amerikanischen Justiz aufgrund von Handel mit Material zugunsten des iranischen Nuklearprogrammes gesuchten Iraners zur Gegeleistung habe.
Schließlich setzen sie die Art und Weise, mit der das französische Präsidium die Medien zu dem Zwecke zu manipulieren versucht hat, diesen die Idee glaubhaft zu machen, der syrische Präsident Bachar Al-Assad habe eine zentrale Rolle bei der Befreiung von Clotilde Reiss gespielt, in ein grelles Licht.
In Wahrheit hatte er nichts in dieser Hinsicht getan.
Ein am 12. August 2009 in Paris redigiertes Diplomatentelegramm trägt den Titel "Iran: französische Kommentare zur Art und Weise des Umgangs mit Geiselnahmen".
François Richier, Elysée-Berater in Strategiefragen, unterhielt sich in Begleitung von Patrice Paoli, Direktor des Quai d'Orsay für Nordafrika und den Mittleren Orient mit der amerikanischen Diplomatin Kathleen Allegrone.
Sie erklärten ihr die französische Methode.
Die rieten den Amerikanern, alles daran zu setzen, um ihre eigenen Staatsangehörigen rückzuführen, die gewaltsam im Iran festgehalten würden.
"Macht Lärm", sagten sie, "artikuliert laut und deutlich und ohne Unterlass" die Wörter "Grundmenschenrechte", "Unschuld", "sofortige Freilassung" in den Medien.
Dies ist notwendig, um das iranische Regime in Verlegenheit zu bringen, das sehr empfindlich auf sein Image achtet.
"Betreibt dies umso mehr, zumal euch die Iraner bitten, das nicht zu tun".
Denn "Stillschweigen löst nichts", vorbei die Diskussionsversuche über auf unauffälligem Wege, die Iraner sind "Meister in Ausweichmanövern".
Herr Richier fügt hinzu, dass die Festnahme von Ausländern eine "geläufige, iranische Taktik" sei: "Geiselnahme zum Zwecke politischer Erpressung".
Er kündigt an, die Freilassung von Clotilde Reiss aus dem Gefängnis (die am 16. August zustande kommen sollte, an dem Tage, an dem sie sich in die französische Botschaft flüchtet) "verlange die Zahlung einer großen Geldsumme an die Iraner" (230,000 Euro Kaution).
Und er lässt verlautbaren, das Elysée antizipiere weitere Geiselnahmen, ein Phänomen, das "sich verschärfen wird".
Die Iraner könnten "in naher Zukunft einen anderen der ungefähr 1,800 französischen Staatsbürger verhaften, die im Iran leben", so sagte er.
28. August 2009.
Clotilde Reiss ist vor zwölf Tagen aus dem Gefängnis entlassen worden, wird jedoch weiterhin im Iran festgehalten.
Eine Information wurde in Umlauf gebracht: der Iraner Majid Kakavand, dessen Auslieferung die Vereinten Staaten aufgrund illegalen Handels mit empfindlichem Elektronikmaterial an den Iran fordern, ist nach Entscheid eines Richters in Paris aus der Haft entlassen worden.
Die amerikanische Botschaft stellt sich, wie zahlreiche andere Beobachter, Fragen über diese beunruhigende Koinzidenz.
Für Washington, das die illegalen iranischen Netzwerke des Erwerbs von dem für das Nuklearprogramm vorgesehene Material verfolgt, stellt die Freilassung von Majid Khakavand eine schlechte Neuigkeit dar.
Hat Frankreich einen Kuhhandel in Kauf genommen ?
Die Befreiung des Iraners gegen diejenige der Französin ?
Anlässlich einer erneuten Unterredung mit Kathleen Allegrone am 4. September versichert François Richier, dass dies nicht der Fall sei.
Das Elysée, so sagt er, war nicht nur "völlig überrascht von dem Beschluss des Richters", sondern habe auch versucht, sich dagegen aufzulehnen.
"Es hat einen regen Austausch zwischen dem französischen Präsidium und dem französischen Justizminister gegeben" (derzeit Michèle Alliot-Marie), aber "die französische Regierung kann die richterliche Entscheidung nicht ändern", erklärt er.
Herr Richier möchte auch darauf hinweisen, dass Majid Kakavand weiterhin unter "strenger" Aufsicht des französischen Geheimdienstes steht.
Der Elysée-Berater wählt eine Telefonnummer, legt wieder auf, informiert sodann die amerikanische Diplomatin, der Iraner "befände sich zurzeit in den von der iranischen Botschaft geleiteten Gebäuden in Paris".
Während des Gewahrsams von Clotilde Reiss im Iran schont das Elysée seine Bemühungen nicht, mittels Verlautbarungen und von den Medien organisierter "Fluchtversuche" glauben zu machen, der syrische Präsident Bachar Al-Assad spiele eine "wichtige" und "einflussreiche Mittlerrolle".
Die Amerikaner beobachten diese Aktivität nicht ohne Ironie und konstatieren, dass die Manipulation Früchte trägt, da mehrere Presseartikel die offizielle französische Version widerspiegeln.
Ein vom 25. August 2009 datierendes Telegramm beschwört "den Medienblitz der französischen Behörden" herauf.
Worauf basiert so viel "Dankesbezeugung" gegenüber Herrn Assad, fragt sich die Pariser Botschaft.
"Trotz ihrer Erklärungen voller Lobpreis geben die französischen Behörden insgeheim zu, dass sie nur eine vage Ahnung davon haben, was die Syrier tatsächlich getan haben".
Das Dokument befasst sich sodann mit den Gründen, die das Elysée dazu gebracht haben, dieser Fiktion zu verfallen.
Die intensiven Kommunikationsbemühungen "zielt darauf ab, Sarkozys Politik der Öffnung gegenüber Syrien zu bestätigen", analysiert er.
Eine 2008 lancierte Politik, die damals "von zahlreichen Kritikerstimmen in Frankreich sowie im Ausland als verfrüht und unverdient wahrgenommen wurde".
"Die syrische Rolle aufbauschend" versuche Paris "Syrien vor Augen zu führen, welche Belobigung man erzielen kann, indem man eine konstruktive Rolle in der Region spielt".
Ziel ist es außerdem, "Zwietracht zwischen Syrien und dem Iran zu säen".
Die amerikanische Botschaft weiß dies aus guter Quelle.
Am 11. August hatte François Richier ihr anvertraut: "selbstverständlich wissen wir nicht, ob die Syrier was auch immer gemacht haben".
"Aber wir haben uns trotz allem bei ihnen bedankt."
"Dies sollte zumindest Verwirrung bei den Iranern stiften".
Clotilde Reiss kehrt am 16. Mai 2010 nach Frankreich zurück.
Nicolas Sarkozy empfängt sie im Elysée.
In einem Kommuniqué dankt er den Präsidenten Brasiliens, des Senegal und Syriens für ihre "aktive Rolle zugunsten der Freilassung unserer Landsmännin".
Keine Online-Spiele für junge Koreaner nach Mitternacht
Die südkoreanische Regierung wird ein Gesetz, genannt "das Aschenbrödel", verabschieden, welches es den Jugendlichen verbieten wird, nach Mitternacht Online-Games zu spielen, indem es ihnen den Zugriff sperrt, so deuteten Regierungsverantwortliche an.
Ein Gesetzesentwurf, der die Online-Spiele-Betreiber dazu auffordern soll, Jugendlichen unter 16 Jahren nach Mitternacht den Zugriff auf diese Spiele zu verwehren, wird dem Parlament im Dezember vorgelegt, schilderten Repräsentanten von Kultus- und Familienministerien.
"Viele Kinder spielen diese Games die ganze Nacht lang und haben sodann Schwierigkeiten mit Lernen in der Schule und auch damit, ein normales Leben tagsüber zu führen."
"Wir sind der Meinung, dass dieses Gesetz notwendig ist, um ihre Gesundheit und ihr Recht auf Schlaf zu gewährleisten", erklärte Jo Rin, mit diesem Gesetzesentwurf betrauter Ministerialbeauftragter der französischen Presseagentur Agence France Presse.
Die Online-Games seien danach erneut ab 6 Uhr morgens zugänglich.
Die Herstellergesellschaften hätten ein Jahr lang Zeit, sich auf die Anwendung des Gesetzes vorzubereiten, so präzisierte er.
Die Regierung fasser ebenso ins Auge, die Hersteller zu bitten, das täglich für den Zugriff auf diese Spiele gewährte Zeitlimit denjenigen Jugendlichen herunterzuschrauben, deren Eltern darum bitten, fügte der Verantwortliche hinzu.
Er werde ebenso denjenigen Personen, die es wünschen, Gratisprogramme zur Verfügung stellen, die es ermöglichen, die im Internet verbrachte Zeit zu limitieren.
Südkorea ist eines der am meist "vernetzten" Länder, und die Zeitungen berichten regelmäßig von verschiedenen, mit intensiver Internetnutzung verbundenen Ereignissen.
Das Land ist außerdem unangefochtener Champion in weltweiten Online-Game-Wettbewerben.
Im November hatte Südkorea gegenüber 58 weiteren Nationen vier Goldmedaillen in den World Cyber Games errungen.
Weltmeisterschaft 2018-2022: die FIFA ernennt das Ausrichterland
In heller Aufregung aufgrund von Korruptionsverdacht ernennt das Exekutivkomitee der FIFA am Donnerstag die Ausrichterländer der Weltmeisterschaften 2018 und 2022, eine höchst politische Wahl, bei der das Rangeln um Einfluss sowie das Lobbying die technischen Kriterien in den Hintergrund zu drängen drohen.
Eine Sache ist jedoch sicher: die Ausgabe 2018 der Königsdisziplin der FIFA wird in Europa, ihrer traditionellen Hochburg, stattfinden (die 4 Kandidaten: England, Russland, Spanien-Portugal, Niederlande-Belgien).
Die Ausgabe 2022 wird dann etwas exotischer ausfallen; der Internationale Fußballverband hofft, nach der Premiere auf dem afrikanischen Kontinent im Jahre 2010 neue Territorien (Katar, Australien) für sich gewinnen zu können, oder seine Niederlassung in den Vereinigten Staaten oder in Fernost (Japan, Südkorea) weiter zu verfolgen.
Die Liste der Persönlichkeiten, die zur Delegation zugehörig (David Cameron, Prince William, José Luis Rodriguez Zapatero, José Socrates, Bill Clinton, der Emir von Katar, der belgische und niederländische Regierungschef, Zidane, Beckham, Cruyff) gibt das Maß des ökonomischen und politischen Einsatzes einer Weltmeisterschaft vor.
Die Machenschaften hinter den Kulissen drohen also bis zur letzten Minute anzuhalten.
Schwierig ansonsten, eine Hierarchie der Kandidaten aufzustellen.
Nach dem Evaluationsbericht der FIFA, bieten die englische, spanisch-portugiesische (2018) und amerikanische (2022) Akte bessseren Argumente als die ihrer Konkurrenten.
Aber diese Erwägungen werden für die 22 Mitglieder des Exekutifkommitees zur Stunde der Wahl nicht so gewichtig sein.
Die Sunday Times, die mit der Herbeiführung der Suspendierung zweier Mitglieder des Exekutifkommitees (Reynald Temarii und Amos Adamu) am Anfang der Enthüllungen stand, hätte ebenso gut die Chancen für ihr eigenes Land, Wiege des Fußballs, ruinieren können, das nur ein einziges Mal die Weltmeisterschaft austragen durfte, nämlich 1966.
Die BBC hatte dem am Montag erneut Nährboden gegeben, indem sie einen Dokumentarbericht ausgestrahlt hatte, der drei einflussreiche Mitglieder des Kommitees, nämlich Ricardo Teixeira, Nicolas Leoz und Issa Hayatou unter Beschuss nimmt.
Grund genug, die FIFA zu verärgern und die englischen Verantwortlichen in Verlegenheit zu bringen, die in erster Linie mit David Cameron in diesen letzten Wochen ein intensives Lobbying betrieben hatten.
Der Regierungschef hofft auf eine Neuauflage des von seinem Vorgänger Tony Blair gelungenen Schachzuges, der im Jahre 2005 für London die Organisation der Olympischen Spiele 2012 erzielt hatte.
Würde dieser intensive Einsatz genügen, um das Image Englands vor dem Kommitee wieder aufzuwerten?
Nichts ist weniger sicher, denn dem Duo Spanien-Portugal fehlt es nicht an Trümpfen mit seinen bereits fertigen Stadien, seiner Expertise (WM 82 in Spanien, Olympische Spiele 92 in Barcelona, EM 2004 in Portugal) und seiner Fußballkultur.
Doch die wirtschaftlichen und finanziellen Schattenseiten der beiden Länder könnten ihre Ambitionen dämpfen.
Die möglichen Repressalien gegen die Engländer sowie die Zweifel über Solvenz Spaniens und Portugals lassen die Chancen Russlands, das trotz seiner Lücken im Dossier (Stadien, Hotels, Transport) zum gewichtigen Outsider geworden ist, ansteigen.
Premierminister Vladimir Putin hat jedoch beschlossen, die unumwundenen Andeutung auf die Bezichtigungen der englischen Presse "einen unfairen Wettbewerb in der Vorbereitung der Abstimmung" seitens der Kommiteemitglieder angeprangert.
"Man bewirft sie mit Dreck, man versucht, sie zu kompromittieren", wetterte Putin.
Für 2022 scheinen die Vereinigten Staaten, gestärkt durch die Erfahrung von 1994, die logischen Favoriten zu sein.
Erste ökonomische Weltmacht, Sitz der FIFA-Hauptsponsoren, das Land scheint eine lange Liste von Vorteilen gegenüber Japan und Südkorea aufzuweisen, die separat ein sehr schönes Projekt aufgestellt haben.
Doch diese neuen Kandidaturen scheinen verfrüht für zwei Länder, die die Wettkämpfe im Jahre 2002 mitorganisiert hatten.
Eine andere Bedrohung: die von der FIFA heiß ersehnte Bewilligung der WM 2026 für China, die die asiatischen Chancen auf 2022 hinfällig werden lassen.
Mit Australien und Katar, das mit der Aufwartung futuristischer Stadien alle Register gezogen hatte, verfolgt die FIFA ihre Ausdehnung in Richtung neuer Gegenden, jedoch stellen diese beiden Länder ein größeres Risiko, denn Gewissheit dar.
Australien könnte ebenso wie Japan und Südkorea unter der von den europäischen Ländern akquittierten Schwäche der Fernsehrechte (aufgrund der Zeitverschiebung) zu leiden haben, dem empfindlichen Nerv der FIFA.
Zweites Mandat: die Offenkundigkeit
De Gaulle hatte wirklich gestutzt.
Mitterand hatte glauben lassen, dass er stutze.
Valéry Giscard d'Estaing und Jacques Chirac zeigten nicht das geringste Zögern.
Und Nicolas Sarkozy noch weniger als diese.
Ein Mandat im Elysée ruft das nächste herbei.
Der aktuelle Staatschef wird ergo Kandidat im Jahre 2012 sein.
Aber die Offenkundigkeit steht der Seite des Mysteriums, das der Präsidentschaftsfunktion anhaftet, nicht gut zu Gesicht.
Also muss man so tun, als ob der Zweifel fortan bestünde.
Im einen, wie auch im anderen Sinne.
2006 gaben die Anhänger Jacques Chiracs vor, ein drittes Mandat sei nicht ausgeschlossen, ohne selbst daran zu glauben.
Am 15. November versicherte Nicolas Sarkozy in ernstem Tone, seine Entscheidung "irgendwann im Herbst des Jahres 2011" zu treffen.
Dass er am Dienstagabend im Elysée vor der UMP-Parlamentariern die Perspektive von "zwei Mandaten" anklingen lassen würde, hatte demnach ein wenig Fieberhaftigkeit verbreitet.
War das die offizielle Ankündigung seiner Kandidatur ?
Weit gefehlt.
Der Präsident ließ lediglich daran erinnern, dass die Verfassungsänderung von 2008 die Anzahl der fünfjährigen Amtsperioden auf lediglich zwei beschränke.
Er machte eine Feststellung, keine Ankündigung.
Es ist nicht das erste Mal, dass er die Präsidentschaftswahl anlässlich solcher Treffen in einem humorvollen Ton erwähnt.
"Ihr habt schlimmstenfalls noch siebeneinhalb Jahre mit mir, oder bestenfalls", erklärte er ihnen im Juli 2009.
Auf ein Neues im Mai 2010: "Glaubt nicht, dass ich nicht über die Phase danach nachdenke."
Seine Worte von vorgestern machen ihn nicht mehr zum Kandidaten als am Vortag; aber auch nicht weniger.
Sollten sie Kommentare hervorrufen, dann aus einem zweifachen Grunde.
Die Beschleunigung des Wettlaufes um die Kandidatur mit der PS auf einer Seite.
Es ist aber nicht die Aufnahme des Wettbewerbs mit Ségolène Royal, die Nicolas Sarkozy dazu treibt, sich zu offenbaren.
Im Gegenteil, es ist seine offensichtliche Kandidatur im Jahre 2012, die viele Mitglieder der PS frühzeitiger als angenommen zur Kampfansage ermahnen.
Die schlechten Umfragen auf der anderen Seite.
Zum ersten Male würden die Wähler der Rechten eine Kandidatur von François Fillon der von Nicolas Sarkozy (46% gegen 44%, laut Umfrage der BVA-L'Express) vorziehen.
"Wir haben einen Kandidaten, und es gibt mit der UMP keinerlei Diskussionen darüber", reagierte unmittelbar und vorsichtig das Umfeld des Premierministers.
"Wenn er eine Niederlage als möglich befinden würde, wäre er nicht Kandidat", teilt Jean-Pierre Raffarin mit.
"Er wird stets daran glauben, siegen zu können", korrigiert Alain Juppé, der sich mit der Offenkundigkeit abgefunden hat.
Euro: die EZB ist gezwungen, ihre Ankäufe von Staatspapieren beizubehalten
Die letzte Versammlung des Zentralbankrats der EZB im vergangenen Jahr sollte Gelegenheit bieten Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man aus der Krise herauskommt, oder zumindest die Anordnung einer großen Anzahl an unkonventionellen Maßnahmen der Geldpolitik ankündigen, die Ende des Jahres zu ihrem Abschluss kommen sollen.
Die Krise der europäischen Staatsverschuldung verpflichtet, die Zentralbank in Frankfurt kann es sich zweifelsohne nicht leisten, auch die heutige, mehr als angespannte Situation auf den europäischen Anleihemärkten zu verwirken, um nicht deren Verschlimmerung hervorzurufen.
Die politischen Kosten dabei wären weitaus zu hoch.
Die französische Finanzministerin Christine Lagarde hatte gestern anlässlich einer Pressekonferenz die von der EZB eingenommene, aktive Rolle zugunsten der Lösung der Staatshaushaltsverschuldung Europas begrüßt.
Sie hat nicht zu sagen gewagt, ob sie der Meinung sei, die Zentralbank könne noch mehr tun, beispielsweise durch Ankurbelung ihres Programms der Ankäufe von Staatsanleihen.
"Ich behalte meine Erwägungen für meine europäischen Handelspartner vor (...) ".
Jean-Claude Trichet, Präsident der EZB hatte sich am Vortag in Brüssel anlässlich seiner Anhörung durch den Wirtschafts- und Währungsausschuss des europäischen Parlaments nicht sehr redegewandt bezüglich seiner Vorhaben gezeigt, sondern sich vielmehr begnügt, darauf hinzuweisen, dass das Programm der Käufe von Staatspapieren auf dem Sekundärmarkt "weiterbetrieben" würde und dass wir bei der Versammlung am Donnerstag "sehen werden, wie die Entscheidungen ausfallen".
Einzige Gewissheit: Die EZB wird ihren Leitzins unverändert bei 1% belassen, dem historisch niedrigsten Niveau seit Mai 2009.
In der Praxis wurden die Obligationskäufe der Schatzkammer von der EZB letzte Woche auf ungefähr 1,35 Milliarden Euro verdoppelt.
Und laut Indiskretionen einiger Händler soll sie gestern neue Käufe an irischen und portugiesischen Staatspapieren getätigt haben.
Insgesamt haben die Zentralbanken des Eurosystems seit Mai 2010 Käufe in Höhe von 67 Milliarden Euro vorgenommen.
Unter den Händlern wird die Antizipation eines Weiterverfolgens des Kaufkurses keinesfalls angezweifelt (siehe Seite 29).
Die Volkswirte erwarten schon keine bemerkenswerte Kursänderung mehr.
Wenn die Anleihengeschäfte von über drei Monaten bereits aus dem Arsenal der EZB verschwunden sein werden, wird sich letztere noch an den uneingeschränkten Geldmittelreserven auf freigiebige Art zu schaffen machen, und zwar über einen Zeitraum von einer Woche bis zu drei Monaten.
Die Volkswirte machen sich bereits heute darauf gefaßt, dass sich diese Maßnahme noch um einige Monate ausdehnen wird.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass die EZB ihr Programm auf wesentliche Art abändern wird".
"Anderenfalls würde sie das Risiko eingehen, neue Spannungen auf kurze Sicht zu provozieren", so vermutet Michael Schubert, Volkswirt der Commerzbank.
"Ein für den Verlauf des ersten Quartals 2011 vorgesehener, progressiver Ausstieg scheint mir wahrscheinlicher", antizipiert seinerseits Norbert Bräms, Volkswirt bei Sal.
Oppenheim.
Im Bereich ihrer Interventionen auf dem Markt der Staatsverschuldung "sollte die EZB ein solches Kaufvolumen an Obligationen aufrechthalten, das den trägen Markt belebt", fügt Norbert Bräms hinzu.
In Anbetracht der Relevanz der exponierten Stellung der europäischen Banken auf den Märkten der Staatsverschuldung in der Eurozone hat die Zentralbank keine andere Wahl, als ihre Präsenz auf dem Markt beizubehalten.
"Sie muss zu jedem Preis an die Steller der mangelnden Investoren auf dem Markt treten und derart handeln, um die vorschnelle Begeisterung über die an die schwächsten Staaten gezahlten Renditen zu verhindern", bezeugte gestern ein wichtiger Obligationeninhaber.
Denn wenn die Zinssätze zum Höhenflug ansetzen, würden die Staaten noch mehr daran gehindert, ihre Verschuldung zu reduzieren oder auch nur zu stabilisieren.
Dies ist der Preis zum Schutz des Euro.
Die Regierung Berlusconi geht in Italien in Deckung
Nach einem für Italien beunruhigenden Wochenanfang hat sich die Situation gestern mit dem Rückgang der Eckzinsen auf 10 Jahre ein wenig entspannt.
Eine Rückkehr zur trügerischen Stille.
Am Ende des Treffens mit dem Wirtschaftsminister hatten die Regionsvorsitzenden Giulio Tremonti die Situation als "unentzifferbar" qualifizieren und ihn mit einem "unvorhersagbaren" Wochenende haben rechnen hören, was der Betreffende jedoch sofort dementierte.
Am Dienstag jedenfalls hätte die Schere mit den deutschen Zinssätzen seinen Rekord von 210 Basispunkten erreicht, und die Preise der Verträge zur Deckung des Konkursrisikos seien auf 263 Punkte angestiegen, was eine gewisse Kopflosigkeit in Rom hervorgerufen hatte.
Silvio Berlusconi hatte bei seinem Ministerrat darauf hingewiesen, dass die Diskrepanz Spaniens zu den deutschen Zinssätzen bei 400 Basispunkten liegt.
Seine rechte Hand, Gianni Letta, hatte sich jedoch als "schwer besorgt" von den "Marktturbulenzen" und einer möglichen Ansteckungsgefahr aus Richtung Irland geäußert.
"Die gute Nachricht ist, dass Italien, die dritte Volkswirtschaft der Eurozone, nicht wie Griechenland oder Irland ist."
"Die schlechte Neuigkeit ist, dass Italien wie Portugal ist", erklärt Irwin Stelzer, Volkswirt am Hudson Institute.
Im Klartext heisst das, sein Problem ist die Absenz von Wirtschaftswachstum und die damit einhergehenden, schwindsüchtigen Steuereingänge, die den Staat in Gefahr bringen, seinen Finanzierungsbedarf nicht mehr decken zu können.
Die letzten Brüsseler Prognosen waren eine kalte Dusche für die Regierung.
Künftig wird ein italienisches Wachstum von 1,1% im Jahre 2011 und von 1,4% im Jahre 2012 erwartet... obwohl das beim Senat zur Prüfung vorliegende Haushaltsbudget mit 1,3% beziehungsweise 2% rechnet.
Unter diesen Voraussetzungen, so kalkuliert die EU-Kommission, wird das Haushaltsdefizit im nächsten Jahr noch 4,3% des BIP ausmachen (entgegen der von der Regierungen vorhergesagten 3,9%) und 3,5% im Jahre 2012 (statt 2,7%).
Daher auch der Aufruhr um ein neues Haushaltskollektiv, das nach den Feiertagen zu einer Summe von 7 Milliarden Euro eingesetzt werden könnte.
"Wenn nötig, müssen neue Sparmaßnahmen ergriffen werden", meint Wirtschaftsprüfer Olli Rehn.
Zur Stunde erhält Italien die Unterstützung internationaler Institutionen.
"Die Grundfeste von Italiens Wirtschaft sind in Ordnung und seine Konten sind geregelt, das wiederholen wir bereits seit langer Zeit", versichert Arrigo Sadun, italienischer Treuhänder des Internationalen Währungsfonds, der beim IWF mit Italien betraut ist.
"Im Augenblick gibt es keine Probleme, weder auf kurzfristige, noch auf langfristige Sicht, da von Italien trotz seiner hohen Verschuldung (119,2% des BIP im Jahre 2011, A. d. R.) geringere Stabilisationsfortschritte gefordert werden als von anderen Ländern", beobachtet Pier Carlo Padoan, Chef-Volkswirt der OECD.
Bleibt die Frage nach der politischen Unstetigkeit.
Am 14. Dezember wird Silvio Berlusconi sich einem Misstrauensantrag der Abgeordnetenkammer gegenübersehen, infolge derer die vorgezogen Wahlen bereits Ende März organisiert werden könnten.
Es steht also eine wenig günstige Periode für eine Beschlussfassung hinsichtlich einer schweren Krise bevor.
Europäer denken über den Ausbau der Antikrisenmaßnahmen nach
Christine Lagarde hatte es noch gestern im Rahmen einer Pressekonferenz in Paris ausdrücklich hervorgehoben: "Ich glaube, man hat es noch am Sonntagnachmittag sowie auch am Abend bewiesen: Die Europäer halten eindeutig zusammen, sind bereit und engagiert, ihre Währung sowie ihr Währungsgebiet zu verteidigen".
Obgleich vollkommen relativ - der gestern verzeichnete Abzug bei den Zinsfüßen der europäischen Staatsobligationen war Wasser auf die Mühlen der Regierungen sowie der EZB.
Von einem Normalisierungsbeginn kann jedoch noch nicht die Rede sein.
Die Rating-Agentur Standard & Poor's hatte verkündet, sie könne den Schuldenvermerk Portugals, die wohl wirksamste Zielscheibe der Spekulanten heutzutage, herabsetzen.
"Wie im Mai besteht ein reeller Mangel an Klarheit und politischer Wahrnehmbarkeit, die besonders auf den Bankensystemen lastet", so die Meinung der Volkswirte der Exane BNP Paribas.
Vor allem, zumal "die politische Zeit viel langsamer vergeht als die der Märkte".
Die europäischen Länder, die sich sowohl dieser Kluft als auch der Gefahr, die sich darin verbirgt, wohl bewußt sind, intensivieren die Diskussionen zur Verstärkung der bereits vorhandenen Antikrisenmaßnahmen.
Die informelle Beratungen zwischen den am direktesten betroffenen Finanzministern und im weiteren Sinne mit ihren Gegenübern der G20 gehen gut voran.
Und dies auch in Hinblick auf die Sitzungen von Eurogroupe und Ecofin Anfang nächster Woche.
Die EZB trifft sich heute.
Auf dem Plan steht das Los der unkonventionellen Maßnahmen zur Rückenstärkung der Länder der Eurozone im Fadenkreuz der Märkte (siehe unten).
Was die EU-Stabilitätsfonds anbetrifft, so hat deren Exekutivdirektor Klaus Regling bereits am Dienstag in Singapour seine Asien-Tour begonnen, um die Investoren in Fernost über die Entwicklungen hinsichtlich der Krise in Europa zu informieren.
Wenn Ziel seines Besuches zwar nicht ausdrückliches Fundraising ist, so bereitet er diesem dazu sicherlich das Terrain.
Die ersten Werpapierausgaben seitens des EU-Stabilitätsfonds sind für nächsten Monat vorgesehen.
Gestern hatte ein offizieller amerikanischer Repräsentant der Agentur Reuters anvertraut, die Vereinigten Staaten unterstützten einen möglichen Anstieg der durch das zusätzliche, direkte Engagement des IWF mobilisierten Fonds.
Portugal und Spanien, die Länder in erster Reihe, schicken sich ihrerseits an, strukturelle Reformen, insbesondere im Bereich der Arbeitsmarktorganisation zu übernehmen.
Reformen, die zu den Sparmaßnahmen hinzukommen, jedoch Wirkungen in näherer Zukunft zeigen sollen.
Lissabon und Madrid einen anderen Weg beschreiten, als dies Griechenland und Irland getan haben.
Sowohl dem einen, als auch dem anderen liegt zu jedem Preis daran zu vermeiden, internationale Hilfestellung erbitten zu müssen, bevor sie ihre eigenen Budgetkorrektive aufgestellt und über unumgängliche strukturelle Reformen beschlossen haben, die ihnen auf Dauer das Vertrauen zurückbringt.
Die europäischen Kapitalgeber wiederum unterhalten sich über die zur Verfügung stehenden Optionen, um den Normalisierungsprozess der Märkte von Staatsanleihen zu beschleunigen.
Axel Weber, der sich am 24. November auf der Durchreise in Paris befand, hatte als erster die Idee hervorgebracht, dass wenn die 750 durch Europa und den Internationalen Währungsfonds mobilisierten Milliarden Euro nicht genug wären, so würde die Union nicht zögern, erneut in die eigene Tasche zu greifen.
Die Volkswirte von Barclays Capital, hinsichtlich des Marktes der europäischen Staatsverschuldung ganz im Vordergrund stehender Akteur, urteilen, eine Verlängerung von um die 100 Milliarden Euro würden ausreichen, "vorzugsweise" in Form einer direkten Liquiditätsspritze.
Dieses Mittel existiert: der europäische Mechanismus dotierter Finanzstabilisierung, der zurzeit 60 Milliarden Euro beträgt.
Ein Beirat, der alle Chancen hat, aufmerksam in den europäischen Hauptstädten untersucht zu werden.
Vor allem, wenn sich die Marktbedingungen zuspitzen.
Schnee und Glatteis: 24 Departements in Alarmstufe Orange
Die Schnee-Episoden ziehen noch immer Verkehrsschwierigkeiten nach sich, insbesondere in den sekundären Verkehrsnetzen der Bretagne und drohen, verschiedene Wirtschaftsaktivitäten zu beeinträchtigen.
Vierundzwanzig Departements befinden sich nunmehr in Alarmstufe Orange aufgrund des drohenden Schnee- und Glatteisrisikos.
Die Regionen Eure, Eure-et-Loir, Deux-Sèvres und Vienne sind den sich bereits in Alarmstufe Orange befindlichen 20 Departements hinzugekommen; 18 seit Mittwochnachmittag und zwei, die Dordogne und die Gironde, sodann später in der Nacht.
Laut Météo France, tangieren die intensiven Schneeschauer den Norden der Gironde sowie die Charentes, es schneit leicht auf der et Ile-de-France.
In den betroffenen Departements werden Schneedecken von 2 bis 5 cm, stellenweise auch von 7 bis 10 cm erwartet, sowie 1 bis 3 cm, sogar bis zu 5 cm in der Pariser Region.
Betroffen sind die Regionen Charente, Charente-Maritime, Côtes d'Armor, Finistère, Gironde, Dordogne, Poitou und die Regionen Basse-Normandie, Ile-de-France und Limousin.
Die Schneefälle sind beachtlich genug, um Verkehrsbehinderungen hervorzurufen und bestimmte Wirtschaftsaktivitäten zu beeinträchtigen, sagt Météo France voraus.
In der Region Côtes d'Armor sind mehrere Regionalstrassen für den Schwerverkehr von über 7,5 Tonnen gesperrt, darunter die Verkehrsachsen Guingamp-Lannion und Saint-Brieuc-Loudéac.
Die Verkehrssituation der sekundären Verkehrsnetze in der Bretagne ist laut den Verkehrspolizisten, die davon abraten, das eigene Fahrzeug nur im Notfalle zu benutzen, sehr schwierig, und der Einsatz einiger TER-Reisebusse wurde den gesamten Tag über gestrichen.
In der Picardie wurde der Schulverkehr für Donnerstag aufgehoben.
Für den Schwerverkehr wurden am Mittwochabend keinerlei spezifische beschränkende Maßnahmen vorgesehen.
Die Präfektur "fordert die Autofahrer zu höchster Vorsicht auf den Straßen sowie zur entsprechenden Anpassung ihres Fahrverhaltens auf."
Die Generaldirektion für Zivile Luftfahrt (DGAC) forderte die Fluggesellschaften auf, am Donnerstag 25% ihrer vom Pariser Flughafen Roissy und 10% der von Orly aus startenden Flüge aufgrund der erwarteten, starken Schneefälle zu streichen.
Die DGAB empfiehlt den Flugpassagieren, ihre Fluggesellschaft zu kontaktieren.
Die Flughäfen Gatwick im Süden Londons sowie der Flughafen in Edinburgh, Schottland, sind bis Donnerstagmorgen gesperrt.
Métro Grand Paris: erste finanzielle Skizzen
Seit die Debatte um die Modernisierung der Verkehrswirtschaft auf der Ile-de-France in vollem Gange ist, regnet es Milliarden.
Zumindest in den Diskussionen.
Man rufe sich hierbei insbesondere die 23 Milliarden für die Metro Grand Paris in Erinnerung, die von der Société du Grand Paris gebaut werden soll.
Um den Baubeginn der SGP in die Wege zu leiten, hat der Staat eine Kapitaldotation von 4 Milliarden Euro ausgerufen.
Im theoretischen Schema ist dies die Summe, die der SGP sodann ermöglichen würde, auf den Märkten einen Teil der Finanzsumme zu ihrem Zweifachen zu verleihen.
Heute ist es schließlich zu ersten Hochrechnungen gekommen.
Der Ergänzungshaushalt von 2010, diesen Vormittag durchgesehen von der Finanzkommission der Nationalversammlung, enthält die vorgesehenen Maßnahmen, um den ersten Teil dieser Gelder aufzubringen.
Es handelt sich hierbei um zweierlei Maßnahmen: die Schaffung einer Sondersteuer zur Erschließund und eine höhere Besteuerung der Büros auf der Ile-de France.
Erstere, so entnimmt man Artikel 15 des Gesetzesentwurfes, geht "zugunsten der öffentlich-rechtlichen Anstalt Société du Grand Paris".
Diese ist beziffert: "Das Produkt dieser Steuer beläuft sich auf 117 Millionen Euro pro Jahr".
Zweitere ist eine Neuordnung der bereits existierenden Unternehmensbesteuerung: "um diese zu modernisieren, um das sich aus ihr ergebende Produkt zu erhöhen und diese Erhöhung der Société du Grand Paris zu überantworten".
Wieviel würde das einbringen?
Ein Rätsel.
Diese Summe ist nicht im Text beziffert.
Von den 4 Milliarden ist man weit entfernt.
"Es wird ausgeführt, dass die steuerlichen Ressourcen zu den 4 Milliarden Euro der Kapitaldotation hinzugerechnet werden, die durch den Staat aufgebracht werden und der Société du Grand Paris nach und nach für das Projekt geleistet werden", so ist der erklärenden Darlegung zu entnehmen.
Bei der SGP findet man dieses System gar nicht anstößig.
"Seit dem Augenblick, in dem man Einnahmen verbucht (die beiden Steuern, d. R.), kann man die Projektierung über drei Jahre lang decken und dann erst aus den 4 Milliarden schöpfen", so wird erklärt.
"Dies wird im Budget notiert und nach und nach abgezogen".
Die SGP veranschlagt, dass 2013 begonnen werden wird, die 4 Milliarden für das Budget 2014 zu notieren.
Diese Maßnahme, deren 4 versprochenen Milliarden man noch lange wird suchen können, läuft Gefahr, eine recht bewegte, parlamentarische Diskussion hervorzurufen.
Die erste öffentliche Sitzung findet am 7. Dezember statt.
Rachsüchtige Hacker und emsige Spione
Die Affaire WikiLeaks hat eine zweifache Bedeutung.
Auf einer Seite hat sie sich als offensichtlichen Skandal entpuppt, ein Skandal, der lediglich ein Skandal im Sinner Scheinheiligkeit ist, die die Beziehunge zwischen den Staaten, den Bürgern und der Presse regiert.
Auf der anderen Seite kündigt sie tiefgreifende Änderungen auf internationalem Niveau an, und gibt einen Vorgeschmack auf die durch Regression dominierte Zukunft.
Aber gehen wir der Reihe nach vor.
Der erste Aspekt von WikiLeaks ist die Bestätigung der Tatsache, dass sich jede von einem Geheimdienst erstellte Akte (einer x-beliebigen Nation) ausschließlich aus Zeitungsausschnitten zusammensetzt.
Die "außerordentlichen", amerikanischen Enthüllungen über die sexuellen Gewohnheiten Berlusconis werfen nichts weiter ab als das, was man über Monate hinweg sowieso in jedem x-beliebigen Journal zu lesen bekam (außer denen, deren Eigentümer Berlusconi ist), und das erschreckend karikaturierte Profil Gaddafis bot Kabarettkünstlern bereits seit langer Zeit Stoff für ihre Sketche.
Die Regel, nach der die geheimen Dossiers nur aus bereits bekannten Neuigkeiten bestehen dürfen, ist essentiell für die Dynamik der Geheimdienste, und das nicht erst in diesem Jahrhundert.
Wenn Sie in eine Bibliothek gehen, die sich esotherischen Publikationen widmet, werden Sie erkennen, dass jedes Werk (über den Gral, das Mysterium von Rennes-le-Chateau, die Templer oder die Rosenkreuzler) exakt das wiederholt, was bereits in vorherigen Werken geschrieben wurde.
Das kommt nicht allein daher, dass der Autor okkulter Texte keine Recherchen veröffentlichen will (noch daher, dass er nicht wüßte, wo Neuigkeiten über das Nicht-Existierende zu finden wären), sondern weil diejenigen, die sich dem Okkultismus widmen, an nichts anders als das glauben, was sie bereits wissen und bestätigt, was sie bereits gelernt haben.
Dies ist auch der Erfolgsmechanismus von Dan Brown.
Ebenso der Geheimakten.
Der Informant ist faul, und faul (oder beschränkten Geistes) ist auch der Chef des Geheimdienstes (ansonsten könnte er was auch immer sein, beispielsweise Redakteur bei Libération), der nur als wahr erachtet, was er anerkennt.
Die Top-Secret Informationen über Berlusconi, die die amerikanische Botschaft in Rom dem Staatsdezernat geschickt hatte, waren dieselben wie diejenigen, die Newsweek bereits die Woche zuvor publiziert hatte.
Warum also wurde solch ein Aufhebens um die Enthüllungen dieser Dossiers gemacht?
Auf einer Seite besagen diese, was jede gebildete Person bereits weiß, und zwar dass die Botschaften - zumindest seit Ende des Zweiten Weltkrieges und seitdem auch die Regierungschefs sich gegenseitig anrufen können oder ein Flugzeug nehmen können, um sich zum Abendessen zu treffen - ihre diplomatische Funktion verloren haben und sich , mit Ausnahme einiger kleiner Repräsentationsaufgaben, in Spionagezentren verwandelt haben.
Jeder beliebige Zuschauer von Ermittlungsfilmen weiß dies sehr genau, und es geschieht nicht aus Scheinheiligkeit, dass man so tut, dies zu ignorieren.
Dennoch: die Tatsache, es öffentlich zu wiederholen, verletzt die Aufgabe der Scheinheiligkeit und dient dazu, die amerikanische Diplomatie in ein schlechtes Licht zu setzen.
An zweiter Stelle: Die Idee, dass ein x-beliebiger Hacker die geheimsten Geheimnisse des mächtigsten Landes der Welt anzapfen kann, birgt den erheblichen Schlag gegen das Prestige des Staatsdezernats.
Zudem bringt der Skandal weniger die Opfer, als vielmehr die "Scharfrichter" in Bedrängnis.
Aber widmen wir uns der tiefgründigen Natur dessen, was passiert ist.
Ehemals, zu Orwells Zeiten, konnte man alle Macht wie ein Big Brother bündeln, der jede Geste seiner Untertanen kontrollierte.
Orwells Prophezeiung hätte sich seitdem als vollkommen richtig herausstellen können, wo man jede Bewegung dank des Telefons kontrollieren kann, jede getätigte Transaktion, das besuchte Hotel, die gewählte Autobahn und so weiter; der Bürger würde zum totalen Opfer des Auges der Macht werden.
Wenn man sich aber vor Augen führe, was heute abläuft, dass selbst die geheimen Krypten der Macht nicht mehr der Kontrolle eines Hackers entkommen können, so hört der Kontrollgang auf, einseitig gerichtet zu sein und wird zirkelförmig.
Die Macht kontrolliert jeden Bürger, aber jeder Bürger, oder zumindest der Hacker - erwählt als Rächer des Bürgers -, kann die Geheimnisse der Macht in Erfahrung bringen.
Wie kann sich aber eine Macht halten, die nicht mehr in der Lage ist, ihre eigenen Geheimnisse zu wahren?
Es stimmt, Georg Simmel sagte bereits, dass ein wirkliches Geheimnis ein leeres Geheimnis ist (und ein leeres Geheimnis kann niemals enthüllt werden); es ist ebenfalls wahr, dass jedwede Kenntnis über den Charakter Berlusconis oder Merkels im Grunde ein Geheimnis frei von Geheimis ist, da es die öffentliche Sphäre preisgibt; aber im Stile von WikiLeaks offenzulegen, dass die Geheimnisse von Hillary Clinton leere Geheimnisse waren, bedeutet, sie jeglicher Macht zu berauben.
WikiLeaks hat weder Sarkozy noch Merkel Unrecht getan, dagegen aber Clinton und Obama.
Was werden die Konsequenzen dieser Kränkung sein, die einer so gewaltigen Macht zugefügt wurde?
Es ist offensichtlich, dass die Staaten in Zukunft keinerlei vorbehaltene Informationen mehr Online stellen werden - das würde einem an der Straßenecke angeklebten Aushang gleichkommen.
Aber es ist ebenso offensichtlich, dass es mit den aktuellen Technologien vergebens ist zu hoffen, vertrauliche Berichte über Telefon geheim halten zu können.
Nichts ist einfacher als herauszufinden, ob und wann ein Staatschef sich in einem Flugzeug fortbewegt und einen seiner Kollegen kontaktiert hat.
Wie könnten in Zukunft private und nur für gewisse Ohren bestimmte Beziehungen unterhalten werden?
Ich weiß sehr wohl, dass meine Vorhersage im Moment nach Science-Fiction und romanhaft klingt, aber ich sehe mich dazu genötigt, mir die Regierungsagenten vorzustellen, sich auf geheime Art und Weise emsig auf unkontrollierbaren Marschrouten bewegend, ihre Mitteilungen nirgendwo anders als im bloßen Gedächtnis mit sich tragend, und darüber hinaus die wenigen schriftlichen Informationen, die sie bekommen haben, im Schuhabsatz verbergend.
Die Informationen würden in einziger Kopie in verschlossenen Schubladen gelagert werden: im Grunde hatte der Spionageversuch von Watergate weniger Erfolg zu verzeichnen, als WikiLeaks.
Ich hatte die Gelegenheit zu schreiben, dass die Technologie heutzutage wie ein Krebs voranschreitet, nämlich rückwärts.
Ein Jahrhundert nachdem der drahtlose Telegraf die Kommunikation revolutioniert hatte, rekonstruiert das Internet einen Telegrafen mit (telefonischem) Draht.
Die (analogen) Videokassetten hatten den Filmforschern ermöglicht, einen Film Band für Band auszukundschaften, indem man von hinten nach vorne spulen und alle Geheimnisse der Montage lüften konnte, während die (numerischen) CDs heutzutage nichts anderes ermöglichen, als von Kapitel zu Kapitel zu springen, also in Makroportionen.
Mit den Hochgeschwindigkeitszügen fährt man innerhalb von drei Stunden von Rom nach Mailand, während dies per Flugzeug einschließlich des Umsteigens dreieinhalb Stunden erfordert.
Es ist daher nicht außergewöhnlich, dass Politik und Kommunikationstechnik auf Auto und Pferd zurückkommen.
Eine letzte Beobachtung.
In früheren Zeiten versuchte die Presse zu verstehen, was für Geheimnisse zwischen den Botschaften geschmiedet wurden.
Gegenwärtig sind es die Botschaften, die vertrauliche Informationen von der Presse fordern.
Klima: wie Frankreich seine Finanzversprechen schönredet
Ein Jahr nach dem Kopenhagener Vertrag ist es Zeit, die Einhaltung der schnell gelösten Finanzierungsversprechen (auch "Fast Start" oder verfrühte Finanzierungen genannt) zu untersuchen, die von den Entwicklungsländern realisiert wurden.
Und schon sind die groben französischen Schönredereien aufgedeckt.
Mit dem Kopenhagener Vertrag haben sich die Entwicklungsländer dazu verpflichtet, 30 Milliarden Dollar zwischen 2010 und 2012 bereitzustellen.
Die EU hat 7,2 Milliarden Euro über drei Jahre hinweg versprochen, Frankreich 1,26 Milliarden Euro (d. h. 420 Millionen pro Jahr).
Anlässlich der Eröffnung der COP16 hat die EU alle Register gezogen, um ihre Partner von der Tatsache ihres Engagements bezüglich der Fast-Start-Finanzierungen zu überzeugen: detailgetreuer Vorgehensbericht ihrer Mitgliedstaaten, Pressekonferenz, große Nebenevents, Broschürenverteilung.
Die Operation Transparenz ist bemerkenswert und grade für ihren eigentlichen Wert geschätzt: die sich entwickelnden Länder und die Zivilgesellschaft sähen es gern, wenn alle entwickelten Länder dasselbe auf dem gleichen Präzisionsniveau machten.
Die EU verkündet, im Jahre 2010 2,2 Milliarden Euro freigesetzt zu haben, was sie auf den richtigen Weg zur Respektbezollung ihres Engagements von 7,2 Milliarden im Jahre 2012 bringt.
Wenn man aber ins Detail blickt, liegen die Dinge ein wenig komplizierter.
Dieses Geld sollte laut dem Kopenhagener Vertrag "neu und zusätzlich" sein, um zu gewährleisten, dass ein zusätzlicher Einsatz eingebracht wurde, ohne zum Nachteil der Öffentlichen Entwicklungshilfe zu gereichen.
Leider gibt es keinen Konsens darüber, was "neu und zusätzlich" bedeutet.
Während die EU-Kommission eine Harmonisierung vorgeschlagen hatte, haben bestimmte Mitgliederstaaten, darunter Frankreich, das Verfahren blockiert.
Heute wählt jeder den Richtwert, den er als am besten erachtet.
Die EU-Kommission hat sich beispielsweise als Richtwert für denjenigen des Jahres 2009 auserkoren: die internationalen Finanzierungen werden beibehalten, und gibt im Rahmen der Finanzierung "Fast-Start" über drei Jahre lang 150 Millionen dazu.
Andere Länder haben ähnliche Richtwerte, entweder hinsichtlich Jahr oder bezüglich Bedingungen auf Ebene der öffentlichen Entwicklungshilfe gewählt.
Im Gegenzug dazu war Frankreich der Meinung, die Finanzierungen "aller neuen Projekte" des Jahres 2010 seien "neu und zusätzlich".
Anders ausgedrückt: Es gibt keine Richtwerte bei den Ausgaben des vorausgegangenen Jahres oder auf globaler Ebene der öffentlichen Entwicklungshilfe.
Konkret gesagt kann die Gesamtsumme der französischen Unterstützung der Entwicklungsländer stabil bleiben (oder auch abnehmen) - Frankreich gibt vor, seine Verpflichtung hinsichtlich der "neuen und zusätzlichen" Finanzierungen einzuhalten.
Ein anderes, entscheidendes Element ist die Aufschlüsselung in Spenden und Darlehen.
Darüber herrscht noch keine Regel, und jeder wählt seinen Rechenmodus.
Einige, wie beispielsweise Frankreich, befinden 1 geliehenen € als äquivalent mit 1 gespendeten €.
Offensichtlich ist dies nur schwer vertretbar: die Mühe ist nicht vergleichbar.
Wenn die Verwendung von Darlehen für bestimmte rentable Investitionen (oftmals an die Emissionseindämmung gebundene Projekte, die auf effektivster Technologie basieren) gerechtfertigt werden kann, ist es trügerisch, den Euro zu präsentieren, den man als Äquivalent für einen gespendeten Euro vereinnahmt... Zudem sollten nur die Kosten des Darlehens für das Kapitalgeberland als Engagement angerechnet werden (d. h. das Äquivalent eines Zinssatzes).
Aber Frankreich hat nichts anders im Sinne als die folgende Überlegung: es "respektiert" seine Verpflichtung von 420 Millionen Euro, indem es 91,5% Darlehen (389,8 Millionen Euro) aufnimmt und 8,5% spendet) 36,1 Millionen Euro) - siehe auch das EU-Dokument, um sich selbst davon zu überzeugen.
Frankreich ist das einzige land der EU, dass Darlehen in großem Maße einsetzt.
Deutschland fordert 46%, während Dänemark, die Niederlanden oder die Slowakei (unter anderem) ihren Verpflichtungen zu 100% mit Spenden nachgehen.
Anders gesagt, wenn die überwiegende Mehrheit der Europäischen Union 1€ zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen ausgibt, gibt Frankreich gerade einmal 10 Cent und versteht darunter einen vergleichbaren Einsatz.
Schöner Hokuspokus!
Alles in allem operiert Frankreich in seiner Fast-Start-Finanzierung mit einem doppelten Schwindel: zu einem Teil mit einer Weiterentwicklkung der Aktion über die Zeit hinweg und zum anderen Teil mit der Realität des finanziellen Einsatzes.
Frankreich gelingt es, glauben zu lassen, dass es 420 Millionen "neuer und zusätzlicher" Millionen in Übereinstimmung mit seinen Versprechen ausgegeben hat und spart dabei 36,1 Millionen Euro.
Die Manipulation des Finanzministeriums (da es wohl scheint, dass es Bercy war, der die Arbitrage durchgeführt hat) könnte eine doppelt negative Wirkung nach sich ziehen; einmal EU-intern (warum fahren die anderen Mitgliederstaaten mit dem Spenden fort, wenn es doch genügt zu leihen?) und dann in den Verhandlungen, da die sich entwickelnden Länder ja nicht komplett täuschen lassen...
Das Kapitel der verfrühten Finanzierungen nur eine kleine Frage auf relativ kurze Zeit im Vergleich zu der Gesamtheit an Diskussionen über das Klima.
Aber es könnte der Tropfen zuviel in der immensen Maschinerie der UNFCCC sein.
Hoffen wir, dass dies nicht der Fall sein wird.
Wie dem auch immer sei, es ist unabdingbar, seine Lektion aus diesem ersten Jahr verfrühter Finanzierungen zu lernen.
In erster Linie könnte Frankreich eine Änderung in seiner Verbuchungsart für die Jahre 2011 und 2012 verkünden, und zwar im Geiste des Respekts für seine Verpflichtungen und der ausgleichenden Gerechtigkeit mit den anderen Ländern der Europäischen Union.
Vor allem aber könnte Frankreich die Diskussionen über den Streitgegenstand der langfristigen Finanzierungen nach vorne bringen (ein anderes, entscheidendes und momentan diskutiertes Thema): man entkommt der Frage der "Verrechenbarkeit" oder der Verbuchungsart seiner Darlehen nicht.
Frankreich könnte seine Position ändern, um ebenso fortschrittlich hinsichtlich der Streitfragen zu sein, wie es das bei anderen Dingen ist.
Die Hoffnung beruht also auf der neuen Umweltministerin Kosciusko-Morizet, die nächste Woche in Cancun eintreffen wird.
Eine überraschende Ankündigung über den Fast-Start Frankreichs und seine Vision der "Verrechenbarkeit" sowie der Nutzung von Darlehen würde von Natur aus die internationale Vertrauensbasis anheben, die notwendig für weiterführende Diskussionen ist.
Alarm - von Kindern eingenommene Pestizide
Ein Kind von 10 Jahren nimmt über den Tag 81 verschiedene chemische Substanzen ein, so eine diesen Mittwoch von der Vereinigung Générations Futures (ehemalige Bewegung zum Schutze der Rechte und des Respekts kommender Generationen) veröffentlichte Studie.
Die Vereinigung, die erklärt, dass ihre Ergebnisse "angesichts der geringen Anzahl an analysierten Proben keinen statistisch signifikanten Wert wiedergeben, sondern Illustrationscharakter der behandelten Problematik darstellen", hatte zwischen Juli und September die üblicherweise innerhalb von vier, von einem circa zehnjährigen Kind zu den Mahlzeiten konsumierten Lebensmittel plus eine Zwischenmahlzeit in den Supermärkten in Oise und Paris gekauft.
Diese typischen Mahlzeiten - inklusive der offiziellen Empfehlungen von fünf frischen Frucht- und Obstteilen, drei Milchprodukten und 1,5 Litern Wasser pro Tag - wurden ebenso wie Naschereien von Laboratorien auf der Suche nach chemischen Substanzen, Pestiziden, Schwermetallen und anderen Schadstoffen untersucht.
Die Tellerbilanz ist niederschmetternd: 81 chemische Substanzen, darunter 42 als möglicherweise oder wahrscheinlich krebserregend eingestufte und fünf als sicher karziogen klassifizierte, ebenso wie 37 Substanzen mit Endokrinin-Störfaktor, laut Studien mehrerer Institutionen wie beispielsweise dem Internationalen Krebsforschungszentrum.
"Selbst wenn in der annähernden Gesamtheit der Fälle die legalen Limits für jede chemische, individuell eingenommene Substanz nicht überschritten werden, so entnimmt man dieser Erhebung doch sehr gut, dass die Realität, in der der Konsument möglicherweise krebserregenden Stoffen oder Substanzen mit Endokrinin-Störfaktor ausgesetzt wird, Besorgnis erregend ist", bemerkt die Vereinigung.
Bereits beim Frühstück enthalten allein die Butter und der Tee mit Milch bereits mehr als zehn der möglicherweise krebserregenden Rückstände und drei sicher als karzinogen erwiesenen, ebenso wie mehr als zwanzig Rückstände, die das Hormonsystem beeinträchtigen können.
Der aus Brasilien importierte Apfel, als Zwischenmahlzeit für die Studie vorgesehen, weist Spuren von sechs chemischen Substanzen auf, darunter ein in Frankreich verbotenes Fungizid.
Das gleiche gilt für die grünen Bohnen aus Kenia, im Mittagessen eingeschlossen, bei denen die Studie Spuren eines in der EU streng verbotenen Insektizids festgestellt hat.
Ferner waren auch das Hacksteak, der Thunfisch aus der Büchse, selbst das Baguette und der Kaugummi von Pestiziden und anderen chemischen Stoffen gespickt.
Bei dem Leitungswasser haben die Analysen die Präsenz von Nitraten und Chloroform ans Licht gebracht.
Beim Abendessen war das Lachssteak mit 34 ermittelten, chemischen Rückständen am "reichhaltigsten", und selbst der zum Aufwärmen der Mahlzeit in der Mikrowelle verwendete Plastikteller war nicht unbelastet.
Das schlußendliche Risiko dieses "Schadstoffcocktails" für den Konsumenten "wird wahrscheinlich unterbewertet", so die Studie.
Die "Alliance Europe Ecologie-Les Verts" (EE-LV) hat ihrerseits "angesichts der Dringlichkeit der Lage" vorgeschlagen, ein Moratorium über die Verwendung von Pestiziden einzuführen, um die "Zunahme an Zivilisationskrankheiten" zu stoppen.
Im Juli hatte eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Bezug auf die Präsenz von Rückständen 365 verschiedener, in Obst und Gemüse identifizierten Pestiziden identifiziert, die in Europa konsumiert werden, darunter 76 in Getreiden.