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Brand in französischem Chemiewerk gelöscht
Der Großbrand in einem als besonders gefährlich geltenden Chemiewerk in der nordfranzösischen Stadt Rouen ist gelöscht. Das teilte die Präfektur der Normandie am Freitag mit. Das Feuer war in der Nacht auf Donnerstag ausgebrochen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Feuerwehr war mit rund 200 Löschfahrzeugen im Einsatz.
Dem Feuer konnte Einhalt geboten werden
Anrainer waren aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Gebäude im Umkreis von 500 Metern wurden evakuiert, Schulen und Kindergärten blieben am Donnerstag geschlossen. In dem Chemiewerk am Ufer der Seine werden Zusatzstoffe für Schmierstoffe hergestellt. Die Fabrik gehört zum Unternehmen Lubrizol von US-Milliardär Warren Buffett und unterliegt der sogenannten Seveso-Richtlinie der EU, die besonders strenge Sicherheitsauflagen vorschreibt.
In dem Werk arbeiten rund 400 Menschen. Die Chemiefabrik sorgte bereits in der Vergangenheit für Schlagzeilen - etwa, als 2013 durch ein Leck das Gas Methanthiol entwich und die Umgebung weitreichend nach faulen Eiern roch. Im Jahr 2015 flossen nach einem Betriebsunfall rund 2.000 Liter Mineralöl ins Abwassersystem der Stadt.
Frau kündigt ihren Job, um 57 Tage nach ihrer verschwundenen Hündin zu suchen
Zwei Monate lang suchte eine Frau aus Washington nach ihrem verschwundenen Hund - und kündigte dafür extra ihren Job. Der siebenjährige Border Collie war während eines Kurzurlaubs in Montana aus dem Hotelzimmer abgehauen. 57 Tage fehlte von der Hündin jede Spur - doch Carole King gab nicht auf.
"Es war furchtbar. Mir wurde übel", sagte Carole King dem "Daily Inter Lake". Sie und ihr Mann hatten Hündin Katie im Hotelzimmer gelassen, während sie zum Abendessen gingen. Als sie anschließend ins Hotel zurückkehrten, war Katie verschwunden. Sie suchten nach dem Tier, doch ohne Erfolg.
Donner hatte Hund in Panik versetzt
In der Hoffnung, Katie könnte sich noch irgendwo im Hotel aufhalten, ging Carole King zur Rezeption. "Der Angestellte sagt: "Sie ist vor ungefähr vier, viereinhalb Stunden abgereist"", erinnert sich Carole King gegenüber "Daily Inter Lake". Als sich die automatische Eingangstür geöffnet habe, sei Katie sofort rausgerannt. Vermutlich hatte ein lauter Donner den Hund in Panik versetzt.
Mit Flyern und Aufrufen in Facebook-Gruppen suchten die Kings nach ihrem geliebten Hund. Doch aus Tagen wurden Wochen. "Ich habe nie aufgegeben. Ich habe nie die Hoffnung verloren", sagte Carole King dem "Daily Inter Lake", die ihren Job als Postangestellte kündigte, um ihre Suche nach Katie fortzusetzen.
"Die Tränen flossen"
57 Tage nach Katies Verschwinden bekam Carole King einen Anruf: Ein Mann meldete sich und sagte, dass sich Katie in seinem Hof befände. Doch als King dort ankam, war Katie bereits wieder verschwunden. Sie suchte die Nachbarschaft ab und plötzlich stand ihre Hündin unter einem Baum. "Ich habe sie nur umarmt. Ich wollte sie nicht gehen lassen", erinnerte sich King laut "Daily Inter Lake". "Die Tränen flossen. Die Leute hielten in ihren Fahrzeugen an, stiegen aus und umarmten uns. Ich glaube, die ganze Nachbarschaft wusste, dass wir sie gefunden hatten".
Verluste bei der Bundeswehr: Maschinengewehre verschwinden spurlos
Freitag, 27. September 2019
Sechs Maschinengewehre des Typs MG3 sind nach wie vor verschwunden.
In den vergangenen Jahren gehen der Bundeswehr zahlreiche Waffen und zehntausende Schuss Munition verloren. Darunter sind auch drei Maschinengewehre. Der Verbleib ist in den meisten Fällen unklar. Die Opposition spricht von einem "beängstigenden" Ausmaß.
Bei der Bundeswehr verschwinden immer wieder Waffen und Munition - viele davon bisher spurlos. Seit Anfang 2014 verbuchte die Truppe den Verlust von 39 Waffen, 39 Waffenteilen und fast 20.000 Schuss Munition. Das geht aus einer als Verschlusssache eingestuften Auflistung des Bundesverteidigungsministeriums hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Laut dem Papier aus dem Büro von Verteidigungsstaatssekretär Peter Tauber von der CDU sind bislang zwei Waffen, ein Waffenteil und 3474 Schuss Munition wieder aufgetaucht. Bei den nach wie vor verschwundenen Waffen und Waffenteilen handelt es sich unter anderem um sechs Maschinengewehre vom Typ MG3, elf Gewehre vom Typ G3, vier Gewehre vom Typ G36, sechs Signalpistolen sowie zwei Pistolen vom Typ P8. Zudem fehlen 30 Waffenrohre für Maschinengewehre vom Typ MG3.
Der Umfang von Waffen- und Munitionsverlusten bei der Bundeswehr sei "beängstigend", sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner. Dies gelte umso mehr, da im Zuge von Ermittlungen kaum etwas wieder aufgefunden worden sei. Die Linken-Politikerin sprach von einer "dürftigen Bilanz". Renner kritisierte, dass an der Auflistung nicht erkennbar sei, ob sich unter der verschwundenen Munition auch diejenige befinde, die im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den unter Terrorverdacht stehenden Bundeswehroffizier Franco A. gefunden worden sei. "Und das obwohl ein Unterstützer von Franco A. kürzlich wegen des Besitzes dieser Munition verurteilt wurde", sagte Renner.
Öltanker "Stena Impero" verließ iranischen Hafen
Mehr als zwei Monate nach seiner Festsetzung durch die iranischen Behörden hat der britische Öltanker "Stena Impero" am heutigen Freitag den Hafen der Stadt Bandar Abbas verlassen. Wie Schiffsbeobachtungsdaten von Refinitiv zeigten, setzte sich der Tanker in Bewegung und verließ den iranischen Hafen. Als Zielhafen wurde Port Rashid in den Vereinigten Arabischen Emiraten angegeben.
Der Tanker war eigentlich schon am Montag von der iranischen Regierung freigegeben worden, doch blieb er zunächst weiter in iranischen Gewässern. Aus der Reederei hieß es, dass man einen offiziellen Bescheid aus Teheran abwarten wollte.
Die "Stena Impero" war am 19. Juli von den iranischen Revolutionsgarden in der Seestraße von Hormuz unter dem Vorwurf aufgebracht worden, gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen zu haben. Es wurde jedoch vermutet, dass der Iran damit auf die umstrittene, vorübergehende Festsetzung eines iranischen Öltankers vor dem zu Großbritannien gehörenden Gibraltar reagierte.
Die Straße von Hormuz ist eine der wichtigsten Seestraßen der Welt. Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean. Ein Großteil des globalen Ölexports wird durch die Meerenge verschifft. Die Spannungen in der Region hatten sich in den vergangenen Monaten immens verschärft. Die Handelsschifffahrt wurde in den Konflikt zwischen den USA und dem Iran hineingezogen. Es kam zu mehreren Zwischenfällen mit Tankern und Drohnen.
Merkel würdigt den Mut der Menschen bei der Friedlichen Revolution
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Engagement der Menschen in der DDR gewürdigt, die vor 30 Jahren bei der Friedlichen Revolution auf die Straße gegangen sind. Im Herbst 1989 hätten mutige Bürger das damalige DDR-Regime ins Wanken gebracht, sagte Merkel bei einem Festakt der Thüringer CDU-Fraktion zum bevorstehenden Tag der Deutschen Einheit in Erfurt. Die Kanzlerin erinnerte unter anderem an die Besetzung der Stasi-Zentrale. "Der Staatssicherheit wurde der Schrecken genommen", sagte sie.
Musk strebt Auslieferungsrekord an
Teslas Quartal hält möglicherweise Rekord bereit. Trotz Auslieferungsboom gab es zuletzt Verluste beim Elektroautokonzern.
New York.Tesla-Chef Elon Musk hat seinem Elektroautokonzern mit der Aussicht auf neue Rekordzahlen kräftig Auftrieb an der Börse gegeben. "Wir haben die Chance, unser erstes Quartal mit 100.000 Auslieferungen zu erreichen", schrieb Musk in einer vom Branchenblog "Electrek" veröffentlichten E-Mail an Tesla-Mitarbeiter.
Die Nachfrage sei stark, so dass Tesla 110000 Bestellungen verbuchen könnte, hieß es in Musks Rundschreiben weiter. Die Herausforderung sei, die Autos zügig an die Kundschaft zu bringen. Dazu müsse Tesla zum Quartalsende so viele Ressourcen wie möglich aufbieten.
Anlegern gefiel das: Teslas Aktien gingen mit einem Plus von über sechs Prozent aus dem Handel. So stark hat der Kurs seit fast vier Monaten nicht mehr zugelegt. Im zweiten Quartal hatte Tesla gut 95000 Autos ausgeliefert und damit seinen bisherigen Bestwert erreicht.
Musk braucht Rekorde, um seine hohen Ziele zu erreichen. 2019 will er insgesamt 360000 bis 400000 Wagen ausliefern. Dafür müssen im laufenden und kommenden Vierteljahr sechsstellige Zahlen her. Vor allem der günstigste Tesla Model 3 ist gefragt, doch hier sind die Gewinnspannen gering. Trotz des Booms gab es zuletzt Verluste.
Rätsel gelöst: Deswegen können wir uns nicht selbst kitzeln
Eine Art Bremse im Großhirn verhindert, dass Menschen sich selber kitzeln können. Dies fanden Wissenschafter der Humboldt-Universität in Berlin mit Hilfe von Experimenten an Ratten heraus, wie sie am Donnerstagabend mitteilten. Dabei seien auch Fortschritte bei der Frage erzielt worden, warum Kinder sich so heftig gegen das Kitzeln wehren, nur um dann mehr zu verlangen.
Schließlich habe sich auch gezeigt, warum allein das Näherkommen einer kitzelnden Hand schon vor der Berührung Lachen auslöst. Dies liege an einer tiefliegenden Schicht im Großhirn, die bereits bei der Erwartung des Kitzelns das Lachen auslöse.
Den Angaben zufolge zeigten frühere Forschungen, dass Ratten mit "Lachen" im Ultraschallbereich reagieren, wenn sie von Menschen gekitzelt werden. Dieses "Lachen" werde durch den Teil der Großhirnrinde vermittelt, welcher der zentralen Verarbeitung der haptischen Wahrnehmung diene.
Lachen wird während Selbstberührung unterdrückt
Bisher sei davon ausgegangen worden, dass das Gehirn zwischen Selbstberührung und Berührung durch Andere unterscheiden könne - also deshalb Menschen sich nicht selbst kitzeln können. Die Berliner Forscher fanden nun aber bei den Experimenten an den Ratten heraus, dass das Lachen ebenso wie die Aktivität des betreffenden Bereichs der Großhirnrinde während einer Selbstberührung unterdrückt werden. Dies sei auch so, wenn sich Lebewesen selbst putzen. Während der Fremdberührung und des Kitzelns durch die Wissenschafter seien die Aktivität im Hirn und der Impuls zu lachen aber verstärkt worden.
Passiere aber die Selbstberührung und die Berührung durch andere zur selben Zeit, sei das Lachen ebenfalls unterdrückt. Dies deute darauf hin, dass das Gehirn der Ratte eben nicht zwischen der Selbstberührung und der Berührung durch andere unterscheiden könne. Die neuen Erkenntnisse legten nahe, dass die Menschen sich nicht selbst kitzeln können, weil die Selbstberührung eine Bremse im Großhirn aktiviere.
Die Ratten seien außerdem trainiert worden, selbst zu kitzeln. Dabei brachen sie diese Initiation im Experiment demnach manchmal vorzeitig ab, zeigten Fluchtverhalten oder Schreckstarre. Diese Ambivalenz gleiche dem Verhalten der Kinder. Die Ambivalenz des Kitzelns sei eine Verhaltensreaktion, die bei Ratten und Menschen gleich sei.
Katastrophe abgewendet: Großbrand in französischem Chemiewerk gelöscht
Der Großbrand in einem als besonders gefährlich geltenden Chemiewerk in der nordfranzösischen Stadt Rouen ist gelöscht. Das teilte die Präfektur der Normandie der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit. Das Feuer war in der Nacht zu Donnerstag ausgebrochen.
Nach Behördenangaben sollen keine gesundheitsgefährdenden Stoffe ausgetreten sein. Die genommenen Proben geben keinen Grund zur Beunruhigung, wie Präfekt Pierre-André Durand am Freitagmorgen bei einer Pressekonferenz sagte. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Feuerwehr war mit rund 200 Löschfahrzeugen im Einsatz.
Schulen und Kindergärten wurden geschlossen
Anwohner waren aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Gebäude im Umkreis von 500 Metern wurden evakuiert, Schulen und Kindergärten blieben am Donnerstag geschlossen.
Fabrik gehört zum Unternehmen Lubrizol von US-Milliardär Warren Buffett
In dem Chemiewerk am Ufer der Seine werden Zusatzstoffe für Schmierstoffe hergestellt. Die Fabrik gehört zum Unternehmen Lubrizol von US-Milliardär Warren Buffett und unterliegt der sogenannten Seveso-Richtlinie der EU, die besonders strenge Sicherheitsauflagen vorschreibt. In dem Werk arbeiten rund 400 Menschen.
Die Chemiefabrik sorgte bereits in der Vergangenheit für Schlagzeilen - etwa, als 2013 durch ein Leck das Gas Methanthiol entwich und die Umgebung weitreichend nach faulen Eiern roch. Im Jahr 2015 flossen nach einem Betriebsunfall rund 2000 Liter Mineralöl ins Abwassersystem der Stadt.
Brexit: Johnson von eigener Schwester kritisiert
Die Schwester des Premiers kommentierte die Rede Boris Johnsons bei der ersten Sitzung im Parlament nach Aufhebung der Zwangspause am Mittwochabend. Der Premier droht damit, das Land am 31. Oktober ohne Abkommen aus der EU zu führen, sollte sich Brüssel nicht auf seine Forderungen nach Änderungen am Brexit-Abkommen einlassen. Wie er das erreichen will, ist jedoch unklar.
Über Cox, die sich für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union eingesetzt hatte, sagte der Premier: "Der beste Weg, um das Andenken von Jo Cox zu ehren und dieses Land wieder zu einen, wäre den EU-Austritt zu vollziehen". Cox war 2016 während des Referendum-Wahlkampfs von einem Rechtsextremisten ermordet worden.
Mahnmal zu Anschlägen von Oslo und Utöya wird enthüllt
Mehr als acht Jahre nach den Anschlägen in Oslo und Utöya mit 77 Toten wird am Samstag in Norwegen ein Mahnmal zu Ehren der Opfer enthüllt. Das Monument "Jernrosene" (deutsch: die Eisenrosen) besteht aus rund 1.000 eisernen Rosennachbildungen. Sie erinnern an die Rosen, die von Tausenden Menschen in den Tagen und Wochen nach den Anschlägen vor dem Dom in Oslo abgelegt hatten.
Am selben Ort soll nun das Projekt der Künstler Tobbe Malm und Tone Karlsrud enthüllt werden - die Rosen wurden dabei von Menschen aus aller Welt geschmiedet, darunter auch Überlebende und Angehörige der Opfer. Zur Eröffnung werden unter anderen Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit erwartet.
Der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik hatte am 22. Juli 2011 zunächst eine Autobombe im Regierungsviertel von Oslo gezündet und im Anschluss auf der Insel Utöya Dutzende Teilnehmer eines Ferienlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei erschossen. Insgesamt wurden bei den Anschlägen 77 Menschen getötet.
Iran gibt britischen Tanker frei
Die UN-Generaldebatte brachte keine Lösung im Iran-Konflikt. Doch nun gibt es ein Problem weniger. Der im Iran festgehaltene britische Öltanker "Stena Impero" konnte wieder in See stechen. Es könnte ein Puzzlestück im Friedensplan des iranischen Präsidenten Ruhani sein.
Der seit Mitte Juli in der Straße von Hormus im Iran festgehaltene britische Öltanker "Stena Impero" ist zurück in internationalen Gewässern. Nach der Freigabe durch iranische Behörden ist das Schiff auf dem Weg nach Dubai, wie die Reederei Stena Bulk mitteilte.
Die "Stena Impero" habe den Hafen von Bandar Abbas verlassen und die Crew fahre nun unter anderem für medizinische Untersuchungen nach Dubai, erklärte Reedereichef Erik Hånell. Gegen Mittag habe das Schiff die iranischen Gewässer verlassen. "Schön, dass es vorbei ist", sagte er dem schwedischen Fernsehsender SVT.
Das Außenministerium in London bezeichnete die Festsetzung des Schiffes als illegal. "Das ist Teil eines Musters von Versuchen, die Freiheit der Meere zu beeinträchtigen. Wir arbeiten mit unseren internationalen Partnern daran, die Schifffahrt und das Internationale Recht aufrechtzuerhalten", hieß es in einer Mitteilung am Freitag.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten den Tanker am 19. Juli unter dem Vorwurf festgesetzt, Vorschriften des Seerechts im Persischen Golf missachtet zu haben. Sieben der 23 Besatzungsmitglieder waren bereits Anfang September freigelassen worden. Den verbliebenen 16 Crewmitgliedern gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte Hånell. Sie hätten sich angesichts der schwierigen und aufreibenden Situation in den vergangenen zehn Wochen professionell verhalten. Die Reederei arbeite nun daran, sie schnellstmöglich wieder mit ihren Familien zusammenzuführen.
Die britische Regierung vermutete hinter der Festsetzung der "Stena Impero" eine Reaktion auf einen ähnlichen Vorfall im britischen Gibraltar: Dort war Anfang Juli ein Supertanker mit Öl aus dem Iran, das für Syrien bestimmt gewesen sein soll, an die Kette gelegt worden. Die Lieferung verstieß den Behörden zufolge gegen EU-Sanktionen gegen das Kriegsland Syrien. Den Hinweis auf das Schiff hatten die Briten von den USA erhalten.
Der Iran sprach von "Piraterie" und drohte mit Konsequenzen. Mitte August wurde die "Adrian Darya-1" schließlich freigegeben. Mutmaßungen, es habe sich um ein Tauschgeschäft gehandelt, um die "Stena Impero" freizubekommen, wies London vehement zurück.
Die Straße von Hormus ist eine der wichtigsten Seestraßen der Welt. Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean. Ein Großteil des weltweiten Ölexports wird durch die Meerenge verschifft. Die Spannungen in der Region hatten sich in den vergangenen Monaten immens verschärft. Die Handelsschifffahrt wurde in den Konflikt zwischen den USA und dem Iran hineingezogen. Es kam zu mehreren Zwischenfällen mit Tankern und Drohnen.
Hinter den Spannungen zwischen Teheran und Washington steht der Atomstreit beider Länder. Die Amerikaner werfen der iranischen Führung vor, Atomwaffen bauen zu wollen. Der Iran weist das zurück. Die USA waren 2018 im Alleingang aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen, das den Iran am Bau einer Atombombe hindern und zugleich dessen politische und wirtschaftliche Isolation beenden sollte. Seitdem setzt die US-Regierung die Führung in Teheran mit massiven Wirtschaftssanktionen gegen das Land unter Druck, um ein strengeres und auf andere Gebiete erweitertes Abkommen zu erzwingen. Der Iran widersteht dem Druck bisher.
Wegen des Streits um die "Stena Impero" und weiterer Vorfälle mit Tankern im Persischen Golf und Ölanlagen in Saudi-Arabien arbeiten die USA an einer Koalition für einen militärischen Schutz der Handelsschiffe in der Region.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hatte bei der UN-Vollversammlung in New York einen Plan für Sicherheit und Frieden in der Straße von Hormus vorgelegt. Mit der Initiative "Koalition der Hoffnung" für den Persischen Golf wolle der Iran zusammen mit den arabischen Golfstaaten und ohne ausländische Schutzmächte für die Sicherheit der Schifffahrt im Persischen Golf sorgen.
Indien verbaut sich mit seiner protektionistischen Wirtschaftspolitik eine bessere Zukunft.
Indien wäre eigentlich zum "Kriegsgewinnler" prädestiniert. Angesichts der Strafzölle, die Amerikas Präsident Donald Trump gegen chinesische Hersteller verhängt, sehen sich ausländische Produzenten in der Volksrepublik gezwungen, umzudisponieren. Finanzchefs asiatischer Firmen, die erwägen, ihre Produktion aus China in ein anderes Land zu verlegen, nennen Indien in einer Umfrage der UBS als eine der bevorzugten Alternativen. Das hat freilich nicht nur mit den Unwägbarkeiten des chinesisch-amerikanischen Handelskrieges zu tun. Mit einem Riesen-Pool an jungen Arbeitskräften sowie einem Binnenmarkt von 1,3 Milliarden Konsumenten scheint Indien wie dafür geschaffen, in der global weitverzweigten Produktionskette eine bedeutendere Rolle zu spielen.
Doch nun ist Indien selber in Trumps Fokus geraten. Vom Haudegen im Weissen Haus abwertend als "Königreich der Zölle" betitelt, hat Amerika dem Schwellenland Anfang Juni die Handelsvergünstigungen für 2000 Produkte entzogen. Die USA bezichtigen Indien prohibitiv hoher Zölle und fordern einen besseren Marktzugang für Agrargüter, Mobiltelefone, Spirituosen, Motorräder und anderes mehr.
Auf der Weltkarte der Handelskriege stellen die Reibereien mit Indien freilich bloss einen Nebenschauplatz dar. Zudem betrachtet Amerika die weltgrösste Demokratie auch durch die sicherheitspolitische Brille. Delhi und Washington verbindet die Sorge über Chinas Machtansprüche im Südindischen Ozean. Vor diesem Hintergrund mutet eine Salve amerikanischer Strafzölle gegen Indien unwahrscheinlich an. Indiens Premierminister Narendra Modi, der soeben eine zweite fünfjährige Amtszeit angetreten hat, dürfte sich deshalb in Sicherheit wiegen.
Das Problem liegt indes an einem anderen Ort: Die empirisch erhärtete These, dass offene Märkte die ökonomische Entwicklung beschleunigen, hat in der sozialistischen Republik Indien einen schweren Stand. Auch unter Modi. Sein Reformeifer zielt hauptsächlich auf den bürokratischen Irrsinn, der im Vielvölkerstaat allzu lange jedweden unternehmerischen Geist erstickte. Firmen erhalten jetzt schneller Baubewilligungen für Bauten. Sie profitieren von einer besseren Energie- und Verkehrsinfrastruktur, und ein griffigeres Insolvenz- und Konkursgesetz schafft Voraussetzungen dafür, scheintote Firmen mit hohen Schulden zügiger zu liquidieren.
Der Erfolg dieser Bemühungen lässt sich sehen und in den einschlägigen Rankings messen. Aus ökonomischer Optik hat sich in Indien in den ersten fünf Modi-Jahren vieles zum Besseren gewendet. Doch in der Handelspolitik gilt das nicht. Davon beseelt, international wenig wettbewerbsfähige Unternehmen vor ausländischen Anbietern zu schützen, errichtete die nationalkonservative Regierung sogar neue Schranken.
Im Westen hängt Modi der Nimbus des energischen Reformers an, der sein Land wirtschaftlich radikal erneuert. Dieser Eindruck ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass der charismatische Premierminister nur allzu gut weiss, welches Vokabular westlichen Managern gefällt. Im Kern rückte der "India First"-Advokat aber nie von einer protektionistischen Wirtschaftspolitik ab, was verhindert, dass indische Firmen gezwungen werden, sich anachronistischer Abläufe zu entledigen und so für den globalen Wettbewerb fit zu werden. Geschäftsleute, die dank der Abschottung ihrer Branchen überleben, gehören zu den Stammwählern von Modis nationalistischer Bharatiya Janata Party und beklatschen diese kurzsichtige Politik.
Beisetzung von Jacques Chirac am Montag in Paris
Der ehemalige französische Staatspräsident Jacques Chirac soll einem Bericht zufolge in der kommenden Woche in Paris beigesetzt werden. Der frühere Staatschef werde am Montag auf dem Friedhof Montparnasse im Süden der französischen Hauptstadt bestattet, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Familie Chiracs. Die Bestattung werde im engen Familienkreis stattfinden. Für Sonntag war eine öffentliche Trauerfeier im Pariser Invalidendom angesetzt, wie Medien berichteten.
Den Konkurrenten ins Ziel getragen: Dabo ist der erste heimliche Held der Leichtathletik-WM
Die Weltspitze war schon längst im Ziel, als sich im heruntergekühlten Khalifa International Stadion herzerwärmende Szenen abspielten. Im ersten Vorlauf der Männer über 5000 Meter fing Jonathan Busby aus Aruba gefährlich an zu schwanken. Er konnte sich gut 300 Meter vor dem Ziel kaum noch auf den Beinen halten, lief in ungesund gebückter Haltung, als Braima Suncar Dabo aus dem westafrikanischen Land Guinea-Bissau ihm plötzlich unterhakte und ihn stützend die letzte halbe Stadionrunde ins Ziel schleppte. Die Kräfte reichten bei beiden aber noch, um nach dem Zieldurchlauf die mitlaufende Armbanduhr zu stoppen. Als wäre die Szene nicht schon kurios genug gewesen.
"Ich wollte ihm einfach helfen. Jeder in dieser Situation hätte das gleiche getan", sagte Dabo nach dem Rennen in Mixed Zone, als er vollkommen unerwartet die Aufmerksamkeit der versammelten Journalisten auf sich zog. Schüchtern wich er erst aus, wollte überhaupt nicht über seine Heldentat sprechen. Schließlich wollte er doch seine persönliche Bestzeit aufstellen und als er gemerkt hatte, dass dies schwierig werden würde, wollte er nur einem Leidensgenossen helfen. Und ohnehin wäre er nur stolz darauf, sein Land zu repräsentieren, das für die WM eingeladen wurde vom Weltverband. Unter normalen Umständen hätte er nicht mal starten dürfen. "Deshalb bin ich stolz, hier für mein Land zu laufen", sagte er.
Das tat er an dem Abend mit Nachdruck - und viel intensiver, als er sich das wohl gedacht hätte. Denn diese Heldentat wird in Erinnerung bleiben. Zumal Dabo seinen Konkurrenten Busby sogar den Vortritt im Ziel ließ und freiwillig den letzten Platz übernahm - übrigens gut fünf Minuten nach dem Äthiopier Selemon Barega, der diesen Vorlauf gewann. Genutzt hatte es am Ende alles nichts, denn der nur mit viel Hilfe ins Ziel gekommene Busby wurde genau deswegen am Ende vom Weltleichtathletik-Verband disqualifiziert.
Dabei war Dabo, der in Portugal wohnt und dort in Lissabon studiert, angetreten, um bei der WM in Doha eine persönliche Bestzeit aufstellen. Das gelang laut offiziellen Daten zwar mit 18:10,87 Minuten, er selbst war dennoch enttäuscht: "Ich wollte 17:55 Minuten laufen. Unter 18 Minuten war ich schon mal". Allerdings nur im Training, da zählen Bestzeiten nicht.
Millionenmasch: Ägypter rüsten sich für wilden Protesttag
In Ägypten sind die Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld möglicher regierungskritischer Proteste verstärkt worden. Im Zentrum Kairos war am Freitag eine verstärkte Polizeipräsenz zu beobachten. Mehrere U-Bahn-Stationen blieben geschlossen, Straßen um den zentralen Tahrir-Platz wurden gesperrt.
Bereits in vergangenen Tagen hatte die Polizei ihre Straßenkontrollen verstärkt und die Handys von Fußgängern teilweise auf Nachrichten und Fotos im Zusammenhang mit den Protesten durchsucht. Hunderte waren laut zwei Nichtregierungsorganisationen festgenommen worden.
Gegner von Al-Sisi
Vergangenes Wochenende war es in Kairo, Alexandria, Suez und Mansura zu Protesten mit Hunderten Teilnehmern gekommen. Sie richteten sich gegen die Regierung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi, dem Kritiker Korruption und Misswirtschaft vorwerfen. Einen so offenen Protest gegen die politische Führung hatte es in Ägypten seit Jahren nicht gegeben. Der im spanischen Exil lebende ägyptische Bauunternehmer und Schauspieler Mohammed Ali, der die Demonstrationen mit Video-Botschaften auf Facebook ins Rollen brachte, hat für den heutigen Freitag zu einem "Millionenmarsch" an zentralen Plätzen im Land aufgerufen. Ali fordert eine "Volksrevolution". Der Mann ist für die meisten jungen Ägypter zwar auch kein "Guter, weil er als Subunternehmer für die Armee Millionen scheffelte, aber seine Botschaften kommen an.
Die Zahl der Festnahmen im Zusammenhang mit den Protesten stieg zwei Beobachtergruppen zufolge weiter. Die Egyptian Commission for Rights and Freedoms (ECRF) zählte bis Freitag mehr als 1.570 Festnahmen. Das Egyptian Center for Economic and Social Rights (ECESR) sowie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sprach von mehr als 2.000 Festnahmen. Unabhängig bestätigen ließen sich diese Zahlen zunächst nicht. Die Regierung bestätigte und kommentierte die Zahlen ebenfalls nicht.
Willkürliche Festnahmen
Viele Menschen seien "willkürlich festgenommen" worden, "nur weil sie 'zur falschen Zeit am falschen Ort' waren", teilte HRW unter Berufung auf Rechtsanwälte Festgenommener mit. Die Vorwürfe gegen die Festgenommenen reichen nach Angaben ihrer Anwälte von "Verbreitung von Falschinformationen" bis zur Mitgliedschaft in einer "terroristischen Vereinigung". In Kairo, Alexandria und anderen Städten befragten und durchsuchten Sicherheitskräfte in Uniform, aber auch in ziviler Kleidung, nach HRW-Angaben zudem willkürlich Passanten.
HRW kritisierte zudem die Zensur in dem nordafrikanischen Land. Demnach blockiert die Regierung in Kairo Websites und Online-Dienste, um weitere Proteste gegen Sisi zu unterbinden.
Online-Händler: Versandhändler sollen Retouren einfacher spenden können
Für Online-Händler sind viele zurückgeschickte Pakete verlorene Ware. Rund 20 Millionen Retouren landen so auf den Müll. Doch gibt es eine Alternative.
Das Finanzministerium hat Online-Händlern wie Amazon und Zalando einen Weg aufgezeigt, wie sie zurückgeschickte Produkte spenden können statt sie zu vernichten.
Man könne die Unternehmen zwar nicht von der Umsatzsteuer auf Sachspenden befreien, erklärte das Ministerium auf eine Frage der Grünen-Bundestagsfraktion, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag berichteten. Die Händler könnten aber den Marktwert der unverkäuflichen Retouren so niedrig ansetzen, dass sie keine oder nur wenig Umsatzsteuer zahlen müssten.
Wissenschaftler der Universität Bamberg hatten ermittelt, dass die Bundesbürger bei Bestellungen im Internet jedes sechste Paket wieder zurückschicken. Rund vier Prozent der Waren - rund 20 Millionen Produkte - landeten anschließend im Müll. Sie zu spenden würde die Unternehmen nach derzeitiger Rechtslage zusätzlich Geld kosten, denn die Finanzbehörden bewerten Sachspenden wie einen Umsatz, auf den dann Umsatzsteuer anfällt.
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auf, mit einem Erlass klarzustellen, dass Unternehmen nicht verkäufliche Produkte entsprechend bewerten und kostenfrei an gemeinnützige Organisationen spenden können. Die Unternehmen müssten sich darauf verlassen können, fürs Spenden nicht bestraft zu werden. Das gelte nicht nur für den Online-Handel, sondern auch für andere Geschäfte vom Modeladen bis zum Baumarkt.
Banksy-Kunst zur Auktion: Es gab nie einen besseren Zeitpunkt, dieses Gemälde zu verkaufen
Das bekannte Werk von Streetart-Star Banksy, "Devolved Parliament", soll demnächst versteigert werden.
Für Branczik unterstreicht Banksys Arbeit "die Rückbildung der ältesten parlamentarischen Demokratie der Welt in die von Tieren und Stämmen geprägte Grundhaltung". Ab Samstag soll das Gemälde bei Sotheby's in der britischen Hauptstadt ausgestellt werden, bis es am 3. Oktober versteigert werden soll. Es wird auf 1,5 bis zwei Millionen Euro geschätzt.
Das Werk wurde zuerst 2009 im Museum von Bristol im Südwesten Großbritanniens ausgestellt, wo Banksy lebt. In diesem Jahr hatte der Künstler das Gemälde erneut ausgestellt - zeitgleich mit dem ursprünglichen Brexit-Datum am 29. März. Bei dieser Gelegenheit wurde das Werk, das früher "Fragestunde" hieß, umbenannt in "Devolved Parliament" ("Delegiertes Parlament").
Das Bild könnte für einen Millionenbetrag den Besitzer wechseln.
Zuletzt hatte sich Premierminister Boris Johnson am Mittwoch bei der ersten Sitzung des Unterhauses nach Aufhebung einer von Johnson verhängten Zwangspause durch das Oberste Gericht einen harten Schlagabtausch mit der Opposition geliefert. Johnson will den bereits zweimal verschobenen Brexit am 31. Oktober notfalls auch ohne Abkommen mit der EU vollziehen.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Banksy, dessen Identität immer noch unbekannt ist, in die Brexit-Debatte einmischt. In Dover im Südosten Englands malte er ein Bild, das einen Mann darstellt, der mit einem Meißel einen Stern der europäischen Flagge zerbricht. Das Werk sehen täglich Tausende von Lkw-Fahrern und andere Besucher bei der Einreise in das Vereinigte Königreich.
Brexit-Debatte ist wie ein "Spaziergang im Park"
Die heftigen verbalen Angriffe des britischen Premierministers Boris Johnson auf Brexit-Gegner im Parlament tragen nach Ansicht seines Spitzenberaters nicht zu einem Klima des Hasses bei. Im Vergleich zum Wahlkampf vor dem Brexit-Referendum 2016 sei die aktuelle Kontroverse ein "Spaziergang im Park", sagte Dominic Cummings am Freitag bei einer Buchvorstellung. "Wir genießen das. Wir werden (aus der EU) austreten und wir werden gewinnen".
Johnson hatte Brexit-Gegner im Parlament in den vergangenen Tagen hart angegriffen und ihnen unter anderem "Verrat" am Volk vorgeworfen. Anschuldigungen, dass er damit die Abgeordneten in Gefahr bringen könnte, weil sie etwa Ziel von Morddrohungen werden könnten, tat er als "Humbug" ab.
Cummings sagte, der einzige Weg, um wieder Ruhe einkehren zu lassen, sei, wenn die Abgeordneten die Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der EU endlich respektieren würden. Es sei nicht überraschend, dass die Leute darüber aufgebracht seien, dass Großbritannien drei Jahre nach dem Referendum immer noch nicht aus der EU ausgetreten sei.
Angesichts der aufgeladenen Stimmung riefen am Freitag sogar die Bischöfe der anglikanischen Kirche zur Zurückhaltung auf. "Wir sollten miteinander mit Respekt sprechen", hieß es in einer Erklärung. "Und wir sollten auch zuhören".
Pakistans Ministerpräsident Khan fordert Uno-Eingreifen in Kaschmir
Mit einem emotionalen Appell hat Pakistans Ministerpräsident Imran Khan bei seinem ersten Auftritt vor der Uno-Vollversammlung die Vereinten Nationen erneut zu einem Eingreifen im Kaschmir-Konflikt aufgefordert.
Andernfalls sei ein erneuter Krieg zwischen den Atommächten Pakistan und Indien wahrscheinlich, sagte Khan am Freitag bei der Uno-Generaldebatte in New York. "Wenn das schlecht läuft, hofft man auf das Beste, aber seid auf das Schlimmste vorbereitet". Die Vereinten Nationen hätten eine Verantwortung für Kaschmir. "Ihr hättet das verhindern müssen".
Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft im Jahr 1947 drei Kriege geführt, zwei davon um die geteilte Region Kaschmir. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China. Anfang August hatte Indien der indischen Kaschmir-Region den Autonomiestatus entzogen und damit die Spannungen im Verhältnis zu Pakistan schlagartig erhöht.
Nicht mal eine Flasche Wasser
Die Demonstranten in Kairo fordern den Sturz des ägyptischen Präsidenten al-Sisi.
Gegen die derzeitigen Proteste in Ägypten reagiert die Regierung mit harter Hand. Sie lässt mit scharfer Munition auf die Bevölkerung schießen, über 2000 Festgenommene gesellen sich in den Gefängnissen zu den 60.000 politischen Gefangenen, die dort bereits einsitzen. Protestieren war in Ägypten noch nie ungefährlich. Doch seit der Machtübernahme von General Abdel Fattah el-Sisi im Jahr 2013 tut der Staatsapparat alles dafür, ein Szenario wie zu Zeiten des Arabischen Frühlings zu vermeiden.
Doch einer der Auslöser für die Proteste 2011 war die schlechte wirtschaftliche Lage. Armut, Perspektivlosigkeit und das Gefühl, von der eigenen Regierung erstickt zu werden, trieben Millionen auf die Straße. Und das ist ein Problem, welches auch das Regime von el-Sisi nicht in den Griff bekommt, egal, wie hart es gegen Widersacher vorgeht. Die Situation hat sich sogar verschlechtert.
Heute lebt jeder Dritte in Ägypten unter der Armutsgrenze. Seit 2016 hat die Währung mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren, die Inflationsrate liegt bei zehn Prozent. Wer im Supermarkt eine Flasche Wasser kaufen möchte, muss entscheiden, wen er finanziert: Nestlé, Coca-Cola oder das Militär. Letzteres ist nämlich nicht nur für die Unterdrückung zuständig sondern auch der größte wirtschaftliche Akteur. Das Militär baut Straßen, Häuser, Fußballstadien, produziert Lebensmittel und vieles mehr. Das war schon vor el-Sisi so. Mit autoritären Regimen hat das ägyptische Volk viel Erfahrung, auch das Dilemma im Supermarkt ist ein altes. Kritisch wird es immer dann, wenn große Teile der Bevölkerung Schwierigkeiten haben, sich überhaupt eine Flasche Wasser zu leisten.
Tüv-Prüfungen im Terminal: BER-Chef: Keine "Showstopper" mehr für Hauptstadtflughafen
Zwei Monate wurde geprüft, ob das komplizierte Anlagengeflecht beim BER-Brandschutz im Zusammenspiel funktioniert. Die Betreiber sind mit dem Verlauf zufrieden. Doch der Tüv ist am BER noch nicht fertig.
Nach großangelegten Tüv-Prüfungen im Terminal des künftigen Hauptstadtflughafens haben die Betreiber die geplante Eröffnung im Oktober nächsten Jahres bestätigt. Dies sei sicher, sagte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider nach einer Sitzung des Kontrollgremiums.
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup sprach von einer erfolgreich abgeschlossen Prüfung, sagte aber auch, es seien noch Mängel im Terminal abzuarbeiten. "Wir haben viele Detailthemen, aber einen echten Showstopper haben wir nicht". Er versicherte, der Zeitplan bis zur Inbetriebnahme enthalte noch Puffer.
Es gibt jedoch Hinweise, dass die zeitliche Reserve nicht mehr allzu groß sein dürfte. Die Baufertigstellungsanzeige soll nun im Laufe des ersten Quartals 2020 beim Bauamt eingereicht werden, zu Jahresbeginn war das für diesen Herbst vorgesehen.
Hunderte Mängel an Stromkabeln sind noch zu beheben; der Tüv will diese noch bis Februar prüfen. "Um hier die Voraussetzungen für die Aufnahme des Flugbetriebs zu schaffen, muss weiterhin intensiv an der Abarbeitung der Mängel gearbeitet werden", hieß es in einer schriftlichen Mitteilung.
Lütke Daldrup sagte, in vielen Fällen gehe es um fehlende Nachweise, weniger um neue Kabel. Es gibt auch noch keine Freigabe für sämtliche Dübel, an denen die Kabeltrassen hängen. Der Flughafenchef erwartet, dass diese bis Jahresende vorliegt.
Außerdem funktioniert der Brandschutz am Übergang zum Bahnhof unter dem Terminal noch nicht zufriedenstellend. Die Probleme hatten das Projekt schon vor drei Jahren in eine weitere Krise geführt. Dieses Mal geht es um Rauchschürzen, die bei einem Brand wie eine Leinwand herunterfahren, damit der Rauch sich nicht ausbreitet. Sie fahren zu weit herunter. 36 Motoren müssen deshalb ausgetauscht werden. Dann soll es Anfang des Jahres neue Versuche mit Heißgasrauch geben.
Probleme mit dem Brandschutz und weitere Baumängel sowie Planungsfehler verzögern die Eröffnung des Flughafens seit Jahren. Ursprünglich sollte er 2011 in Betrieb gehen. Die Kosten stiegen seit Baubeginn 2006 von zwei Milliarden auf voraussichtlich rund 6,5 Milliarden Euro zur Eröffnung im nächsten Jahr.
Weil die Passagierzahlen in Berlin seither deutlich gestiegen sind, planen die Verantwortlichen den Ausbau des Flughafens. Darum soll es in einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 18. Oktober gehen, wie der Vorsitzende Bretschneider ankündigte.
Die Flughafengesellschaft sucht nun zwei neue Geschäftsführer. Finanzchefin Heike Fölster wechselt Ende des Jahres zur Deutschen Bahn, Personalchef Manfred Bobke-von Camen geht nächstes Jahr in Rente, wie Bretschneider sagte. Er dankte Fölster. Sie habe die Flughafenfinanzen auf feste Füße gestellt.
Chemnitz: Automaten für Drogen gesprengt - Polizei nimmt Mann fest
Er brauchte Geld für Drogen - und jagte dafür etliche Automaten im Chemnitzer Stadtgebiet in die Luft! Jetzt sitzt der Täter endlich in Haft!
In den vergangenen zwei Jahren war die Zahl der gesprengten Zigaretten- und Parkschein-Automaten in Chemnitz und der Region stark angestiegen. Es entstand ein Millionenschaden!
Die Polizei fasste nach zwei Detonationen Ende Mai an der Bürgerstraße und an der Further Straße in Chemnitz einen 33-jährigen Deutschen.
Polizeisprecher Andrzej Rydzik: "Im Zuge der Ermittlungen wegen des Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen in Tateinheit mit besonders schwerem Fall des Diebstahls, die durch die Chemnitzer Kriminalpolizei geführt wurden, bestätigte sich nicht nur dieser Verdacht gegen den 33-Jährigen".
Konfrontiert mit den neuen Beweisen, gestand der 33-jährige Chemnitzer jetzt insgesamt acht Taten.
Der Polizeisprecher: "Mit der Beute hat er offenbar seine Betäubungsmittelabhängigkeit finanziert". Allein viermal hatte der Bomber zwischen 20. August 2018 und dem 31. Mai 2019 Parkscheinautomaten an der Bürgerstraße gesprengt.
Der entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf mindestens 60 000 Euro!
Der Automaten-Bomber sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die polizeilichen Ermittlungen gegen ihn laufen weiter.
Denkbar, dass er auch für weitere Automaten-Sprengungen in Chemnitz und angrenzenden Landkreisen verantwortlich war.
AUA übernimmt Eurowings-Flüge ab Wien
Der Lufthansa-Konzern krempelt seine Strategie für den Flughafen Wien um. Inmitten des Preiskampfes mit Billigfliegern wie Lauda, Wizz Air, EasyJet und Level übernimmt die Lufthansa-Tochter AUA "die kommerzielle Steuerung aller Eurowings-Flüge ab Wien", bestätigte am Freitag ein Pressesprecher der Austrian Airlines gegenüber der APA. Zuvor hatte "AviationNetOnline" darüber berichtet.
Die Wiener Basis des Lufthansa-Billigfliegers Eurowings wird damit de facto aufgelöst. Von den aktuell sieben Eurowings-Flugzeugen bleiben vier in Wien. Diese übernimmt die AUA ab Jänner 2020 im "Wetlease", also inklusive Eurowings-Personal. In Salzburg werden künftig drei Eurowings-Jets stationiert sein, die von Salzburg und Innsbruck als Chartermaschinen zu Urlaubszielen fliegen sollen. Strecken von Wien nach Deutschland werden von Eurowings Deutschland übernommen.
Die Eurowings-Basis in Wien werde in das AUA-Drehkreuz und die Netzplanung integriert, erklärte der Sprecher. Die Flugzeiten sollen auf Anschlussflüge abgestimmt werden. Ziel sei einerseits, das Drehkreuz Wien zu stärken und andererseits den dezentralen Verkehr aus den Bundesländern heraus auszubauen.
Wie AviationNetOnline schreibt, diene Eurowings in Wien nur noch als "Production Company" für die Konzernschwester AUA. So würden unter anderem Barcelona und Rom mit AUA-Flugnummer, aber vornehmlich mit Eurowings-Gerät bedient werden. Das Bordprodukt solle zwar an jenes von Austrian Airlines angepasst werden, die Piloten und Flugbegleiter stammen aber von Eurowings. Die unter AUA-Flugnummer startenden Eurowings-Flüge werden dem Bericht zufolge nicht mehr im Terminal 1, sondern so wie die AUA im Terminal 3 abgefertigt.
Am Flughafen Wien ist nach der Niki-Pleite ein Preiskampf ausgebrochen. Die Ryanair-Tochter Laudamotion kündigte erst am Donnerstag an, die Flotte in Wien nächsten Sommer auf 16 Flugzeuge aufzustocken. Der irische Billigflieger schickt dafür vier Ryanair-Maschinen samt Crews nach Wien, ebenfalls im sogenannten "Wetlease", was die Gewerkschaft als Umgehungskonstrukt zum Kollektivvertrag kritisierte.
Der Kampfansage von Ryanair-Chef Michael O'Leary, dass Lauda die AUA in fünf Jahren überholt haben wird, entgegnete am Freitag AUA-Vorstand Andreas Otto: "Wir bleiben die Nummer eins am Standort, in fünf, sechs oder zehn Jahren".
Queen-Enkelin Prinzessin Beatrice ist verlobt
Beatrice, Eugenie, William und Harry: Als Kinder waren die Cousins die besten Freunde. Jetzt heiratet die letzte der vier. Beatrice ist verlobt!
Wunderbare Neuigkeiten von den britischen Royals: In den Italien-Ferien Anfang Monat soll Edoardo Mapelli Mozzi (34) um die Hand seiner Freundin Prinzessin Beatrice (31) angehalten haben. Das gab der Palast am Donnerstag bekannt.
"Wir freuen uns außerordentlich, unsere Verlobung bekanntgeben zu können. Wir freuen uns beide so sehr, gemeinsam dieses Abenteuer zu beginnen und können es kaum erwarten, tatsächlich verheiratet zu sein", teilte das Paar, das laut britischen Medienberichten seit Oktober 2018 zusammen ist, in der offiziellen Mitteilung mit.
Und weiter: "Wir teilen so viele ähnliche Interessen und Werte und wir wissen, dass uns das in den kommenden Jahren voller Liebe und Glück sehr helfen wird".
Schwester Eugenie knipste die Bilder
Die offiziellen Verlobungsfotos hat ihre Schwester, Prinzessin Eugenie (29), aufgenommen - und auch gleich auf ihrem Instagram-Account veröffentlicht.
Ein royales Fest
Die Hochzeit soll 2020 stattfinden. Nähere Infos zu Datum, Ort und allem anderen wird der Palast in den kommenden Monaten bekannt geben.
Sicher ist aber, dass die Vermählung der Nummer neun der britischen Thronfolge und dem Immobilienmogul ein ähnlich großes Fest wird wie die Trauung von Eugenie am 12. Oktober 2018 mit Jack Brooksbank (33).
Studie zu Ursachen von Herzkrankheiten
Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung - es gibt Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber was löst eine Herzschwäche oder einen Infarkt wirklich aus? Hamburger Forscher wollen sich nun das Erbgut von 9000 gesunden und kranken Menschen genau ansehen.
Über die Analyse des Erbguts von 9000 Menschen wollen Hamburger und Schweizer Wissenschaftler den Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen detaillierter auf die Spur kommen.
Das Forschungsprojekt sei das größte dieser Art im deutschsprachigen Raum, teilte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Freitag mit. Die Kühne-Stiftung fördert das Vorhaben mit 12,5 Millionen Euro. Aus der Schweiz sind die Hochgebirgsklinik Davos, die der Stiftung gehört, und das Universitätsspital Zürich beteiligt.
Übergewicht, Rauchen und ungesunde Ernährung zählen zu den wesentlichen beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Genetische Faktoren bestimmen das Risiko mit. Das Zusammenspiel zwischen Genen und äußeren Einflüssen sei aber nur unzureichend bekannt, hieß es. Nun wollen die Wissenschaftler das vollständige Erbgut von 8000 gesunden Menschen mit dem von 1000 ehemaligen Patienten des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE vergleichen.
Aktuell seien in mehr als 4000 der rund 20.000 relevanten menschlichen Gene mögliche krankheitsverursachende Veränderungen der DNA - sogenannte Mutationen - bekannt, hieß es vom Klinikum. Jedes Jahr kämen etwa 200 hinzu.
Ziel des fünfjährigen Projekts ist es den Initiatoren zufolge, neue Optionen etwa zur Vorsorge, Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Herzinfarkten zu entwickeln. Die Daten könnten auch bei der Erforschung anderer Volkskrankheiten nützen, so Stefan Blankenberg, Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums. Neue Erkenntnisse zum Zusammenspiel zwischen Herz und Hirn, Herz und Niere sowie zu Krebserkrankungen seien möglich.
Der Vorsitzende der Kühne-Stiftung, Klaus-Michael Kühne (82), betonte ebenfalls, es gebe den festen Willen, die Daten auch zur Erforschung anderer Krankheiten zu nutzen. Die Klinik der Stiftung in Davos behandelt bislang vor allem Allergien. Nun solle auf dem dortigen Medizincampus ein Center for Cardiovascular Precision Medicine entstehen und eine Professur für Bioinformatik geschaffen werden. Zur Begründung seines Engagements sagte der in der Schweiz lebende Logistikunternehmer, er sei vor drei Jahren in Hamburg am offenen Herzen operiert worden und sehr dankbar.
Die Bioproben der gesunden Teilnehmer stammen von Hamburgern, die auch bei der "Hamburg City Health Study" mitmachen. Mit 45.000 Probanden ist das nach Angaben des Klinikums die größte lokale Gesundheitsstudie der Welt. Bei der Erbgutentschlüsselung werde streng auf den Schutz der anonymisierten Daten geachtet, versicherten die Wissenschaftler. Es gehe um ein Petabyte (1000 Terabyte) an Daten, sagte Holger Moch vom Universitätsspital Zürich.
Das Erbgut eines Menschen kann heute laut UKE innerhalb von 24 Stunden entschlüsselt werden. Die reinen Sachkosten dafür lägen bei 1300 Euro. Die erste Gen-Sequenzierung weltweit, deren Ergebnisse 2001 veröffentlicht wurden, habe noch mehrere Hundert Millionen Euro gekostet. Die Studie soll am 1. Oktober beginnen, bereits Ende 2020 sollen alle 9000 Proben analysiert sein. Im Jahr darauf werden erste Ergebnisse erwartet.
Nigerianische Polizei befreit hunderte misshandelte Jungen
In Nigeria hat die Polizei mehr als 300 gefolterte und missbrauchte Jungen aus einer Koranschule befreit. Nach Hinweisen von Anwohnern durchsuchten Sicherheitskräfte die Schule in der nordnigerianischen Stadt Kaduna und entdeckten die zum Teil noch minderjährigen Opfer, wie Polizeisprecher Yakubu Sabo mitteilte. "Die Opfer wurden misshandelt. Einige von ihnen gaben an, von ihren Lehrern vergewaltigt worden zu sein", sagte Sabo.
Die Jungen seien unter dem Vorwand festgehalten worden, im Koran unterrichtet und "gebessert" zu werden. Tatsächlich seien die Schützlinge von ihren Lehrern unter "entwürdigendsten und unmenschlichsten Bedingungen" festgehalten worden, sagte Sabo. Etwa hundert Schüler, darunter Kinder im Alter von neun Jahren, seien in einem kleinen Raum angekettet gewesen.
Die Koranschule bestand den Angaben zufolge seit rund zehn Jahren. Anwohner hätten die Behörden auf wiederholte Unregelmäßigkeiten in der Einrichtung aufmerksam gemacht. Die Eltern hätten sich schockiert gezeigt, als sie über die Zustände in der Koranschule unterrichtet wurden, sagte Sabo. Sie hätten von den Leiden ihrer Kinder nichts geahnt. Der Betreiber und sechs Mitarbeiter wurden laut Polizei festgenommen.
Im überwiegend muslimischen Norden Nigerias gibt es viele private Koranschulen. Sie ersetzen die oft mangelhaften staatlichen Einrichtungen. Die Menschen in der Region leiden unter häufigen Angriffen bewaffneter Banden. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks flohen deshalb in den vergangenen zehn Monaten mehr als 40.000 Menschen über die Grenze in den Nachbarstaat Niger.
Angekettet und gefoltert: Nigerias Polizei befreit 400 Kinder aus Schule
Polizisten haben in einer Schule im Norden Nigerias fast 400 Schüler aus entsetzlichen Verhältnissen befreit. "Viele von ihnen waren angekettet und einige hatten sichtbare Verletzungen, die auf Folter hindeuten", sagte Polizeisprecher Yakubu Sabo in der Stadt Kaduna.
Dort waren die Kinder am Donnerstag nach einem Hinweis in einer islamisch geprägten Schule entdeckt worden. Die Zustände dort seien "menschenunwürdig" gewesen. Die Beamten nahmen den Schulleiter und sechs Lehrer nach der Befreiungsaktion fest.
Die Kinder, allesamt Jungen, seien an ihrer Schule wie Sklaven gehalten und an Ketten gelegt worden. Einige seien sexuell missbraucht worden. Fernsehbilder zeigten abgemagerte und verletzte Schüler in einem erkennbar schlechten Gesundheitszustand.
Weltfußballerwahl: Weitere Vorwürfe nach Messis und Klopps Kür
Fußball "Unterschrift nicht gültig"
Jürgen Klopp, Lionel Messi und Megan Rapinoe ausgezeichnet
Mit einer Gala in Mailand zeichnet der Weltfußballverband Fifa die beste Spielerin, den besten Spieler und den besten Trainer des Jahres aus. Für Lionel Messi ist es die sechste Ehrung und damit Rekord.
Nachdem Nicaraguas Kapitän erklärte, er habe bei der Weltfußballer-Wahl nie abgestimmt, kommen aus weiteren Ländern Vorwürfe an die Fifa. Ägypten wurde gar nicht gewertet - mit einer kuriosen Begründung.
Vieles bei der Fifa hat sich in den vergangenen Jahren als anrüchig erwiesen: die WM-Vergaben, dubiose Pläne ihres Präsidenten Gianni Infantino, das generelle Verhalten diverser korrupter Funktionäre. Die Fifa-Weltfußballer-Wahl geriet bislang allerdings nicht in den Verdacht, unsauber abzulaufen - wenn man davon absieht, dass die stimmberechtigten Nationaltrainer und Nationalmannschaftskapitäne der Mitgliedsverbände oft eher nach Sympathie denn nach objektiver Einschätzung abstimmen.
Doch nachdem bereits Nicaraguas Kapitän beklagt hatte, er habe überhaupt nicht abgestimmt, treten nun weitere Ungereimtheiten zutage: Ägypten beklagt, dass die Stimmen von Nationaltrainer Hossam El-Badry und Kapitän Mohamed Salah nicht berücksichtigt wurden. In der Tat tauchen sie in der offiziellen und öffentlich einsehbaren Abstimmungsübersicht nicht auf.
Die Fifa entschuldigt sich insofern, dass "die Unterschriften auf den Wahlformularen in Großbuchstaben abgegeben und daher nicht gültig" gewesen seien. Man habe den ägyptischen Verband mehrfach kontaktiert, um die Situation zu klären - ohne Antwort.
Sudans Trainer auch verwundert
Auch aus dem Sudan gibt es bezüglich der Wahl einen Aufschrei. Während die Sachlage im Fall Ägyptens nachvollziehbar ist, gibt der sudanesische Verband an, dass Trainer Zdravko Lugarisic nicht so abgestimmt habe, wie es schließlich gewertet wurde: mit Lionel Messi auf Platz eins, Virgil van Dijk auf zwei und Sadio Mané auf drei. Laut Fifa sei die Abstimmung aber genauso so eingegangen, mit Unterschriften und offiziellem Stempel des sudanesischen Verbandes.
Vorwürfe hatte auch Nicaraguas Kapitän Juan Barrera erhoben: "Habe nicht für die #TheBest2019 Awards abgestimmt. Alle Angaben zu meiner Stimme sind falsch, danke", schrieb er. In seinem Fall wurde vermutet, dass der nicaraguanische Fußballverband einfach in seinem Namen abgestimmt hat.
Vom Verband kam am Freitag nun die Meldung: Stimmt, aber war natürlich keine Absicht. Die ausgefüllten Wahlunterlagen seien "irrtümlicherweise" mit dem Namen und der Unterschrift von Juan Barrera, dem Kapitän der nicaraguanischen Auswahl, versehen worden, hieß es in einer Mitteilung des Verbands. Gewählt habe aber eigentlich der zweite Kapitän Manuel Rosas. "Wir übernehmen die Verantwortung für den Verwaltungsfehler", hieß es in der Mitteilung. Sowohl Rosas als auch Mannschaftstrainer Henry Duarte hätten aber für Messi gestimmt, "ganz so, wie es in der offiziellen Liste der FIFA steht".
Die anderen Fälle lässt die Fifa in einer Untersuchung nun prüfen, betont aber, dass der Wahlvorgang extern von der Beratungsfirma PriceWaterhouseCoopers beaufsichtigt wurde. Solange bleibt Lionel Messi erst mal unbestrittener Sieger der Weltfußballer-Wahl - und Jürgen Klopp Welttrainer des Jahres.
Ukraine-Affäre: Ranghohe Republikaner sprechen sich für offizielle Untersuchung aus
Zwei ranghohe Republikaner haben sich offen für eine offizielle Untersuchung gegen den US-Präsidenten und Parteifreund Donald Trump ausgesprochen. "Ich denke, die Untersuchung ist wichtig", sagte der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates Vermont, Phil Scott. "Wo das von hier aus hinführt, wird von den Fakten bestimmt, die festgestellt werden". Er wolle mehr über die Whistleblower-Affäre wissen, bevor Maßnahmen ergriffen werden. Ein Impeachment-Verfahren kann zur Absetzung des Präsidenten führen.
Scott sagte, er sei von den Enthüllungen nicht überrascht. Diese hatten gezeigt, dass Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wiederholt in einem Telefonat aufgefordert hatte, die Tätigkeiten des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers und früheren Vizepräsidenten Joe Biden in der Ukraine zu untersuchen. Scott zufolge beobachte Trump Biden "seit Jahren".
Die Republikaner haben sich bislang mit Kritik an Trump wegen der Whistleblower-Affäre zurückgehalten, nur wenige haben Unbehagen deswegen erkennen lassen. Scotts Äußerungen sind nun ein erstes Anzeichen dafür in Trumps Partei. Dabei hatte sich der moderate Gouverneur von Virginia bereits mehrmals gegen Trumps Politik gewandt, etwa gegen die Lockerung von Umweltschutzvorschriften und der Verschärfung von Einwanderungsvorschriften.
Als weiterer ranghoher Republikaner sprach sich auch Charlie Baker, Gouverneur von Massachusetts, für die Untersuchung aus. "Es ist eine tief verstörende Situation", sagte Baker. "Die richtige Vorgehensweise und die Verantwortung für den Kongress ist jetzt, die Sache zu untersuchen und ihr auf den Grund zu gehen".
Scott und Baker haben als Gouverneur von US-Bundesstaaten formal keine Mitsprache im Verfahren gegen Trump, über das im Kongress entschieden wird. Ihr Äußerungen sind daher vor allem symbolisch wichtig. Dennoch haben sich auch erste Senatoren der Republikaner kritisch über die Situation geäußert. Mitt Romney etwa, der den Bundesstaat Utah in der zweiten Parlamentskammer vertritt, sagte, der Fall sei "extrem verstörend, zutiefst verstörend". US-Medien berichten darüber hinaus, dass sich unter den Republikaner intern erste Risse auftäten.
Die Affäre könnte in der Einleitung eines Amtsenthebungsverfahren gegen Trump münden, die Demokraten im Repräsentantenhaus haben dazu eine Untersuchung angekündigt. Sie werfen ihm Machtmissbrauch zum Zweck ausländischer Einflussnahme für den eigenen politischen Nutzen vor.
Für das Amtsenthebungsverfahren gibt es keinen genauen Zeitplan. Mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus könnten die Demokraten ein sogenanntes Impeachment anstrengen. Die Entscheidung über eine tatsächliche Amtsenthebung fiele aber im Senat, wo Trumps Republikaner die Mehrheit haben. Die Aussichten auf Erfolg eines solchen Verfahrens sind daher gering. Bisher wurde noch kein US-Präsident durch ein Impeachment-Verfahren des Amtes enthoben.
Waren Folterer an Board von Racketes "Sea Watch"?
Drei Männer sind in Sizilien festgenommen worden, sie sollen in libyschen Flüchtlingslagern vergewaltigt und gemordet haben.
Die deutsche Kapitänin Carola Rackete (31) war im Juni festgenommen worden, nachdem sie mit dem Rettungsschiff "Sea Watch 3" und 53 lybischen Flüchtlingen an Bord unerlaubt den Hafen von Lampedusa angesteuert hatte. Nach heftigen Protesten und internationaler Kritik - auch von Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen - wurde ihr Hausarrest nach wenigen Tagen von einer italienischen Richterin wieder aufgehoben.
Jetzt werden neue schwere Vorwürfe gegen Rackete laut. So könnten drei Männern, denen Folter in libyschen Flüchtlingslagern vorgeworfen wird, mit der "Sea-Watch 3" in Italien angekommen sein. Die Verdächtigen sind in einem Aufnahmelager in Messina (Sizilien) gefasst worden, nachdem Migranten ihre Peiniger in Italien wiedererkannt hatten. "Wir können das nicht ausschließen, haben aber selbst keine gesicherten Informationen dazu", sagte "Sea Watch"-Sprecher Ruben Neugebauer der Deutschen Presse-Agentur.
Von der Polizei hieß es Mitte September, dass die Verdächtigen in dem nordafrikanischen Land vergewaltigt, gequält und sogar gemordet hätten. Es handele sich um Mohammed C. (27) aus Guinea, und die beiden Ägypter Hameda A. (26) und Mahmoud A (24). "Die Migranten wurden systematisch schikaniert und Gräueltaten ausgesetzt - durch wiederholte und ständige körperliche Gewalt", hieß es damals in der Mitteilung.
NGO und Hilfsorganisationen weisen jetzt darauf hin, dass sie nicht genau wissen können, wer auf die Schiffe kommt. "Wir können nicht scannen, wer die Leute sind. Die kommen ohne Pässe", sagte Neugebauer. Folter sei einer der Hauptgründe, warum die Menschen aus Libyen fliehen. Es sei daher durchaus wahrscheinlich, dass sich auch Täter auf den Schiffen befinden. "Es ist daher sehr wichtig, dass dem nachgegangen wird".
Italiens rechter Ex-Innenminister Matteo Salvini forderte von Rackete, gegen die in Italien wegen Beihilfe zu illegaler Einwanderung noch ermittelt wird, umgehend eine Entschuldigung.
Musk strebt Auslieferungsrekord bei Tesla an
Tesla-Chef Elon Musk hat seinem Elektroautokonzern mit der Aussicht auf neue Rekordzahlen kräftig Auftrieb an der Börse gegeben.
"Wir haben die Chance, unser erstes Quartal mit 100.000 Auslieferungen zu erreichen", schrieb Musk in einer vom Branchenblog "Electrek" veröffentlichten E-Mail an Tesla-Mitarbeiter.
Die Nachfrage sei stark, so dass Tesla 110.000 Bestellungen verbuchen könnte, hieß es in Musks Rundschreiben weiter. Die Herausforderung sei, die Autos zügig an die Kundschaft zu bringen. Dazu müsse Tesla zum Quartalsende so viele Ressourcen wie möglich aufbieten.
Anlegern gefiel das: Teslas Aktien gingen mit einem Plus von über sechs Prozent aus dem Handel. So stark hat der Kurs seit fast vier Monaten nicht mehr zugelegt. Im zweiten Quartal hatte Tesla gut 95.000 Autos ausgeliefert und damit seinen bisherigen Bestwert erreicht.
Musk braucht Rekorde, um seine hohen Ziele zu erreichen. 2019 will er insgesamt 360.000 bis 400.000 Wagen ausliefern. Dafür müssen im laufenden und kommenden Vierteljahr sechsstellige Zahlen her. Vor allem der günstigste Tesla Model 3 ist gefragt, doch hier sind die Gewinnspannen gering. Trotz des Booms gab es zuletzt Verluste.
US-Budgetstreit: Erneut nur eine Brückenfinanzierung
Das neue Haushaltsjahr wird in den USA am 1. Oktober ohne ein ordentliches Budget beginnen. Der Senat ist am Donnerstag dem Repräsentantenhaus gefolgt und hat eine Übergangsfinanzierung bis am 21. November beschlossen.
Obwohl sich der amerikanische Kongress und Präsident Donald Trump im August auf eine Erhöhung der Ausgabenobergrenzen für die Haushaltsjahre 2020 und 2021 geeinigt haben, stehen die Vereinigten Staaten vor dem am 1. Oktober beginnenden neuen Fiskaljahr einmal mehr ohne Ausgabenpläne da. Der Senat ist am Donnerstag dem Repräsentantenhaus gefolgt und hat eine Übergangsfinanzierung (Continuing Resolution, CR) bis am 21. November beschlossen. Ohne einen solchen Beschluss wäre es am Montag um Mitternacht zu einem Shutdown gekommen, einer Teilschliessung der Bundesverwaltung. Präsident Trump muss den Beschluss noch in Kraft setzen.
Shutdown abgewendet
Vorläufig wird nun die Bundesverwaltung auf dem Niveau und gemäss den Prioritäten der Ausgabenpläne für das am Montag zu Ende gehende Haushaltsjahr 2019 finanziert. Dies, weil sich der Kongress nicht rechtzeitig auf die 12 Ausgabengesetze hat einigen können, die den verschiedenen Departementen und Behörden die Mittel zuweisen. Die Bundesverwaltung kann deshalb vorerst nicht von dem für das neue Haushaltsjahr von 1,3 Bio. auf 1,4 Bio. $ erweiterten Ausgabenrahmen profitieren.
Die Demokraten haben im Repräsentantenhaus, wo sie die Mehrheit haben, zehn der zwölf Gesetze fertiggestellt. Die Ausgabengesetze reflektieren aber Prioritäten der Demokraten, die im von den Republikanern dominierten Senat kaum Chancen haben. Umgekehrt hat der Senat ebenfalls zehn der zwölf Ausgabenpläne mehr oder weniger bereit, die kaum mehrheitsfähig sind.
Die Geister scheiden sich vor allem am Thema Ressourcenzuteilung für den Bereich Inlandsicherheit und Grenzsicherung. Im Senat versuchen die Republikaner offenbar, 12 Mrd. $ für den Mauerbau zu erzwingen, eine der grossen Prioritäten von Präsident Trump. Die Demokraten stören sich an den Mauerbauplänen und an deren Finanzierung, die eigentlich für andere militärische Bauten und Projekte vorgesehen ist. Der Streit über den Mauerbau war bereits im Dezember 2018 eskaliert und hatte zu einem 35-tägigen Shutdown geführt.
Am Mauerbau scheiden sich die Geister
Derzeit ist unklar, wie sich die Parteien in dieser Frage näherkommen wollen. Wahrscheinlicher als eine Einigung auf alle zwölf Ausgabengesetze in den kommenden sieben Wochen ist eine Verlängerung der Übergangsfinanzierung über den 21. November hinaus. Auch ein Shutdown ist dannzumal nicht ausgeschlossen.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unfähigkeit des Kongresses, sich rechtzeitig auf die zwölf Ausgabengesetze zu einigen, und der damit einhergehenden Gefahr eines Shutdown gewinnen Ideen zur Automatisierung des Prozesses an Popularität. Vorlage S. 1877 zur Vermeidung von Shutdowns würde die Finanzierung der Bundesverwaltung jeweils automatisch auf dem Vorjahresniveau weiterführen, die Reisetätigkeit der Parlamentarier unterbinden und deren Löhne zurückhalten, bis die neuen jährlichen Ausgabenpläne vorlägen.
Frankreich erlaubt künstliche Befruchtung für Lesben und Singles
In Frankreich soll die künstliche Befruchtung künftig auch alleinlebenden Frauen und Lesben offenstehen: Die Pariser Nationalversammlung stimmte mit großer Mehrheit für eine Gesetzesvorlage der Regierung, nach der alle Frauen eine In-Vitro-Befruchtung in Anspruch nehmen können. Damit dürfte die Nachfrage nach anonymen Samenspenden deutlich zunehmen.
Die Vorlage bedarf noch der Zustimmung des Senats. In der dreitägigen emotionalen Debatte hatten Kritiker im rechten Lager davor gewarnt, dass in Zukunft zahlreiche "Kinder ohne Vater" aufwachsen könnten. Auch die französische Bischofskonferenz ist gegen die Neuerung.
Die Neuregelung ist der Kernbestandteil eines Bioethik-Gesetzes, das Gesundheitsministerin Agnès Buzyn als "Chance" für die Gesellschaft verteidigte. Es bilde die moderne Familie ab, in der es Kinder mit nur einem Elternteil oder mit homosexuellen Eltern gebe. Nach ihrer Vorstellung sollen die Kosten für künstliche Befruchtungen für alle Frauen von der Sozialversicherung getragen werden.
Befruchtung mit Sperma von totem Ehemann weiter verboten
Mit knapper Mehrheit wies die Nationalversammlung dagegen einen Änderungsantrag zurück, der Witwen für eine künstliche Befruchtung Zugang zum Sperma ihres toten Mannes geben sollte. In Belgien, Spanien und Großbritannien ist die künstliche Befruchtung "post-mortem" erlaubt. In Deutschland gab es in der Vergangenheit Fälle, in der Frauen vergeblich auf die Herausgabe des Spermas eines Verstorbenen klagten. Die Gegner des Vorstoßes in Paris argumentierten, ein so gezeugtes Kind trage dann ein "besonders schweres Schicksal".
Zahlreiche Abgeordnete der Regierungspartei La République en Marche (Die Republik in Bewegung, LREM) von Präsident Emmanuel Macron und Abgeordneten der Opposition hatten sich dagegen für die künstliche Befruchtung mit dem Sperma des verstorbenen Partners ausgesprochen. Sie betonten, einer Witwe werde eine "doppelte Trauer" auferlegt, wenn durch den Tod ihres Mannes auch noch ihr Kinderwunsch unerfüllt bliebe.
Die Initiatoren des nun gescheiterten Änderungsantrags halten es für ungerecht, dass sich eine Witwe künftig zwar mit dem Sperma eines Unbekannten befruchten lassen kann, aber nicht mit dem ihres eigenen Partners.
Bisher ist die künstliche Befruchtung in Frankreich nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Sie müssen verheiratet sein oder mindestens zwei Jahre zusammenleben. Buzyn hatte bereits im Sommer angekündigt, dass die Leihmutterschaft weiter verboten bleibe.
In Deutschland steht die künstliche Befruchtung theoretisch allen Frauen offen - für Alleinstehende oder lesbische Paare ist es dennoch häufig schwierig.
Ausgleichszahlung fürs Klima: Rufe nach Flugabgabe für Unis werden lauter
An den Hochschulen wird viel geflogen. Deshalb will das Land künftig auch dort eine Klimaabgabe abführen lassen. Die Rektoren sagen, sie hätten kein Geld dafür. Doch nun geraten sie auch intern unter Druck.
Auch die Hochschulen sollen sich beim Fliegen beschränken. Foto: dpa/Julian Stratenschulte
Die vor der Sommerpause vertagte Diskussion über eine Klimaabgabe auf Flüge von Universitäten und Hochschulen kommt wieder in Schwung. Nachdem die Landesrektorenkonferenz skeptisch auf einen entsprechenden Vorstoß aus der grün-schwarzen Koalition reagiert hatte, erhalten die Pläne nun Unterstützung aus den Hochschulen. In einer gemeinsamen Erklärung plädieren die Doktoranden von sechs baden-württembergischen Universitäten und einer Pädagogischen Hochschule für eine Kompensation von Dienstflügen. Diese sei als erster Schritt "dringend notwendig", gleichzeitig müsse es eine breite Debatte über die Vermeidbarkeit von Flügen geben, heißt es in ihrer Stellungnahme. Der ursprünglich schon im Juli geplante Kabinettsbeschluss liegt derweil weiter auf Eis, weil die CDU die Vorlage der Grünen immer noch nicht gebilligt hat.
Russland nimmt erneut nordkoreanische Fischer fest
Dem Geheimdienst FSB zufolge sollen die Festgenommenen illegal in russischen Gewässern gefischt haben. Zehn Tage zuvor wurden bereits 161 Fischer aus Nordkorea festgenommen. Damals gab es einen Schusswechsel zwischen den Grenzschützern und der Bootsbesatzung. Dabei wurden drei Russen und ein Nordkoreaner verletzt, der Fischer erlag später seinen schweren Verletzungen. Diesmal habe es aber keine Verletzten gegeben, hieß es.
Das kommunistische Nordkorea leidet unter chronischem Nahrungsmittelmangel. Die nordkoreanischen Fischer waren demnach in russischen Hoheitsgewässern unterwegs. Dort fährt die Küstenwache Russlands nach eigenen Angaben zum Schutz ihrer meeresbiologischen Ressourcen Patrouillen.
30.000 Tintenfische beschlagnahmt
Bei den erneuten Kontrollen seien 30.000 Tintenfische auf den Booten entdeckt und beschlagnahmt worden. Außerdem wurden den Angaben nach drei Fischer- und zwei Motorboote beschlagnahmt und nach Nachodka und Posjet bei Wladiwostok gebracht.
Russlands Fischerei-Behörde hatte auch nach Klagen einheimischer Unternehmer in diesem Jahr keine Fanglizenzen an die Nordkoreaner ausgegeben. Tausende Fischer aus Nordkorea sind Medien zufolge in diesem Jahr dort schon zeitweise festgenommen worden.
Der Chef der Vereinigung russischer Fischerei-Unternehmen in der fernöstlichen Region Primorje, Georgi Martynow, beklagte kürzlich auch hohe ökologische Schäden durch die nordkoreanischen Fischer. Sie fischten mit in Russland verbotenen engmaschigen synthetischen Netzen. Mit diesen würden auch kleine Lebewesen aus dem Meer geholt. Zudem würden die Netze einfach im Meer entsorgt, wo sie 200 Jahre bräuchten, um zersetzt zu werden.
Künftig nur noch 18.000: USA senken Asyl-Obergrenze ab
Die "großzügigste Nation in der Geschichte": Donald Trump, hier bei einem Treffen mit gewählten Polizeivertretern im Weißen Haus.
Das reichste Land der Erde schottet sich gegenüber Schutzsuchenden ab: Wie Außenministerium in Washington bestätigt, wird die Obergrenze für den legalen Zuzug von Flüchtlingen weiter abgesenkt. Künftig sollen vor allem bedrohte Gläubige und Iraker Asyl erhalten.
Die US-Regierung will die ohnehin schon historisch niedrige Grenze für die Aufnahme neuer Flüchtlinge abermals senken. Im Wirtschaftsjahr 2020, das in den Vereinigten Staaten von Oktober 2019 bis September 2020 läuft, sollen höchstens 18.000 Menschen ins Land gelassen werden, wie das US-Außenministerium erklärte. Im nun schon fast abgelaufenen Wirtschaftsjahr liegt das Limit noch bei 30.000 Menschen.
Die Regierung von Präsident Donald Trump hat die Aufnahmebereitschaft für Schutzsuchende aus aller Welt in den vergangenen Jahren drastisch gesenkt. Unter der Vorgängerregierung von Barack Obama hatten weitaus höhere Aufnahmegrenzen gegolten.
Die angepeilte Obergrenze von 18.000 Flüchtlingen wäre die niedrigste seit Einführung des US-Flüchtlingsprogramms im Jahr 1980. Das Außenministerium bezeichnete die USA dennoch als "erbarmungsvollste und großzügigste Nation in der Geschichte", eine Formulierung, die stark an den Sprachgebrauch des amtierenden US-Präsidenten erinnert.
Ein "verantwortungsbewusster Umgang" mit Flüchtlingen ziele darauf ab, dass die Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückkehren können, um dort beim Wiederaufbau zu helfen, erklärte Trump. Für seinen harten Kurs in der Migrationspolitik bekommt er von Anhängern viel Zuspruch, es gibt aber auch massive Kritik.
Ein großer Streitpunkt ist die Grenze zu Mexiko, die Trump abriegeln will. Um den Bau einer Grenzmauer finanzieren zu können, hatte Trump den Nationalen Notstand verhängt. Ob es einen zeitlichen Zusammenhang zwischen der aktuellen Maßnahme und den derzeitigen innenpolitischen Entwicklungen in der US-Hauptstadt gibt, ist unklar. Trump steht derzeit wegen der Selenskyj-Affäre und einem möglicherweise drohenden Amtsenthebungsverfahren unter Druck.
Die US-Regierung will sich nach Darstellung aus dem Außenamt künftig auf die Aufnahme von zwei Flüchtlingsgruppen konzentrieren: Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden - und Iraker, die dem US-Militär in dem Land geholfen haben und dadurch in Gefahr geraten sind, wie aus der Erklärung des Außenministeriums hervorgeht. Aus Honduras, Guatemala und El Salvador hingegen sollen maximal 1500 Flüchtlinge aufgenommen werden.
Die USA wollen erreichen, dass insbesondere Menschen aus diesem "nördlichen Dreieck" Mittelamerikas in anderen Ländern Asyl beantragen. Vor diesem Hintergrund haben die Vereinigten Staaten erst mit Guatemala und nun auch mit El Salvador und Honduras Migrationsabkommen geschlossen, um die Zuwanderung an der US-Südgrenze zu Mexiko einzudämmen.
Gericht ordnet Freilassung von Orang-Utan aus Zoo an
Ein Orang-Utan-Weibchen ist auf Verlangen der argentinischen Justiz aus dem ehemaligen Zoo von Buenos Aires in eine Auffangstation für Menschenaffen in den USA verlegt worden. Der 1986 im Rostocker Zoo geborenen "Sandra" wurden die Rechte einer "nichtmenschlichen Person" zugesprochen, deshalb sei ihre Freilassung zwingend. Das Tier wurde am Donnerstagabend per Direktflug nach Dallas gebracht - allerdings nicht als Passagier, sondern im Frachtraum, wie Anwalt Andrés Gil Domínguez erklärte.
Da die 53 Kilogramm schwere Menschenäffin nicht imstande ist, sich dem Leben in der Wildnis anzupassen, soll sie zukünftig im Freigehege des Center for Great Apes in Florida leben. Dort sind bereits 21 weitere Orang-Utans und 31 Schimpansen untergebracht, unter ihnen "Bubbles", ehemals Haustier von Popstar Michael Jackson. Vor dem Einzug in Florida muss "Sandra" jedoch noch eine rund 40-tägige Quarantäne im Sedgwick County Zoo in Wichita im US-Bundesstaat Kansas durchstehen.
"Sandra" verbrachte nach ihrer Geburt in Rostock einige Jahre im ehemaligen Ruhr-Zoo in Gelsenkirchen, bevor sie 1995 nach Buenos Aires verlegt wurde. Der 2014 von Tierschützern angestrengte Prozess um "Sandras" Grundrechte hat mit dazu beigetragen, dass der Zoo von Buenos Aires in einen Ökopark umgewandelt wird. Bis 2023 soll dort eine Forschungs- und Bildungsstätte zum Erhalt der Artenvielfalt entstehen.
Rekord für Schweizer Extrembergsteiger: 550 Meter in 46 Minuten
Dem Extrembergsteiger Dani Arnold ist an der fast 3000 Meter hohen Großen Zinne in den italienischen Alpen ein neuer Husarenritt geglückt.
Ohne Netz, doppelten Boden oder andere Hilfsmittel bezwang der Schweizer die 550 Meter hohe Nordwand der Großen Zinne in einer neuen Rekordzeit.
Bekleidet mit Jeans, T-Shirt und nur unterstützt von absoluter Schwindelfreiheit benötigte Arnold 46 Minuten und 30 Sekunden für den Aufstieg. Damit unterbot er die alte Bestmarke um fast 19 Minuten.
Arnold ist jetzt Rekordhalter im Free Solo Speed an vier der sechs bedeutendsten europäischen Nordwände.
Nike profitiert von neuer Online-Vermarktungsstrategie
Der US-Sportartikelhersteller Nike hat ungeachtet des Handelskonflikts mit China ein deutliches Gewinnplus verbucht. Der Nettogewinn stieg im abgelaufenen Quartal auf 1,4 Milliarden Dollar (knapp 1,3 Milliarden Euro). Das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Grund dafür ist vor allem die neue Vermarktungsstrategie "Nike Direct", mit der sich der Adidas-Konkurrent online direkt an seine Kunden wendet.
Die Umsätze stiegen im Dreimonatszeitraum bis Ende August auf 10,7 Milliarden Dollar. Am kräftigsten legten die Nike-Verkaufszahlen mit einem Plus von 22 Prozent in China zu. Damit profitierte der Konzern aus Beaverton im US-Bundesstaat Oregon auch in der Volksrepublik von seinem Ansatz, sich über das Internet oder Smartphone-Apps direkt an die Verbraucher zu richten.
Finanzchef Andy Campion kündigte an, Nike werde mit strategischen Investitionen die "digitale Transformation" des Sportartikelherstellers weiter vorantreiben und damit seinen Wettbewerbsvorteil ausbauen. Die Anleger reagierten erfreut auf die Quartalszahlen - die Aktien des Sportartikelherstellers stiegen um mehr als fünf Prozent.
Lebenslanges Stadionverbot wegen Rassismus in Italien
Wegen rassistischer Kommentare über Fußballprofi Juan Jesus von AS Rom hat der Verein aus der italienischen Hauptstadt ein lebenslanges Stadionverbot gegen einen Fan verhängt. Der aus Brasilien stammende Verteidiger Jesus war von dem Fan auf Instagram beschimpft worden. Jesus veröffentlichte daraufhin die privaten Nachrichten und forderte seinen Klub auf, Maßnahmen zu ergreifen. "@officialasroma Ihr wisst bereits, was Ihr mit einem solchen Fan machen sollt. #NoToRacism. Stolz darauf, zu sein, wer ich bin", schrieb der 28-Jährige, der seit 2016 bei AS Rom spielt.
Der Verein reagierte am späten Donnerstag. Er habe den Account des Fans bei Instagram und der Polizei gemeldet. Außerdem dürfe der Roma-Anhänger nie wieder ein Spiel des Vereins besuchen, schrieb der Klub auf Twitter.
Rassismus ist ein Problem im italienischen Fußball. Regelmäßig skandieren italienische Fans rassistische Beschimpfungen gegen schwarze Spieler rivalisierender Mannschaften. "Wir können keinen Rassismus in der Gesellschaft oder im Sport haben. In Italien hat sich die Situation nicht verbessert, und das ist sehr ernst. Man muss die Verantwortlichen identifizieren und aus den Stadien werfen", hatte Fifa-Präsident Gianni Infantino am Wochenende gesagt. Anlass der Äußerung waren rassistische Gesänge bei der Erstliga-Partie zwischen Atalanta Bergamo und dem AC Florenz am vorigen Sonntag.
Doch auch um die Anhänger von Juventus Turin hatte es zuletzt Diskussionen gegeben. Die italienischen Behörden haben nun 38 randalierende Fans von Rekordmeister Juventus Turin mit Stadionverboten belegt. Vier von ihnen dürften für einen Zeitraum von zehn Jahren das Stadion nicht mehr betreten, teilte die Polizei mit. Für die Übrigen gelten demnach Verbote von vier bis sieben Jahren.
Die Fans stehen in Verbindung mit laufenden Ermittlungen gegen zwölf Anführer von Ultra-Fangruppen im Umfeld von Juventus. Den zwölf wird unter anderem schwere Erpressung, Geldwäsche und private Gewalt vorgeworfen. Der Klub hatte die Ermittlungen mit einer Anzeige letztes Jahr ins Rollen gebracht.
Die Ultra-Anführer sollen nach italienischen Medienberichten hinter dem Schwarzhandel mit Tickets stecken. Sie hätten den Tickethandel für die Fankurve "militärisch kontrolliert" und sollen Juventus-Mitarbeiter erpresst haben, um an günstigere Karten zu kommen.
Generation Z: Sind sie wirklich anders als Generation Y?
Millennials sind narzisstisch, die Generation Z ist politisch - ganze Jahrgänge werden mit griffigen Bezeichnungen bedacht. Schaut man genauer hin, stecken die Auszeichnungen voller Widersprüche. Wie gut beschreiben diese Etiketten also das jeweilige Lebensgefühl junger Menschen?
"Die Krabben kommen!" Mit diesem Ruf startete am 21. September offiziell der Krabbenfang am Gucheng-See in Gaochun, womit auch die Eröffnungsveranstaltung des 19. China Gaochun Gucheng Lake Crab Festival eingeläutet wurde, wie es die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Nanjing-Gaochun Bezirkskomitees bekannt gab.
Gaochun, das den südlichen Ausläufer von Nanjing in der Provinz Jiangsu bildet, ist eine der nationalen Umweltzonen. Die Stadt ist die erste internationale "Slow City" in China und hier befindet sich auch der chinesische Sitz der internationalen "Slow City"-Bewegung. Die Stadt verfügt in ökologischer Hinsicht über ideale Voraussetzungen mit einer Mischung aus "30 Prozent Bergen, 20 Prozent Wasserflächen und 50 Prozent Feldern". Die großartige natürliche Umgebung von Gaochun bietet seinen Bewohnern alle Bedingungen, um reich zu werden.
Die Menschen in Gaochun haben bereits Anfang der 1990er Jahre mit der Krabbenzucht begonnen. Im Laufe der Zeit hat sich die Krabbenindustrie zu einer prägenden Branche entwickelt, die für hohe Einkommen sorgte und zu einem wichtigen Bestandteil der wirtschaftlichen Entwicklung von Gaochun wurde. In den vergangenen Jahren hat sich Gaochun aktiv um eine groß angelegte, ökologische und wissenschaftliche Entwicklung der Krabbenzucht sowie eine technikgestützte Krabbenzucht bemüht. Und die Stadt hat sich um die Förderung von mehr Effizienz in der Landwirtschaft und um die Einkommen der Landwirte gekümmert.
In den letzten Jahren hat Gaochun eine Reform zur "Verteilung von Macht, Optimierung der Verwaltung und von Behördendiensten" vorangebracht und mit Sorgfalt das Service-Netz für "Genehmigungen unter einem Dach, ein Team für die Strafverfolgung, ein Netzwerk für Dienstleistungen, eine Plattform für die Kreditvergabe" aufgebaut. Damit will die Stadt das Umfeld für Genehmigungen, für Dienstleistungen und für die Entwicklung umfassend optimieren.
Gaochun schöpft die vor Ort gegebene Vorteile durch die Anbindung an das südliche Jiangsu und das südliche Anhui voll aus und nutzt die Entwicklungszone und seine Stellung als internationale "Slow City" als Aushängeschilder, um intelligente High-End-Produktionsbetriebe, Unternehmen für Biomedizin- und Medizintechnik, für Energiespeicherung und Umweltschutz, aus der Kultur- und Gesundheitsbranche sowie Betriebe für ökologische Landwirtschaft, die im "3+2"-Bereich führend sind, hier anzusiedeln. Gleichzeitig hat Gaochun den Aufbau einer nationalen, sämtliche Gebiete umfassenden Tourismuszone und von Fremdenverkehrsorten von nationaler Bedeutung gefördert. Hierbei wurden die ökologischen und kulturellen Ressourcen der Landschaft von Gaochun eingebunden, der Zustand der Gebäude für Bürgerdienste und für den öffentlichen Dienst umfassend verbessert, die Bereiche "Tourismus +" und "+ Tourismus" energisch weiterentwickelt und die Entwicklung des Kulturtourismus auf hohem Qualitätsniveau vorangebracht. Es lohnt sich, sich auf die Zukunft von Gaochun zu freuen.
Konflikt zwischen Iran und USA: Ruhani spricht von Ende der Sanktionen - Trump widerspricht
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat nach seiner Rückkehr von der UN-Vollversammlung von einem angeblichen Angebot der USA zur Aufhebung von Sanktionen gesprochen. Die Vereinigten Staaten hätten im Gegenzug für Gespräche mit der Teheraner Führung ein Ende sämtlicher Sanktionen in Aussicht gestellt, erklärte Ruhani auf seiner offiziellen Internetseite.
US-Präsident Donald Trump widersprach jedoch dem iranischen Amtskollegen über Twitter: "Der Iran wollte, dass ich die gegen ihn verhängten Sanktionen aufhebe, damit es ein Treffen gibt. Ich sagte, natürlich, nein".
Ruhani schildert das Geschehen so: Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister Boris Johnson und der französische Präsident Emmanuel Macron seien in New York anwesend gewesen und hätten darauf gedrungen, dass ein Treffen stattfindet. "Und Amerika sagt, ich hebe die Sanktionen auf", ergänzte Ruhani. Die Art der Strafmaßnahmen, die beendet werden sollten, habe zur Debatte gestanden. "Und sie haben eindeutig gesagt, wir heben alle Sanktionen auf".
Allerdings sei dieser Vorstoß nicht in einer akzeptablen Art erfolgt, kritisierte Ruhani. Angesichts der geltenden Strafmaßnahmen und "der vergifteten Atmosphäre des maximalen Drucks" könne niemand den Ausgang von Verhandlungen vorhersagen.
Anfang der Woche hatte sich Kanzlerin Angela Merkel mit Ruhani in New York getroffen. Hintergrund war die Hoffnung der Europäer, das mit Russland und China ausgehandelte Atomabkommen mit dem Iran zu retten. Dieses soll die Islamische Republik davon abhalten, Atomwaffen zu entwickeln. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte wie Merkel am Rande der UN-Vollversammlung die Hoffnung geäußert, dass Ruhani sich mit US-Präsident Donald Trump treffen wird.
Schweres Erdbeben nahe Istanbul - Fast 200 Nachbeben
Nachdem die westliche Türkei innerhalb von kürzester Zeit von zwei Erdbeben erschüttert wurde, wächst die Angst vor einer Katastrophe. 34 Menschen wurden bei dem Erdbeben am Dienstag verletzt. Seit dem Beben am Vortag habe es fast 200 Nachbeben gegeben, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am Freitag. Damit wächst die Sorge vor einer Katastrophe.
14 Schulen in Istanbul seien aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Hunderte Gebäude wurden demnach beschädigt. Das Erdbeben der Stärke 5,8 hatte am Donnerstag die Marmararegion vor Istanbul erschüttert und Panik in der Millionenmetropole ausgelöst. Nun wolle die Regierung eine Kommission einsetzen, um das Land künftig besser auf Erdbeben vorzubereiten, kündigte Oktay an.
In den vergangenen 20 Jahren sei die Türkei nicht ausreichend auf Beben vorbereitet gewesen, sagte Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu. In der Stadt selbst wird die latente Gefahr immer wieder ignoriert. Jedes Jahr stürzen schlecht gebaute Wohnhäuser ein - unter anderem mürbe gemacht durch die vielen kleineren Erdbeben, die Istanbul regelmäßig erschüttern.
Stadtplaner wie die bekannte Architektin Mücella Yapici warnen seit Jahren, dass große offene Flächen, die im Zentrum als Zufluchtsorte eingetragen wurden, längst zugebaut sind. Erst zum 20. Jahrestag des Gölcük-Bebens im August hatte die Bauingenieurskammer von Istanbul gewarnt, dass geschätzt eine Million Gebäude in Istanbul nicht erdbebensicher seien.
Das Epizentrum des Bebens vom Donnerstag lag im Marmarameer vor dem Bezirk Silivri und in rund sieben Kilometern Tiefe, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad mitteilte. Ein kleineres Nachbeben sorgte wenige Minuten später für noch größere Panik auf den Straßen.
Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu teilte auf Twitter mit, Verletzte oder Schäden seien zunächst nicht gemeldet worden. Der Staatssender TRT zeigte Menschen, die in Panik aus den Häusern rannten. Schüler wurden im Bezirk Silivri aus Sicherheitsgründen aus den Gebäuden gebracht. Einige Schüler weinten, wie auf Bildern zu sehen war.
Istanbul gilt als besonders erdbebengefährdet. Unter dem Marmarameer liegt ein Abschnitt der sogenannten Nordanatolischen Störung, die die Grenze zwischen der eurasischen und der anatolische Erdplatte markiert. Die Türkei wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. Eines der tödlichsten war das Beben im Jahre 1999 in der Nähe Istanbuls. Damals kamen mehr als 17.000 Menschen ums Leben.
Forscher befürchten, dass ein Erdbeben der Stärke 7,1 bis 7,4 drohen könnte. Doch wann es zu dem Erdbeben kommt, ist unklar. Bei dem Erdbeben am Donnerstag traf es schon wieder den Westen des Landes und Istanbul.
Firmen entwerfen Notfallpläne, Privatleute haben sogenannte Go-Bags mit allem Nötigen fertig gepackt neben Haustüren stehen, und Schulen bringen Kindern bei, wie sie sich zu benehmen haben, wenn die Erde wackelt. Wann das nächste große Beben komme, sei unklar.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte nach seiner Rückkehr aus New York, acht Menschen seien verletzt worden. Einige Gebäude hätten leichte Schäden erlitten. Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu verfolgte die Entwicklungen vom Istanbuler Katastrophen-Koordinationszentrum (Akom). Nach dessen Angaben stürzten zwei Minarette von Moscheen in den Bezirken Avcilar und Sariyer ein.
Warnung vor Nachbeben in Istanbul
In den sozialen Netzwerken berichten viele Nutzer von Panik. Gebäude wackelten. Schulen und Krankenhäuser wurden evakuiert. Telefonleitungen waren unterbrochen. Es sei heftiger gewesen als das vom Dienstag, schreibt eine Nutzerin. Der Chef des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Klinik, warnte via Twitter vor Nachbeben. Er rief die Menschen dazu auf, von Gebäuden fernzubleiben, die sichtbare Schäden erlitten hätten.
Der Zeitpunkt des Bebens wird offiziellen Angaben zufolge mit 13.59 Uhr (Ortszeit) angegeben. Nur wenige Minuten nach dem ersten Beben gab es laut CNN Turkey ein Nachbeben, das mit einer Stärke von 4,0 auf der Richterskala angegeben wurde.
Erst am Dienstag hatte ein Erdbeben der Stärke 4,6 hat die türkische Marmararegion erschüttert - es war bis Istanbul zu spüren. Auch dessen Epizentrum habe im Marmarameer westlich der Millionenmetropole gelegen, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad bereits am Dienstag mit.
Es war nicht das einzige Erdbeben, das für Schlagzeilen an diesem Dienstag sorgte: Auch Pakistan wurde von einem schweren Erdbeben getroffen.
Forscher gehen davon aus, dass es früher oder später zu einem katastrophalen Erdbeben in Istanbul kommen könnte - die Spannung zwischen den tektonischen Platten ist extrem hoch. Wissenschaftler glauben, dass sie sich irgendwann entlädt - und massive Schäden verursachen wird.
Erdbebenforscher Sükrü Ersoy rechnet damit, dass das Erdbeben jetzt eine Vorwarnung sei. Es sei dadurch wahrscheinlicher geworden, sagte er zu CNN Türk. "Dies könnten die Anzeichen zu einem größeren Erdbeben sein", so Ersoy zum Sender. "Früher oder später wird auch das große Beben kommen".
Bereits vor wenigen Wochen hatte es einen Zwischenfall gegeben - das Beben löste große Sorgen auch in Istanbul aus. In Albanien hatte es zudem erst vor wenigen Tagen ein heftiges Erdbeben gegeben - es gab 68 Verletzte. Auch am Bodensee hatte dieses Jahr die Erde gebebt.
Parlament: Neuer Zündstoff in Ukraine-Affäre
Zwei brisante Dokumente sorgen für neuen Zündstoff in der Ukraine-Affäre um möglichen Machtmissbrauch von US-Präsident Donald Trump. Auf dem Weg zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren sehen sich die US-Demokraten bestärkt: Die von einem anonymen Hinweisgeber eingereichte Beschwerde über Trump und dessen umstrittenes Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten berge wichtige Anhaltspunkte für Ermittlungen gegen den Präsidenten. Trump selbst sieht sich einmal mehr als Opfer einer "Hexenjagd". Zudem zweifelte er die Glaubwürdigkeit des Whistleblowers an.
USA: Fluggast von United Airlines in Toilette eingesperrt - Flieger umgeleitet
Weil eine Passagierin in der Board-Toilette eingesperrt war, ist ein Flug von United Airlines umgeleitet worden. Die WC-Tür sei während des Fluges 1554 von Washington nach San Francisco blockiert gewesen, teilte die Airline laut US-Medien mit.
Bei einer außerplanmäßigen Zwischenlandung am Mittwochabend (Ortszeit) in Denver konnte die Frau schließlich aus der engen Kabine befreit werden. Etwa eine Stunde sei sie darin eingesperrt gewesen, schrieben US-Medien unter Berufung auf andere Passagiere. Zum Weiterflug in Richtung San Francisco mussten die Fluggäste die Maschine wechseln.
In einem im Internet verbreiteten Video, das laut US-Medien von Flug 1554 stammen soll, ist zu sehen, wie mehrere Menschen versuchen, die Frau zu befreien. "Wir arbeiten im Moment daran, die Tür zu öffnen, Ma'am. Wir holen Sie bald raus, Okay?", sagt darin ein Mann. Die Fluggesellschaft habe sich bei allen Fluggästen entschuldigt. Offen war zunächst, ob die Frau eine Entschädigung erhält.
Die Kakerlake: Von Kafka inspiriert: Ian McEwan schreibt Brexit-Roman
Wie geht ein Schriftsteller wie Ian McEwan mit dem ganzen Brexit-Chaos um? Er schreibt ein Buch darüber - und sein Protagonist ist unverkennbar.
Inspiriert von Franz Kafkas berühmter Erzählung "Die Verwandlung" hat der britische Erfolgsautor Ian McEwan (71) ein Buch über das Brexit-Chaos in Großbritannien geschrieben.
Der Roman "Die Kakerlake" (Original: "The Cockroach") werde am 27. November auf Deutsch erscheinen, teilte der Diogenes Verlag (Zürich) mit. Darin gehe es um die Verwandlung eines Mannes namens "Jim Sams", der in seinem früheren Leben ignoriert oder gehasst wurde, jetzt aber auf einmal der mächtigste Mann Großbritanniens ist. Er sieht es als seine Mission, den Willen des Volkes in die Tat umzusetzen und ist dabei wild entschlossen, sich von nichts und niemandem aufhalten zu lassen.
McEwan wurde mit den Worten zitiert: "Wenn das Parlament geschlossen wird, sodass die Regierung in einem kritischen Moment nicht herausgefordert werden kann, wenn Minister schamlos lügen wie einst die Sowjetführer, wenn Brexiteers in hohen Positionen die Katastrophe eines No-Deals geradezu herbeiflehen - dann muss ein Schriftsteller sich fragen, was er tun kann. Es gibt nur eine Antwort darauf: schreiben". Von McEwan war erst im Frühjahr der Roman "Maschinen wie ich" über Künstliche Intelligenz erschienen.
Kafkas 1915 erstmals veröffentlichte Erzählung handelt von Gregor Samsa, der eines Morgens aufwacht und sich "zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt" sieht, nach und nach von Familie und Gesellschaft ausgeschlossen wird und schließlich zugrunde geht. "Ian McEwan verneigt sich vor Kafka, um eine Welt zu beschreiben, die Kopf steht", hieß es vom Diogenes Verlag.
EU investiert 9,5 Millionen Euro in Österreichs Bahninfrastruktur
11.200 Wagons in Österreich und Ungarn bekommen Flüsterbremsen, um die Lärmbelastung durch Güterzüge zu reduzieren. Außerdem werden Abschnitte der Bahnverbindungen zwischen Graz und Györ und Wiener Neustadt und Sopron modernisiert und elektrifiziert.
Dies soll nach Angaben der EU-Behörde Reisen komfortabler machen und den CO2-Ausstoß senken. Die Mittel kommen aus dem EU-Infrastrukturtopf "Connecting Europe Facility".
Thomas Cook: Alle Reisen bis 31.Oktober abgesagt
Der deutsche Reiseveranstalter Thomas Cook hat einen Tag nach seinem Insolvenzantrag alle Reisen bis einschließlich 31. Oktober 2019 abgesagt. Reisen könnten "aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht angetreten werden", teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit.
Davon betroffen seien auch Buchungen der Marken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, ÖGER TOURS, Bucher Reisen und Air Marin, die bereits angezahlt oder vollständig bezahlt sind. Wie es um Reisen mit Start ab dem 1. November 2019 steht, ließ das Unternehmen offen. In Abstimmung mit der Insolvenzversicherung werde die weitere Vorgehensweise geprüft, hieß es.
Thomas Cook in Deutschland war in den Sog der Pleite des britischen Mutterkonzerns geraten und hatte am Mittwoch Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen, zu dem unter anderem Neckermann Reisen, Öger Tours und Bucher Reisen gehören, beschäftigt in Deutschland etwa 2000 Menschen.
Versicherer will Hotels ab sofort wieder Geld überweisen
Hingegen sollen ab diesem Freitag Hotels im Ausland, die derzeit noch Thomas-Cook-Urlauber beherbergen, Geld von der Zurich-Versicherung bekommen. Die Zahlungen an die Hotels sind laut Zurich an die Bedingung geknüpft, dass Urlauber nicht mehr zu Extra-Zahlungen aufgefordert werden.
Auf Basis der Buchungsinformationen und ohne Vorlage gesonderter Rechnungen sollen die Hotels in den Ferienorten jetzt 50 Prozent der ausstehenden Zahlungen erhalten, wie ein Zurich-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Dies gilt sofort und unter der Voraussetzung, dass Thomas-Cook-Reisende von diesen Hotels ab sofort weder zur individuellen Zahlung von Hotelrechnungen aufgefordert oder anderweitig genötigt werden", sagte Sprecher Bernd Engelien weiter.
Die Versicherung reagierte damit auf Berichte von Hotelgästen, die nach eigenen Angaben gezwungen worden waren, ihre Unterkünfte vor Ort selbst zu bezahlen. Einige mussten demnach mehr als 1000 Euro auf den Tisch legen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) und der Bundesverband der Verbraucherzentralen hatten dies scharf kritisiert.
Wie viele Hotels betroffen sind, werde am Freitag mit dem insolventen Reiseanbieter abgestimmt, sagte der Versicherungs-Sprecher. Nach Angaben vom Donnerstag waren noch 70 000 Thomas-Cook-Pauschalurlauber aus Deutschland unterwegs. Die Zurich Deutschland hat Urlaub und Rückreise der Thomas-Cook-Kunden abgesichert.
Insolvenzverwalter wollen versuchen, die drei Thomas-Cook-Gesellschaften in Deutschland fortzuführen und eine Zukunftslösung zu finden.
Die nun angekündigten Auszahlungen an Hotels durch die Zurich Versicherung helfen allerdings nur den Reisenden, die derzeit noch unterwegs sind. Für Thomas-Cook-Kunden, die erst noch in den Urlaub fliegen wollen, sieht es schlecht aus. Am späten Donnerstagabend teilte das Unternehmen mit, alle Reisen bis einschließlich 31. Oktober würden abgesagt. Dies gelte auch für solche Buchungen, die schon bezahlt sind.
Wie es um Reisen mit Start ab dem 1. November 2019 steht, ließ das Unternehmen offen. In Abstimmung mit der Insolvenzversicherung werde die weitere Vorgehensweise geprüft, hieß es. Grundsätzlich ist für diese Fälle auch die Versicherung Zurich zuständig. Der Verkauf neuer Reisen ist gestoppt. dpa
Das Unternehmen verweist auf den Versicherer Zurich, das sich durch das Unternehmen Kaera vertreten lässt. Kunden könnten sich auf der Kaera-Webseite über Möglichkeiten der Rückerstattung des Reisepreises informieren und über ein Webformular ihre Ansprüche geltend machen.
Prinz Harry zerstört Sprengmine in Angola
Schon lange führt Prinz Harry das Engagement von Lady Diana fort. In Afrika wandelt er jetzt direkt auf den Spuren seiner Mutter.
Mit einer blauen Splitterschutzweste bekleidet hat der britische Prinz Harry in Angola eine Sprengmine gezündet und zerstört.
Nahe eines Camps des britischen Halo Trusts bei dem Ort Dirico stellte er am Freitagmorgen vor laufenden TV-Kameras den Zündkreis her. In sicherer Entfernung explodierte der Sprengkörper in der Savannenlandschaft, ohne Schaden anzurichten. Obwohl allein der Halo Trust mehr als 100.000 Relikte des jahrzehntelangen blutigen Konflikts in dem afrikanischen Land zerstört hat, gibt es noch immer mehr als 1000 Minenfelder, die die Bevölkerung bedrohen.
Am fünften Tag seiner Afrikareise wollte Harry anschließend in der Stadt Huambo direkt auf den Spuren seiner Mutter Diana (1961-1997) wandeln. Mit demselben Sprengmeister, der einst seine Mutter begleitete, wollte er den Weg zurücklegen, den sie damals ging. Die Bilder, auf denen Prinzessin Diana 1997 durch ein geräumtes Minenfeld ging, waren um die Welt gegangen. Auch sie hatte Unterstützung für den Halo Trust demonstriert.
Harry (35) und seine Ehefrau Meghan (38) sind sich seit Montag auf einer zehntägigen Afrikareise, die in der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt begonnen hat.
Stockende Brexit-Verhandlungen: Die Gefahr eines No-Deals bleibt akut
Eigentlich hatte sich Premier Boris Johnson eindeutig festgelegt: Mit ihm wird es einen dritten Aufschub der Brexit-Verhandlungen garantiert nicht geben. Aber welche Aussagen sind beim polarisierenden Briten schon von ewiger Dauer. Das jüngste Urteil des Obersten Gerichtes in Großbritanniens schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Blondschopf. Seine Suspendierung des Parlaments, um seinen Brexit-Kurs bis zum Austrittsdatum stur durchführen zu können, wurde Anfang dieser Woche annulliert. Und ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz verpflichtet Johnson dazu, im Falle gescheiterter Verhandlungen mit der EU bis zum 31. Oktober eine Verlängerung der bilateralen Gespräche zu bewirken. Das hatte Johnson jedoch kategorisch immer wieder ausgeschlossen.
Boris Johnson hält Deal noch für möglich
Doch der Druck scheint auch an Johnson nicht spürbar vorbei zu gehen. Inzwischen machte er beim Besuch eines Krankenhauses Andeutungen, dass er im Falle einer Nichteinigung bis Ende Oktober eine Verlängerung der Verhandlungen unterstütze:
Wissen Sie, wir werden uns an das Gesetz halten.
Gleichzeitig sind wir aber zuversichtlich, dass wir zum 31.Oktober die EU verlassen werden.
Und am besten mit einem Deal. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass das klappt.
Und die Zeit rennt den Brexit-Verhandlern in Brüssel allmählich davon. Noch rund sechs Wochen haben die EU und die britischen Unterhändler Zeit, um einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ohne Abkommen zu verhindern. Doch auch die jüngsten Gespräche haben wieder keinen Durchbruch erzielt. Ein Abkommen bis Ende Oktober erscheint aktuell eher schwierig vorstellbar. Bricht der britische Premierminister nicht das Gesetz, steht eine erneute Verschiebung des Austrittsdatums in Kraft. Die Opposition traut den Worten des Premierministers aber nicht. Sie fürchtet, dass Johnson im Falle eines No-Deals den Brexit irgendwie durchsetzen könnte.
US-Behörde: Weitere Todesfälle durch E-Zigaretten
Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten in den USA ist auf zwölf gestiegen. Zudem gebe es inzwischen 805 bestätigte und wahrscheinliche Verletzte in diesem Zusammenhang, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Einer Studie im "New England Journal of Medicine" zufolge gab es bereits mehr als 900 Betroffene, rund 500 davon bestätigt. Die Ursache für die Lungenschäden ist noch immer völlig unklar. In Europa ist bislang kein ähnlicher Anstieg von Lungenschädigungen bekannt. Die Beschwerden scheinen sich auf Benutzer in den USA zu beschränken.
Die Angst vor neuen Protesten in Ägypten wächst
Millionenfach wurden die Videos von Mohammed Ali in Online-Netzwerken geteilt. Der in Spanien lebende Bauunternehmer und Schauspieler fordert darin eine "Volksrevolution". Für den heutigen Freitag hat er zu weiteren Protesten gegen Präsident Abdel Fattah al-Sisi und das ägyptische Militär aufgerufen, denen Kritiker Korruption und Misswirtschaft vorwerfen. Ali erhofft sich Massenkundgebungen mit einer Million Teilnehmern an zentralen Plätzen des Landes.
Die Sicherheitsbehörden jedenfalls sind alarmiert. Im Zentrum Kairos war bereits eine verstärkte Polizeipräsenz zu beobachten. Mehrere U-Bahn-Stationen blieben geschlossen, Straßen um den zentralen Tahrir-Platz wurden gesperrt. Schon in den vergangenen Tagen hatte die Polizei ihre Straßenkontrollen verstärkt und die Handys von Fußgängern teilweise auf Nachrichten und Fotos im Zusammenhang mit den Protesten durchsucht.
Am 20. September versammelten sich die Demonstranten auch rund um den Tahrir-Platz.
Vergangenes Wochenende war es in Kairo, Alexandria, Suez und Mansura zu Protesten mit Hunderten Teilnehmern gekommen. Einen so offenen Protest hatte es in Ägypten seit Jahren nicht gegeben. Entsprechend hart reagierten die Sicherheitskräfte darauf. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wurden seit vergangener Woche fast 2000 Menschen festgenommen. Viele von ihnen seien willkürlich verhaftet worden - nur weil sie "zur falschen Zeit am falschen Ort" waren, teilte HRW unter Berufung auf Rechtsanwälte Festgenommener mit.
Die Organisation kritisierte zudem die Zensur in dem nordafrikanischen Land. Demnach blockiert die Regierung in Kairo Websites und Online-Dienste, um weitere Proteste gegen al-Sisi zu unterbinden. Der General regiert das Land seit 2013, nachdem er den demokratisch gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi gestürzt hatte. Tausende Islamisten, Regierungsgegner, Blogger und Aktivisten wurden in den vergangenen Jahren inhaftiert und teilweise verurteilt.
"Ocean Change": Arved Fuchs von Grönland-Expedition zurück
Der Polarforscher Arved Fuchs ist am Freitag von seiner Grönland-Expedition zurückgekehrt. Begrüßt wurde er bei seiner Ankunft im Hamburger Hafen unter anderem von dem Skipper Boris Herrmann, der Klimaaktivistin Greta Thunberg mit der Rennjacht "Malizia" über den Atlantik gebracht hatte.
Mit einem Team von Wissenschaftlern hatte Fuchs in den vergangenen Monaten auf seinem Segelschiff "Dagmar Aaen" an den Küsten Islands und Grönlands Folgen der Erderwärmung untersucht und dokumentiert.
Die Fridays for Future-Bewegung sei ein Segen, sagte der Polarforscher. Er habe jahrelang darauf gewartet, dass sich die junge Generation zu Wort melde. Man wisse seit Jahrzehnten, dass sich die Erde erwärme. Trotzdem handelten viele so, als gäbe es einen Planeten B.
"Was auf dem Meer passiert, findet oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt", sagte Fuchs. Er und sein Team wollten die Menschen über die Auswirkungen der Erderwärmung und die Vermüllung der Meere informieren. Bei der Expedition sei unter anderem mit einer Drohne grönländisches Gletschereis vermessen und mit Netzen nach Mikroplastik gefischt worden, hieß es.
Für seinen "Kampf um eine nachhaltige und respektvolle Nutzung der Weltmeere" wurde der Polarforscher aus Bad Bramstedt im Rahmen der Hamburger Klimawoche mit dem "Seadevcon Maritime Award" ausgezeichnet. "Für uns alle, denen das Überleben der Ozeane am Herzen liegt, ist Arved Fuchs ein großes Vorbild", sagte Skipper Boris Herrmann bei der Preisverleihung. "Er ist ein Zeuge der Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten in der Arktis zugetragen haben".
Teure Spaghetti in Rom: Touristinnen zahlten für Nudeln 430 Euro
430 Euro für zwei Teller Spaghetti mit Fisch in einem einfachen Restaurant unweit der Engelsburg in Rom: Das schien zwei japanischen Touristinnen zu viel. Die Rechnung mit 80 Euro Trinkgeld inbegriffen wurde zwar von den beiden Frauen bezahlt, sie posteten jedoch die Quittung auf Facebook, was hitzige Reaktionen auslöste.
"Solche Fälle schaden dem Ansehen Roms. Wir fordern die Polizei auf, der Frage nachzugehen, ob es sich hier um einen Betrug handelt", forderte ein Sprecher von Federagit, dem Verband der Reiseführer in Rom laut der römischen Tageszeitung Il Messaggero (Freitagsausgabe).
Prompt kam die Reaktion der Inhaber des Restaurants. Die Japanerinnen hätten nicht nur Spaghetti, sondern auch frischen Fisch bestellt, rechtfertigte sich der Lokalbesitzer. Dies ist jedoch aus der Rechnung nicht zu entnehmen. Auch ein Trinkgeld von bis zu 20 Prozent der Rechnung sei normal, meinte der Gastwirt.
Ein Anruf in der Ukraine, und alles ist kaputt? US-Präsident Donald Trump könnte nach den turbulenten Enthüllungen der vergangenen Tage tatsächlich mit einem Amtsenthebungsverfahren konfrontiert sein, die Demokraten wollen das mit ihrer Untersuchung im Repräsentantenhaus nun so schnell wie möglich prüfen - die Rede ist von Wochen, bis eine Entscheidung fallen würde.
Am Anfang des Skandals steht vermeintlich das Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der Vorwurf des Whistleblowers, der das Gespräch aus Sorge um die nationale Sicherheit und um die Demokratie der USA mit seiner Beschwerde letztlich an die Öffentlichkeit gebracht hat, ist monströs: Der Präsident habe die Macht seines Amts missbraucht, um die Regierung eines anderen Landes für eine Einflussnahme auf die Wahl 2020 zu instrumentalisieren. Er habe die Abhängigkeit der Ukraine dabei erpresserisch ausgenutzt und sie so zwingen wollen, gegen einen politischen Gegner aktiv zu werden.
Der Kern dieses Vorhabens ist auch in der inzwischen veröffentlichten Mitschrift des Gesprächs mit Selenskyj nachzuvollziehen, obwohl sie nicht den vollständigen Wortlaut wiedergibt. Das Telefonat vom 25. Juli ist aber nur eine Episode einer viel größeren Geschichte, in deren Zentrum neben Trump vor allem sein persönlicher Anwalt steht: Rudy Giuliani.
Die Geschichte nimmt aus Sicht der Öffentlichkeit im Mai 2019 ihren Anfang, als die New York Times von Rudy Giulianis Reiseplänen in die Ukraine berichtet. Er will sich in Kiew mit dem eben gewählten Präsidenten Selenskyj treffen, und der Anwalt weiß selbst sehr genau, dass seine Absichten heikel sind. "Wir mischen uns nicht in eine Wahl ein, wir mischen uns in eine Ermittlung ein, wozu wir das Recht haben", sagt er der Zeitung. Man könne meinen, es sei unangemessen, aber "daran ist nichts illegal". Giuliani will, dass in der Ukraine Ermittlungen verfolgt werden, für die es kaum eine Grundlage gibt - "weil diese Informationen sehr, sehr hilfreich für meinen Klienten sein werden und sich als hilfreich für meine Regierung herausstellen könnten".
Der Anwalt und frühere New Yorker Bürgermeister scheint sich mit rechten Verschwörungsfantasien infiziert zu haben, die auf Trumps Gegenkandidatin bei der Wahl 2016 fixiert sind: Hillary Clinton habe mit Akteuren in der Ukraine konspiriert, sagten Kritiker damals, um einen Anlass für die Russland-Ermittlungen in den USA zu konstruieren. Dieser Vorwurf war allerdings nie ernst zu nehmen.
Dabei geht es um genau die Ermittlungen, über die Trump im Juli am Telefon mit Selenskyj so prominent sprechen wird. Die Version Giulianis und des Präsidenten lautet: Der frühere Vizepräsident und derzeit aussichtsreiche Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, Joe Biden, habe als Ukraine-Beauftragter der Obama-Regierung auf die Entlassung des damaligen ukrainischen Generalstaatsanwalts Wiktor Schokin gedrängt. Und zwar, um die von ihm verantwortete Untersuchung des Gasunternehmens zu stoppen, in dessen Aufsichtsrat sein Sohn Hunter Biden tätig war. Biden senior habe die Ukraine finanziell erpresst, um die korrupten Machenschaften seiner Familie zu vertuschen.
Tatsächlich war der Ablauf etwas anders. Als Joe Biden forderte, der ukrainische Generalstaatsanwalt müsse gehen, waren die Ermittlungen gegen das Gasunternehmen bereits abgeschlossen, Hunter Biden war davon nie direkt betroffen. Schokin wurde zudem selbst zutiefst korruptes Gebaren vorgeworfen, die US-Regierung war bei Weitem nicht der einzige westliche Partner, der auf seine Entlassung drängte. Im Übrigen unterstützte die Obama-Regierung sogar ausdrücklich die Ermittlungen gegen das Unternehmen.
Störungen bei Instagram Facebook und Whatsapp: Soziale Medien sind down
Nutzer weltweit melden massive Störungen bei Instagram und Facebook. Demnach sind vor allem Deutschland, Großbritannien und Spanien betroffen. Auf der Website allestörungen.de berichten Nutzer, dass Facebook seit etwa 15.30 Uhr immer wieder nicht lädt. Auch Instagram gibt die Fehlermeldung aus, dass Inhalte nicht geladen werden konnten. Auch Whatsapp scheint von der Störung betroffen, wenn auch bisher nicht im selben Umfang.
Instagram und Co. öfter von Störungen betroffen
Es ist nicht der erste massive Störfall in diesem Jahr. Bereits im März und im Juli waren die Dienste für mehrere Stunden ausgefallen. Und wie in den vorherigen Fällen greifen Nutzer auch diesmal vor allem auf Twitter zurück, um ihrem Ärger Luft zu machen.
Polnische Wissenschaftler in der Antarktis gerettet
Drei polnische Wissenschaftler sind von der chilenischen Luftwaffe aus dem Eis der Antarktis gerettet worden. Sie waren mit einem Schlauchboot unterwegs und mehrere Meilen von ihrer Basis entfernt, als ihr Motor versagte. Sie hatten Glück im Unglück - weniger als eine Stunde brauchte der chilenische Rettungshubschrauber für die Bergung.
Eduardo Mosquera, Kommandeur der 4. chilenischen Luftbrigade:
"Um 9:30 Uhr erhielten wir die Nachricht, um kurz vor zehn sind wir gestartet, und gute 20 Minuten spàter waren wir über dem Schlauchboot".
Polen betreibt auf King George Island seit 1977 die Henryk Arctowski Polish Antarctic Station , 19 Wissenschaftler arbeiten dort. Die verfrorenen Forscher wurden sicher zu ihrer Forschungsstation zurück gebracht.
Achtung: Smartphone NIE kabellos aufladen
Praktisch, aber schädlich
Induktive Technik via Qi-Standard ist zwar extrem praktisch, sollte aber dennoch nicht verwendet werden.
Da zuletzt gleich mehrere neue Smartphones auf den Markt gekommen sind, die kabelloses Aufladen unterstützen und sich sehr gut verkaufen - allen voran die neuen iPhone-11-Modelle, möchten wir noch einmal eine Studie von Anfang Juli ins Gedächtnis rufen. Das kabellose Laden von mobilen Geräten ist zwar äußerst praktisch, aber nicht unbedingt empfehlenswert.
Höhere Temperatur setzt Akku zu
Forscher warnen vor dem kabellosen Laden von Smartphones. Dieses ist laut den Erkenntnissen der Univerity of Warwick nämlich für die Geräte extrem schädlich. Grund dafür ist die deutlich größere Wärmeentwicklung. Lädt man ein Handy normal per Kabel auf, erhitzt sich der Akku binnen drei Stunden auf 27 Grad. Beim kabellosen Aufladen haben die Forscher selbst bei perfekter Ausrichtung des Smartphones auf dem Ladepad hingegen stets über 30 Grad gemessen. Liegt das Handy etwas neben der Spule, steigt die Temperatur noch höher. Darüber hinaus steigt dabei auch die Wattstärke des Ladepads, was wiederum den Stromverbrauch in die Höhe treibt.
Kapazität und Lebenszeit
Laut den Forschern ist die Temperatur für die Haltbarkeit von Akkus ein entscheidender Faktor. Da spielt jedes einzelne Grad eine Rolle. Beim Laden mit höheren Temperaturen buße die Batterie nicht nur an Kapazität ein, sondern sie halte auch insgesamt nicht so lange durch. Die Lebensdauer fällt also geringer aus. Die Forscher raten deshalb dazu, das Smartphone stets per Kabel aufzuladen. Da ein Akkutausch bei modernen Smartphones stets mit hohen Kosten verbunden ist, dürfte das ein hilfreicher Tipp sein. Apple hat zuletzt die Kosten für einen Akkutausch sogar noch einmal erhöht - und zwar für alle iPhones.
Praktisch
Dabei ist die Technik äußerst bequem:Einfach das Gerät auf ein entsprechendes Ladepad legen - diese sind mittlerweile sogar bereits in vielen Restaurants, Flughäfen, Hotels sowie Autos installiert - und der Akku wird ohne lästigem Kabelsalat und mühsamer Steckerfummelei aufgeladen. Da sich mit Qi (steht für induktive Energieübertragung) ein weltweiter Standard durchgesetzt, bei dem ausnahmsweise sogar Apple mitmacht, gibt es kaum Einschränkungen. Dennoch sollte die Technologie laut den Forschern nur im Ausnahmefall angewendet werden.
Everest-Stau-Fotograf: 13 Achttausender in sechs Monaten
Ein nepalesischer Bergsteiger hat nach eigenen Angaben innerhalb von nur sechs Monaten 13 der 14 höchsten Berge der Welt bestiegen. Nirmal Purja (36) habe die Spitze des Manaslu in Nepal erreicht und damit einen Rekord aufgestellt, teilte sein Expeditionsveranstalter mit.
Der frühere Soldat will alle 14 Achttausender in sieben Monaten erklimmen. Purja nennt sein Projekt "Mission Possible". Er machte schon einmal international Schlagzeilen: Von ihm stammt ein im Frühling viral gegangenes Foto von Bergsteigern, die auf dem Mount Everest Schlange stehen.
Das Bild des Massenandrangs löste eine Debatte über stärkere Sicherheitsmaßnahmen auf dem 8848 Meter hohen Berg und höchsten Gipfel der Erde aus. Im Mai waren innerhalb weniger Tage elf Kletterer bei der Besteigung gestorben.
Ein Problem für Purja könnte die Besteigung des 14. Achttausenders werden: Zurzeit sperren chinesische Behörden den Xixabangma-Berg in Tibet. Als Grund dafür wird unter anderem schlechtes Wetter genannt. Anfang Woche schrieb Purja auf Twitter, dass Nepals Regierung mit China sprechen wolle, um ihm den Aufstieg zu ermöglichen.
Vier tote Elefanten auf Sri Lanka entdeckt
Unter den toten Tieren sei auch eine trächtige Elefantenkuh, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. "Wir vermuten, dass die Elefantenvergiftet wurden".
Die vier Kadaver wurden in einem Schutzgebiet nahe der berühmten und von vielen Touristen besuchten früheren Felsenfestung Sigiriya gefunden. Die Tiere waren dem Polizeisprecher zufolge vermutlich zwischen 15 und 25 Jahre alt. Es wurde eine Autopsie angeordnet, um die Todesursache festzustellen.
Auf Sri Lanka werden jedes Jahr fast 200 Elefanten getötet. Die Täter sind oft Bauern, auf deren Land die Tiere sich zuvor schadlos gehalten hatten. Zugleich werden jährlich rund 50 Menschen von Elefanten getötet. Dies geschieht meist, wenn die Tiere durch nahe ihres Lebensraums gebaute Dörfer ziehen.
In Sri Lanka leben Schätzungen zufolge nur noch etwa 7.000 Elefanten. Auf ihre Tötung steht theoretisch die Todesstrafe.
Festgehaltener britischer Öltanker verlässt den Iran
Der britische Öltanker "Stena Impero" verlässt mehr als zwei Monate nach seinem Festsetzen durch den Iran die Hafenstadt Bandar Abbas. Das gab das Seefahrtsamt Bandar Abbas laut der Nachrichtenagentur IRNA bekannt. Die iranischen Revolutionsgarden hatten den unter britischer Flagge fahrenden Tanker am 19. Juli unter dem Vorwurf festgesetzt, Vorschriften des Seerechts im Persischen Golf missachtet zu haben.
Management von Thomas Cook in der Kritik
Der zuständige Wirtschaftsausschuss des Unterhauses will die Pleite des Reisegiganten Thomas Cook umfassend untersuchen. Dabei soll es um die Gehaltspakete des Vorstands ebenso gehen wie um die Frage, warum die britische Regierung dem ums Überleben kämpfenden Unternehmen nicht finanziell beispringen mochte. "Unser Interesse gilt der Aufsicht in der Firma ebenso wie der Kontrolle durch externe Buchprüfer", teilte die Ausschussvorsitzende Rachel Reeves in London mit. "Offenbar haben wir es mit einem schlimmen Beispiel von Managementgier zu tun".
Laut Experten werden Gene beim Darmkrebsrisiko überschätzt
Die Rolle der Gene beim familiär erhöhten Darmkrebsrisiko ist offenbar bisher überschätzt worden. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg in einer aktuellen Studie. Andere Risikofaktoren wie familiäre Ernährungsgewohnheiten wiegen demnach wahrscheinlich schwerer als bislang angenommen. Das habe Konsequenzen für Berechnungen des individuellen Darmkrebsrisikos, betonen die DKFZ-Wissenschafter.
Elon Musk lässt Tesla-Aktien steigen
Dies schrieb Musk in einer am Donnerstag (Ortszeit) vom Branchenblog "Electrek" veröffentlichten E-Mail an Tesla-Mitarbeiter. Die Nachfrage sei stark, so dass Tesla 110'000 Bestellungen verbuchen könnte, hiess es in Musks Rundschreiben weiter.
Die Herausforderung sei, die Autos zügig an die Kundschaft zu bringen. Dazu müsse Tesla zum Quartalsende so viele Ressourcen wie möglich aufbieten.
Anlegern gefielen die Informationen: Teslas Aktien gingen mit einem Plus von über sechs Prozent aus dem Handel. So stark hat der Kurs seit fast vier Monaten nicht mehr zugelegt. Im zweiten Quartal hatte Tesla gut 95'000 Autos ausgeliefert und damit seinen bisherigen Bestwert erreicht.
Musk braucht Rekorde, um seine hohen Ziele zu erreichen. 2019 will er insgesamt 360'000 bis 400'000 Wagen ausliefern. Dafür müssen im laufenden und kommenden Vierteljahr sechsstellige Zahlen her. Vor allem der günstigste Tesla Model 3 ist gefragt, doch hier sind die Gewinnspannen gering. Trotz des Booms gab es zuletzt Verluste.
Will britische Regierung Brexit-Gesetz umgehen? Johnson zurückhaltend
Der britische Premierminister Boris Johnson hält sich darüber bedeckt, ob er nach Möglichkeiten einer Umgehung des zuletzt vom Parlament beschlossenen Gesetzes gegen einen ungeregelten Brexit sucht. Auf eine entsprechende Frage sagte er am Freitag vor Journalisten lediglich, seine Regierung werde sich an geltendes Recht halten.
Das Gesetz sieht vor, dass die Regierung eine Verschiebung des Austrittstermins beantragen muss, sollte bis Mitte Oktober kein Abkommen mit der EU erzielt sei. Johnson kritisiert dies als "Kapitulationsgesetz", das die Verhandlungen mit der EU erschwere.
Der ehemalige britische Premierminister John Major hatte am Donnerstag die Vermutung geäußert, Johnson könne versuchen, "politische Schikane" einzusetzen, um das Gesetz zu umgehen. Johnson könne einen Verfahrenstrick einsetzen, der das Inkrafttreten des Gesetzes auf die Zeit nach dem EU-Austritt verschiebe.
Johnson sagte, er strebe einen Vertrag mit der Europäischen Union an. "Wir sind zuversichtlich, die EU am 31. Oktober zu verlassen, und der beste Weg ist der mit einer Vereinbarung".
Iran fährt offenbar Urananreicherung hoch
Irans Präsident Hassan Rohani hat im Streit über die Rettung des historischen Atomabkommens den Druck auf die europäischen Vertragspartner erhöht. "Leider zeigen die europäischen Staaten Unfähigkeit oder mangelnde Bereitschaft, wenn es um konkrete Aktionen geht", sagte Rohani am Donnerstag bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Für den Fall, dass sie nicht zu ihren Versprechen stünden, stellte er "weitere Schritte" weg von den Vereinbarungen des mühsam ausgehandelten Abkommens von 2015 in Aussicht.
Hintergrund ist der Konflikt um das internationale Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe, das als Gegenleistung die Zusage an Teheran enthielt, die Wirtschaftsbeziehungen zu normalisieren. Die USA stiegen 2018 im Alleingang aus dem Abkommen aus, um Iran mit "maximalem Druck" zu einem Kurswechsel in der als aggressiv erachteten Nahostpolitik zu zwingen. Die Regierung von Präsident Donald Trump will ein neues Abkommen mit härteren Auflagen aushandeln und setzt inzwischen wieder auf harte Sanktionen gegen Teheran. Iran reagierte darauf zuletzt mit einem Wiederhochfahren der im Vertrag begrenzten Urananreicherung.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte in einem Bericht, dass die Islamische Republik die Anfang September installierten Zentrifugen nun auch mit Uran nutzt oder zumindest zur Nutzung vorbereitet hat. Nach IAEA-Angaben bereitet Iran zudem den Aufbau von mehr als 300 weiteren Zentrifugen vor.
Vielleicht seien die Europäer nicht bereit, ihren Teil des Deals zu tragen und ließen deshalb die Iraner mit den Kosten und der Last drückender US-Sanktionen alleine, mutmaßte Rohani. Es werde aber trotzdem weitere Gespräche geben, die hoffentlich eine Lösung brächten.
Rohani bestreitet weiter Irans Verwicklung in Angriffe in Saudi-Arabien
Allerdings hat sich die Gemengelage nach einem Angriff auf eine wichtige Ölanlage in Saudi-Arabien Mitte September geändert: Deutschland, Frankreich und Großbritannien folgten am Montag der US-Einschätzung, dass Teheran für die Attacke Verantwortung trage. Ursprünglich hatten sich die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen in Jemen zu dem Angriff bekannt, was von den USA jedoch als falsches Bekenntnis gewertet wurde. "Wir haben nichts damit zu tun", bekräftigte Rohani am Mittwoch seine Position.
"Diejenigen, die solche Anschuldigungen erheben, müssen Beweise dafür vorlegen", sagte Rohani. Das hätten die europäischen Anführer in den Gesprächen mit ihm während der UN-Generaldebatte allerdings nicht gekonnt. Stattdessen hätten sie sich nur darauf berufen, dass die Rebellen in Jemen einen Angriff wie diesen nicht ausführen könnten. Rohani hatte sich in den vergangenen Tagen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson getroffen.
Vor möglichen Gesprächen mit US-Präsident Trump müssten zunächst die weitreichenden Sanktionen der US-Administration aufgehoben werden, verlangte Rohani. Er forderte die Regierung in Washington auf, auf eine Politik von "Dialog und Vernunft" umzuschwenken.
Komet von anderem Stern durchkreuzt Sonnensystem
Astronomen beobachten derzeit einen Kometen aus den tiefen des Weltalls. Das gelang zuvor erst einmal. Der Komet lässt Rückschlüsse auf andere Sonnensysteme zu.
Was anfangs nur eine Vermutung war, ist nun bestätigt: Ein interstellarer Gast kreuzt durch unser Sonnensystem. Der Komet aus der Tiefe des Weltraums wurde nach seinem Entdecker auf 2I/Borisov getauft und hat das Interesse von Astronomen auf der ganzen Welt geweckt.
Der weitgereiste Komet war am 30. August vom Amateurastronomen Gennadi Borissow am Margo-Observatorium auf der Krim entdeckt worden - mit einem selbstgebauten Teleskop von 65 Zentimetern Durchmesser. Nachbeobachtungen verschiedener Observatorien bestätigten nicht nur, dass es sich um einen unbekannten Kometen handelt, sondern zeigten auch, dass er nicht aus unserem Sonnensystem stammt.
2I/Borisov ist nach 1I/'Oumuamua von 2017 erst das zweite interstellare Objekt, das bei einem Durchflug unseres Sonnensystems gesichtet wurde.
2I/Borisov bietet Astronomen die seltene Chance, aus der Nähe Einblicke in ein fremdes Sonnensystem zu bekommen, bevor er auf Nimmerwiedersehen entschwindet. Erste Beobachtungen zeigen, dass der interstellare Komet denen unseres eigenen Systems ähnelt, wie das astrophysikalische Institut der Kanaren berichtete. "Die gegenwärtige Geschwindigkeit des Kometen ist hoch, ungefähr 150.000 Kilometer pro Stunde, was in dieser Entfernung deutlich oberhalb der typischen Geschwindigkeiten von Objekten liegt, die die Sonne umkreisen", berichtete etwa Davide Farnocchia von der US-Raumfahrtbehörde Nasa in einer Mitteilung.
Der Komet ist den Analysen zufolge auf einer sogenannten Hyperbelbahn unterwegs, die ihn aus unserem System hinausführt - und eindeutig interstellarer Herkunft, wie die Internationale Astronomische Union (IAU) mitteilte. Sie ist auch für die Benennung und Kategorisierung von Himmelskörpern zuständig. Zu Ehren seines Entdeckers bekam der interstellare Schweifstern, der zunächst unter der Katalognummer C/2019 Q4 geführt worden war, von ihr die Bezeichnung 2I/Borisov, wobei der erste Teil des Namens darauf hinweist, dass es sich um das zweite interstellare Objekt handelt, das in unserem Sonnensystem entdeckt worden ist.
Die Astronomen haben Glück: Im Gegensatz zu 1I/'Oumuamua wurde 2I/Borisov bereits im Anflug gesichtet. So bleiben den Forschern viele Monate für Untersuchungen. "Das Objekt wird Mitte Dezember die größte Helligkeit erreichen und dann noch bis April 2020 mit mittelgroßen Teleskopen zu sehen sein", erläuterte Farnocchia. "Danach wird es bis Oktober 2020 nur noch mit größeren, professionellen Teleskopen zu beobachten sein".
Mehrere Observatorien haben den Besucher bereits ins Visier genommen. So bestimmte ein Team um Karen Meech von der Universität Hawaii, die bereits die Charakterisierung von 1I/'Oumuamua geleitet hatte, in einer ersten Untersuchung den Durchmesser des Himmelsobjekts auf 2 bis 16 Kilometer. Aufnahmen des Gemini-Observatoriums auf Hawaii zeigen einen deutlichen Schweif des Kometen.
Forscherinnen und Forscher des astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC) haben bereits ein erstes sogenanntes Spektrum von dem interstellaren Schweifstern gewonnen, das eine Art Fingerabdruck seiner chemischen Zusammensetzung bietet. "Das Spektrum dieses Objekts ähnelt solchen von Kometen unseres Sonnensystems, und das weist darauf hin, das ihre Zusammensetzung ähnlich sein muss", berichtete IAC-Forscherin Julia de León. Diese Beobachtung lege nahe, dass sich Kometen in anderen Sonnensystemen durch ähnliche Prozesse formen könnten wie in unserem, ergänzte de Leóns Kollege Javier Licandro.
Die Entdeckung von gleich zwei interstellaren Besuchern innerhalb von nur zwei Jahren deutet nach Einschätzung der IAU darauf hin, dass diese Objekte einen neuen Weg zur Erforschung bestimmter Prozesse in anderen Sonnensystemen eröffnen könnten. Wie häufig solche Stippvisiten sind, ist allerdings noch schwer abzuschätzen. Einen der nächsten interstellaren Besucher könnte möglicherweise eine geplante Satellitenmission der europäischen Raumfahrtagentur Esa abfangen.
Die Agentur will bis 2028 auf einer Warteposition in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde die dreiteilige Raumsonde "Comet Interceptor" (deutsch etwa Kometen-Abfangjäger) stationieren. Sie soll laut Esa-Wissenschaftsdirektor Günther Hasinger entweder auf einen noch unberührten, frischen Kometen aus unserem eigenen Sonnensystem lauern, oder auf einen interstellaren Besucher wie 1I/'Oumuamua.
Erste Landung auf Pekings neuem Mega-Airport Daxing
Pünktlich vor dem 70. Geburtstag der Volksrepublik ist es soweit: Auf dem neuen Mega-Airport im Süden der chinesischen hauptstadt ist eine erste Passagiermaschine der China United Airlines gelandet, eine besondere Ehre für Kapitän und Crew.
Bis 2022 sollen auf dem neuen Flughafen rund 45 Millionen Fluggäste jährlich abgefertigt werden, 2025 sollen es dann bereits 72 Millionen sein. Chinas Präsident Xi Jinping persönlich verkündete die Eröffnung des 450 Milliarden teuren Projekts. Das jüngste Prestigeprojekt Chinas wird wegen seiner sechsarmigen Gebäudestruktur auch "Seestern" genannt.
Der Komplex verfügt über vier Start- und Landebahnen, die später auf sieben erweitert werden sollen und ist mit dem weltweit größten automatischen Flugverkehrsmanagementsystem ausgestattet. Eine neue U-neue U-Bahn transportiert Passagiere in nur 20 Minuten in die Innenstadt Pekings.
Schon während des Baus hatten die Chinesen mehrfach verlauten lassen, dass Berlin von Peking lernen könne. Die Eröffnung des seit 2006 im Bau befindlichen - und wesentlich kleineren - Hauptstadtflughafens in Deutschland wurde bislang immer wieder verschoben. In Peking dagegen landete schon nach vier Jahren eine erste Passagier-Maschine.
Neues Überschallflugzeug soll 2030 fliegen: In viereinhalb Stunden von London nach Sydney
Von London nach Sydney in nur viereinhalb Stunden - davon träumt die britische Raumfahrtagentur UK Space Agency. Möglich machen soll diesen, für die 2030er Jahre angepeilten Flug im Überschalltempo ein spezieller Antrieb (Synergetic Air-Breathing Rocket Engine, Sabre), den das Unternehmen Reaction Engines aus Oxfordshire entwickelt, zitierte der US-Sender CNN die Agentur. "Das ist die Technologie, die das definitiv bewerkstelligen könnte", sagte Agenturchef Graham Turnock dem Sender. "Wir sprechen von den 2030er Jahren für die Inbetriebnahme, und die Arbeit ist schon sehr fortgeschritten".
Um das Projekt voranzutreiben, will die britische Raumfahrtagentur mit der australischen enger zusammenarbeiten. Ein Flug von der britischen Hauptstadt zur australischen Metropole dauert derzeit etwa 20 Stunden. Als bisher einziges Überschallflugzeug für Passagierbeförderung hatte die Concorde von 1976 bis zur Einstellung ihres Betriebs 2003 die Strecke New York-Paris abgedeckt und dafür drei bis dreieinhalb Stunden gebraucht. Im Jahr 2000 kam es zu einem Unfall beim Start einer Concorde auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle, bei dem alle 109 Insassen ums Leben kamen. Im vergangenen Jahr gab der US-amerikanische Flugzeugbauer Lockheed Martin Pläne bekannt, gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa ein Überschallflugzeug zu entwickeln, das "X-Plane". Auch Virgin Galactic hat solche Entwicklungen im Programm.
"Sabre wird die Welt kleiner machen mit seinem Hochgeschwindigkeits-Punkt-zu-Punkt-Transport", schreibt Reaction Engines unter anderem auf seiner Homepage. Der Sabre-Antrieb könnte für effizientes Reisen genutzt werden mit einer Geschwindigkeit von Mach 5 - das bedeutet fünfmal so schnell wie der Schall. Zudem seien solche Flugzeuge auch außerhalb der Erdatmosphäre einsetzbar und ermöglichten damit die "nächste Generation wahrhaft wiederverwendbarer Rahmfahrtgeräte".
Aufruhr in Washington: Trump will anonyme Tippgeber in Ukraine-Affäre aufspüren
In der Ukraine-Affäre um möglichen Machtmissbrauch des US-Präsidenten will Donald Trump mögliche undichte Stellen im Weißen Haus aufspüren.
"Ich will wissen, wer dem Whistleblower die Informationen gegeben hat", sagte Trump am Donnerstag vor Mitarbeitern der US-Gesandtschaft bei den Vereinten Nationen in New York. Die betroffene Person sei fast "ein Spion" und mit solchen sei man in der Vergangenheit "ein bisschen anders" umgegangen als heute.
Das wurde als Einschüchterungsversuch gegen Tippgeber gewertet. Die Veranstaltung war eigentlich nicht öffentlich. Mehrere US-Medien verbreiteten am Freitag jedoch Audiomitschnitte von der Ansprache. Demokraten reagierten empört auf die Aussage des Präsidenten.
Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus hatten am Dienstag Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump angekündigt. Ihre Vorwürfe stützen sich vor allem auf die schriftliche Beschwerde eines anonymen Geheimdienstmitarbeiters, der schwere Anschuldigungen gegen Trump und dessen Regierungszentrale erhebt. Auf großen öffentlichen Druck hin waren die Schilderungen des Hinweisgebers am Donnerstag publik gemacht worden.
Im Rahmen seiner Arbeit will der Whistleblower Informationen mehrerer Regierungsmitarbeiter erhalten haben, wonach der US-Präsident "die Macht seines Amtes nutzt", um zu erreichen, dass sich ein anderes Land zu seinen Gunsten in die US-Wahl 2020 einmischt.
Im Zentrum der Vorwürfe steht ein umstrittenes Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Ende Juli, in dem Trump seinen Amtskollegen zu Ermittlungen ermunterte, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten. Dabei geht es um frühere Geschäfte von Bidens Sohn Hunter in der Ukraine und angebliche Bemühungen, seinen Sprössling vor der ukrainischen Justiz zu schützen. Biden liegt im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur für die Wahl 2020 vorne.
Der Whistleblower beschuldigte das Weiße Haus mit Blick auf das Ukraine-Telefonat auch der Vertuschung: Führende Regierungsmitarbeiter hätten sich bemüht, die genaue Wortlautfassung des Gesprächs unter der Decke zu halten. Wie üblich sei ein elektronisches Wortlaut-Protokoll angefertigt worden. Dies sei nach dem Gespräch auf Anweisung von Juristen aus dem Weißen Haus aber aus einer dafür gewöhnlich vorgesehenen Datenbank entfernt und stattdessen in einem besonders geschützten System gespeichert worden. Bislang wurde nur ein grobes Gesprächsprotokoll veröffentlicht.
Die Identität des Hinweisgebers ist nicht öffentlich bekannt. Die "New York Times" berichtete, es solle sich um einen Mitarbeiter des Auslandsgeheimdiensts CIA handeln.
Trump stellte am Freitag erneut die Glaubwürdigkeit der Quelle in Frage. In einer Serie von Tweets zu dem Thema schrieb der Präsident unter anderem, der "sogenannte Whistleblower" habe Informationen aus zweiter Hand verbreitet, die sich als unzutreffend herausgestellt hätten. Daher gebe es vielleicht gar keine Tippgeber oder Spione.
Wie Trump sich in New York über jene äußerte, die dem Whistleblower Informationen zugespielt haben sollen, löste aber Empörung aus. Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, reagierte beunruhigt und beklagte, Trumps Aussage unterlaufe einmal mehr die Integrität der Regierung.
Im Repräsentantenhaus laufen bereits seit Monaten in verschiedenen Ausschüssen diverse Untersuchungen gegen Trump und dessen Umfeld. Angesichts der Ukraine-Vorwürfe treiben die Demokraten nun Ermittlungen mit neuer Wucht voran, um ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump in Gang zu setzen.
"Der Whistleblower hat uns einen Fahrplan für unsere Untersuchung gegeben", sagte der Chef des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Adam Schiff. Trump griff Schiff scharf an, warf ihm eine falsche Darstellung der Dinge vor und forderte erneut den Rücktritt des Ausschussvorsitzenden. Trump beschimpft Schiff regelmäßig und hatte bereits vor Monaten dessen Rückzug verlangt.
Mehr als 300 frühere US-Regierungsmitarbeiter aus dem Sicherheits- und außenpolitischen Bereich, die mehrheitlich unter demokratischen, aber auch unter republikanischen Präsidenten tätig waren, stellten sich in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung hinter die von den Demokraten eingeleitete Untersuchung für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre das "ein skrupelloser Machtmissbrauch" durch Trump, hieß es darin.
Für das weitere Prozedere gibt es keinen genauen Zeitplan. Mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus könnten die Demokraten ein sogenanntes Impeachment-Verfahren zwar anstrengen. Die Entscheidung über eine tatsächliche Amtsenthebung fiele aber im Senat, wo Trumps Republikaner die Mehrheit haben. Die Aussichten auf Erfolg eines solchen Verfahrens sind daher gering. Bisher wurde noch kein US-Präsident durch ein Impeachment-Verfahren des Amtes enthoben.
VW-Betriebsrat: Arbeitsplätze werden "schleichend" abgebaut
Die Pläne der Marke VW, in der Produktion die Kosten weiter zu senken, könnten zu Lasten der Fertigung in Deutschland und Europa gehen. Diese Sorge treibt den Betriebsrat des Autobauers um. Die Marke will ihre jährlichen Fabrikkosten von zehn Milliarden Euro bis 2023 um zwei Milliarden Euro senken. Davon sollen 500 Millionen Euro schon in diesem Jahr eingespart werden.
Ein Schlüssel dafür sind die Personalkosten. Der 2016 zwischen Unternehmen und Betriebsrat verhandelte "Zukunftspakt" sieht bis 2020 bereits den Abbau von 14.000 Arbeitsplätzen allein in Deutschland vor. Grundsätzlich gilt: Ein Arbeitsplatz kann beim Autobauer nur dann abgebaut werden, wenn quasi bewiesen wird, dass die damit verbundenen Tätigkeiten nicht mehr erforderlich sind. Zudem gilt eine Beschäftigungssicherung bis 2029.
Wie unsere Zeitung nun aus Betriebsratskreisen erfuhr, werden allerdings Arbeitsplätze in der Produktion, die eigentlich nicht zur Disposition stünden, "schleichend" über einen anderen Weg abgebaut - also am offiziellen Kurs vorbei. So würden frei werdende reguläre Stellen häufig nicht wiederbesetzt.
Der Betriebsrat habe in diesen Fällen keine Möglichkeit, die Wiederbesetzung zu erzwingen. Mittlerweile fehle an vielen Stellen Personal, die Arbeitsverdichtung nehme zu, die Sorgen vor einem allmählichen Ausbluten der Fahrzeugwerke würden größer. Damit wachse auch die Befürchtung, dass die Fahrzeug-Produktion nach und nach aus Deutschland und Europa abgezogen werden könnte, weil sie in anderen Teilen der Welt günstiger ist. Von VW hieß es dazu nur: "Eine Anpassung des Beschäftigungsvolumens erfolgt wie vereinbart sozialverträglich entlang der demografischen Kurve".
Die Marke VW will die Produktion weltweit noch mehr standardisieren und neue Projekte zentral steuern. Auch dadurch sollen Kosten gesenkt und zudem Entscheidungen beschleunigt werden - dahinter steht das Ziel, die Produktivität und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Produktionsvorstand Andreas Tostmann sagte auf einer Manager-Konferenz in Berlin: "Gerade in unsicheren Zeiten vom Brexit bis zum drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China sind wir gut beraten, uns krisenfest zu machen".
Auf diesem Weg gebe es bereits Erfolge: So würden zum Beispiel in diesem Jahr erstmals seit 2013 die Produktionskosten je Fahrzeug im Vergleich zum Vorjahr sinken. Vor Journalisten sagte Tostmann, dass sich die Produktionszeit für den Golf 8, der am 24. Oktober in Wolfsburg vorgestellt werden soll, um 1,1 Stunden verkürze. Exakte Zahlen zur Produktionsdauer nennt VW nicht, nach Informationen unserer Zeitung beträgt sie beim Golf 7 rund
20 Stunden.
In unserer Region ist das Stammwerk Wolfsburg die einzige VW-Fabrik, in der Fahrzeuge produziert werden. Die Werke Braunschweig und Salzgitter fertigen Komponenten. Für Wolfsburg gilt VW-intern die Faustregel, dass dort jährlich 800.000 Autos gebaut werden müssen, damit das Werk zufriedenstellend profitabel ist. 2018 lag die Auslastung in Wolfsburg aber bei nur rund 700.000 Fahrzeugen - bedingt durch die sinkende Diesel-Nachfrage und die Probleme bei der Umstellung auf das neue Verbrauchs- und Abgas-Prüfverfahren WLTP.
Wie Produktionsvorstand Tostmann bereits im vergangenen Jahr angekündigt hat, sollen in Wolfsburg "perspektivisch" allerdings eine Million Autos vom Band rollen. Das soll die Bündelung der Golf-Produktion im Stammwerk möglich machen - weil das Werk Zwickau durch die Umrüstung zum Standort für die E-Auto-Produktion die Golf-Fertigung abgibt.
Außerdem werden in Wolfsburg die SUV Tiguan und Tarraco (Seat) produziert. Allerdings entwickelten sich die Verkaufszahlen von Golf und Tiguan zuletzt rückläufig. Daher ruhen die Erwartungen nun auf dem Golf 8. Er soll trotz aller Anstrengungen zum Aufbau der E-Mobilität vorerst das Brot-und-Butter-Auto der Wolfsburger bleiben.
Mit Voodoo zur Prostitution gezwungen: Menschenhändler verurteilt
Junge Frauen aus Nigeria sind mit Schwüren belegt, ins Ruhrgebiet geschleust und zur Prostitution gezwungen worden. Sechs mutmaßliche Menschenhändler müssen dafür ins Gefängnis.
Sechs mutmaßliche Menschenhändler aus Nigeria sind am Freitag in Bochum zu Bewährungs- und Haftstrafen von bis zu acht Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die Angeklagten hatten junge Frauen aus Nigeria ins Ruhrgebiet geschleust und zur Prostitution gezwungen. Um ihren Gehorsam zu erzwingen, hatten die ausreisewilligen Nigerianerinnen noch in der Heimat vor einem Voodoo-Priester einen rituellen Schwur ablegen müssen.
Die Opfer waren zwischen 17 und 22 Jahre alt. Sie wurden mit Hilfe von libyschen Schleusern in Schlauchbooten über das Mittelmeer gebracht. Der Traum von einer besseren Zukunft erfüllte sich jedoch nicht. In Deutschland angekommen, wurden sie auf verschiedene Bordelle verteilt, um die angeblichen Schleuserkosten von durchschnittlich 25 000 Euro abzuarbeiten. Der Lohn wurde ihnen deshalb komplett abgenommen.
Die Angeklagten - vier Männer und zwei Frauen - hatten das Einschleusen und die anschließende Verteilung der jungen Nigerianerinnen auf Bordelle im Prozess zugegeben. "Die Arbeit machte den Frauen körperlich und psychisch schwer zu schaffen", sagte Richterin Isabel Hoffmann bei der Urteilsverkündung. "Einige waren richtig angewidert".
Die Urteile lauten auf gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern, Menschenhandel, Zuhälterei und schwere Zwangsprostitution.
Ufo fordert Verhandlungen mit Lufthansa
FIm Dauerstreit mit dem Lufthansa-Konzern hat die Flugbegleitergewerkschaft Ufo erneut mit Streiks gedroht.
Sollte das Unternehmen nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, werde die Gewerkschaft "am 14. Oktober über die Arbeitskampfmaßnahmen im LH-Konzern informieren", teilte Ufo-Tarifvorstand Daniel Flohr am Freitag mit. Lufthansa und ihre Tochter Eurowings lehnen es seit Monaten ab, mit der Ufo Tarifverhandlungen zu führen. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Gewerkschaft Tarifverträge bei der Lufthansa rechtmäßig gekündigt hat.
In diesem Punkt sieht sich Ufo nach einer Entscheidung des Arbeitsgerichtes Frankfurt nun gestärkt. Lufthansa wollte feststellen lassen, dass die Tarifverträge nicht gekündigt seien. Das Gericht wies die Anträge ab. Das Unternehmen bestätigte die Entscheidung und prüft, dagegen Rechtsmittel einzulegen. "Dass ein zweites Gericht die Sache völlig anders sieht, halte ich für unwahrscheinlich", sagte Ufo-Vorstand Flohr.
Im August hatte Lufthansa zudem einen Antrag beim Landesarbeitsgericht Frankfurt eingereicht, um den Status der Ufo als Gewerkschaft gerichtlich überprüfen lassen. Das Unternehmen argumentiert, die Gewerkschaft habe seit Monaten keinen vertretungsberechtigten Vorstand eingesetzt und sei damit nicht in der Lage, ihre Rolle als Tarifpartner auszufüllen.
Vorausgegangen war ein heftiger Führungsstreit in der Spartengewerkschaft, in dessen Verlauf zahlreiche Mitglieder des Vorstands wie auch des Beirates zurückgetreten sind, darunter der langjährige Gewerkschaftschef Nicoley Baublies. Die Ufo hatte wegen der Zweifel an ihrer Führung eine bereits begonnene Urabstimmung über Streiks des Kabinenpersonals bei Eurowings Ende Juli ausgesetzt.
Erleichterte Einreise: Saudi-Arabien kündigt neues Visa-System an
Bis jetzt war Saudi Arabien nicht gerade als internationaler Touristen-Magnet bekannt. Doch das soll sich jetzt ändern. Das Land am Persischen Golf will neue Visa-Bestimmungen einführen.
Mit einem neuen Visa-System will Saudi-Arabien künftigmehr internationale Touristen anziehen. Bis 2030 wolle man die Zahlder internationalen und heimischen Besucher auf 100 Millionen proJahr steigern, teilte die Tourismuskommission mit.
"Die Öffnung Saudi Arabiens für internationale Touristen ist einhistorischer Augenblick für unser Land", sagte der Vorsitzende derTourismuskommission, Ahmad Al-Chatib.
Saudi-Arabien ist für Touristen bislang schwer zugänglich. Visawerden gewöhnlich nur für kurze Geschäftsreisen, religiösePilgerreisen oder Besucher mit Angehörigen in dem Wüstenstaatvergeben. Mit den neuen Regeln erhofft sich das erzkonservativeKönigreich mehr Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Nach eigenerAussage will Riad seine Abhängigkeit vom Ölhandel reduzieren.
Mitte September hatten mehrere Raketen und Drohnen zwei derwichtigsten Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens getroffen: die größteÖlraffinerie des Landes in Abkaik sowie das Ölfeld Churais. In derFolge brach die nationale Ölproduktion drastisch ein, die Ölpreiseschossen in die Höhe. Es dürfte mehrere Wochen dauern, bis dieÖlproduktion des Königreichs wieder ihr altes Niveau erreicht.
Justin und Hailey Bieber stecken in Vorbereitungen für Hochzeitsfest
Sänger Justin Bieber (25) und seine Frau Hailey (22) bereiten sich auf ihr Hochzeitsfest vor. Das Model postete am Donnerstag (Ortszeit) in ihren Instagram Stories mehrere Partyfotos, auf denen sie im weißen Hochzeitslook zu sehen ist. Reality-Star Kendall Jenner (23) und andere hatten dem People-Magazin zufolge einen Junggesellinnenabschied in Los Angeles organisiert.
Justin postete mehrere bunte, unter anderem mit Bananen bedruckte Anzüge auf Instagram und bat seine Anhänger: "Helft mir, meinen Smoking für die Hochzeit zu wählen". Medienberichten zufolge will das Promi-Paar am kommenden Wochenende kirchlich heiraten.
Die Biebers haben sich vor einem Jahr in einem New Yorker Standesamt das Ja-Wort gegeben. Ein größeres Fest hatte es damals nicht gegeben.
In einem Interview mit der australischen Vogue erklärte Hailey kürzlich, dass die beiden nach anfänglichen Problemen eine gemeinsame Ebene gefunden hätten: "Wenn du keine Kompromisse eingehen willst, kannst du keine Beziehung führen".
Zwei Tote bei Flugzeugabsturz in Tschechien
Zwei Menschen sind beim Absturz eines Kleinflugzeugs im Westen Tschechiens ums Leben gekommen. Das Wrack sei am Freitag in einem Waldgebiet bei der Stadt Mecin (Metschin) entdeckt worden, teilte die Polizei mit. Bei den Toten handele es sich um eine 38 Jahre alte Frau und einen 64 Jahre alten Mann.
Die Behörden hatten seit Donnerstagabend nach der Maschine gesucht, nachdem die Besatzung per GPS ein Notsignal abgegeben hatte. Bei der Suche war auch ein Militärhubschrauber im Einsatz. Die Unglücksursache muss noch ermittelt werden. Der Absturzort liegt rund 30 Kilometer südlich von Pilsen (Plzen) und 100 Kilometer nordöstlich von Regensburg.
Die Hälfte der europäischen Baumarten ist vom Aussterben bedroht
Neben Schädlingen seien auch Krankheiten, gebietsfremde Arten, nicht nachhaltiger Holzschlag und das Wachstum der Städte Ursachen für die Bedrohung, berichtete die Weltnaturschutzunion IUCN am Freitag in Brüssel. Sie hat die Bestände von allen in Europa bekannten 454 Baumarten untersucht. 265 davon kommen auf keinem anderen Kontinent vor. Von diesen 265 seien 58 Prozent bedroht. 66 stünden bereits auf der höchsten Stufe der Gefährdung und damit vor dem Aussterben.
Die IUCN teilt gefährdete Arten in sechs Kategorien ein: von "potenziell gefährdet" über "gefährdet", "stark gefährdet", "vom Aussterben bedroht" und "in der Natur ausgestorben" bis "ausgestorben". Insgesamt listet sie weltweit mehr als 28.000 Tier- und Pflanzenarten als gefährdet.
Eberesche und wilde Rosskastanie bedroht
In Deutschland seien vor allem Ebereschen (Sorbus) bedroht, sagte einer der Autoren, David Allen, der Deutschen Presse Agentur. "Die meisten sind bedroht, weil die Populationen sowieso klein sind oder durch die Umwandlung oder Schwächung ihrer Lebensräume".
Schlecht sieht es auch für die wilden Gewöhnlichen Rosskastanien aus. Sie gelten seit 2017 als "gefährdet", Stufe zwei der IUCN-Skala. Größte Bedrohung stelle neben einem Pilz die Balkan-Miniermotte dar. Sie breitet sich seit den 1980er Jahren von Südosteuropa über den ganzen Kontinent aus und hat kaum natürliche Feinde. IUCN schätzt die Zahl der wilden Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) in Europa auf weniger als 10.000 Exemplare. Nicht berücksichtigt bei dieser Beurteilung sind die Bäume in Städten, Parks und Alleen.
Straucharten und Moose ebenfalls in Gefahr
Die IUCN-Wissenschaftler erstellten gleichzeitig neue europäische Rote Listen für Weichtiere, Sträucher und Moose. Mehr als ein Fünftel der Weichtiere und Moose und fast die Hälfte aller Straucharten seien bedroht, so die IUCN. Das liege vor allem an der Zerstörung der Wildnis, an eingeschleppten Arten, Agrarpraktiken und dem Klimawandel. Weichtiere wie Schnecken spielten eine Schlüsselrolle beim Recyceln von Nährstoffen im Boden und seien eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere.
"Dieser Bericht zeigt, dass die Lage für viele übersehene und unterschätzte Arten prekär ist, Arten, die das Rückgrat des europäischen Ökosystems bilden und zu einem gesunden Planeten beitragen", sagte Luc Bas, IUCN-Direktor des Europa-Büros. "Wir müssen die Auswirkungen des Menschen auf unsere Ökosysteme begrenzen und den Schutz dieser Arten zur Priorität machen".
Erdbeben vor Istanbul: 34 Verletzte gemeldet
Beim jüngsten Erdbeben in der Türkei sind 34 Personen verletzt worden. Tote gab es laut den Angaben nicht. Dutzende von Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, 14 Schulen in Istanbul seien aus Sicherheitsgründen geschlossen worden, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am Freitag.
Hunderte von Gebäuden wurden demnach beschädigt. Seit dem Beben am Vortag habe es fast 200 Nachbeben gegeben. Das Erdbeben der Stärke 5,8 hatte am Donnerstag die Marmararegion vor Istanbul erschüttert und Panik in der Millionenmetropole ausgelöst.
Nun wolle die Regierung eine Kommission einsetzen, um das Land künftig besser auf Erdbeben vorzubereiten, kündigte Oktay an. In den vergangenen 20 Jahren sei die Türkei nicht ausreichend auf Beben vorbereitet gewesen, sagte Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu.
Istanbul gilt als besonders erdbebengefährdet. Unter dem Marmarameer liegt ein Abschnitt der sogenannten Nordanatolischen Störung, die die Grenze zwischen der eurasischen und der anatolischen Erdplatte markiert.
Eines der schwersten Beben war eines der Stärke 7,6 im Jahr 1999 in der Nähe Istanbuls. Das Epizentrum lag damals in Gölcük südöstlich Istanbuls. Mehr als 17 000 Menschen kamen ums Leben.
Bereits am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 4,6 die Region um Istanbul erschüttert. Die Behörden riefen die Einwohner auf, beschädigten Gebäuden fernzubleiben.
Super Bowl 2020: Jennifer Lopez (JLo) und Shakira treten in der Halbzeitshow auf
Die Latin-Pop-Sängerinnen Jennifer Lopez und Shakira werden die Halbzeitshow des nächsten American-Football-Finals Super Bowl anführen. Das gaben die Sängerinnen bei Twitter bekannt. "Größer wird es nicht", schrieb Shakira zu einem Foto von sich und Lopez. Sie sei wahnsinnig aufgeregt, auf der Super-Bowl-Bühne zu stehen. Am 2. Februar 2020 wird es in Miami soweit sein.
Jennifer Lopez erklärte, sie habe seit 1996 davon geträumt, beim Super Bowl aufzutreten - damals habe sie Diana Ross bei der Halbzeitshow in den Himmel fliegen sehen. "Jetzt ist es noch besonderer, weil die NFL 100 Jahre besteht und ich mit einer anderen Latina performen werde". Sie könne es kaum erwarten "zu zeigen, was wir Mädchen auf der größten Bühne der Welt tun können".
Shakira wies in einer Erklärung darauf hin, sie fühle sich geehrt, neben einer weiteren Künstlerin auf einer der größten Bühnen weltweit zu stehen und Latinos und Latinas aus den USA und der gesamten Welt zu repräsentieren. "Und dann auch noch an meinem Geburtstag!" Der Hauptsponsor der Veranstaltung schrieb auf Twitter, es sei das erste Mal, dass die beiden "Königinnen" gemeinsam auf einer Bühne stehen.
Shakira stammt aus Kolumbien. Jennifer Lopez wurde in New York geboren, ihre Eltern kommen aus Puerto Rico.
Kampf gegen sinkende Zuschauerzahlen
Der Super Bowl ist der Höhepunkt der American-Football-Saison. Das Spiel und die Halbzeitshow gehören zu den meistgesehenen TV-Übertragungen der USA. Auch wenn du Zuschauerzahlen zuletzt gesunken sind: In diesem Februar lockte das Spektakel in den USA die wenigsten Zuschauer seit mehr als zehn Jahren an. Trotzdem waren es immer noch fast hundert Millionen Menschen im Schnitt.
Um die Halbzeitshow des vergangenen Super Bowl hatte es im Vorfeld Aufruhr gegeben: Im Streit um den Umgang mit Quarterback Colin Kaepernick wollten im vergangenen Februar Medienberichten zufolge Topstars wie Rihanna, Pink and Cardi B nicht auftreten. Schließlich führte die Popgruppe Maroon 5 die Halbzeitshow an - die Kritiken waren wenig freundlich.
Kaepernick, damals Quarterback der San Francisco 49ers, war in der Spielzeit 2016/17 vor NFL-Spielen bei der Nationalhymne aus Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus auf die Knie gegangen. Mit seinem Protest löste Kaepernick eine Bewegung aus, zahlreiche Spieler übernahmen die Geste. Das sorgte für große Aufregung, US-Präsident Donald Trump attackierte die meist afroamerikanischen Football-Stars scharf. Kaepernick selbst ist seit März 2017 vereinslos und hat keine NFL-Partie mehr bestritten. Er wirft den Vereinen vor, ihn aus politischen Gründen nicht anheuern zu wollen.
Cook-Pleite: Hotels bekommen Geld von der Versicherung
Einige Banken dürfte die Pleite des Reiseanbieters Thomas Cook laut einem Pressebericht teuer zu stehen kommen. Es drohen hohe Abschreibungen auf ausstehenden Anleihen und Krediten. Davon betroffen sei auch die Credit Suisse, schreibt die "Financial Times" in ihrer Ausgabe vom Freitag.
Banken wie Barclays, Morgan Stanley, UniCredit oder die Credit Suisse müssten auf ihren Büchern wohl insgesamt Abschreibungen im Umfang von bis zu 1,8 Milliarden britische Pfund (rund 2 Mrd. Euro) vornehmen, so der Bericht. Das hätten Schätzungen des Beratungsunternehmens AlixPartners gezeigt.
Die Gläubiger von Anleihen müssten dabei Abschreibungen von 900 Mio. bis 1 Milliarde Pfund und die Kreditgeber zwischen 550 und 825 Mio. Pfund in Kauf nehmen. Die tatsächlich abzuschreibenden Beträge dürften dabei eher am oberen Ende der Bandbreiten zu liegen kommen, sagte ein Experte dem Blatt.
Wie groß die Verluste der Gläubiger am Ende tatsächlich sein werden, wird sich nach Ablauf des Insolvenzverfahrens zeigen. Eine diesem Verfahren nahe stehende Person versprühte nicht allzu viel Hoffnung. So seien beispielsweise die rund 40 Flugzeuge von Thomas Cook in Großbritannien "alt" und viele der Immobilien seien in schlechten Lagen. Am meisten Geld könne man wohl mit dem Verkauf der Flughafen-Slots sowie der Marke Thomas Cook herausholen, hieß es weiter.
Rackete soll mutmaßliche Mörder nach Italien gebracht haben
Die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete hat möglicherweise Männer nach Italien gebracht, die in Libyen Menschen gefoltert und umgebracht haben sollen. "Wir können das nicht ausschließen, haben aber selbst keine gesicherten Informationen dazu", sagte der Sprecher der Flüchtlingsorganisation Sea-Watch, Ruben Neugebauer, der Nachrichtenagentur dpa.
Andere Migranten hätten die drei Männer in Italien wiedererkannt. Ihnen wird vorgeworfen, in Libyen Menschen vergewaltigt, gefoltert und getötet zu haben. Die mutmaßlichen Täter seien in dem Aufnahmelager im italienischen Messina verhaftet worden. Neugebauer betonte, die Flüchtlingsorganisationen könnten nicht überprüfen, wen sie auf ihre Schiffe ließen. "Die kommen ohne Pässe".
Carola Rackete hatte am 29. Juni illegal Migranten in den Hafen von Lampedusa gebracht und dabei ein Schiff der italienischen Finanzpolizei gerammt. An dem Tag sollen auch die drei Verdächtigen dort angekommen sein. Gegen die Kapitänin laufen Ermittlungen wegen Beihilfe zu illegaler Einwanderung.
USA warnen Bundesregierung vor Huawei
Der Chef der US-Internetbehörde Federal Communications Commission (FCC), Ajit Pai, hat die Bundesregierung davor gewarnt, dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei zu vertrauen.
Wir glauben, dass die Risiken zu groß sind", sagte Pai dem "Handelsblatt" mit Blick auf den Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes.
China habe ein "nationales Sicherheitsgesetz", das jedes Unternehmen "unter chinesische Rechtsprechung" verpflichte, Anweisungen der Sicherheitsorgane zu befolgen.
Das geltende Recht verbietet es den Unternehmen zudem, Dritte über solche Anfragen zu informieren", so der FCC-Chef weiter. Dies mache es sehr schwer, Vertrauen in die Integrität technischer Ausrüstung und Dienstleistungen zu haben.
Die Bundesregierung hat sich inzwischen darauf verständigt, von Lieferanten eine "Vertrauenswürdigkeitserklärung" zu verlangen.
Berlin wolle zunächst versuchen, die Risiken zu kontrollieren, etwa mit technischen Lösungen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eigene Informationen.
Pai bezweifelt, dass dies möglich sei. Die 5G-Technologie bestehe nicht nur aus der Hardware:
Gerade die Software ist wichtig, um die Geräte auf dem neuesten Stand zu halten. Diese Software besteht aus Milliarden Zeilen von Programmcode, die sich mit der Zeit verändern", sagte Pai.
Es falle "sehr schwer, sich vorzustellen", dass eine Regierungsbehörde, "egal wo, in der Lage wäre, jedes einzelne Update in Echtzeit zu überprüfen, um Sicherheitsrisiken aufzuspüren", so der FCC-Chef weiter.
Dem chinesischen Konzern Huawei wirft er enge Kontakte zum chinesischen Staatsapparat vor:
Die Besitzverhältnisse sind undurchsichtig. Die Mitarbeitergesellschaft, der angeblich das Unternehmen gehört, ist nicht unbedingt unabhängig von der Regierung", sagte Pai dem "Handelsblatt".
Den USA lägen Erkenntnisse vor, nach denen Regierungsmitarbeiter innerhalb des Unternehmens platziert seien. Pai war kürzlich für Gespräche in Berlin, um für die Position der USA zu werben.
Chemiefabrik in Nordfrankreich brennt: Schulen geschlossen
In der Nacht hören Anwohner Explosionen. Eine gigantische Feuerwand erleuchtet den Himmel über einer nordfranzösischen Chemiefabrik. Der Brand ist nach Stunden gelöscht - die Aufräumarbeiten könnten nun aber Tage dauern.
Nach einem Feuer in einer Chemiefabrik in der nordfranzösischen Stadt Rouen am Donnerstag bleiben die Schulen und Kinderkrippen in der Region geschlossen.
In zwölf Kommunen würden die Einrichtungen am Freitag vorsorglich nicht öffnen, teilte die zuständige Präfektur mit. Das Innenministerium hatte die Bürger aufgefordert, so weit wie möglich in Gebäuden zu bleiben und sich nicht dem Rauch auszusetzen. Verletzte gab es nicht. Landwirte und Züchter wurden aufgerufen, ihre Tiere nach drinnen zu bringen, deren Futter zu schützen und die Ernte vorerst einzustellen.
Der Brand konnte am Donnerstagabend vollständig gelöscht werden, wie die Präfektur mitteilte. Es bestehe noch das Risiko, dass sich nach der Löschung Geruch verbreite, so die Präfektur auf Twitter. Nach Angaben der Präfektur waren am Brandort 240 Feuerwehrleute sowie 90 Polizisten und Gendarmen im Einsatz.
Aus der Chemiefabrik war zuvor eine gigantische schwarze Rauchsäule aufgestiegen. Französische Medien berichteten von riesigen Flammen und Explosionen in der Fabrik des Unternehmens Lubrizol, das Zusatzmittel für Öle herstelle. Die Produktionsanlage liegt wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
Die Fabrik in der Normandie gehört nach Behördenangaben in die sogenannte Seveso-Kategorie von gefährlichen Standorten, die besonders überwacht werden. Im italienischen Seveso bei Mailand war es 1976 zu einem verheerenden Chemieunfall gekommen.
Der Präfekt der Region Normandie, Pierre-André Durand, sagte dem Nachrichtensender Sender BFMTV, es sei zunächst keine "hohe Giftigkeit" in Proben festgestellt worden. Eine Verschmutzung der nahe gelegenen Seine könne aber nicht ausgeschlossen werden. In dem Fluss seien Staudämme gegen die Verschmutzung aufgebaut worden, erklärte die Präfektur.
Der Brand sei am frühen Morgen gegen 02.40 Uhr ausgebrochen, berichteten die Behörden. Die Ursache blieb zunächst unklar. Rouen ist eine regionale Metropole und liegt an der Seine zwischen Paris und der Hafenstadt Le Havre.
Französischer Finanzminister: "Deutschland muss investieren und zwar jetzt"
Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hat Deutschland zu größeren Investitionen aufgerufen, um das Wirtschaftswachstum in der Eurozone anzukurbeln.
Deutschland muss investieren und zwar jetzt, je früher desto besser", sagte Le Maire am Donnerstagabend bei der Vorstellung des französischen Haushalts für das kommende Jahr.
Die Wirtschaft in der Eurozone sei am schwächeln, warnte der Minister.
Wir dürfen nicht warten, bis die wirtschaftliche Situation sich verschlimmert, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen".
Handeln müssten diejenigen Staaten, die Haushaltsspielräume für mehr Investitionen hätten, sagte Le Maire unter anderem mit Blick auf Deutschland.
Frankreich habe diese Spielräume nicht, fügte der Minister hinzu und verwies auf die hohe Staatsverschuldung seines Landes. Diese liegt bei mehr als 98 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die französische Staatsverschuldung müsse "stabilisiert" und "gesenkt" werden, sagte Le Maire.
Aus Frankreich sind in den vergangenen Jahren immer wieder Appelle an Deutschland gekommen, mehr öffentliche Investitionen zu tätigen, um die europäische Wirtschaft zu beleben. Im Gegenzug haben deutsche Politiker Frankreich immer wieder aufgefordert, sein Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen.
Der am Donnerstag vorgestellte französische Haushalt für 2020 sieht Steuererleichterungen von mehr als neun Milliarden Euro für Haushalte vor.
Damit reagiert die französische Regierung unter anderem auf die Proteste der Gelbwesten-Bewegung. Die Neuverschuldung soll auf 2,2 Prozent sinken, nach erwarteten 3,1 Prozent in diesem Jahr.
Versucht er noch zu tricksen?: Johnson weicht Frage zu Brexit-Taktik aus
Der britische Premier Johnson kritisiert das vom Parlament verabschiedete "Kapitulationsgesetz" scharf.
Das Parlament ist zurück, ein Gesetz schreibt dem britischen Premier vor, einen Chaos-Brexit zu vermeiden. Kritiker befürchten jedoch, dass Boris Johnson noch ein Schlupfloch nutzen könnte. Auf diese Möglichkeit angesprochen, weicht der Tory-Politiker jedoch aus.
Der britische Premierminister Boris Johnson hält sich darüber bedeckt, ob er einen ungeregelten Brexit durchsetzen will - trotz des zuletzt vom Parlament beschlossenen Gesetzes, was genau das verhindern soll. Auf eine entsprechende Frage sagte Johnson vor Journalisten lediglich, seine Regierung werde sich an geltendes Recht halten.
Das Gesetz sieht vor, dass die Regierung eine Verschiebung des Austrittstermins beantragen muss, sollte bis Mitte Oktober kein Abkommen mit der EU erzielt sein. Johnson kritisiert dies als "Kapitulationsgesetz", das die Verhandlungen mit der EU erschwere.
Der ehemalige britische Premierminister John Major hatte am Donnerstag die Vermutung geäußert, Johnson könne versuchen, "politische Schikane" einzusetzen, um das Gesetz zu umgehen. Der Premier könne einen Verfahrenstrick einsetzen, der das Inkrafttreten des Gesetzes auf die Zeit nach dem EU-Austritt verschiebe. Johnson sagte, er strebe einen Vertrag mit der Europäischen Union an. "Wir sind zuversichtlich, die EU am 31. Oktober zu verlassen, und der beste Weg ist der mit einer Vereinbarung".
Johnsons Chefberater Dominic Cummings erklärte unterdessen, er empfinde die politischen Auseinandersetzungen um den Brexit als "Spaziergang im Park" und zeigte sich zuversichtlich, dass der angestrebte EU-Austritt noch zustande komme: "Wir genießen das, wir werden gewinnen, wir werden (Anm. d. Red.: aus der EU) austreten, keine Sorge", sagte Cummings der britischen Zeitung "Telegraph" zufolge bei einer Buchvorstellung.
Cummings, der während des Wahlkampfs vor dem EU-Referendum 2016 die Brexit-Kampagne "Vote Leave" leitete, fungiert nun als Chefstratege im britischen Regierungssitz Downing Street. Er soll hinter der kompromisslosen Politik stecken, die den Premier in eine schier ausweglose Situation geführt hat.
"The Polaroid Diaries" von Linda McCartney
Jimi Hendrix, Bob Dylan oder Janis Joplin - sie alle standen vor der Kamera von Linda McCartney, die eine der ganz großen Rock-Fotografinnen geworden ist. Aber es muss nicht immer der große Glamour sein. Das Fotobuch "The Polaroid Diaries" (Taschen) taucht tief ein in die ganz private Welt der McCartney-Familie.
Paul McCartney, der von 1969 bis zu Lindas Tod im Jahr 1998 mit ihr verheiratet war, war sichtlich stolz und gerührt, als er den Bildband "The Polaroid Diaries" Mitte September im Victoria and Albert Museum in London präsentierte. Zu den illustren Gästen gehörten auch Ringo Starr, Stella McCartney, Olivia Harrison und Pretenders-Frontfrau Chrissie Hynde.
Nach dem Launch Event schrieb McCartney bei Instagram: "#ThePolaroidDiaries ist ein flüchtiger Blick in das Leben einer außergewöhnlichen Familie aus der Zeit vor Instagram, eine Feier zum Vermächtnis von LindaMcCartney als engagierter Künstlerin und der Sofortmagie des Polaroidfilms".
Bei Linda McCartney, die Kunstgeschichte an der Universität von Aizona studiert hatte, bis sie zur Fotografie fand, war die Kamera immer dabei. Tausende Polaroids hat sie gemacht, einige hundert davon werden jetzt in "The Polaroid Diaries" erstmalig veröffentlicht.
Es sind Porträts, Stillleben, Landschaften, mehrere Hamster, ein Schaf in der Küche und andere Interieurs aus den frühen 70er Jahren bis in die späten 90er Jahre. "Sie wollte echte Momente", schreibt der Kunstkritiker Ekow Eshun in seinem Vorwort. Und natürlich steht immer wieder einer im Mittelpunkt: Ihr Mann Paul - wie man ihn vielleicht noch nie gesehen hat.
Da tanzt er mit seiner Tochter Mary auf den Schultern, telefoniert im Bademantel mit einer Tüte auf dem Kopf oder trägt unförmige Moonboots. Sicher, die McCartneys waren eine außergewöhnliche Familie, die aber jenseits des Scheinwerferlichtes auf ihrer Farm in Südengland oder in Schottland auch ein ganz normales Leben führte. So sagte Mary McCartney laut BBC, dass sie als Baby in einem Bett geschlafen hätte, das ihr Vater aus alten Kartoffelschachteln gebastelt hatte. Und aufgeräumt ist es bei den McCartneys auch nicht immer gewesen.
Wie kaum ein anderes Medium fängt die Poloraid-Kamera den unmittelbaren Moment ein. Die Aufnahmen von Linda McCartney sind sicherlich ein Art Familien-Tagebuch, aber sie sind sehr viel mehr als reine Schnappschüsse.
Es geht um den entscheiden Klick: Du musst erkennen, wenn vor dir ein tolles Foto passiert. Und dann musst du es im exakt richtigen Moment knipsen", sagte Paul McCartney. "Knipst man zwei Sekunden später oder zwei Sekunden früher, kann es ein völlig anderes Foto sein". Und Linda hätte die Gabe gehabt, immer genau den richtigen Moment einzufangen. "Sie wusste einfach, dass sie es hat", sagte Paul in dem Eshun-Essay.
Da stimmt das Licht, die Komposition, der Bildausschnitt und die Farben, was "The Polaroid Diaries" nicht nur zu einem unterhaltsamen Bilderbuch für Beatles-Fans macht, sondern neben allem Anekdotischen auch ein großes ästhetisches Vergnügen ist, wo Landschaften auch schon mal wie abstrakte Gemälde wirken. Die perfekte Ergänzung zu dem gerade neu aufgelegten Beatles-Album "Abbey Road", das vor genau 50 Jahren erschienen ist.
"Wir werden weiter Öl und Gas aus dem Iran kaufen"
Die Türkei will trotz der gegen den Iran verhängten US-Sanktionen weiter Öl und Gas aus dem Nachbarland importieren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte in einem am Freitag veröffentlichten Interview, die Türkei könne den Öl- und Gasimport aus dem Iran nicht abbrechen.
Wir werden unser Erdgas weiter von dort kaufen", sagte Erdogan in New York, wo er an der UN-Vollversammlung teilgenommen hatte.
Erdogan gab aber zu, dass die Türkei beim Import iranischen Erdöls Probleme habe, da sich einige Unternehmen "wegen der US-Drohungen zurückgezogen" hätten.
Trotzdem werde die Türkei "besonders in dieser Frage und in vielen anderen Fragen unsere Beziehungen mit dem Iran fortsetzen", sagte der türkische Präsident, der die US-Sanktionen gegen den Iran in der Vergangenheit wiederholt kritisiert hatte.
Die USA verfolgen seit ihrem Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran eine Politik des "maximalen Drucks" gegenüber der Islamischen Republik. Laut USA verfolge der Iran im Geheimen ein Atomprogramm und halte sich nicht an das Abkommen.
Ihre Sanktionen haben zum Einbruch der iranischen Ölexporte und einer schweren Wirtschaftskrise im Iran geführt. In den vergangenen Monaten haben sich die Spannungen in der Golfregion erheblich verschärft.
US-Regierung will Aufnahme von Flüchtlingen einschränken
Die US-Regierung will die Aufnahme von Flüchtlingen drastisch einschränken. Das US-Außenministerium erklärte am Donnerstag, die jährliche Obergrenze eines Neuansiedlungs-Programms solle von derzeit 30.000 auf 18.000 Flüchtlinge abgesenkt werden. Das entspricht einem Einschnitt von 40 Prozent.
Das Außenministerium erklärte, die USA würden sich zwar weiterhin der Unterstützung von Flüchtlingen verpflichtet sehen. Wichtigste Aufgabe sei es aber, US-Bürger zu schützen und ihnen zu dienen. Derzeit sei das US-Einwanderungssystem überlastet.
Die US-Regierung will sich künftig auf die Aufnahme von zwei Flüchtlingsgruppen konzentrieren: Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden - und Iraker, die dem US-Militär in dem Land geholfen haben und dadurch in Gefahr geraten sind, wie aus der Erklärung des Außenministeriums hervorgeht. Aus Honduras, Guatemala und El Salvador hingegen sollen maximal 1500 Flüchtlinge aufgenommen werden.
Bei dem 1980 aufgelegten Programm werden Flüchtlinge aus UNO-Lagern in aller Welt ausgewählt und in den USA neu angesiedelt. Die Obergrenze von 18.000 Flüchtlingen für das Budgetjahr 2020 wäre die niedrigste in der Geschichte des Programms. Schon die derzeit geltende Obergrenze von 30.000 ist ein Tiefstwert. Als der Vorgänger von US-Präsident Donald Trump, Barack Obama, das Weiße Haus verließ, lag die Zahl bei knapp 85.000.
Hilfsorganisationen reagierten entsetzt auf die angekündigte Absenkung der Obergrenze. "Das ist ein sehr trauriger Tag für Amerika", sagte der Chef des International Rescue Committee, David Miliband. Die USA würden damit ihre Führungsrolle beim Schutz der verletzlichsten Menschen der Welt weiter schädigen.
Trump versucht die Einwanderung in die USA - legal wie illegal - strikt zu begrenzen. Die US-Regierung erwartet nach eigenen Angaben für das kommende Budgetjahr 350.000 Asylanträge. Diese Zahlen sind getrennt vom Neuansiedlungs-Programm.
Donald Trump - "Kommt einem Spitzel nahe"
US-Präsident Donald Trump hat Hinweisgeber in der Whistleblower-Affäre der Spionage bezichtigt. Wer auch immer dem Informanten, der ihm Machtmissbrauch vorwerfe, entsprechende Hinweise zugeschanzt habe, "kommt einem Spitzel nahe", sagte Trump laut einer Aufzeichnung einer privaten Veranstaltung am Donnerstag in New York. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend.
Demnach sprach Trump vor Mitarbeitern der amerikanischen UN-Mission. Als er nach der Person gefragt wurde, die den Whistleblower über umstrittene Vorgänge im Weißen Haus informierte, antwortete er: "Das kommt einem Spitzel nahe". Dann fügte Trump hinzu: "Wissen Sie, was wir in alten Zeiten gemacht haben, als wir schlau waren? Richtig. Die Spione und Verrat, wir pflegten damit ein bisschen anders umzugehen als wir das jetzt tun".
Beobachter werteten letztere Bemerkung auf eine mögliche Anspielung auf die Todesstrafe. Die Demokraten übten scharfe Kritik an Trumps Äußerungen und warfen ihm Einschüchterung von Zeugen vor. Es handele sich zudem um einen Versuch, eine Kongressuntersuchung zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen ihn zu behindern, schrieben die Vorsitzenden der Ausschüsse für Auswärtiges, Geheimdienste und Aufsicht im Repräsentantenhaus.
Der Whistleblower wirft dem Präsidenten in einer nun veröffentlichten Beschwerde vor, sein Amt missbraucht zu haben, um eine Einmischung eines anderen Landes in die US-Wahl 2020 zu erbitten. Konkret geht es unter anderem um sein umstrittenes Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Sommer: In dem Gespräch legte Trump ihm nahe, Ermittlungen gegen seinen möglichen demokratischen Herausforderer Joe Biden und dessen Sohn Hunter in der Ukraine einzuleiten. Trump bestreitet jegliches Fehlverhalten.
Noch ist unklar, wer sowohl der Whistleblower selbst als auch dessen Informanten sind. Wie die New York Times berichtet, soll es sich bei dem Whistleblower jedoch um einen Analysten des Auslandsgeheimdienstes CIA handeln.
Flüchtlingsboot gekentert: Baby und Kleinkinder ertrinken in Ägäis
Immer wieder versuchen Menschen, über das Ägäische Meer von der Türkei nach Griechenland zu kommen. Dabei kentern regelmäßig die oftmals viel zu kleinen Boote. Beim Untergang eines Schlauchbootes sind nun sieben Migranten ums Leben gekommen - darunter fünf Kinder.
Vor der griechischen Insel Chios sind beim Untergang eines Schlauchbootes sieben Migranten ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien auch ein Baby sowie vier weitere Kinder, berichtete die griechische Küstenwache. Vier Kinder, drei Frauen und fünf Männer konnten demnach aus den Fluten von der Besatzung einer vorbeifahrenden Fähre gerettet werden.
Unter den Opfern soll auch ein Schleuser sein, berichtete das örtliche Nachrichtenportal von Chios, Alithia.gr. Die Migranten waren am Morgen aus der Türkei aufgebrochen. Sie hatten versucht, die kleine Inselgruppe Inousses im Nordosten der Insel Chios zu erreichen. Inousses liegt zwischen Chios und dem türkischen Festland.
Aus welchen Staaten die Migranten stammen, ist bisher nicht bekannt. Zurzeit setzen Hunderte Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln im Osten der Ägäis über, meist in viel zu kleinen Booten. Vergangenes Jahr kamen auf dieser Route nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) 174 Menschen ums Leben.
The Who brechen Konzert ab
Ein US-Konzert der Rockband The Who hat wegen einer Unpässlichkeit von Leadsänger Roger Daltrey ein jähes Ende gefunden. Mitten im Auftritt am Mittwochabend (Ortszeit) in Houston versagte seine Stimme den Dienst. Beim achten Song sagte Daltrey dem Publikum: "Ich denke, ich sollte es lassen, solange es noch läuft".
Lead-Gitarrist Pete Townsend bat um Entschuldigung und ergänzte, Daltrey könne "jetzt echt nicht sprechen". Dem Publikum versprach Townsend, bei einem Wiedergutmachungskonzert auf seine Kosten zu kommen. Ein Termin steht aber noch nicht fest.
Für Freitag in Dallas und für Sonntag in Denver geplante Auftritte sagten The Who ab. Sie sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Der 75-Jährige Daltrey und sein 74-jähriger Bandkollege Townsend sind die einzig verbliebenen Gründungsmitglieder. Die britische Kultband formierte sich vor 55 Jahren.
Anmietung plötzlich eingestellt: WeWork lässt Immobilienmärkte zittern
In New York ist WeWork zum größten Büromieter aufgestiegen.
Innerhalb weniger Jahre steigt WeWork vom kleinen Startup zur treibenden Kraft auf den teuersten Immobilienmärkten der Welt auf. Doch nun steckt das Unternehmen in der Krise. Vermieter müssen um Milliardeneinnahmen fürchten.
Die Krise des Bürovermieters WeWork droht die Balance auf den größten Immobilienmärkten der Welt zu stören. Das Unternehmen hatte vor wenigen Tagen Gründer Adam Neumann als Chef abgesetzt, den geplanten Börsengang verschoben und mit dem Verkauf von Tochterfirmen und Werten wie dem Privatjet für die Führungskräfte begonnen, um finanziellen Spielraum für die kommenden Wochen und Monate zu gewinnen. Zudem berichtet unter anderem die britische "Financial Times", WeWork habe den Abschluss von neuen Anmietungen mit sofortiger Wirkung gestoppt. Damit ist unter anderem in New York und London der größte Mieter von Büroflächen plötzlich vom Markt.
WeWork mietet große Büroflächen langfristig an und vermietet sie kurzfristig in teils kleinen Einheiten an Mitglieder. Das können einzelne Freiberufler, kleine Startups oder ganze Abteilungen großer Konzerne sein. Bislang verbrennt WeWork mit diesem Geschäft Geld in atemberaubender Geschwindigkeit. Im vergangenen Jahr fuhr das Unternehmen einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar ein, bei einem Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar. In diesem Jahr sollen allein die Mietkosten durch die Anmietung immer neuer großer Flächen auf geschätzt 2,5 Milliarden Dollar gestiegen sein. Um den Verlust einzugrenzen, soll die neue Unternehmensführung nun die Notbremse gezogen und das Anmieten neuer Flächen mit sofortiger Wirkung gestoppt haben.
Der "Financial Times" zufolge hat WeWork inzwischen Mietverträge mit Laufzeiten von bis zu 15 Jahren abgeschlossen, aus denen sich Verpflichtungen von mehr als 40 Milliarden Dollar ergeben. Diese riesigen Verbindlichkeiten könnten nicht nur für das Unternehmen selbst und seine Investoren zum Problem werden, sondern für ganze Immobilienmärkte.
Berechnungen des Ökonomen Dan Alpert von der Cornell Law School in New York zufolge mietete WeWork in Manhatten, einem der teuersten Immobilienmärkte der Welt, in den vergangenen 24 Monaten knapp 300.000 Quadratmeter Bürofläche an. Allein WeWorks Neuverträge sorgten dafür, dass die Nachfrage nach Büros in New York größer war als die in dieser Zeit neu auf den Markt gekommenen Flächen. Ohne WeWorks Expansion wäre der Büro-Leerstand in der US-Metropole in dieser Zeit gestiegen, wie Alpert im "Business Insider" schrieb. Ähnlich sieht es in London aus, wo WeWork inzwischen mehrere Dutzend Bürostandorte in bester Lage betreibt.
Auch in der britischen Hauptstadt könnte sich das Gleichgewicht auf dem Immobilienmarkt ohne eine weitere Expansion des aggressiven Startups spürbar veschieben. Unter anderem ist WeWork Hauptmieter, in einem im vergangenen Jahr vom Sparkassen-Fondsanbieter Deka für knapp 100 Millionen Euro gekauften Bürohaus im Zentrum der Finanzmetropole.
Viele Vermieter haben ihre Immobilien für die Anforderungen von WeWork mit hohen Investitionen umgebaut. Scheitert WeWork damit, sein Geschäftsmodell bald profitabel zu machen, müssten die Immobilienbesitzer einen Teil der erhofften Milliardeneinnahmen wohl abschreiben. Zugriff auf die - ohnehin knappen - Reserven von WeWork haben sie trotz der langfristigen Mietverträge nicht. Denn die Anmietung der einzelnen Standorte von WeWork erfolgt in der Regel durch jeweils extra gegründete Tochtergesellschaften, sogenannte Special Purpose Vehicles, für die die Muttergesellschaft nur in engen Grenzen haftet.
Russland nahm erneut zahlreiche nordkoreanische Fischer fest
Die russische Küstenwache ist erneut gegen nordkoreanische Fischer vorgegangen. In den vergangenen Tagen seien insgesamt weitere 262 Wilderer festgenommen worden, die in den Gewässern illegal gefischt hätten, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB der Agentur Interfax zufolge am Freitag mit.
Erst vor zehn Tagen wurden 161 Fischer aus Nordkorea festgenommen. Zuvor waren die Grenzschützer beschossen und drei von ihnen verletzt worden. Diesmal habe es keine Verletzten gegeben, hieß es. Das kommunistische Nordkorea leidet unter chronischem Nahrungsmittelmangel.
Die nordkoreanischen Fischer waren demnach in russischen Hoheitsgewässern unterwegs. Dort fährt die Küstenwache Russlands nach eigenen Angaben zum Schutz ihrer meeresbiologischen Ressourcen Patrouillen. Bei den erneuten Kontrollen seien 30.000 Tintenfische entdeckt worden. Außerdem wurden den Angaben nach drei Fischer- und zwei Motorboote beschlagnahmt und nach Nachodka und Posjet bei Wladiwostok gebracht. Der Agentur Ria Nowosti zufolge stellte die Küstenwache 2018 insgesamt mehr als 8.000 Verstöße fest
Die russische Fischereibehörde hatte auch nach Klagen einheimischer Unternehmer heuer keine Fanglizenzen an die Nordkoreaner ausgegeben. Tausende Fischer aus Nordkorea sind Medien zufolge 2019 dort schon zeitweise festgenommen worden.
Der Chef der Vereinigung russischer Fischerei-Unternehmen in der fernöstlichen Region Primorje, Georgi Martynow, beklagte kürzlich auch hohe ökologische Schäden durch die nordkoreanischen Fischer. Sie fischten mit in Russland verbotenen engmaschigen synthetischen Netzen. Mit diesen würden auch kleine Lebewesen aus dem Meer geholt. Zudem würden die Netze einfach im Meer entsorgt, wo sie 200 Jahre bräuchten, um zersetzt zu werden. Auch die Schiffe selbst entsprächen nicht den hygienischen und technischen Vorschriften.
Bei den Festnahmen in der Vorwoche waren nach Angaben Moskaus drei Mitglieder der russischen Küstenwache verletzt worden. Ein ebenfalls verwundeter Nordkoreaner starb dem FSB zufolge später an seinen Verletzungen. An jenem 17. September setzten russische Grenzschützer zunächst ein nordkoreanisches Boot fest und anschließend ein zweites, nachdem dieses das Feuer eröffnet hatte.
USA verhängen Einreiseverbot gegen Ex-Präsident Castro
Die USA haben gegen den früheren kubanischen Präsidenten Raúl Castro und seine Kinder Einreiseverbote verhängt. Das amerikanische Aussenministerium begründete das in einer Mitteilung am Donnerstag mit Castros Beteiligung an "groben Menschenrechtsverletzungen". Als Chef der Kommunistischen Partei des Karibikstaates stehe er einem System vor, in dem Tausende Kubaner willkürlich festgenommen würden und es mehr als 100 politische Gefangene gebe.
Als Vorsitzender der Streitkräfte sei der Bruder des gestorbenen Revolutionsführers Fidel Castro zudem durch das Stützen des Präsidenten Venezuelas, Nicolás Maduro, an Menschenrechtsverletzungen dort mitschuldig. "Die Missachtung der Menschenrechte und der Gebrauch von Gewalt durch das kubanische Regime, um das frühere Maduro-Regime zu stützen, sind für die andauerenden Krisen auf Kuba und in Venezuela verantwortlich", twitterte der amerikanische Aussenminister Mike Pompeo.
Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch Einreiseverbote unter anderen gegen Angehörige der venezolanischen Regierung und des Militärs ausgesprochen. In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition. Die USA haben eine ganze Reihe von Sanktionen gegen Maduros Regierung verhängt, um ihn in die Knie zu zwingen und dem Oppositionsführer und selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó zur Macht zu verhelfen.
Kuba gilt als einer der engsten Verbündeten Maduros. Die sozialistische Karibikinsel erhält von Venezuela Öl im Austausch für die Dienste entsandter Ärzte. Nach Einschätzung der USA und der venezolanischen Opposition hat Kuba zudem zahlreiche Geheimdienstagenten nach Venezuela entsandt, um der Regierung bei der Unterdrückung von Regierungsgegnern zu helfen.
Neue Klimaproteste von Fridays for Future
Eine Woche nach den bislang größten internationalen Klimaprotesten wollen heute erneut Abertausende von Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen.
Zum Abschluss einer internationalen Klimastreikwoche plant die Bewegung Fridays for Future erneut Aktionen und Kundgebungen in Dutzenden Ländern weltweit. Den Anfang dürften wegen der Zeitverschiebung Neuseeland und Australien machen, ehe sich die Proteste über Europa bis nach Nordamerika ziehen. Dort wollte Klimaaktivistin Greta Thunberg an einer Großkundgebung im kanadischen Montreal teilnehmen. Auch vor dem Weißen Haus in Washington wollten sich Demonstranten versammeln.
Wie groß der weltweite Zuspruch an diesem Freitag nach der Rekordbeteiligung der Vorwoche sein wird, ist relativ unklar. Thunberg selbst war guter Dinge. "Letzten Freitag haben über vier Millionen Menschen für das Klima gestreikt. Diesen Freitag machen wir es noch einmal!", schrieb sie auf Twitter. Bislang habe es im Rahmen der Streikwoche 6383 Aktionen in 170 Ländern gegeben, ergänzte sie.
Besonders in Deutschland war der Zulauf vergangenen Freitag sehr groß. Ein gutes Drittel aller weltweiten Demonstranten - rund 1,4 Millionen - hatten sich nach Schätzungen von Fridays for Future in 575 deutschen Städten an den Protesten beteiligt. Diesmal sind einer Auflistung der Bewegung zufolge Kundgebungen in mindestens 65 Städten geplant. Darunter in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und Köln, aber auch in kleineren Gemeinden und Städten wie Jüchen in Nordrhein-Westfalen oder Westerland auf Sylt wollen die Menschen für das Klima auf die Straße gehen.
Im Alter von damals 15 Jahren hatte sich Thunberg im August 2018 vor das schwedische Parlament gesetzt, um die Politiker ihres Landes zu einem stärkeren Einsatz für den Klimaschutz aufzufordern. Daraus ist innerhalb kurzer Zeit die Fridays-for-Future-Bewegung entstanden. An den Klimaprotesten beteiligen sich vor allem Schüler und Studierende, aber in zunehmendem Maße auch Wissenschaftler und andere Erwachsene.
Gemeinsam fordern sie von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.
Thunberg war vor knapp einem Monat nach einem zweiwöchigen Transatlantik-Törn mit einer Hochsee-Rennjacht in New York angekommen. Dort hatte sie zuletzt an Klimaprotesten und Gipfeln der Vereinten Nationen teilgenommen. Am Montag hielt sie bei den UN eine emotionale Rede, in der sie den Staats- und Regierungschefs der Erde eindringlich ins Gewissen redete. In ihrer Heimat Stockholm war ihr am Mittwoch für ihren Einsatz für mehr Klimaschutz der Alternative Nobelpreis der Right Livelihood Stiftung zugesprochen worden.
Russland verbietet Rauchen auf dem Balkon
Die Menschen in Russland dürfen künftig nicht mehr auf dem Balkon rauchen. Das sieht eine Änderung beim Brandschutz vor. "Das gilt auch fürs Rauchen", sagte ein Sprecher des Notfallministeriums am Donnerstag in Moskau der Agentur Tass zufolge. Das Verbot soll am 1. Oktober in Kraft treten.
Wer dennoch raucht, muss demnach mit einer Geldstrafe von 3.000 Rubel (42,46 Euro) rechnen. Wenn die Zigarette ein Feuer entfachen sollte, dann fällt die Strafe höher aus. Unter das Verbot fallen dem Ministerium zufolge ebenso brennende Kerzen. Auch Fleischspieße auf dem Balkon zu grillen, ist nicht mehr gestattet.
Schlag gegen Cyberkriminelle - Ermittler heben Server aus
Im Kampf gegen Verbrechen im Internet haben deutsche Ermittler erstmals einen großen Server-Anbieter für illegale Geschäfte im Darknet ausgehoben.
Insgesamt 13 Täter stehen im Verdacht, als Betreiber eines Rechenzentrums in einem ehemaligen Nato-Bunker in Traben-Trarbach an der Mosel zahlreiche Webseiten gehostet zu haben, über die international agierende Kriminelle ihre Machenschaften betrieben.
Dies teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz mit. Sieben Tatverdächtige wurden am Donnerstagabend bei einer großen Aktion verhaftet. Das Darknet ist ein abgeschirmter Teil des Internets.
Kunden der Tatverdächtigen sollen unter anderem die Betreiber des weltweit zweitgrößten Darknet-Marktplatzes für Drogen, "Wall Street Market", gewesen sein - den hatten Ermittler im Frühjahr zerschlagen. Auch der Angriff auf 1,25 Millionen Telekom-Router Ende November 2016 wurde laut Generalstaatsanwaltschaft über einen Server im Cyberbunker gesteuert.
Ein derartiger Hoster sei erstmals in Deutschland ausgehoben worden, hieß es. Ein Webhoster stellt die Infrastruktur für eine Internetpräsenz zur Verfügung.
Bei der Zugriffsaktion mit Unterstützung von Spezialeinheiten wie der GSG9 habe es Durchsuchungen in Deutschland und im benachbarten Ausland gegeben. Sie sei Ergebnis von fast fünf Jahre langen Ermittlungen gewesen. Am Mittag wollen die Ermittler über weitere Details informieren.
Neue weltweite Klimaproteste von Fridays for Future
Eine Woche nach den bislang größten internationalen Klimaprotesten wollen heute erneut Abertausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straßen gehen.
Zum Abschluss einer internationalen Klimastreikwoche plante die Bewegung Fridays for Future erneut Aktionen und Kundgebungen in Dutzenden Ländern weltweit.
In Deutschland sind Proteste in mindestens 65 Städten geplant, darunter in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und Köln, aber auch in kleineren Gemeinden und Städten wie Jüchen in Nordrhein-Westfalen oder Westerland auf Sylt. Klimaaktivistin Greta Thunberg will an einer Großkundgebung im kanadischen Montreal teilnehmen.
Klimaproteste ǀ Wer sind eigentlich Thunbergs Hintermänner?
Gerechtigkeitssinn und Mut sind hohe Tugenden, auch im 21. Jahrhundert, in einer Welt voll von Krieg und Rauchfabriken, die das Klima erwärmen. Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet ein 16-jähriges Mädchen den Machtmenschen dieser Zeit den Spiegel vor die Nase hält. Doch was steckt dahinter? Ist es Hilfsbereitschaft oder kluge Vermarktung einer Klimaaktivistin? Historische Meisterleistung oder manipulative Taktik um seiner selbst willen?
Einerseits setzt Greta Thunberg die Massen in Bewegung und bringt junge Menschen dazu sich zu erheben für eine bessere klimafreundliche Welt. Es ist historisch gesehen nicht das erste Mal in Europa, dass ein junger Mensch es schafft eine Ansammlung an Kindern und Jugendlichen für sich zu gewinnen. Bereits im Jahre 1212 hat ein Kind namens Nikolaus aus Köln sich auserkoren gefühlt, um sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Damals hat dieser auch eine Schar an jungen Menschen für sich gewinnen können und diese dazu überredet das Meer zu überqueren, um in das gelobte Land zu gelangen, ähnlich wie Greta Thunberg kürzlich sich auf die Reise nach Amerika gemacht hat mit einem Segelboot.
Doch gibt es diesbezüglich eine Schattenseite? Weshalb braucht es eine Aktie namens "We don't have time", um die Welt zu retten? Darüber hinaus hat Greta Thunberg reiche PR-Manager an ihrer Seite. Ganz nebenbei hat ihre Mutter ein Buch veröffentlicht, welches sich weitreichend verkauft hat, dank der im Rampenlicht stehenden Tochter. Auch altbewährte Follower von Greta Thunberg waren ein wenig entrüstet über die letzte PR-Show, bzw. die Reise mit dem Boot war wohl auch einigen Nachfolgern zu dick aufgesetzt. Dies ist auch nicht unbegründet, denn die Aktion kam in den Medien weltweit sehr gut zur Geltung und es fließt viel Geld dank der imposanten Aktion.
Hier scheiden sich jetzt die Geister: Ist es moralisch richtig sich beim Retten der Welt finanziell zu bereichern? Ist es noch authentisch, wenn gewisse Personenkreise während der Weltrettungsaktion mit Börsenmaklern zusammen arbeiten? Ganz gleich welche Stellung letztlich dabei bezogen wird, ein kritischer und reflektierter Sichtpunkt ist immer wichtiger in einer demokratisch geprägten Gesellschaft, denn die Demokratie lebt von verschiedenen Meinungen und Diskussionen. Deshalb kann es durchaus Sinn machen auch scheinbar fromme Vorhaben von bestimmten Trendsettern kritisch zu hinterfragen.
Komet entdeckt: Interstellarer Gast kreuzt durch unser Sonnensystem
Ein fremder Komet durchkreuzt im Moment unser Sonnensystem.
Die Vermutungen der Astronomen haben sich bestätigt: Ein fremder Komet durchkreuzt im Moment unser Sonnensystem - er ist erst der zweite seiner Art.
Garching/Washington - Lange haben die Forscher es nur vermutet, doch jetzt haben sie Gewissheit: Ein Komet von einem anderen Stern durchkreuzt im Moment unser Sonnensystem. Er wurde nach seinem Entdecker 2I/Borisov getauft und beschäftigt gerade weltweit Astronomen.
2I/Borisov: Komet wurde von Amateurastronomen auf der Krim entdeckt
Der besagte Körper wurde von einem Amateurastronomen namens Gennadi Borissow auf der Krim entdeckt. Er blickte mit einem selbstgebauten Teleskop gen Himmel und weitere Nachbeobachtungen bestätigten seinen ersten Verdacht. Es handelt sich tatsächlich um einen unbekannten Kometen, der nicht aus unserem Sonnensystem stammt. Er ist erst der zweite seiner Art, der beim Durchflug gesichtet wurde.
Die große Chance für Astronomen ist nun, aus der Nähe Einblicke in ein fremdes Sonnensystem zu erhaschen. Offenbar ähnelt der Kommet denen unseres eigenen Systems, wie das astrophysikalische Institut der Kanaren berichtet. Der Komet ist laut der Internationalen Astronomischen Union (IAC) eindeutig interstellarer Herkunft und bewegt sich aktuell auf einer sogenannten Hyperbelbahn, die ihn aus unserem System hinausführt.
Komet wurde bereits vor Anflug gesichtet - und kann mehrere Monate beobachtet werden
Doch bevor es so weit ist, können die Astronomen ihn eingehend beobachten. Denn im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist 2I/Borisov bereits in seinem Anflug gesichtet worden, was bedeutet, dass er viele Monate lang von der Erde aus untersucht werden kann. "Das Objekt wird Mitte Dezember die größte Helligkeit erreichen und dann noch bis April 2020 mit mittelgroßen Teleskopen zu sehen sein", erklärt Davide Farnocchia von der US-Raumfahrtbehörde Nasa. "Danach wird es bis Oktober 2020 nur noch mit größeren, professionellen Teleskopen zu beobachten sein".
Der Vorgänger des neuen Besuchers: 1I/2017 U1 "Oumuamua".
Erste Erkenntnisse über Komet 2I/Borisov wecken Hoffnungen in der Wissenschaft
Laut den ersten Erkenntnissen wird der Komet auf 2 bis 16 Kilometer Durchmesser geschätzt. Gleichzeitig scheint der Himmelskörper unseren Kometen ähnlich zu sein - denn wie die IAC-Forscherin Julia de León es ausdrückt, ist das Spektrum des Schweifsterns unseren ähnlich. Diese Beobachtung lege nahe, dass sich Kometen in anderen Sonnensystemen durch ähnliche Prozesse formen könnten wie in unserem, ergänzte de Leóns Kollege Javier Licandro.
Die Beobachtung geht aber über Einzelerkenntnisse hinaus. Dass bereits zwei solcher Objekte innerhalb von nur zwei Jahren entdeckt worden sind, erlaubt unter Umständen einen neuen Weg zur Erforschung bestimmter Prozesse in anderen Sonnensystemen.
Immer wieder beschäftigen Asteroiden die Forscher. Erst vor kurzem raste ein Riesen-Asteroid an der Erde vorbei und kam ihr dabei gefährlich nahe.
"Absolut verwerflich": Rachel Johnson entsetzt über Bruder
Um Boris Johnson wird es einsamer. Erst verlässt sein jüngerer Bruder das Kabinett, nun geißelt seine Schwester mit deutlichen Worten die kriegerische Sprache des Premiers als "geschmacklos". Es sei nicht der Bruder, den sie kenne.
"Kapitulation", "Betrug", Vertrag": Premierminister Boris Johnson steht unter Druck und rüstet immer weiter auf - zumindest verbal. Bei der Fragestunde im Unterhaus an diesem Mittwoch stieß das auf massive Empörung der Opposition, und inzwischen haben sich noch weitere Kritiker zu Wort gemeldet: Dutzende Bischöfe und seine eigene Schwester Rachel Johnson.
Die bekannte Journalistin und Autorin sagte dem Sender Sky News, ihr Bruder benutze Worte wie Kapitulation, als ob die Gegner eines EU-Austritts "gehängt, langgezogen, gevierteilt, geteert und gefedert" werden sollten. Sie halte das für überaus verwerflich. Sie erkenne die Version ihres Bruders nicht wieder, sagte Rachel Johnsons, die bei den Wahlen zum EU-Parlament für die Anti-Brexit-Partei "Change UK" angetreten war.
Besonders stieß sie sich daran, dass ihr Bruder Jo Cox erwähnte, eine EU-freundliche Unterhausabgeordnete, die wenige Tage vor dem Austritts-Referendum 2016 von einem Neonazi ermordet worden war. Deren Andenken könne man am besten ehren, indem man den Brexit durchziehe, hatte Boris Johnson im Unterhaus gesagt. "Es ist sehr geschmacklos, sich auf eine Abgeordnete zu beziehen, die von jemandem ermordet wurde, der 'Britain first' rief", kritisierte nun Johnsons Schwester. Der Täter sei offensichtlich aus dem rechtsextremen Lager gekommen, das sich "durch diese Art von Sprache" bestärkt fühle. Für alle, die um sie trauerten, sei es sehr geschmacklos.
Auch der Witwer von Cox kritisierte den Premierminister scharf. "Es macht mich krank, wenn Jos Name so benutzt wird", twitterte er. Der beste Weg, sie zu ehren, sei, wenn man leidenschaftlich und entschlossen für das eintrete, woran man glaube - egal, welcher Ansicht man sei. Aber niemals dürfe man "die andere Seite dämonisieren". Er beklagte zudem, dass eine Atmosphäre entstanden sei, in der Angriffe wahrscheinlicher geworden seien.
Erst vor wenigen Wochen hatte Boris Johnson jüngerer Bruder Jo sein Amt als Staatssekretär und sein Mandat als Tory-Abgeordneter niedergelegt. "Ich war in den vergangenen Monaten zerrissen zwischen Loyalität zur Familie und dem nationalen Interesse - es ist eine unauflösbare Spannung", begründete Jo Johnson den Schritt.
Johnsons Sprache stieß auch in der Kirche auf scharfe Kritik. Wie die "Times" berichtet, kritisieren alle 118 Bischöfe und Erzbischöfe der Church of England die Sprache, die "dieses Landes nicht würdig" sei. In einem gemeinsamen Statement erklärten sie: "In den vergangenen Tagen, ist die Sprache, sowohl in Debatten als auch auch außerhalb des Parlaments, nicht akzeptabel gewesen. Wir sollten mit Respekt miteinander sprechen".
Shakira und Jennifer Lopez treten beim Super Bowl auf
Die NFL setzt im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens ein starkes Zeichen: In der Halbzeitshow des kommenden Super Bowl treten zwei Frauen mit Latino-Wurzeln auf. Die versprechen "eine Explosion aus Spaß und Energie".
Latina-Power beim Super Bowl: Die Superstars Shakira (42) und Jennifer Lopez (50) werden beim kommenden Finale der US-Football-Liga NFL die Halbzeitshow liefern. Das gaben die Veranstalter am Donnerstag (Ortszeit) bekannt.
"Ich fühle mich unglaublich geehrt und demütig, neben JLo die Latino-Community zu repräsentieren. Denn diese hat eine unglaubliche Stärke in den USA", teilte Shakira in einem Video mit.
Das Finale der amerikanischen Football-Liga, die im kommenden Jahr ihren 100. Geburtstag feiert, findet am 2. Februar in Miami statt. In der Metropole an der Südspitze Floridas leben viele Menschen mit lateinamerikanischen Wurzeln. Shakira ("Waka Waka") kommt aus Kolumbien, Lopez ("On the Floor") ist puerto-ricanischer Herkunft.
"Ich liebe es, dass der Super Bowl diesmal zwei Frauen auf die Bühne stellt - und zwei Latinas", erklärte Lopez. Dies sende eine wichtige Botschaft an alle Amerikaner und die Welt. Sie verspricht für die Show "eine Explosion aus Spaß und Energie".
Die 50-Jährige wurde in New York geboren, nachdem ihre Eltern aus Puerto Rico ausgewandert waren. In den 2000ern landete sie mit Songs wie "Waiting For Tonight" oder "Let's Get Loud" große Hits und veröffentlichte später auch Lieder auf Spanisch. Lopez arbeitet außerdem als Schauspielerin und ist ab November im Drama "Hustlers" in den deutschen Kinos zu sehen.
Shakira wurde in Kolumbien als Star einer Telenovela und Sängerin bekannt. Ihren weltweiten Durchbruch schaffte sie 2001 mit ihrem ersten zweisprachigen Album und der Single "Whenever, Whereever".
Die Bekanntgabe der Halbzeitgäste wird in den USA jedes Mal mit Spannung erwartet. In diesem Jahr werten viele die Auswahl auch als politische Geste. Schließlich ist das Land, nicht zuletzt durch die Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump, tief gespalten.
Der Super Bowl ist das größte US-Sportereignis und zugleich ein gigantisches Werbespektakel. Musiker wie Justin Timberlake, Beyoncé, Lady Gaga, Katy Perry, Madonna, Bruno Mars und die Rolling Stones sorgten dort für Furore. In der Regel schauen beim NFL-Finale weit über 100 Millionen Fernsehzuschauer zu, es ist auch in Deutschland mittlerweile äußerst beliebt.
Im vergangenen Jahr kam es im Vorfeld zu politischen Kontroversen. Grund war der Streit um den Quarterback Colin Kaepernick, der sich aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Schwarze geweigert hatte, sich beim Abspielen der Nationalhymne zu erheben und dafür unter anderem von US-Präsident Donald Trump hart angegangen worden war. Aus Solidarität mit Kaepernick hatten einige Musiker einen Super-Bowl-Auftritt abgelehnt - darunter Rihanna und Pink. Dass die Rockgruppe Maroon 5 auftrat, wurde letztlich von vielen kritisiert.
Ein Schauspieler und Youtuber setzt Ägyptens Herrscher zu: Vorerst bleibt Mohamed Ali aber lieber im Ausland.
Die zwei Männer, die Einfluss darauf haben, ob auf den Straßen Ägyptens wieder Blut fließt, haben die vergangene Woche beide im Ausland verbracht. Einer von beiden schwebte am Freitag wieder am Flughafen Kairo ein. Staatspräsident Abdelfattah al-Sisi kehrte von der UN-Generalversammlung zurück. Der Ex-General, der 2013 den Muslimbruder Mohammed Mursi, das erste frei gewählte Staatsoberhaupt des Landes, absetzte, hatte eine angenehme Zeit in New York verbracht: US-Präsident Donald Trump hatte Sisis Vorgehen gegen den politischen Islam gelobt und keine Silbe über die Menschenrechtsverletzungen am Nil verloren - in einer Woche, in der Ägyptens Sicherheitskräfte Hunderte Menschen verhafteten, weil sie es gewagt hatten, gegen den Präsidenten zu protestieren. Er habe "keinen Grund zur Sorge", sagte Sisi am Flughafen in die Mikrofone des Staatsfernsehens. "Die Ägypter lassen sich nicht in die Irre führen".
In die Irre führen - das versucht nach Ansicht des Präsidenten der andere Mann, der derzeit das Geschehen auf den Straßen bestimmt. Mohamed Ali blieb selbstverständlich im Ausland, wo er sich dem Zugriff der Sicherheitskräfte entzieht, die ihn sofort verhaften würden, wenn er ägyptischen Boden zu betreten versuchte. Vor Wochen war der 45-Jährige als Schauspieler nur einer Minderheit der Ägypter bekannt. Heute ist er die tonangebende Stimme, die den politischen Diskurs in den Cafés, den Wohnzimmern und Teestuben des Landes beherrscht: Mit seinem Youtube-Kanal "Mohameds Geheimnisse" ruft Ali seine Landsleute auf, sich gegen Sisi zu erheben.
Er geht den Staatschef direkt und in durchaus rustikaler Sprache an. Während das Volk hungere, schwelge der Präsident im Luxus und lasse sich prächtige neue Paläste bauen, heißt es da. Der Armeeführung, auf die Sisi seine Herrschaft stützt, wirft Ali Korruption und Bereicherung vor. Weil er in seinem Zweitberuf als Bauunternehmer 15 Jahre lang mit genau diesen Herren Geschäfte machte, scheint er ziemlich genau zu wissen, wovon er redet - das zumindest ist der Eindruck vieler Ägypter, wie die geradezu explodierenden Klickzahlen zeigen.
Nachdem vergangene Woche erstmals seit Sisis Griff nach der Macht Tausende gegen seine Herrschaft demonstriert hatten und fast 2000 Bürger, unter ihnen prominente Figuren der Zivilgesellschaft, Menschenrechtsanwälte und Oppositionspolitiker, verhaftet worden waren, rief Ali für diesen Freitag zu einem "Millionenmarsch" auf. Dass sich wirklich so viele Menschen auf die Straßen wagen würden, war unwahrscheinlich. Aber es kam zu vereinzelten kleineren Protesten, zum Beispiel in Giseh bei Kairo sowie im Ort Kina bei Luxor. Videos in sozialen Medien zeigten Proteste, deren Teilnehmer Al-Sisi Korruption vorwarfen und seinen Abgang forderten. Bei diesen Protesten setzte die Polizei auch Tränengas und Gummigeschosse ein. Diese Videos ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Polizei habe die Proteste beendet.
Aus der Stadt Mansura im Nildelta, wo Demonstranten vergangene Woche Banner mit dem Porträt des Präsidenten in Stücke rissen, wurde am Freitag massive Polizeipräsenz gemeldet. Sicherheitskräfte errichteten Checkpoints in der Stadt und an den Ausfallstraßen. In Kairo wurden mehrere U-Bahnstationen in der Innenstadt wegen "Instandhaltungsarbeiten" geschlossen, die meisten Straßen rund um den Tahrirplatz, dem Herz der Revolution von 2011, wurden blockiert. Und auf dem Rabaa-Platz, auf dem sich 2013 Anhänger des gestürzten Muslimbruders Mursi verschanzten, bis die Armee sie unter Feuer nahm und bis zu 800 Menschen tötete, sollte eine andere Maßnahme verhindern, dass sich Unzufriedene versammeln: Sisis Zukunftspartei wollte ausgerechnet hier eine Großkundgebung für den Präsidenten abhalten.
Mohamed Ali veranlassten diese Vorkehrungen zu einer Änderung seiner Taktik: "Unser Ziel muss nicht der Tahrirplatz sein", sagte Ali in Barcelona in seine Videokamera. "Lasst uns nicht mit Polizeibeamten zusammenstoßen". Als Rückzieher sei das aber nicht zu verstehen: "Ganz Ägypten ist der Tahrirplatz".
Wenn der Provider zu viel Leistung verspricht
Scheint der Internet-Anschluss stets viel langsamer als vom Provider beworben, gibt es verschiedene Prüfmöglichkeiten.
Wer einen Internetvertrag abschließt, braucht nicht blind den Geschwindigkeitsangaben der Anbieter vertrauen. Kunden können bei Auffälligkeiten selbst nachprüfen, wie viel davon tatsächlich erreicht wird.
Schließlich sind die vorab versprochenen Übertragungsraten ein Vertragsbestandteil und sollten daher auch erreicht werden, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern.
Scheint der Anschluss stets viel langsamer als vom Provider beworben, gibt es verschiedene Prüfmöglichkeiten. So messen die Messtools der Bundesnetzagentur (BNetzA) die tatsächlichen Datenübertragungsraten und vergleichen sie mit der im Vertrag vereinbarten Rate.
"Die Tests der Anbieter erfolgen jedoch nach anbieterspezifischen Vorgaben und sind daher nicht einheitlich und objektiv berechnet", gibt die Verbraucherzentrale Bayern auf ihrer Seite zu bedenken.
Ist der Anschluss wesentlich langsamer als angekündigt, können Kunden dem Anbieter eine angemessene Frist von in der Regel 14 Tagen setzen, um die versprochene Leistung herzustellen. Das tun Betroffene am besten schriftlich per Einwurfeinschreiben.
Bewirkt das auch nach mehrfacher Aufforderung nichts, können Kunden kündigen und unter Umständen auch Schadenersatz fordern. Doch bei ausbleibendem Erfolg helfe nur noch der Klageweg.
Erster ranghoher Republikaner für Untersuchung
Als erster ranghoher Republikaner hat sich der Gouverneur von Vermont für eine Impeachment-Untersuchung gegen US-Präsident Donald Trump ausgesprochen. "Ich denke, die Untersuchung ist wichtig, ja, und wo das von hier aus hinführt, wird von den Fakten bestimmt, die festgestellt werden", sagte Phil Scott auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Er wolle mehr über die Whistleblower-Affäre wissen, bevor Maßnahmen - ein Impeachment-Verfahren kann zur Absetzung des Präsidenten führen - ergriffen werden.
Scott sagte, er sei von Enthüllungen nicht überrascht, dass Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wiederholt in einem Telefonat aufgefordert habe, Interventionen des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers und früheren Vizepräsidenten Joe Biden in der Ukraine zu untersuchen. Denn Trump beobachte Biden "seit Jahren".
Republikaner haben sich bislang mit Kritik an Trump wegen der Whistleblower-Affäre zurückgehalten; wenige haben Unbehagen deswegen erkennen lassen. Scotts Äußerungen sind ein erstes Anzeichen dafür in Trumps Partei. Scott, ein moderater Republikaner, hat sich bereits mehrmals gegen Trumps Politik gewandt, etwa gegen die Lockerung von Umweltschutzvorschriften und der Verschärfung von Einwanderungsvorschriften.
Spider-Man bleibt im MCU: Weiterer Marvel-Film geplant
Es war ein Schock für alle Spider-Man-Fans: Ende August wurde bekannt, dass Sony und Marvel künftig getrennte Wege gehen werden. Tom Hollands Spider-Man wäre demnach nicht mehr Teil des "Avengers"-Universums. Völlig unklar war, wie es mit den Filmen um Tom Holland weitergehen sollte.
Nun die Überraschung: Spider-Man erhält nach "Spider-Man: Homecoming" und "Spider-Man: Far From Home" einen weiteren abschließenden dritten Film innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU). Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Demnach soll auch schon der Kinostart feststehen: In den USA soll der Film ab 16. Juli 2021 anlaufen.
Im Magazin "Screenrant" wird Marvel-Boos Kevin Feige zitiert: "Ich freue mich, dass Spideys Weg im MCU weitergeführt wird. Ich und alle bei den Marvel-Studios sind höchst erfreut, dass wir weiter daran arbeiten können ... Er ist der einzige Superheld mit der Fähigkeit, in verschiedenen Universen mitzuspielen, da Sony weiter an seinem Spidey-Verse arbeitet. Man weiß nie, was die Zukunft bringen wird".
Doch wie kommt es zu der plötzlichen guten Nachricht? Angeblich soll Sony Marvel ein Angebot unterbreitet haben. Laut Branchenmagazinen würde der Konzern Disney, zu dem auch Marvel gehört, mit 30 Prozent an den Einnahmen kommender Spider-Man-Filme beteiligen. Bestätigt ist die Nachricht allerdings nicht.
So tauchen Herzogin Meghan und Prinz Harry im "Suits"-Finale auf
Nach neun Staffeln ist die Serie "Suits" in den USA inzwischen beim großen Finale angelangt. In der letzten Folge gab es viele Happy Ends und ebenso viele Cameo-Auftritte. Und auch dem royalen Ehepaar Prinz Harry (35) und seiner Meghan (38), die viele Jahre lang in der Serie mitwirkte, wurde auf charmante Weise Tribut gezollt. Achtung, die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler zum Serienfinale.
Eines vorweg: Herzogin Meghan kehrte im Finale nicht für einen letzten Abschiedsgruß als Rachel Zane zurück, zumindest nicht für neue Szenen. Stattdessen zeigten einige Rückblicke noch einmal die denkwürdigsten Szenen mit der heutigen Herzogin. So etwa die Momente der gescheiterten und der geglückten Hochzeit mit Mike oder wie sie ihn nach seiner abgesessenen Haftstrafe begrüßt.
Doch auch ihr echter Ehemann, Prinz Harry, wurde im "Suits"-Finale beiläufig erwähnt, natürlich in einer Hochzeitsszene. Als Louis Litt (Rick Hoffman, 49) gerade Richtung Altar schreitet, um seine Verlobte Sheila (Rachael Harris, 51) zu heiraten, macht Harvey Specter (Gabriel Macht, 47) eine vielsagende Bemerkung bezüglich dessen Anzugs. Ob er sich tatsächlich einen Gehrock übergeworfen habe, will der verdutzte Harvey vom Bräutigam wissen, nur um dann schnippisch anzumerken: "Louis, du bist doch nicht der Prinz von England".
Ägäis: Baby und vier weitere Kinder ertrinken bei Bootsunglück
Beim Kentern eines Flüchtlingsboots in der Ägäis sind ein Baby und vier weitere Kinder ertrunken. Insgesamt starben bei dem Unglück sieben Menschen, wie die griechische Küstenwache am Freitag mitteilte. Die Nationalitäten seien noch unklar.
Das Boot sank in der Nähe der griechischen Insel Inousses, die zwischen der Insel Chios und dem türkischen Festland liegt. Vier Kinder, drei Frauen und fünf Männer konnten gerettet werden.
Zurzeit setzen Hunderte Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln im Osten der Ägäis über. Vergangenes Jahr kamen auf dieser Route nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) 174 Menschen ums Leben. Bundesinnenminister Horst Seehofer hat nun angekündigt, beide Länder besuchen zu wollen.
Gemeinsam mit seinem französischen Kollegen und dem zuständigen EU-Kommissar wolle er sich in er Türkei darüber "informieren, wie es steht um die Flüchtlingssituation", sagte Seehofer am Freitag. Anschließend wolle er in Athen mehr über die "administrativen Probleme der Griechen" erfahren, um bei der Bewältigung helfen zu können.
Eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte am Freitag die geplante Reise Seehofers mit dem EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und Frankreichs Innenminister Christophe Castaner.
In Griechenland kommen weiterhin ungewöhnlich viele Migranten aus der Türkei an. Allein am Dienstag setzten 654 Menschen zu den griechischen Inseln über, hieß es vom griechischen Bürgerschutzministerium am Mittwoch.
Funktioniert der Türkei-Deal noch?
Die gestiegenen Zahlen ließen zuletzt Zweifel am Funktionieren des 2016 geschlossenen EU-Türkei-Abkommens aufkommen. Dies sieht vor, dass die EU alle Flüchtlinge und Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug wollte die EU für jeden abgeschobenen Syrer einen syrischen Flüchtling aus der Türkei aufnehmen.
Die Bearbeitung der Asylanträge kommt wegen Personalmangels jedoch auf griechischer Seite nur mühsam voran. Auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harren laut dem Bürgerschutzministerium knapp 29 400 Menschen aus. Am schlimmsten ist die Lage auf Lesbos: In einem Lager mit Kapazitäten für 650 Menschen sind derzeit 5200 Migraten untergebracht.
Noch nie seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspakts im März 2016 seien es so viele gewesen, berichtete der Staatsrundfunk.
Klimawandel: Hitze führt zu mehr Herzinfarkten
Medizinern zufolge wird der Klimawandel künftig das Gesundheitssystem auf die Probe stellen. Die Klimaveränderungen seien "ganz sicher" eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitssystem in den nächsten 20 bis 50 Jahren, sagte der Andreas Zeiher, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Vor allem dem Herz-Kreislauf-System machten hohe Temperaturen und große Temperatursprünge binnen kurzer Zeit zu schaffen und führten vermehrt zu Herzinfarkten. Vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ältere Menschen und Diabetiker seien betroffen.
Grünen-Politikerin muss sich wegen peinlicher Fotopanne verantworten
Die Chefin der kanadischen Grünen, Elizabeth May, im Wahlkampf - wurde aus diesem Grund der Becher manipuliert?
Die kanadische Grünen-Chefin hält auf einem Foto einen Mehrweg-Becher in der Hand. Doch jetzt kam heraus: Der Becher wurde manipuliert.
Ottawa/Kanada - Es ist ziemlich lange unbemerkt geblieben - und schlussendlich doch aufgefallen. Den wiederverwendbaren Kaffeebecher mit Metallstrohhalm hat Elizabeth May, die Chefin der kanadischen Grünen, niemals in der Hand gehalten. Auf der Website der Partei war sie auf einem Foto mit diesem Becher zu sehen, im Gespräch mit Bürgern. Allerdings war das Foto schon zuvor veröffentlicht und auch an die Medien verbreitet worden - und da war der Becher noch ein schnöder (Papp) Becher, wie die kanadische National Post berichtete.
Grünen-Chefin muss sich wegen Fotopanne verantworten
Die National Post warf May daraufhin Manipulation vor und dass die Partei Fake News produziere, um beim Thema "Umweltschutz" glaubwürdiger zu erscheinen. Und das mitten in einem Wahlkampf zur Unterhaus-Wahl, in dem es auch Trudeau wegen eines Bestechungsskandals zunehmend schwer hat.
Das Foto ging in den sozialen Medien viral und fachte die Diskussion über Fake News an. Ein User teilt eine Gegenüberstellung der Fotos und schreibt: "Die Grünen manipulieren ein Foto ihrer Vorsitzenden, um ihren Einwegbecher zu verheimlichen".
May zeigte sich schockiert und beteuerte auf ihrem Blog, von dieser Aktion nichts gewusst zu haben. Um das zu unterstreichen, postete sie dazu gleich das Original: Sie, im Gespräch mit Bürgern, einen Becher in der Hand. Der allerdings, stellte sie richtig, sei aus Bambus. Sie habe ihn immer dabei. Eine Sprecherin der Partei sagte, es sei nur darum gegangen, das Parteilogo im Bild unterzubringen, und nicht, etwas zu vertuschen. Von dem Foto ist auf der Website nur noch ein Ausschnitt zu sehen.
May schreibt, es tue ihr Leid für den Mitarbeiter, der das getan habe. "Ich will ihn nicht als dumm bezeichnen, aber es gab ja nichts zu verbergen", sagt sie gegenüber dem Guardianund erbat sich zugleich etwas von ihrem überengagierten Team: "Falls sie wieder Lust haben, ein Bild zu bearbeiten, könnten sie dann nicht was mit meinem Gesicht machen, sodass ich jünger aussehe?"
Auch die deutschen Grünen sind wegen ihres Gebrauchs von Einweg-Plastik oder wegen Flugreisen in Shitstorms geraten - ihre Bilder waren allerdings nicht gefotoshoppt. So aß die Chefin der bayerischen Grünen, Katharina Schulze, im Urlaub Eis mit Plastiklöffel, wie merkur.de* berichtete.
Influencerin will Gratis-Upgrade: Lebenslanges Flugverbot bei Cathay
Angeblich sei Jaqueline Ng per Mail von Cathay Pacific ein Upgrade zugesichert worden. Doch als sie beim Check-in darum bat, durfte sie nicht an Bord - und sie soll nie wieder mit Cathay fliegen dürfen.
Spontan ein Upgrade für die Business Class bekommen - davon träumen viele Fluggäste. Manchmal haben sie Glück, und die Mitarbeiter am Check-in bieten einen Wechsel aus der Economy Class gratis an.
Dieser Fall zeigt allerdings, wie man es nicht machen sollte: Eine selbst erklärte Influencerin hat die Airline Cathay Pacific aktiv um ein kostenloses Upgrade gebeten. Auf Instagram folgen Jaqueline Ng mehr als 65.000 User. Am 30. Mai ist sie von Taiwan nach New York und am 7. Juni zurückgeflogen.
Auf dem Hinflug verweigerten die Mitarbeiter Jaqueline ein Upgrade, obwohl sie eine Mail vorgezeigt habe, in der ihr Cathay Pacific angeblich ein Upgrade in Aussicht stellte. Das Schreiben will die Influencerin von einem Marketing-Mitarbeiter der Airline erhalten haben. Die Airline hingegen beschuldigt Jaqueline, die Mail gefälscht zu haben.
Auf dem Rückflug versuchte Jaqueline nämlich erneut, ein Upgrade für den Langstreckenflug zu bekommen. Diesmal soll die Frau dieselbe Mail vorgezeigt haben, allerdings mit einer anderen Referenznummer. Die Mitarbeiter am Flughafen JFK waren skeptisch: Sie hakten bei der Zentrale nach. Und tatsächlich soll der Angestellte, von dem die Mail angeblich stammt, den Mailkontakt mit Jaqueline abgestritten haben. Das bestätigte auch das Mailsystem, in dem die Nachrichten nicht auftauchten.
Die Airline-Mitarbeiter am Flughafen cancelten Jaquelines Ticket und verhängten ein lebenslanges Flugverbot mit Cathay Pacific. Für 1.400 US-Dollar (rund 1.280 Euro) musste sie sich ein neues Flugtickte nach Taiwan kaufen.
Mit ihrem Fall wandte sich die Influencerin an Elliot Advocacy, ein Unternehmen, das Verbraucherinteressen vertritt. Denn Cathay hatte ihr zwar den Preis für ihr ursprüngliches Ticket erstattet, Jaqueline forderte aber auch die Kosten für das neue Ticket zurück.
Doch solange Jaqueline nicht die Metadaten der Mail einreicht, bleibt der Fall klar: Für Cathay hat die Influencerin Betrug begangen, sie bleibt für künftige Flüge gesperrt. Die Geschäftsbedingungen der Airline besagen außerdem, dass diese den neuen Flug nicht zahlen muss. Jaqueline will sich damit nicht zufriedengeben - und schaltet jetzt einen Anwalt ein.
Ölpreise geben nach Bericht über Waffenstillstand im Jemen nach
Die Ölpreise sind am Freitagmittag binnen kürzester Zeit um mehr als einen Dollar gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 61,83 US-Dollar - rund 1,4 Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,3 Prozent auf 55,77 Dollar.
Auslöser für den Kursrutsch war ein Bericht des Wall Street Journals über einen Waffenstillstand im Jemen. Saudi-Arabien soll in vier Gebieten einem Waffenstillstand zugestimmt haben.
Ein Drohnen-Angriff auf die Ölanlagen in Saudi-Arabien hatte Mitte September fünf Prozent der weltweiten Öl-Produktion zum Erliegen gebracht. Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Bürgerkriegsland Jemen hatten die Angriffe für sich reklamiert. Saudi-Arabien macht wie die US-Regierung den Iran verantwortlich. Ein Waffenstillstand würde die politische Spannung in der Region entschärfen.
Sollte eine Einigung tatsächlich zustande kommen, könne man sich auf Wachstum und Nachfragesorgen konzentrieren, sagte Ole Hansen, Leiter der Abteilung Rohstoffstrategie bei der Saxo Bank der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die Ölpreise setzt damit seine Abwärtsbewegung der vergangenen Tage fort. Vor einer Woche hatte ein Barrel WTI-Öl noch bis fast 59 Dollar gekostet, Brent fast 65 Dollar.
Zuletzt hatte Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass die Reparaturarbeiten an Ölanlagen in Saudi-Arabien nach dem Angriff Mitte September schneller vorankommen als gedacht. Demnach habe die Produktionsmenge wieder ein Volumen von acht Millionen Barrel pro Tag erreicht und bewege sich wieder in Richtung der ursprünglichen Menge.
Zuletzt gab es mehrfach Pressemeldungen unter Berufung auf Insider, die von schnellen Fortschritten des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco bei den Reparaturarbeiten berichten. Rohstoffexperten verwiesen aber darauf, dass Saudi Aramco derzeit einen Börsengang plane und negative Schlagzeilen vermeiden wolle.
Zugleich deutete sich etwas Entspannung im Konflikt zwischen dem Iran und westlichen Ländern an: Der britische Öltanker "Stena Impero" ist mehr als zwei Monate nach dem Festsetzen durch den Iran und die kürzlich erteilte Freigabe auf dem Weg, den Hafen zu verlassen. Die Besatzung bereite nun die Abfahrt vor, während das Schiff weiter vor Anker liege, teilte Reedereichef Erik Hånell dem schwedischen Rundfunk am Freitagmorgen in einer SMS mit.
Allerdings kündigten die USA an, Abwehrraketen und Soldaten zum iranischen Erzfeind nach Saudi-Arabien zu verlegen. Die Furcht vor einer Eskalation zwischen der Islamischen Republik und Ländern wie den USA und Großbritannien hatte die Ölpreise in den vergangenen Wochen zeitweise deutlich in die Höhe getrieben.
Vorwürfe gegen Trump verschärfen sich
In der Affäre um möglichen Machtmissbrauch durch US-Präsident Donald Trump sind Vertuschungsvorwürfe gegen das Weiße Haus laut geworden. Mehrere führende Regierungsmitarbeiter hätten sich intensiv bemüht, nach einem strittigen Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Ende Juli einen Zugriff auf die Wortlautfassung des Gespräches zu verhindern. Das erklärte ein anonymer Hinweisgeber. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, warf dem Weißen Haus explizit "Vertuschung" vor. Trump sprach von einer "Hexenjagd".
Nordkorea hält dritten Gipfel von Trump und Kim für fraglich
Nordkorea hat Zweifel vorgebracht, dass es im Atomstreit bald zu einem dritten Gipfel von Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump kommen wird. Der Sinn und die Erfolgsaussichten eines solchen Treffens seien wegen mangelnder Fortschritte bei der Umsetzung von Vereinbarungen des ersten Gipfels in Singapur fraglich, sagte Spitzendiplomat Kim Kye-gwan am Freitag laut der Agentur KCNA.
Die USA hätten bisher nichts dafür getan, die Beschlüsse des Gipfels im Vorjahr umzusetzen, sagte der Berater des nordkoreanischen Außenministeriums. Er kritisierte zudem verschärfte US-Sanktionen und die gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas. Er hoffe aber auf eine "weise" und "mutige" Entscheidung Trumps, damit es wieder zu einer Annäherung komme.
Trump hatte am Montag gesagt, er wolle erst wissen, was ein drittes Gipfeltreffen mit Kim bringen solle, bevor er sich dazu bereiterkläre. Die Verhandlungen über eine Abrüstung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms sind seit dem gescheiterten zweiten Gipfeltreffen von Trump und Kim im Februar in Hanoi ins Stocken geraten. Im Juni trafen sich beide dann in der Entmilitarisierten Zone zwischen den beiden koreanischen Staaten. Dabei vereinbarten sie, die Beratungen wiederzubeleben, bisher aber ohne großen Erfolg.
Prinz Harry: Waffenhersteller sollen bei Minenräumung helfen
Mit einer blauen Splitterschutzweste bekleidet hat der britische Prinz Harry in Angola symbolisch eine Sprengmine gezündet und zerstört. Nahe einem Camp des britischen Halo Trusts bei dem Ort Dirico stellte er den Zündkreis her. In sicherer Entfernung explodierte der Sprengkörper. Mit Blick auf das Ziel, Angola bis 2025 minenfrei zu bekommen, forderte er später vor laufenden TV-Kameras: "Ich rufe alle die Länder auf, deren Namen auf diesen Waffen stehen, die aber nicht beim Wegräumen geholfen haben, sich zur Hilfe zu verpflichten".
Pfund unter Druck - Zinssenkung erwartet
Britisches Pfund unter Druck
Angesichts einer baldigen Zinssenkung verliert das Pfund gegenüber dem Euro an Wert.
Frankfurt Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung der Bank von England (BoE) setzen dem Pfund Sterling zu. Die britische Währung verbilligte sich am Freitag um bis zu 0,4 Prozent auf 1,2269 Dollar.
Auslöser der Verkäufe waren Äußerungen des Notenbankers Michael Saunders. Dieser brachte eine Zinssenkung ins Gespräch, selbst wenn ein chaotischer Brexit abgewendet werden könne, da die Verunsicherung die britische Konjunktur auf absehbare Zeit beeinträchtigen werde. Diese Aussage sei überraschend, da Saunders als Verfechter einer restriktiven Geldpolitik gelte, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades.
Vergangene Woche hatte die Bank von England bereits auf die Belastungen für die Wirtschaft durch den Brexit-Hickhack hingewiesen, ohne direkt eine Zinssenkung zu signalisieren. Premierminister Boris Johnson will sein Land notfalls auch ohne Scheidungsvereinbarung zum 31. Oktober aus der EU führen.
Mehr: Mit seinen Provokationen ist der britische Premierminister ein hohes Risiko eingegangen. Doch es könnte sich für ihn auszahlen, meint Handelsblatt-Redakteurin Kerstin Leitel.
Doping: Weitere russische Manipulationen erwiesen
Material aus dem Moskauer Analyselabor wird manipuliert - dies bestätigt David Howman, einstiger Direktor der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) und heutiger Integritätschef des Leichtathletik-Weltverbandes.
Zum Auftakt der Leichtathletik-WM kommen neue Details zum Doping-Skandal in Russland zum Vorschein - und sie vernichten das wenige an Glaubwürdigkeit, was der russische Sport zu Jahresbeginn und auch nur ansatzweise zurückgewonnen hatte. Im Januar 2019 lieferte das Moskauer Doping-Labor endlich die verlangten Proben aus den Jahren 2012 bis 2015 an die Welt-Antidoping-Agentur (Wada). Nun stellte sich heraus: Sie wurden gefälscht.
Im Dezember 2014 war systematischer Betrug im russischen Sport enthüllt worden. Darauf hatte die Wada die Russische Antidoping-Agentur (Rusada) für drei Jahre gesperrt. Während dieser Zeit waren russische Sportler nicht gänzlich von der Weltbühne verbannt. Das Internationale Olympische Komitee liess nach individueller Prüfung bei den Sommerspielen 2016 in Rio rund 270 Athleten des Landes unter neutraler Flagge antreten, bei den Winterspielen im Februar 2018 waren 168 russische Sportlerinnen und Sportler am Start. Auch bei den Weltcups in den verschiedenen Sportarten durften sie dabei sein, im Sommer fand in Russland gar die Fussball-WM mit dem Gastgeber als Teilnehmer statt.
Positive Befunde fehlen
Im darauffolgenden September hob die Wada den Rusada-Bann wieder auf, forderte aber den Zugang zum Labor und die besagten Proben ein. Die Daten sollten Aufschluss über den Umfang der Vertuschung von Doping-Fällen beim Staatsdoping geben. Sie sollten helfen, Athletinnen und Athleten nachträglich zu bestrafen. Drei Monate später wurden sie schliesslich geliefert.
Der Vorsitzende der unabhängigen Integritätskommission (AIU) des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) hat nun aber bestätigt, dass die Doping-Daten aus dem Moskauer Analyselabor manipuliert wurden. "Ja. Wir haben die Daten vor neun Monaten erhalten. Wir sollten überprüfen, ob die Task-Force die richtigen Daten erhalten hat", sagte David Howman im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Freitag. "Wir haben zahlreiche Diskrepanzen festgestellt zwischen den Daten, welche die Wada von einem Whistleblower, und denjenigen, welche sie im Januar von den Russen erhalten hat". Viele positive Befunde fehlten, die im McLaren-Report erwähnt worden seien.
Die WM nicht betroffen
Dies bestätigt die Haltung der IAAF: Der Leichtathletik-Verband hält als einzige Organisation am Bann Russlands fest. An der WM in Doha starten 30 russische Sportler unter neutraler Flagge. Sie mussten beweisen, dass sie ausserhalb des russischen Systems trainieren und sich Tests unterziehen.
Zu Beginn dieser Woche hatte bereits die Wada Manipulationen in den Raum gestellt und Russland aufgefordert, binnen drei Wochen auf die Vorwürfe zu antworten. Russland droht nun die erneute Sperre der Rusada und im schlimmsten Fall auch der Ausschluss von den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.